Die Liebe gilt in allen Religionen als hohes schützenswertes Gut. Aber die moralischen Grenzen sind oft eng gesteckt, Überschreitungen führen nicht selten zu Verbannung und Leid. Folge 3 taucht ein in die Tabuzonen der großen Weltreligionen, fragt Gläubige aus vier Ländern, welchen Preis sie für Fehlverhalten bezahlen müssen. Die Türkin Bahryie geht regelmäßig in die Moschee. Doch ihre selbstbewusste Partnerwahl hat ihr ihre Familie nie verziehen. Als ihr Mann sie verstößt, landet sie mit ihren Kindern in Konya auf der Straße. Die Kölner Georg und Stefan möchten heiraten – kirchlich, wie ihre heterosexuellen gläubigen Freunde. Doch die katholische Kirche lehnt diesen tiefen Wunsch entschieden ab. Djuk aus Bangkok nimmt in Kauf, dass seine
zahlreichen außerehelichen Eskapaden sein Karma gefährden, im buddhistischen Tempel bemüht er sich um Schadensbegrenzung. Die beiden Inder Mohit und Nimshi sind sich ihrer Liebe sicher, entgegen der Kastenregeln, die ihre Partnerschaft verbieten. Sie mussten sich um den Preis, den Kontakt zu ihren Familien zu verlieren, entscheiden – im hinduistischen Mumbai kann das den „sozialen Tod“ bedeuten. Aber es geht ihnen immerhin besser als den jungen Paaren, die für ihre Liebe ihr Leben riskieren und die nur noch bei den sogenannten Love Commandos in Delhi vor der Rache ihrer Verwandten geschützt sind. Was gibt den Tabubrechern in all den Religionen Kraft? Warum bleiben sie ihrer Religion trotz dieser oft unerbittlichen Regeln treu? (Text: hr-fernsehen)