Europa am Abgrund – Zerstritten und zerrissen Nächtelange Sitzungen ohne Ergebnisse, offene Grenzen werden wieder geschlossen – ob Flüchtlings- oder Währungskrise, die 28 europäischen Staaten können sich nicht auf eine gemeinsame Linie einigen. Immer mehr EU-Bürger verlieren deshalb das Vertrauen in die Idee vom gemeinsamen Europa: Großbritannien wird im Juni über den Verbleib in der Europäischen Union abstimmen. Wirtschaftsexperten warnen vor den Kosten, sollten sich die Briten gegen die EU entscheiden. Der Schuldenstaat Griechenland stöhnt nach wie vor unter der Last des Spardiktats. Die osteuropäischen Staaten verweigern ihre Solidarität bei der Aufnahme von Flüchtlingen, errichten wieder Grenzzäune und Stacheldraht. Am Brenner kommt es zu schweren Ausschreitungen wegen der von Österreich geplanten Grenzkontrollen. Und selbst bei Europäern der ersten Stunde, wie den Franzosen, nehmen die Stimmen der Euroskeptiker und Nein-Sager zu. „Frontal 21“-Reporter berichten über die Ängste und Nöte europäischer Bürger und fragen nach Wegen aus der EU-Krise. Ärzte ohne Versicherung – Schutzlos beim Doktor Wenn bei einer Behandlung etwas schiefläuft, dann ist der Arzt haftpflichtversichert, davon gehen die meisten Patienten aus. Doch die Realität sieht oft anders aus: 550 000 Patienten werden monatlich von Ärzten behandelt, die keinen ausreichenden Versicherungsschutz haben, so die Schätzungen eines Versicherungsmaklers, der Helmsauer AG, die sich auf Arzthaftpflicht spezialisiert hat. Im
Schadensfall gehen die Betroffenen meist leer aus, selbst wenn ein Behandlungsfehler eindeutig nachgewiesen ist. Der Grund: Obwohl in Deutschland für angestellte und niedergelassene Ärzte aus der Human- und Zahnmedizin zwar eine Pflicht besteht, sich zu versichern, unterlassen viele das häufig. Denn vielen von ihnen sind die Versicherungs- und auch Schadenssummen bei Behandlungsfehlern zu hoch. Und oftmals mangelt es an der Kontrolle der Berufshaftpflicht für Ärzte. „Frontal 21“ über Mediziner, die nicht ausreichend versichert sind, geschädigte Patienten und eine Politik, die dabei zusieht. NSU-Aufklärung unerwünscht – Verfassungsschutz und V-Männer Neue Unterlagen werfen Fragen über die merkwürdige Rolle des Verfassungsschutzes und seiner V-Männer bei der Aufklärung der NSU-Mordserie auf. Diese legen nahe, dass der ehemalige Verfassungsschutz-Spitzel Ralf Marschner, alias „Primus“, das NSU-Trio und sein Umfeld viel besser kannte, als er zugibt. So soll der NSU-Terrorist Uwe Mundlos während seiner Zeit im Untergrund in dessen Firma gearbeitet haben. Marschners V-Mann-Akte wurde auffällig früh gelöscht, seine Strafakte soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Chemnitz im August 2010 beim Hochwasser in Sachsen verloren gegangen sein. Dubios ist auch, dass das Handy des 2014 tot aufgefundenen V-Mannes „Corelli“ erst im Sommer 2015 in einem Panzerschrank des Verfassungsschutzes gefunden und erst vor wenigen Tagen dem Bundeskriminalamt übergeben wurde. „Frontal 21“ über die NSU-Aufklärung und den Verfassungsschutz in Erklärungsnot. (Text: ZDF)