6 Folgen je 45 Min., Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    Einhörner, Drachen, Riesenkraken – auf der ganzen Welt gehören Erzählungen um magische und „fabel“-hafte Wesen zum Kulturgut. Die Sendereihe „Fabeltiere“ zeigt Wesen aus Fleisch und Blut, die den Menschen nicht immer ganz geheuer sind, Tiere, die verehrt, geachtet, aber auch gefürchtet werden und um die sich ein Schatz von Legenden rankt. Die erste Folge führt in die Welt der Meerjungfrauen und Sirenen und der geheimnisvollen rosaroten Flussdelfine. In der Antike galten die Meerjungfrauen als tödliche Verführung. Odysseus ließ sich an den Schiffsmast binden, damit die Circen ihn mit ihrem Gesang nicht ins Verderben locken konnten. Andere Seemänner ließen sich „becircen“ und gingen an ihrem Verlangen zugrunde.
    Geschichten von fabelhaften Seejungfrauen oder Sirenen gibt es seit ewigen Zeiten und in vielen Kulturen. Meist sind es betörend schöne, weibliche Wesen, die Seemänner so verhexen, dass diese ihr Schiff auf Grund laufen lassen. Was die plumpen Seekühe mit diesen fabelhaften Wesen verbindet, bleibt ein Rätsel. Den Aborigines von Australien und Papua-Neuguinea sind diese Legenden unbekannt. Für sie stammen die Seekühe aus der Traumzeit, der mythischen Urzeit. In Amazonien sagt man: Vorsicht vor dem Boto-Mann! Denn wer einen Boto fängt oder tötet, bringt den Tod in die eigene Familie. Die Menschen Amazoniens hegen gemischte Gefühle für ihren „Geist des Amazonas“. Sie verehren ihn und fürchten ihn zugleich. (Text: hr-fernsehen)
  • Folge 2 (45 Min.)
    Gehörte der Bison zusammen mit den Prärieindianern um 1700 noch zu den eigentlichen Ureinwohnern des nordamerikanischen Kontinents, so war er nur hundert Jahre später beinahe ausgerottet. Der Fortbestand dieser eindrucksvollen Tiere ist aufs Engste mit dem Schicksal der verschiedenen Indianerstämme verbunden. Die Geschichte des Bisons ist gleichzeitig auch ein Spiegel der indianischen Kultur. Schließlich bestimmte er auch auf verschiedenste Weise den Alltag der Natives. Als Tier sicherte er Nahrung, Kleidung und Behausen. Gleichzeitig war der Bison aber auch Zentrum religiösen Glaubens. Indianer jagten Bisonherden, doch zeichnete sich ihre Beziehung in erster Linie durch Respekt und Ehrfurcht vor den majestätischen Tieren aus – ganz im Gegensatz zum Weißen Mann, der die Bisonbestände systematisch auslöschte.
    Heute wissen nicht nur die Indianer den Nutzen, sondern auch die Schönheit der Bisons zu schätzen. – „Waldmensch“, „Im Wald lebender Vetter“ – die Ureinwohner Südostasiens pflegen traditionell die Verwandtschaft der Menschen zu den rotbraunen Affen. Man glaubt daran, dass der Orang-Utan sprechen konnte und verstummt war aus Angst, von den Menschen zur Arbeit gezwungen zu werden. Uralte Überlieferungen erzählen häufig von Liebesgeschichten zwischen Mensch und Orang-Utan, aus denen nicht selten ein gemeinsames Kind hervorgeht. Es gibt aber auch Geschichten, in denen sich ein Mensch in den Orang-Utan verwandelt. (Text: hr-fernsehen)
  • Folge 3 (45 Min.)
    Auf der Insel Komodo läuft ein Furcht einflößender Drache mit giftigem Speichel und messerscharfen Krallen unbehelligt durchs kleine Fischerdorf. Der Drache von Komodo ist in Wirklichkeit ein Riesen-Waran und gehört auf der Insel zum Alltag. Doch die Tiere sind nicht ungefährlich. Im Abendland war der Drache ein schreckliches, Feuer speiendes Ungeheuer. Der Drache von Komodo ähnelt dem Monster des Abendlandes, doch nach dem Schöpfungsmythos der Einheimischen stammen Drachen und Menschen von derselben Mutter ab. – Vor 200 Jahren kam eine sonderbare Kiste aus Australien in England an. Darin war ein eigenartiges Tier: eine Ratte oder eine Ente – oder gar beides? Verwirrt betrachtet im Jahre 1798 Dr. Jonathan Morris vom British Museum in London das tote Tier.
    Ist die rattenähnliche Kreatur mit Entenschnabel und Biberschwanz eine Fälschung? Erst 1802 wird die Existenz des Schnabeltiers offiziell bestätigt. 200 Jahre später gibt das „ungewöhnlichste aller Säugetiere“ immer noch Rätsel auf. Nur die wenigsten Australier haben je ein Schnabeltier in freier Wildbahn gesehen, aber Geschichten über diese seltsame Tierart gibt es viele. Ein Aborigine erzählt von der jungen schönen Ente, die von einer Ratte zur Hochzeit gezwungen wird. (Text: hr-fernsehen)
  • Folge 4 (45 Min.)
    In den Nebelwäldern Mittelamerikas, unter den Kronen der alten Bäume, lebt ein Zeuge einer großen vergangenen Zivilisation: der heilige Vogel der Maya. Die Maya nannten ihn Quetzalcoatl, die geflügelte Schlange – der Gott des Windes, der Luft und des Lebens. Er schuf Sonne, Erde und Menschen. Sowohl die Azteken als auch die Maya krönten ihre Könige mit den prächtigen Schwanzfedern des Quetzal. Das Schicksal des Mayakönigs Tecum Uman ist auch das des Göttervogels: Als der König im Kampf gegen die spanischen Eroberer stirbt, verwandelt er sich in einen Quetzal und fliegt als freier Vogel davon.
    Der Falke, der Sonnenvogel, ist der schnellste aller Vögel. Als „Gepard des Himmels“ verkörpert er Freiheit und Unabhängigkeit. In vielen alten Kulturen wird der Wanderfalke als Gottheit verehrt und als spiritueller Bote angesehen. In Ägypten verkörpert er den Sonnengott Horus. Für die Ägypter ist der Wanderfalke die Kraft, die das Licht, das Wasser und die Menschen auf die Welt gebracht hat. Reichtum und Macht verkörpert der Falke im europäischen Mittelalter. Er ist Jäger, Liebesbote, wertvolles Handelsobjekt und hoch geschätztes persönliches Eigentum. (Text: hr-fernsehen)
  • Folge 5 (45 Min.)
    Es ist Sommer in der kanadischen Arktis: traditionell die Zeit der Jagd – für die Tiere und für die Menschen. Wenn das Eis zurückweicht, kehrt auch der Narwal in sein Jagdrevier zurück, das Einhorn der Meere. Im Märchen konnten nur Jungfrauen Einhörner aus ihrem Zauberwald locken. Einhörner verkörpern Macht und Reinheit, tummeln sich auf Bildern vom Paradies und sind unsterblich. Die Inuit haben ihre eigenen Legenden, in denen natürlich auch der Narwal eine Rolle spielt: Eine lieblose Mutter wird von ihrem Sohn ins Meer gestoßen und verwandelt sich in einen Wal. Ihr Haar formt sich zum Einhorn. Riesentintenfische, die ganze Schiffe umschlingen und in die Tiefe reißen – Seemannsgarn.
    Die meisten Geschichten entstanden im Mittelalter zu Beginn der küstenfernen Seefahrt. Aber auch im Altertum erzählte man sich Legenden von vielarmigen Meeresungeheuer. Es ist durchaus vorstellbar, dass Riesenkalmare auch Schiffe angreifen, wenn sie in Form und Größe etwa einem Pottwal ähneln. Einer, der sich beruflich mit den legendären Kopffüßern beschäftigt, ist der Biologe Jim Cosgrove. Sein Tauchgebiet ist die Nordwestküste der USA und Kanadas – Heimat des pazifischen Riesenkrakens. Im Gegensatz zu den Horrorgeschichten um die Menschen fressenden Seeungeheuer ist der Riesenkrake sehr scheu. (Text: hr-fernsehen)
  • Folge 6 (45 Min.)
    Vampirgeschichten gibt es in vielen Kulturen. In Süd- und Mittelamerika basieren sie auf ganz realen Ängsten, denn hier sind die echten Vampire zu Hause. Eine der zahlreichen Grusellegenden erzählt vom Blut saugenden Geist Soucouyant, der in Form einer Feuerkugel durch die Luft jagt. Vor rund tausend Jahren durchquerten polynesische Krieger den Pazifischen Ozean. Sie fanden ein Land, das sie „Die große weiße Wolke“ tauften. Das neue Land war menschenleer. Die Krieger entdeckten ein Inselreich mit Naturschätzen und unbekannten Tierarten, darunter einen Vogel, der nicht fliegen kann – den Kiwi.
    Der Kiwi lebt nur in Neuseeland. Er ist nicht nur das Wahrzeichen des Inselreiches, sondern auch der heilige Vogel der Maori, der Ureinwohner. Seine Federn sind wertvoller als Gold. Ein Maori erzählt, wie sich Himmel und Erde trennten und der Kiwi auf die Welt kam. Biologen setzen heute die Kiwis und deren Eier auf kleinen Inseln aus, die frei sind von Schweinen, Katzen, Mardern, Ratten oder anderen Beutegreifern. Die Jagd auf Kiwis ist verboten. So verwenden die Maoriweberinnen nur noch Federn von gefundenen toten Tieren für ihre kostbaren „Kahu Kiwi“ – Umhänge aus Kiwifedern. (Text: hr-fernsehen)

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