2018, Folge 1–14

  • Folge 1
    Lilian Mosquera hat Sport und Tanz studiert, sich in ihrem Leben eingerichtet und es gab eigentlich keinen Grund, aus ihrer Heimatstadt Bogota wegzugehen. Aber die Liebe eines deutschen Weltenbummlers verändert ihr Leben gründlich. In ihrer Kindheit katholisch geprägt, findet die Kolumbianerin über den Umweg Deutschland zu ihren indianischen Wurzeln. Wie bei vielen ihrer Landsleute besteht ihr Stammbaum aus einem bunten Gemisch aus indianischen und europäischen Vorfahren. Seit sie in Leipzig lebt, befasst sich Lilian Mosquera mit indianischen Bräuchen und der Glaubenswelt ihrer Vorfahren. Inzwischen ist die ganze Familie mit im Boot: die zwei Kinder wurden nach indianischem Ritus getauft und die Eheleute besiegelten ihre standesamtliche Trauung nachträglich mit einem indianischen Ritual. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.01.2018 MDR
  • Folge 2
    Renate Beßler ist so eine Frau, die zuhören kann und macht und wirbelt. Ihr neuestes Arbeitsfeld ist ein Frauenhaus nahe Halle. Der Frau steht Lebensfreude und Lebenserfahrung ins Gesicht geschrieben, sie kennt himmelhochjauchzende und niederschmetternde Momente. Als ihr Sohn Paul 2013 an einem Hirntumor erkrankt, beginnt ihr Leben noch einmal neu: Der 24-Jährige findet in der Klinik zu Gott und nimmt seine Eltern mit in die neue Glaubenswelt. Renate Beßler und ihr Mann lassen sich ebenfalls taufen – vom gleichen Pater, der ein Jahr vorher ihren Sohn auf dem Sterbebett getauft hatte. Paul geht mit einem starken und sicheren Gefühl von dieser Welt. Das überträgt sich auf die Eltern – und mit dieser Erfahrung krempelt Renate Beßler ihr Leben komplett um. Die ehemalige Kindergartenleiterin hat sich zur Trauerbegleiterin und Lebensberaterin ausbilden lassen, berät Kitamitarbeiter und arbeitet seit einem Jahr zusätzlich für ein Frauenschutzhaus. Hier kann sie helfen und machen und wirbeln. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.01.2018 MDR
  • Folge 3
    Renate Alt wünscht sich oft, sterben zu können. Dann wäre sie endlich bei ihrem Mann Kurt und bei Gott. Aber die 83-Jährige fürchtet den Tod auch, denn sie hat eine Entscheidung gefällt, die für Katholiken ein Dilemma darstellt: Sie will Körperspenderin für Medizinstudenten der Leipziger Universität werden. „Bei Gott ist alles möglich. Auch so modern zu handeln“, sagt sie. Am Institut für Anatomie melden sich etwa 100 potentielle Körperspender pro Jahr. Nur so ist es möglich, dass die Studenten wochenlang akribisch Zellen, Knochen und Organe studieren können. Als sie 2011 einen Artikel über Körperspende lesen, melden sich auch Renate und Kurt an. Sie wollen, dass Medizinstudenten gut ausgebildet werden. „Es ist gut für die Menschen, so zu handeln. Früher war bei uns Katholiken noch nicht mal eine Einäscherung möglich.“ Manchmal, wenn sie am Urnengrab ihres Mannes steht, zweifelt die gläubige Renate inzwischen an ihrer Verpflichtung zur Spende. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.02.2018 MDR
  • Folge 4
    Andreas Roth ist der rasende Reporter der sächsischen Kirchenzeitung „Sonntag“. Ein studierter Theologe, der sich nicht zum Pfarrer, sondern zum Journalisten berufen fühlt. „Ich suche nach Gottes Spuren in meinen Geschichten. Und diese Spuren kann ich ganz konkret bei den Menschen finden.“ Sein journalistisches Handwerk hat er als freier Reporter erlernt, machte Reportagen für den Deutschlandfunk, die linksalternative taz, die Neue Zürcher Zeitung. Konflikte nicht unter den Teppich kehren, das ist seine Devise als Chefreporter der größten sächsischen Kirchenzeitung. Wie die Spaltung der Landeskirche in Sachsen – in liberale Großstadtgemeinden und konservative Christen im Erzgebirge. Als letztere keine homosexuellen Theologen als Gemeindepfarrer akzeptieren wollten, berichtete Andreas Roth ausführlich und organisierte Podiumsdiskussionen.
    Dass Roth Konflikte offen legt, zahlt sich publizistisch aus. Als eines der wenigen Blätter spürt der „Sonntag“ kaum etwas von einer Medienkrise – im letzten Jahr gewann die Kirchenzeitung sogar an Lesern. Für Andreas Roth ein Zeichen, dass diese sich ernst genommen fühlen: „Kein Mensch hat das Recht, Absolutheiten zu verkünden. Wir alle müssen uns klarmachen, dass unsere Sichtweise – auch unsere Sicht auf die Bibel – von unserer jeweiligen Lebenswelt und Biografie geprägt ist. Und dass uns in dem Anderen, den wir gerade verbal verletzen, möglicherweise Jesus Christus begegnet.“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.02.2018 MDR
  • Folge 5
    Nils Straatmann ist mit einem Freund durch Israel gewandert – Rucksack, Zelt, Bibel. Was er an den historischen Stätten erlebte, schrieb der Student in seinem Buch „Auf Jesu Spuren“. An den Originalschauplätzen der Bibel herrscht viel Geschäftigkeit, Touristen stehen sich gegenseitig im Weg – aber er war ja auch einer von ihnen. Und so schloss der junge Autor dann auch seinen Frieden mit der Israelreise. Nils Straatmann wollte die Orte kennen lernen, von denen er im Theologiestudium hörte und er erhoffte sich auch für den eigenen Glauben einen Gewinn. Er kann sich vorstellen, einmal Pastor zu werden – vielleicht – aber bis dahin nutzt er die Studienzeit zum Schreiben. Wenn Nils Straatmann unter dem Künstlernamen Bleu Broode auf der Bühne steht, blödelt er nicht nur rum, er gebraucht die Sprache virtuos mit Witz und Charme und Tiefgang. Er ist ein gefragter Poet auf den Bühnen des Poetry Slams deutschlandweit. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 10.03.2018 MDR
  • Folge 6
    Tagsüber Steinmetz, abends Kabarettist – das ist Dominik Patté aus Burg bei Magdeburg. Bereits seit 17 Jahren spielt er in der Kabarett-Gruppe CAT-stairs, die er auch mit ins Leben gerufen hat. In den Räumen der Kirche wird geprobt und aufgeführt. Die Themen gehen von Lokalpolitik bis Weltgeschehen. Neben seinem Beruf als Steinmetz und dem Kabarett, ist Patté Leiter des Gemeindehauses, arbeitet in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirchgemeinde und engagiert sich gegen Fremdenfeindlichkeit – alles ehrenamtlich. Für alle diese Aufgaben schöpft Patté Kraft aus seinem Glauben: „Ich bin vom Anfang bis zum Ende in Gottes Hand, das macht mich unglaublich frei.“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.03.2018 MDR
  • Folge 7
    „Wenn ich den Pinsel in der Hand halte und male, dann spüre ich Gott. Das ist himmlisch!“ Carola Mai ist Ikonenmalerin. Eine der wenigen, die es in Deutschland noch gibt. Diese Kunst droht in Vergessenheit zu geraten – vielleicht, weil Ikonenmalerei etwas altmodisch und nicht so gut greifbar ist. Die Heiligen nehmen Gestalt an. „Mehr noch, sie schauen uns an“, findet Carola Mai. Die 59-Jährige ist gelernte Porzellanmalerin und arbeitete bis 2002 in der Manufaktur Meißen. Zur Ikonenmalerei kam die evangelische Christin vor fünf Jahren. Durch Zufall: In einem Zeitungsartikel über die Geschichte der Ikonen wurde auch ein Kurs zum Erlernen der Ikonenmaltechnik in einem Kloster angeboten.
    „Damals hörte ich erstmals, dass man ursprünglich von Ikonenschreiben und nicht -malen sprach! Die Schule – eine wunderbare Erfahrung. Das hat mein Leben verändert. Ich habe meine Berufung gefunden.“ Seit Jahren setzt sie sich nun für die Kunst des Ikonenschreibens ein. Das hat sie ihrem Lehrer, einem Abt aus Österreich, versprochen. Carola Mai gibt Kurse und organisiert Ausstellungen in Sachsen und Brandenburg. Da sie von den Ikonen nicht leben kann, arbeitet die Künstlerin und Mutter von drei Kindern auch in Meißen als Wandmalerin. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 31.03.2018 MDR
  • Folge 8
    Helga Schotte liebt Blumen und geschwungene Linien, Farben und Holz. Aus diesen Zutaten zaubert sie seit über 40 Jahren die berühmten Palmsonntagsschachteln von Heiligenstadt. Die kunstvoll verzierten Spanschachteln werden traditionell von Herren gekauft, die sie – gefüllt mit allerlei Kleinigkeiten – an ihre Liebsten verschenken. Seit wann es diesen Brauch gibt, kann Helga Schotte nicht sagen, dass er aber mindestens hundert Jahre alt sein muss, beweist ein Exemplar aus dem Jahr 1908. Es steht im eigens von der Kunsthandwerkerin gegründeten Palmsonntagsschachtel-Museum.
    Was die Katholikin besonders stolz macht: Ein Heiligenstädter kaufte ein mit einem Osterlamm verziertes Schächtelchen für Bischof Meisner und der schenkte es weiter an Kardinal Ratzinger. Ob das Exemplar mit in den Vatikan umzog, ist allerdings nicht überliefert. Helga Schotte freut sich sehr, wenn Leute zu ihr kommen und eine ihrer Palmsonntagsschachteln haben wollen. Ein bisschen freut sie sich aber auch, wenn eine übrig bleibt – die wandert dann in das kleine Museum direkt in ihrem Wohnhaus mitten in Heiligenstadt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.04.2018 MDR
  • Folge 9
    „Wir haben einfach nur gemacht“ sagt Christine Hauskeller lachend und meint damit den Aufbau von zwei Waisenheimen, einer Grundschule und eines medizinischen Zentrums im Kongo. Vor 13 Jahren war sie gemeinsam mit ihrem Mann aus Sangerhausen für das Bayrische Missionswerk nach Kinshasa gezogen, sah dort Armut, Elend, Kinderprostitution. Sogar Sechsjährige versuchten schon, auf diese Art zu überleben. Mit 2.000 Euro aus privaten Ersparnissen kauften die Hauskellers ein Stück Land und renovierten darauf einen einfachen Raum.
    Die ersten 15 Mädchen konnten so von der Straße geholt werden. Inzwischen helfen sie 400 Kindern jährlich. „Wir bekämpfen mit unserer Arbeit Fluchtursachen“, sagt sie stolz. „Dort unten ist es so schön, niemand will eigentlich weg. Nur der Hunger und die Armut treiben Menschen nach Norden.“ Zu Hause in Deutschland arbeitet Christine Hauskeller als Klinikseelsorgerin und in einer psychosozialen Beratungsstelle in Altenburg. Sie versucht, durch ihren Glauben anderen Menschen Kraft und Zuversicht zu geben. Mit ganz viel Lachen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.04.2018 MDR
  • Folge 10
    Bettina Becker ist Mitte dreißig, Theologin und Theaterpädagogin und Mutter dreier Kinder. Sie ist überzeugt: In jedes Dunkel passt ein Licht – und jeder Mensch ist von Gott willkommen. Das will sie anderen vermitteln. Gemeinsam mit ihrem Mann rief sie in Magdeburg den Verein „sunrise e.V.“ ins Leben: ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zum Reden und Streiten, zum Theater spielen, für Lesungen und Fußball. Der Verein hat 2018 Großes vor: Sie werden ein komplettes Haus mit ihren Angeboten bevölkern. 400 Quadratmeter, eine Villa der Diakonie – Bettina nennt sie jetzt schon liebevoll: Villa Wertvoll.
    Das Haus steht mitten im Plattenbaugebiet Neue Neustadt, einem sozialen Brennpunkt mit Hartz 4-Empfängern, Flüchtlingen und Sinti- und Roma-Familien, die sich dort vor ein paar Jahren angesiedelt haben. Bettina Becker weiß, dass sie mit dem Verein viel Verantwortung übernehmen wird. Das schreckt sie nicht. Sie vertraut auf sich, ihre Helfer und auf Gott, der alles zur rechten Zeit zusammenbringt. Und wenn nicht: dann wird es anders sein. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.04.2018 MDR
  • Folge 11
    Hans Joachim Maaz ist einer der bekanntesten deutschen Psychiater und Psychoanalytiker und gilt als Kenner der Gemütslage in den neuen Ländern. Von 1980 bis zu seiner Pensionierung 2008 war er Chefarzt der Klinik für Psychotherapie des Diakoniekrankenhauses Halle/​Saale. Unter dem Schutz der Kirche konnte er schon zu DDR-Zeiten verhältnismäßig unabhängig arbeiten und die Repression des totalitären Systems auf die psychische Befindlichkeit der Menschen therapieren und analysieren. Sein Buch „Der Gefühlsstau. Psychogramm einer Gesellschaft“ machte ihn nach der Wende über Nacht bekannt und ist – wie viele seiner darauffolgenden Publikationen – ein Bestseller. Der 75-Jährige ist Initiator der Stiftung Beziehungskultur und meldet sich immer wieder zur gesellschaftlichen Situation in unserem Land kritisch zu Wort. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.05.2018 MDR
  • Folge 12
    Simone Morgners jüngstes Kind Isabel erkrankte an Leukämie. An dem Tag, als die Ärzte ihrer Tochter keine Chancen mehr einräumen konnten, sprachen die Eltern mit den damals acht und zehn Jahre alten Geschwistern Klartext: Wir werden Isabel nicht mehr mit nach Hause nehmen können. Gemeinsam verbrachten sie viele Tage bei der kleinen Schwester im Krankenhaus und konnten Stück für Stück begreifen, was mit Isabel passiert. Simone Morgner hat erlebt, dass ein offener Umgang mit den Themen Krankheit und Tod wichtig ist für Kinder, um besser Abschied nehmen zu können. Die Mutter versuchte, den Kindern mit ihrem Glauben Trost zu geben – bei Gott gehe es Isabel gut und sie müsse nicht mehr leiden. Auch jetzt, vier Jahre nach Isabels Tod, spricht die Familie viel über das verlorene Kind. Aber es liegt kein bleierner Schatten über dem Familienleben. Für die Geschwister nehmen sich die Eltern viel Zeit, haben beruflich zurückgesteckt und alle Morgners halten ganz fest zusammen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Do. 10.05.2018 MDR
  • Folge 13
    Valerie Brünner ist im französischsprachigen Teil der Schweiz aufgewachsen. Nach der Schule wollte sie richtig Deutsch lernen und ging nach Sachsen Anhalt. Im Dorf Friedensau fiel ihr die Eingewöhnung nicht schwer, denn hier leben und arbeiten vor allem Siebenten-Tags-Adventisten. Zuhause in der Schweiz ist Valerie mit dieser Freikirche groß geworden, das Gemeindeleben ist ihr vertraut. Zum Beispiel feiert diese Glaubensgemeinschaft am Samstag den Gottesdienst und nicht am Sonntag. In Friedensau traf Valerie ihren zukünftigen Mann. Beide wollten keine Fernbeziehung und so beschloss Valerie Brünner, im Ort zu bleiben und an der hiesigen Theologischen Hochschule Sozialwesen zu studieren – so wie ihr Mann. Die beiden lieben Musik und produzieren Lieder und Videos mit christlichen Inhalten. Inzwischen sind sie eine kleine Familie geworden – und fest verwurzelt in Friedensau. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 02.06.2018 MDR
  • Folge 14
    Olaf Schwertfeger (59) bezeichnet sich als Berufsjugendlichen. Seit über 20 Jahren ist er im diakonischen Freizeittreff „Popcorn“ tätig. Das „Poppi“, wie es genannt wird, ist Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 20 Jahren – bei Erfahrungen mit Gewalt, Sucht oder Mobbing. Aber auch Eltern, Lehrer und Sozialarbeiter kommen hierher und holen sich Rat. Olaf Schwertfeger ist heute Leiter des Hauses. Außer am Sonntag ist sein „Poppi“ jeden Tag geöffnet. Kochen, Basteln, Tanzen, Billard spielen, Sportangebote.
    15–30 Jugendliche kommen täglich in die Einrichtung der Jakobskirchgemeinde in Köthen, viele aus schwierigen Verhältnissen. „Wenn Kinder und Jugendliche hier lernen, sich gegenseitig zu respektieren und mit ihren Stärken und Schwächen umzugehen, ist schon viel gewonnen“, sagt Schwertfeger und will dabei auch Vorbehalte gegenüber der Kirche abbauen, ohne zu missionieren. „Wir wollen zeigen, wir Christen sind ganz normale Menschen. Und wenn dann jemand sagt, euren Glauben finde ich toll, dann umso besser!“. (Text: mdr)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 09.06.2018 MDR

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