Liebe, Lust und Leidenschaft sind in fast allen Kulturen unberechenbare Größen, die es zu steuern und zu kontrollieren gilt – auch innerhalb einer Ehe oder hinter den Mauern eines Klosters. In Folge 2 wird gefragt, wie sich die Vorschriften großer Weltreligionen in der heutigen Zeit auf Liebe, Ehe und Sexualverhalten auswirken. Das jüdische Paar Vered und Chanoch weiß genau, an welchen Tagen ihnen die Bibel Sexualität gestattet und nahelegt – und sie halten sich streng daran. Der Moslem Saad hat für seinen Wunsch nach außerehelichem Geschlechtsverkehr eine von seinem Scheik abgesegnete Lösung gefunden und ist eine Zeitehe eingegangen. Noual hingegen hat als Zeitehefrau auf eine konventionelle Ehe kaum mehr eine
Chance. Als sich Hede und Heiner, ein älteres katholisches Paar, in den siebziger Jahren ineinander verliebten, war das Pillen-Verbot durch Papst Paul VI. erst wenige Jahre alt. Trotzdem haben sie sich bewusst darüber hinweg gesetzt – und es nicht bereut. Und dass Sexualität nicht einmal in der Ehe einen legitimen Platz hat, sondern Hindernis auf dem Weg zur eigenen Vervollkommnung ist, zeigt der buddhistische Mönch Chan Chai. Er ist strengstens darauf bedacht, selbst im Großstadtgetümmel Bangkoks jede noch so zufällige Berührung mit einer Frau zu vermeiden. In Israel, dem Libanon, in Deutschland und Thailand suchen sieben Menschen nach Wegen, Glaube und sexuelle Bedürfnisse in Einklang zu bringen, ohne zu sündigen. (Text: hr-fernsehen)