2024, Folge 1–20

  • Folge 1 (5 Min.)
    Als kleiner Junge hat Markus Karolewski seinem Papa gern über die Schulter geschaut. Der Vater war Kinoplakatmaler in einer Zeit, als es für die großen Filmwerbebanner noch keine Drucker gab. Zusätzlich werkelte er auf dem Dachboden des Wohnhauses in einer privaten Werkstatt, da durften dann Markus und seine Geschwister dem Vater helfen, wenn er zum Beispiel Plakate für die katholische Gemeinde vervielfältigte. Auch Markus Karolewski hat keine Angst vor großen Formaten. Der Hobbymaler gestaltet Faschingstransparente von acht mal drei Metern und auch Fastentücher für seine Kirchgemeinde.
    Im Auftrag des Bistums schuf er jetzt ein Mottotuch für den Katholikentag in seiner Heimatstadt Erfurt. Die Überschrift des großen Treffens in ein Bild umzusetzen, hat Markus Karolewski ziemlich beschäftigt: „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Welche Symbole sollte er verwenden – die Friedenstaube, Mauern in den Köpfen, das Wort PAX? Er hat sich für eine Menschenkette entschieden. Menschen, die sich an den Händen fassen, geben sich gegenseitig Halt und können nicht aufeinander schießen. Für Markus Karolewski ist dieser Auftrag ein sehr besonderer. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.01.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.01.2024 ARD Mediathek
  • Folge 2 (5 Min.)
    Jenny Rasche lebt seit mehr als 15 Jahren unter Roma in Rumänien. „Es geht um die Kinder. Ich sah zufällig während einer Reise in einem versteckten Slum so krasses Elend – ich konnte mich nicht einfach wegdrehen.“ Damals gründet sie in ihrer Heimat in Stapelburg im Harz spontan einen Verein, sammelt Spenden und geht mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Zentralrumänien. Jenny bedient sich unkonventioneller Methoden. Im Berthold Brecht’schen Sinne – erst das Fressen, dann die Moral – holt sie die Bettelkinder aus der Armut.
    Wenn sie zuverlässig zur Schule gehen, bekommen sie und ihre Familien Essen und Kleidung. Die kleine „Erpressung“ funktioniert. Bildung ermöglicht den Kindern, ihre Situation zu verstehen – und sie führt zu Hilfe zur Selbsthilfe. Jenny, eigentlich Landwirtin von Beruf, beginnt nach ihrer Ankunft in Rumänien ein Universitätsstudium in den Fächern Soziale Arbeit und Theologie. „Ich wollte Hintergründe und Ursachen erkennen und dadurch professioneller werden.“ Sie schließt es mit Erfolg ab.
    Die inzwischen 40-Jährige entdeckt bis heute Menschen, die in versteckten Slums hausen. Ohne Wasser, ohne Strom. Mitten in Europa! Sie und die Mitarbeiter ihres Vereins „Kinderhilfe für Siebenbürgen“ betreuen aktuell 2.500 verarmte Roma-Kinder. „Diese Kinder, jedes einzelne, sind ein Schatz. Mein Theologiestudium hat mich gelehrt, darüber nachzudenken: Warum bin ich auf dieser Erde? Was könnte ich besser machen? Die Antwort ist ganz einfach: Nächstenliebe!“ Finanziert wird Jennys Arbeit mit Spendengeldern, die vor allem aus Deutschland kommen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.02.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 02.02.2024 ARD Mediathek
  • Folge 3? (5 Min.)
    Als Kind wird er von anderen Kindern gemobbt. Mit 15 nimmt er das erste Mal Crystal. „Die Teufelsdroge zerfraß meine Seele.“ Maik Löwen bekommt Wahnvorstellungen, landet in der Psychiatrie und macht mehrere Entgiftungen. Es nützt nichts, er wird immer wieder rückfällig und kriminell. Wegen Waffenbesitz und Diebstahl wird er zu eineinhalb Jahren Jugendgefängnis verurteilt. Jetzt gibt es nur noch zwei Wege: Aufgeben oder Kämpfen. Der heute 33-Jährige entscheidet sich damals fürs Kämpfen. Er – der lernschwache Förderschüler – beginnt in der JVA eine Ausbildung und hält sich fortan an alle Regeln. „Geholfen hat mir damals meine Hinwendung zu Gott.“ Maik besucht im Gefängnis Veranstaltungen des christlichen Suchthilfevereins „Blaues Kreuz“.
    Er beginnt in der Bibel zu lesen, zu beten und er besucht Gottesdienste. „In meinem Leben gab es endlich ein kleines Licht am Ende des langen Tunnels. Und dann war da auch noch Irene …“. Eine junge Theologin, die beim Blauen Kreuz arbeitet. Heute sind die beiden verheiratet und Eltern von drei Kindern. „Das klingt nach Märchen, war es aber nicht! Ich brauchte nach der Haft noch mehrere Langzeittherapien, um da zu sein, wo ich heute bin.“ Maik Löwen ist ausgebildeter Krankenpflegehelfer, Seelsorger und Angestellter beim Verein „Blaues Kreuz“ in Leipzig. Hier kümmert er sich vor allem um drogenabhängige Jungendliche. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 03.02.2024
  • Folge 4 (5 Min.)
    Lara Ulrich ist evangelisch. In ihrer Kindheit und Jugend hat sie ihren Glauben jedoch nicht aktiv gelebt. Ihre Studienzeit in Erfurt beginnt turbulent: Als sich die Magdeburgerin von ihrem ersten Freund trennt, gerät sie in eine Krise. In dieser Zeit kommt sie mit einer christlichen Hochschulgruppe in Kontakt, in der sie sich sofort aufgenommen fühlt. Die Offenheit der Gruppe und der Glaube helfen der heute 22-Jährigen. Seitdem will Lara ihre Erfahrung mit anderen teilen und die Zuwendung weitergeben, die sie erfahren durfte. Dafür engagiert sich die Studentin neben der Hochschulgruppe auch im Pixel Sozialwerk, das benachteiligte Familien mit Lern- und Freizeitangeboten unterstützt. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.03.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 08.03.2024 ARD Mediathek
  • Folge 5 (5 Min.)
    Ein halbes Jahrtausend ist sie alt, die kleine Kirche in Holleben nahe Halle. Lange stand sie leer, doch seit 2019 gibt es hier wieder geistliches Leben – dank der rumänisch-orthodoxen Gemeinde. Sorin Gutu hat sie mitgegründet und seine Stimme unterstützt den kleinen Chor, der die Messe begleitet. Der Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie stammt aus Rumänien und kam wegen des Jobs nach Deutschland. Mit seiner Familie fand er in Sachsen-Anhalt eine neue Heimat. Die Gemeinde seines Glaubens war Jahre lang nur Gast in anderen Kirchen, bis sie das Gotteshaus in Holleben entdeckte und seitdem mit Leben füllt.
    Sorin Gutu will helfen, den Menschen mit rumänischen Wurzeln und auch den neu dazugekommenen Deutschen eine geistliche Heimat zu schaffen. Das klappt ziemlich gut, die Mitgliederzahlen steigen. Und wenn die Gläubigen in der Messe zusammen sind, erlebt Sorin Gutu eine wohltuende Gemeinschaft. Im Rumänien der 80er Jahre spielte Religion keine Rolle, erst als Jugendlicher fand er seinen Weg zur Religiosität, die ihm heute so wichtig ist. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.04.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 05.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 6 (5 Min.)
    Sie steigt den Leuten aufs Dach. Michaela Wolf ist eine von ganz wenigen Dachdeckermeisterinnen Mitteldeutschlands. Eigentlich wollte die 44-Jährige aus dem erzgebirgischen Annaberg-Buchholz nach dem Abitur Kunst studieren. Dann wäre aber die Dachdeckerfirma des Vaters ohne Nachfolger geblieben. „Für mich war das keine leichte Entscheidung. Ich habe die Antwort tatsächlich im Gebet gefunden und gedacht: Gut, dann zeichne und male ich halt in meiner Freizeit. Gott wird sich dabei schon etwas gedacht haben.“ Michaela Wolf übernimmt in neunter Generation. Den Betrieb gibt es seit 1770! Bereut hat sie diesen Schritt nie.
    „Ich gebe den Menschen ein Dach über dem Kopf. Das ist eine Arbeit, die mich glücklich macht.“ Unterstützung findet sie bei ihren zehn männlichen Kollegen. Darunter ihr Mann, mit dem sie drei leibliche Kinder und ein kleines Pflegemädchen groß zieht. Michaela Wolf liegt die nächste Generation sehr am Herzen. Auch in Bezug auf ihren Glauben. Ehrenamtlich organisiert sie Kindergottesdienste in ihrer evangelischen Kirchgemeinde. „Spielerisch will ich den Kindern die schönen Seiten des Lebens nahebringen. Mir geht es um eine gute Zukunft. Nächstenliebe, Optimismus und Toleranz – diese drei Dinge sind mein Geheimrezept gegen Krisen!“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.04.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 12.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 7 (5 Min.)
    Susan Ranfeld hat das Staunen nicht verlernt: Wenn sie mit den Jungen und Mädchen ihres Kindergartens im erzgebirgischen Leubsdorf jeden Tag im Wald die kleinen Wunder der Schöpfung entdeckt – und wenn sie auf ihren Lebens- und Glaubensweg blickt, der sie bis nach Uganda führte. Als sie neun Jahre alt war, verlor sie ihren Bruder an Leukämie. Sie haderte mit Gott. Und suchte seitdem einen neuen Bruder. Sie fand ihn in der ugandischen Hauptstadt Kampala: In Richie Zion, der noch vor kurzem Boss einer Gangsterbande war. Inzwischen kümmert er sich um Straßenkinder und singt als bekannter Rapper von seiner Umkehr. Mit ihm zieht Susan Ranfeld nun auch durch das Erzgebirge, um seine Projekte zu unterstützen – und von kleinen und großen Wundern zu erzählen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.04.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 19.04.2024 ARD Mediathek
  • Folge 8 (5 Min.)
    Thomas Wrobel wirft hochkonzentriert Chili und Knoblauch ins heiße Öl. Die Flammen schlagen hoch. Der 55-Jährige ist die Ruhe selbst, wenn er chinesisch kocht. Er lässt sich auf die Elemente ein, die er nicht komplett kontrollieren kann. Der Gastronom weiß, dass am Ende etwas Besonders entsteht. So wie im Leben, das keiner wirklich kontrollieren kann. Der gebürtige Leipziger lebt nach den Prinzipien des Wu Wei. Das ist chinesisch und heißt: Nichtstun. Loslassen. Vertrauen. Oder wie es der Weise Laotse formuliert hat: „Im Nichtstun bleibt nichts ungetan“.
    Es geht nicht darum, tatenlos zu sein, sondern nichts zu erzwingen. „Ich gebe den Dingen die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden“, erklärt Thomas Wrobel und lacht. Kennengelernt hat er das spirituelle Prinzip Wu Wei wenige Jahre nach dem Mauerfall, als er mit dem Zug tief in den Osten bis nach China fährt. Auf der Suche nach Abenteuer und Sinn. Den findet er in einer kleinen Garküche im großen Sichuan. Bei drei alten chinesischen Frauen, nach deren Vorbild er bald auch in Leipzig chinesisch kocht. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.05.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 10.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 9 (5 Min.)
    Trubel ist ihr täglicher Begleiter: Rasha Alomar arbeitet in einer Grundschule in Halle und bringt ihren Schützlingen Mathe und Sachkunde bei. Auch wenn einige Schüler die gleiche Muttersprache haben wie die in Syrien geborene Rasha Alomar – im Unterricht wird konsequent Deutsch gesprochen. Um die Sprache noch besser zu lernen, liest die junge Frau in ihrer Freizeit deutsche Bücher – notfalls mit Übersetzungs-App. Gern sitzt die Muslima auch einmal still in einer katholischen Kirche, sie fühlt sich wohl in dem Raum, hier erinnert sie sich an früher: Rasha Alomar ging in ihrer Heimatstadt Al Raqqa in einen christlichen Kindergarten, die Nachbarn waren Nonnen und verteilten zu Ostern und Weihnachten kleine Geschenke.
    Im Syrien ihrer Kindheit erlebte Rasha Alomar ein friedliches, selbstverständliches Nebeneinander der Religionen. Als der IS die Stadt einnahm, floh die Familie nach Deutschland. Es dauerte einige Jahre, um über Umwege und eine weitere Ausbildung wieder als Lehrerin arbeiten zu dürfen, aber jetzt ist Rasha Alomar in Halle angekommen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.05.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 24.05.2024 ARD Mediathek
  • Folge 10 (5 Min.)
    Ich heiße Alaa, nicht Allah! Das wird – hier in Deutschland – schnell verwechselt“, lacht der 30-jährige Syrer. Kurz nach Kriegsbeginn floh Alaa Alrefaie über die Türkei nach Deutschland. Fast drei Jahre dauerte diese Odyssee. In Halle an der Saale fand er schließlich eine neue Heimat und Arbeit. Alaa leitet hier das Malteserprojekt „Hand in Hand“. Eine Initiative, die sich um die Integration von Flüchtlingen kümmert. „Ich weiß, was es bedeutet, fremd zu sein. Aber ich schaue immer vorwärts und bringe Menschen zusammen. Dann ist alles gleich viel leichter.“ Alaa arbeitet teilweise bezahlt, das meiste stemmt er jedoch ehrenamtlich. Regelmäßig organisiert er beispielsweise für die Geflüchteten ein Männer- und Vätercafé mit Gymnastik.
    Eine ungewöhnliche Kombi. Nach Tee und Keksen wird geturnt und vor allem viel gelacht. „Das macht gute Laune und somit selbst den härtesten Mann weich. Auf Menschen zugehen und sie aufschließen, das kann ich. In Syrien hab ich als Schauspieler gearbeitet, vielleicht deswegen“, so Alaa. Eine eigene Familie hat er in Deutschland (noch) nicht gegründet. Seine Eltern und Geschwister leben in Syrien und im Libanon. Der Vater ist Moslem, die Mutter Christin. „Ich komme aus einem ökumenischen Haushalt und finde, dass jeder Glaube seine Berechtigung hat. Das ist mir wichtig, das ist Toleranz und Vielfalt! (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 08.06.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 07.06.2024 ARD Mediathek
  • Folge 11 (5 Min.)
    Wenn die Erde durch ihre Finger krümelt, ist Gerda Haug glücklich. Vor drei Jahren haben Menschen verschiedener Glaubensrichtungen den Garten der Religionen in Reinhardsbrunn angelegt. Hier versammeln sich in Form von Beeten um eine riesige Eiche die muslimische, christliche, jüdische und buddhistische Religion und auch die von Gerda Haug – sie gehört zur Gemeinde der Bahá’i. Gern hegt und pflegt sie den Garten und kommt mit den Besuchern ins Gespräch. Der Ort hat Potential, verschiedene Religionen und Menschen zusammen zu bringen. Bahá’i wie Gerda Haug sind der Überzeugung, dass alle Religionen im Kern gleich sind und der Boden – wie der hier im Garten – die gleichen Voraussetzungen bietet, um darauf verschiedene Glaubensrichtungen wie bunte Gärten sprießen zu lassen. In dem kleinen Park in Reinhardsbrunn zumindest funktioniert das schon sehr gut, findet Gerda Haug. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 15.06.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 14.06.2024 ARD Mediathek
  • Folge 12 (5 Min.)
    Macht Musik! Egal, wer ihr seid, woher ihr kommt und was ihr könnt. Traut euch einfach!“ – Unermüdlich ermuntert Deborah Oehler Kinder und Jugendliche, zu Instrumenten zu greifen. 2017 startete „Musaik“ – das musikalische Sozialprojekt Dresden-Prohlis. Mitten im Neubaugebiet bietet damals die studierte Musikerin – gemeinsam mit einer Kommilitonin – in einem leerstehenden Laden des Einkaufszentrums kostenlosen Unterricht auf Streichinstrumenten an. Wer sich die Nase am Schaufenster platt drückte, wurde hineingeholt und durfte probieren. Was mühsam begann, entwickelte sich zum Erfolg.
    Heute spielen 100 Mädchen und Jungen aus verschiedensten Kulturen, Religionen und Schichten gemeinsam in einem Orchester. Bläser, Streicher, Schlagwerk. Die Instrumente werden aus Spenden und mit Hilfe von Förderern finanziert. Das Wunder von Prohlis! Die Idee zu diesem Sozialprojekt brachte die inzwischen 33-Jährige von einem Studienaufenthalt aus Südamerika mit. „Für mich als Musikerin – und auch als Christin – ist es die schönste Arbeit der Welt. Wenn wir voneinander lernen, wachsen wir alle gemeinsam. So werden soziale Missstände behoben und es macht obendrein ganz viel Spaß. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 22.06.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 21.06.2024 ARD Mediathek
  • Folge 13 (5 Min.)
    Wenn Johanna Kather mit ihren Schützlingen auf Reisen ist, stellt sich bei der 24-Jährigen wieder dieses Ferienlagergefühl ein – so wie damals, als sie selbst als Kind mit der katholischen Kirche unterwegs war. In den Sommerferien bieten die Bistümer Religiöse Kinderwochen an, bei denen der Nachwuchs Gemeinschaft erfahren und sinnvoll Zeit verbringen kann – manchmal in den Heimatgemeinden und manchmal auf großer Reise. Johanna Kather aus Haldensleben ist seit drei Jahren eine der vielen Ehrenamtlichen, die sich eine Woche lang um Programm, Verpflegung und Wohlergehen der kleinen Gäste kümmert. Die Religiösen Kinderwochen sind typisch ostdeutsch – ins Leben gerufen vor 75 Jahren als Gegenvorschlag zu den Ferienspielen an den staatlichen Schulen. Johanna Kather will den Kindern das Gefühl vermitteln, dass sie mit ihrem Glauben nicht allein sind. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.07.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.07.2024 ARD Mediathek
  • Folge 14 (5 Min.)
    Juliane und Maik Oswald sind Intensivpflegerin und Intensivpfleger im Krankenhaus Bergmannstrost in Halle/​Saale. Ihre Kollegen nennen das Ehepaar liebevoll: „unsere Ossis“. Sie stehen für eine Tradition über vier Generationen: Nicht nur Maiks Oma und Mutter arbeiteten hier, auch seine älteste Tochter wird nach ihrer Ausbildung in die pflegerischen Fußstapfen der Familie treten. Maik Oswald ist stellvertretender Stationsleiter. Er und seine Frau Juliane arbeiten – trotz Patchworkfamilie mit drei Kindern – im Schichtsystem. „Wir haben es halt im Blut, zu helfen.“ Auch nach Feierabend! Maik fährt in seiner knappen Freizeit einen sogenannten Wünsche-Wagen. Der 47-Jährige chauffiert todkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase an Orte, die sie aus eigener Kraft nicht mehr erreichen können. „Eine Herzenssache. Jeden kann es treffen. Wir müssen als Menschen füreinander da sein!“ Und deshalb ist für Juliane und Maik Oswald die Nächstenliebe eines der wichtigsten Gebote. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 31.08.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 30.08.2024 ARD Mediathek
  • Folge 15 (5 Min.)
    Mehrweggeschirr, Ökoseife, Bienenwachskerzen – und Fleecedecken auf der Kirchenbank anstatt Elektroheizung? Nicht jeder Gottesdienstbesucher war auf Anhieb begeistert von den Veränderungen in der St.-Vitus Gemeinde Güsten-Osmarsleben im Salzlandkreis. Doch Martin Bruchmüller, Landwirt und Vorsitzender des Gemeindekirchenrates ist zuversichtlich. „Es sind erste Schritte, die wir auf die Suche nach Alternativen zum Altgewohnten gehen. Nachhaltigkeit und Umweltschutz müssen auch in der Kirche in den Fokus rücken. Schließlich geht es ja um die Bewahrung der Schöpfung.“ Auf Initiative des 38-Jährigen feiert die Gemeinde auch schon seit über zehn Jahren einen ökumenischen Gottesdienst auf dem Stoppelacker am letzten Sonntag im August.
    Altar und Kirchenbänke sind aus Stroh, die Blumen aus einheimischen Gärten und das Spanferkel auf dem Grill beim anschließenden Gemeindefest auch aus der Region. Martin Bruchmüller sucht und findet nicht nur Möglichkeiten, sondern auch immer mehr Mitstreiter auf seinem Weg, das Gemeindeleben umweltfreundlicher zu gestalten. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.09.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.09.2024 ARD Mediathek
  • Folge 16 (5 Min.)
    Tangoklänge und das „Glück Auf“ des Steigerliedes, vom Bandoneon begleitet – dass das bestens zusammenpasst, davon kann man sich beim 30. Bandoneon-Festival im Oktober in Carlsfeld überzeugen. Martina Zapf hat großen Anteil daran, dass das Eröffnungskonzert in der Evangelischen Kirche stattfindet. Zu DDR-Zeiten, als Tochter einer Lehrerin, war für Martina die Mitgliedschaft in einer Kirche auch im eher christlichen Erzgebirge nicht gern gesehen. Trotzdem ließ sie ihre Kinder taufen und 1997 sich selbst. Inzwischen setzt sich Martina Zapf seit Jahrzehnten als Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins dafür ein, den Tourismus in ihrem Heimatort voranzubringen.
    Dass in Carlsfeld Anfang des 20. Jahrhunderts eine der berühmtesten Firmen für den Bandoneonbau ihren Sitz hatte, hilft dabei. Seit 1989 kommen auch Musiker und Liebhaber des Instruments aus Südamerika nach Carlsfeld und treten beim Festival auf. Und ein Konzert in einer Kirche mitzuerleben, ein Gebet, einen Segen, das schadet keinem, auch wenn er nicht Kirchenmitglied ist. Da ist sich Martina Zapf sicher. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 12.10.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.10.2024 ARD Mediathek
  • Folge 17 (5 Min.)
    „Der unbekannte Engel“ ist nicht nur ein Preis im Rahmen der Stiftung Evangelische Jugendhilfe, der Rabia Lore Ekim aus Aschersleben 2023 verliehen wurde. Der Titel sagt auch ganz viel über sie aus. Ohne Vereinszugehörigkeit, im Stillen und völlig unaufgeregt, engagiert sich die 18-jährige Gymnasiastin: Sie unterstützt die Arbeit im Hospiz, packt Geschenke für Bedürftige bei der jährlichen Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“, macht sich stark für Minderheiten, kämpft für Gleichberechtigung, Tier- und Umweltschutz. Besonders am Herzen liegt ihr die Sensibilisierung junger Leute gegen Diskriminierung, Hass und Verbohrtheit.
    Gemeinsam mit Freundinnen entwickelte sie eine Stadtführung zur jüdischen Geschichte in Aschersleben. Mit Schulklassen besucht sie z.B. die abgebrannte Synagoge in Aschersleben und Orte, an denen sie die Geschichten jüdischer Einwohner erzählt – auch die Geschichte eines ehemaligen jüdischen Schülers aus ihrer Schule. Sie gibt Workshops zum Thema und ist Botschafterin des „Anne Frank Zentrums“ in Berlin. „All die Dinge, die sie tut, sind ein Teil von ihr“, sagt ihre Mutter. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.11.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 08.11.2024 ARD Mediathek
  • Folge 18 (5 Min.)
    Manchmal möchte man im Konzert einfach nur die Augen schließen und wegdriften. Peinlich, wenn dann ein Schnarchen hörbar wird … Im Konzert von Julia Buch ist Einschlafen durchaus erwünscht. Das Publikum liegt auf Matratzen im Saal oder auch mal in einem Bettengeschäft und lauscht den Tönen von Julia Buch und Band. Die Singer-Songwriterin schreibt Musik, die auf Herzschlag- und Atemfrequenz adaptiert ist. Schritt für Schritt wird die Intensität der Rhythmen geringer, um gegen Ende wieder langsam anzusteigen. Der Puls der Zuhörer passt sich an und führt so zur Entspannung. Die Schlafkonzerte hat die Musikerin vor 12 Jahren erfunden und ein Unternehmen daraus gemacht. Julia Buch fühlt sich von Gott geleitet, Schicksalsschläge haben ihr gezeigt, dass es ihn gibt. An ihren Erfahrungen in Glauben und Musik möchte sie andere teilhaben lassen. (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.11.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 22.11.2024 ARD Mediathek
  • Folge 19 (5 Min.)
    Der größte Adventskalender der Altmark steht im kleinen Dorf Apenburg. Da ist sich Peter Warlich ganz sicher. Der Biobauer verwandelt alle Jahre wieder seine alte Gutshof-Scheune in ein riesiges Weihnachtshaus. An jedem Dezemberabend – wenn es dunkel wird – öffnet hier ein Kind ein Fensterchen. Dahinter verbergen sich ein Lied, ein Bild und eine kleine (Bibel)Geschichte. Die lesen der 67-jährige Warlich oder der Bürgermeister, der Landrat, der Pfarrer oder der Feuerwehrchef dann vor. Bis zum Heiligen Abend bauen die Kinder Stück für Stück eine Krippe auf.
    Die Eltern versammeln sich derweil draußen am Lagerfeuer. „Ein Treffpunkt für Fremde und Freunde, für Christen und Atheisten. Wir reden über die Weihnachtsgeschichte oder über Alltagsdinge.“ Als Warlich Ende der 1990er aus Hessen herzog, war es an Winterabenden im Dorf gespenstisch leer. Alle saßen allein vor ihren Fernsehern oder PlayStations. „Da hab ich gedacht: Nee, das müssen wir ändern.“ Das hat geklappt. Der Gutshof ist im Dezember rappelvoll. Ein Weihnachts-Renner! (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.12.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 20.12.2024 ARD Mediathek
  • Folge 20 (5 Min.)
    Mechthild Wolf
    Mechthild Wolf ist Rentnerin mit Vollzeitjob. Als 2015 viele Geflüchtete nach Deutschland kamen, hat sie sich entschlossen: Sie möchte helfen. Seitdem ist die 72-Jährige in ihrem Heimatort Niederoschel ehrenamtlich in der Geflüchtetenhilfe engagiert. Ihr christlicher Glaube spielt dabei eine große Rolle. Er gibt ihr Kraft in schwierigen Zeiten und hilft, verschiedene Perspektiven zu verstehen. Bei Familie Soleiman geht es um einen Abschied. Mechthild Wolf begleitet sie schon seit vielen Jahren, hat sie durch Familiennachzug in Niederorschel erst wieder zusammengebracht. Nun hat der Vater eine neue Arbeitsstelle in Bonn gefunden, die Familie wird gehen. Mechthild Wolfs Antrieb ist das Prinzip Hoffnung: „Wir können die Weltpolitik nicht ändern. Wir müssen versuchen, im kleinen Kreis der Familie, der Freunde, der Mitmenschen in unserem Dorf eine friedvolle Atmosphäre zu schaffen.“ (Text: MDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.12.2024 MDRDeutsche Streaming-Premiere Fr. 27.12.2024 ARD Mediathek

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