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  • Mondfische sind die größten Knochenfische der Erde. Die bis zu drei Meter großen Giganten kommen in fast allen Weltmeeren vor, dennoch ist so gut wie nichts über sie bekannt. Bis heute rätseln Wissenschaftler, warum Mondfische so merkwürdig geformt sind und wie sie leben. Der Mondfisch ist der größte und nahezu einzige Quallen-Fresser der Ozeane, und kaum ein anderer Fisch produziert so viele Eier. Filmemacher Thomas Behrend begibt sich auf die Suche nach dem seltsamen Meeresbewohner. (Text: Phoenix)
  • 45 Min.
    Der Amur zählt zu den längsten Flüssen der Erde und ist dennoch kaum bekannt. Dabei ist sein Einzugsgebiet viermal so groß wie Deutschland und erstreckt sich über die Mongolei, Russland und China. Die zweiteilige Dokumentation „Mythos Amur“ erkundet die weitgehend unberührte Natur entlang des Flusses Amur in Ostasien. Sie begibt sich auf die Spur der letzten Sibirischen Tiger und Amurleoparden und folgt den riesigen Gazellenherden durch die mongolische Steppe. Die ungewöhnliche Entdeckungsreise gegen den Strom, vom Pazifik 5.000 Kilometer landeinwärts bis zu den Quellflüssen in der Mongolei, beginnt am Mündungsdelta, dort, wo die Küsten des Japanischen und des Ochotskischen Meeres in der Tatarenstraße aufeinander treffen.
    Wenn hier die Lachse auf ihren alljährlichen Wanderungen vorüberziehen, werden sie bereits von Braunbären, Robben und Seevögeln erwartet. Die Fische, die das große Fressen überleben, ziehen weiter den großen Strom aufwärts in die Zuflüsse des Amur zu den Laichplätzen im Sichote-Alin-Gebirge. Hier liegen die Siedlungen der Udege. Sie leben seit Jahrhunderten im Reich des Amurtigers.
    Dessen bevorzugte Beute sind Sikahirsche. Im Winter, wenn der Ferne Osten Russlands für Monate von strengem Frost beherrscht wird, überleben viele Tiere dank der Beuterisse der Tiger. Auch für die „Flussmenschen“ vom Volk der Nanai brechen harte Zeiten an. Den Ureinwohnern, die traditionell vom Fischfang leben, erschwert eine meterdicke Eisdecke den Zugang zu ihren Fanggründen. Immer wieder tritt der Amur über seine Ufer. Noch reguliert kein Staudamm den großen Strom. Sein Flussbett verändert sich ständig. Die Tierwelt am und im Fluss, etwa die Seeschwalben, die Chinesischen Weichschildkröten oder die seltenen Störe, sie alle sind abhängig vom ungebändigten Amur.
    Über 2.000 Kilometer markiert der Strom die längste Flussgrenze der Welt und trennt Russland und China. Die Landschaften entlang der Ufer könnten unterschiedlicher kaum sein: Auf der chinesischen Seite prägen ausgedehnte Reisfelder das Bild, Monokulturen, die keinen Lebensraum für Tiere bieten. Auf der russischen Seite ist die ursprüngliche Naturlandschaft weitgehend erhalten. Dorthin zieht es die Wildtiere. Der bedeutendste Nebenfluss des Flusses Amur auf chinesischer Seite ist der Songhua.
    Er entspringt in den Bergen an der Grenze zu Nordkorea. Durch die abgeschiedenen Wälder streifen nicht nur Amurtiger, sondern auch die vom Aussterben bedrohten, letzten Amurleoparden. Seit einiger Zeit geht China konsequent gegen Wilderer vor, die Tiger und Leoparden stark dezimiert haben. Chinesische Ranger patrouillieren im Rahmen eines Schutzprogramms regelmäßig in der fast menschenleeren Gegend. Mithilfe von Kamerafallen versuchen sie vor allem den Bestand der Amurleoparden zu dokumentieren. Manche Aufnahmen sind eine wahre Sensation. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Der Amur zählt zu den längsten Flüssen der Erde und ist dennoch kaum bekannt. Dabei ist sein Einzugsgebiet viermal so groß wie Deutschland und erstreckt sich über die Mongolei, Russland und China. Die zweiteilige Dokumentation „Mythos Amur“ erkundet die weitgehend unberührte Natur entlang des Flusses Amur in Ostasien. Sie begibt sich auf die Spur der letzten Sibirischen Tiger und Amurleoparden und folgt den riesigen Gazellenherden durch die mongolische Steppe. Der zweite Teil der Reise flussaufwärts zum Ursprung des Amurs beginnt am Zusammenfluss des großen Stroms mit seinem wichtigsten Zufluss, dem Songhua.
    Im Sommer 2013 erreicht hier das Hochwasser einen Höchststand. Über Wochen war der Amur 100 Kilometer breit. Zehntausende Menschen mussten evakuiert werden. Auch die Tiere hatten unter den verheerenden Folgen der Überschwemmung zu leiden. 1.000 Kilometer weiter flussaufwärts ist der Amur noch nicht so mächtig. Hier sind nicht Tiger, sondern Wölfe die gefürchteten Jäger. Im Rudel haben sie es vor allem auf Sibirische Rehe und Wildschweine abgesehen. Der Grenzfluss Amur markiert in seinem Verlauf den nördlichsten Punkt Chinas. Die Landschaft ähnelt der russischen Taiga und ist die Heimat von Bartkauz und Sichelhuhn.
    Hier im Norden leben die letzten chinesischen Rentiernomaden vom Volk der Ewenken. Die Reise entlang der chinesisch-russischen Grenze führt schließlich an den Zusammenfluss der Quellflüsse Schilka und Argun. Entlang ihrer Ufer erstreckt sich die endlose sibirische Taiga nach Russland, China und bis in die nahe Mongolei. Der südliche Quellfluss, der Cherlen, durchquert in der Mongolei das größte Grasland der Erde. Alljährlich ziehen dort riesige Herden Mongolischer Gazellen über die Ebenen, um zwischen Winter- und Sommerweiden zu wechseln.
    Ein eindrucksvolles Schauspiel. Auch die Nomaden ziehen seit Jahrhunderten mit ihren Viehherden übers Land. Die Idylle des Sommers steht im scharfen Kontrast zu den extremen Bedingungen im Winter: Frost und Eis stellen Mensch und Tier auf eine harte Probe. Die Nomaden versuchen, ihre Herden gegen Schneestürme und Wölfe zu schützen. Die Gazellen sind beiden Gewalten ausgeliefert. In einigen Sommern jedoch bleibt für lange Zeit der Regen aus und die Feuchtgebiete des Cherlen schwinden. Manchmal versiegt der Quellfluss sogar in der Steppe und das Wasser erreicht den Amur nicht mehr.
    Der große Strom wird dann nur noch durch seinen zweiten Quellfluss gespeist, der auf der russischen Seite durch das immergrüne Tal des Flusses Onon fließt. Hier finden viele Wildtiere Zuflucht. Trotz des unterschiedlichen Verlaufs der beiden Flüsse haben sie einen gemeinsamen Ursprung: den heiligen Berg der Mongolen, den Burchan Chaldun. Hier wurde Dschingis Khan geboren, der „Vater der Mongolen“ und hier liegt er begraben. Bis heute ist der heilige Berg verbotenes Gebiet und somit das wohl älteste Naturschutzgebiet der Erde. Er ist der eigentliche Ursprung des Amurs. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Die Einheimischen nennen ihn den Fluss, der alle Flüsse verschluckt. Tatsächlich ist der Kongo, gemessen an seinen Wassermassen, der zweitgrößte und tiefste Fluss der Erde. Als Rinnsal entspringt er im Norden Sambias, fließt dann gen Westen, wobei er immer mächtiger wird. Je gewaltiger der Kongo wird, desto größer sind auch Tiere, die im und am Strom leben. Der Schuhschnabel lauert im dichten Papyrus. Meterlange Pythons gehen auf Bäumen auf Beutejagd, gewaltige Nilpferdbullen kämpfen um die Macht im Wasser.
    Um am Kongo überleben zu können, müssen sich die Tiere extremen Bedingungen anpassen. Die Evolution hat hier einzigartige Wesen hervorgebracht. Fische mit Lungen, Flügeln oder solche, die an Land jagen gehen. Mit außergewöhnlichen Aufnahmen gewähren der Zweiteiler „Mythos Kongo“ und das Making-of „Abenteuer Kongo“ Einblicke in eine der geheimnisvollsten und gefährlichsten Regionen unserer Erde. Seine Größe und Kraft ist dem Kongo noch nicht anzusehen, wenn er dem Chambeshi im Norden Sambias entspringt.
    Einmal im Jahr bietet die Quellregion des Kongos eines der größten Tierschauspiele der Welt: Millionen von Flughunden entern ein winziges Waldstück, um sich mit reifen Früchten vollzufressen. Der Chambeshi fließt nach Bangweulu in ein gigantisches Sumpfgebiet. Verdeckt im Dickicht lebt der Schuhschnabel, der größte Schreitvogel der Erde. Aufrecht stehend ist der Schuhschnabel nahezu so groß wie ein Mensch. Dem Fluss folgend geht es in den Dschungel im Südosten der Demokratischen Republik Kongo.
    Hinter Kisangani wird der Kongo breit und ruhig, haushohe Sandinseln türmen sich im Fluss auf. Durchzogen von kleinen Urwaldflüssen, bilden sie eigene Lebensräume. Der Kongo-Fluss speist den zweitgrößten Regenwald der Erde. Hier liegt die Heimat der Waldelefanten. Immer wieder zieht es sie an einen einzigen, magischen Ort: die Dzanga Bai. Mit den Elefanten kommen unzählige andere Waldbewohner hierher. Was macht diesen Ort so besonders? Die Dokumentation „Mythos Kongo“ spürt diesen und weiteren Geheimnissen des großen afrikanischen Flusses nach. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Der Kongo ist einer der mächtigsten und tiefsten Flüsse der Erde. Der Strom und die angrenzenden Wälder sind Rückzugsräume und Heimat für einige der wundersamsten Kreaturen der Erde. Tief im Inneren der dichten Urwälder leben die nächsten Verwandten des Menschen, drei der vier Menschenaffenarten leben im Kongobecken. Mit außergewöhnlichen Aufnahmen gewährt auch die zweite Folge „Mythos Kongo – Im Reich der Menschenaffen“ spannende Einblicke in eine der geheimnisvollsten und gefährlichsten Regionen der Erde. Lautes Trommeln hallt durch das Unterholz.
    Aus den Tiefen des Dschungels stürzt ein Silberrücken, der Anführer einer Sippe Flachlandgorillas. Doch er wird seinem Ruf als Macho nicht gerecht: Liebevoll kümmert er sich um seine Familie. Zwei weitere, nahe Verwandte des Menschen leben im Kongobecken. Ihre Evolution hat der Kongo-Fluss entscheidend geprägt. Während die Schimpansen nördlich des Flusses leben, gibt es Bonobos ausschließlich auf der Südseite. Eingeschlossen von den Wassermassen des Kongo entwickelten Bonobos ihre eigene Gesellschaftsform, eine ganz andere als die der Schimpansen: Schimpansen können gewalttätig werden, um Konflikte zu lösen, Bonobos nutzen stattdessen Sex! Erstmals vergleicht ein Film das Sozialverhalten der drei großen Primaten des Kongos.
    Mit überraschenden Ergebnissen! Über Jahrmillionen hat der Kongo tiefe unterirdische Schluchten ins Flussbett gewaschen. An manchen Stellen misst der Kongo mehr als 200 Meter Tiefe, mehr als jeder andere Fluss! Selbst an den tiefsten Stellen gibt es noch Leben: Der blinde, fast durchsichtige Stachelaal hat sich perfekt an das Leben in Dunkelheit angepasst.
    Nach fast 5.000 Kilometern erreicht der Kongo den Atlantik. An den friedlichen Stränden des Pongara National Parks nimmt er Tausende kleiner Lebewesen mit auf seine Reise ins Meer. Es sind Lederschildkröten, die gerade erst geschlüpft sind. Die Winzlinge hasten in Richtung Wasser, der Strand birgt lauter Hindernisse und Gefahren. Sobald die Brandung sie erfasst, haben sie ihr erstes Abenteuer überstanden. Dann zieht es sie, wie den Kongo, hinein in die Weiten des Ozeans. (Text: NDR)
  • Der Nil macht eine abenteuerliche Reise. Die Geschichte des Flusses erzählt von großen Seen, Stromschnellen und Wasserfällen, von Sümpfen und den letzten ungezähmten Landschaften Afrikas. Der Nil ist der einzige Strom, der ohne zu versickern eine ganze Wüste durchfließt. Es ist die größte Wüste der Erde, die Sahara. Und an den Ufern des Flusses entstand eine der ersten und bedeutendsten Hochkulturen der Menschheit: das Reich der Pharaonen. Im Alten Ägypten war es keine Frage, woher der Nil kommt. Er war einfach ein Geschenk der Götter.
    Doch bereits in der Römerzeit machte man sich auf die Suche nach den Quellen dieses einzigartigen Stroms. Seit Forscher Ende des 19. Jahrhunderts die am weitesten von der Mündung entfernte Quelle fast 1.000 Kilometer südlich des Victoriasees entdeckten, steht fest, dass der Nil der längste Fluss der Erde ist. Die erste Folge des Zweiteilers über den Nil beginnt im Quellgebiet. Ein Fluss von einer derartigen Größe hat zwangsläufig viele Quellen. Was bereits den Römern als Mondberge bekannt war, heißt heute Ruwenzori, das drittgrößte Gebirge Afrikas mit Gipfeln über 5.000 Meter Höhe.
    Sämtliches Wasser, das an den Berghängen abregnet, fließt in den Nil. Auf seinem Weg passiert es traumhafte Landschaften, in denen Erika-Heidekräuter baumhoch werden und Lobelien meterhohe Blütenstände haben, und das, obwohl nur ein einziges Tier im Ruwenzori in der Lage ist, sie auch zu befruchten. Weiter südlich ist der Nyungwe Nationalpark, der größte zusammenhängende Bergwald Ost- und Zentralafrikas.
    Von Meerkatzen und Mantelaffen bis hin zu Riesenameisen findet man hier eine Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Wasser gibt es hier das ganze Jahr über reichlich. Es sammelt sich schließlich im größten See Afrikas, dem Victoriasee. Er war berühmt für seine Artenvielfalt. Dann wurde dort jedoch, um die Fangquoten der Fischer zu steigern, eine besondere Fischart ausgesetzt. Diese vermehrte sich explosionsartig und hat inzwischen fast alle anderen Fischvorkommen im See ausgerottet. Das ist nur eines von vielen Problemen im Land der 1.000 Quellen. (Text: NDR)
  • Die zweite Folge des Zweiteilers über den Nil beginnt nördlich des Victoriasees. Hier durchläuft der Nil eine paradiesische Landschaft. Nach Stromschnellen und den gewaltigen Wasserfällen im Murchison Falls Nationalpark fließt er ruhig dahin und wird zum Lebensraum zahlloser wilder Tiere. Nilpferde, Elefanten und riesige Nilkrokodile bevölkern den Fluss und seine Ufer, gemeinsam mit über 400 Vogelarten. Doch dann scheint der Fluss plötzlich zu verschwinden. Im Südsudan teilt er sich in zahllose kleine Wasserarme und bildet ein riesiges Sumpfgebiet, den Sudd. Aber auch hier haben sich Tiere den außergewöhnlichen Lebensbedingungen angepasst.
    Neben seltenen Vogelarten gibt es große Antilopenherden, die, je nach Wasserstand, in andere Gebiete ziehen und Teil einer der größten Tierwanderungen Afrikas werden. Im Norden des Landes schließlich vereinen sich die vielen Wasserarme wieder zu einem Strom, dem Weißen Nil. Er zieht weiter in den Sudan, wo er sich in der Millionenstadt Khartum mit seinem größten Nebenfluss vereint, dem Blauen Nil. Weißer und Blauer Nil bilden jetzt den eigentlichen Nil. Der Weg über Stromschnellen und durch fruchtbares Land endet hier. Jetzt beginnt die Reise durch die Wüste. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Nirgendwo auf der Welt leben mehr Braunbären auf vergleichbaren Raum als in den Bergen Transsilvaniens.
    Transsilvanien, die meisten Menschen denken dabei an die Heimat Graf Draculas, gibt es wirklich: Die Region liegt in einem noch ursprünglichen Winkel Südosteuropas, abgeschirmt von der Gebirgskette der Karpaten im Zentrum Rumäniens. Eine Wildnis, wie es sie woanders in Europa längst nicht mehr gibt. Transsilvanien ist die Heimat aller drei großen europäischen Landraubtiere. Hier lebt mehr als ein Drittel aller Braunbären des Kontinents auf einer Fläche, die dreimal so groß wie Belgien ist. Dazu kommen Wölfe und Luchse. Nirgends in Europa – abgesehen von Russland – leben mehr von ihnen als hier.
    In spektakulären Bildern hat der vielfach preisgekrönte Naturfilmer John Murray (u.a. Gewinner des Emmy-Award, dem Oscar der Fernsehwelt) Transsilvanien als Zeitreise in die Vergangenheit in Szene gesetzt. Heute ist diese abgelegene Region Rumäniens, auch bekannt als Siebenbürgen, eines der letzten nahezu unberührten Wildnisgebiete Europas mit atemberaubenden Landschaften und einer großen Artenvielfalt. Nirgendwo haben sich so viele Urwälder erhalten wie in den Karpaten. Einst ausgerottet, wurden Wisente und Biber wieder angesiedelt.
    Beide sind Schlüsselarten für ihre jeweiligen Lebensräume, die dank ihrer Aktivität Raum für weitere Tiere schaffen. Der Film verknüpft all das mit der Geschichte Transsilvaniens, einer Historie blutiger Eroberungszüge. Die Dokumentation zeigt dabei Draculas Schloss Bran, alte Wehrkirchen, die die Bewohner Transsilvaniens vor Angreifern schützten, und traditionelles Brauchtum wie die Nacht der Elfen zur Mittsommerwende. In alten Bauerndörfern bewahrt die meist extensive Landwirtschaft bis heute artenreiche Wiesen voller Blüten und Insekten.
    Rumänien beherbergt allein 200 Schmetterlingsarten. Von dieser Vielfalt profitieren Weißstörche, farbenprächtige Bienenfresser und Wiedehopfe, die „Punks“ unter den Vogelarten Europas. So hat es einst auch in Deutschland ausgesehen! Damit das Gruseln nicht zu kurz kommt, begleitet der Regisseur auch die Verwandten des berühmtesten Blutsaugers aller Zeiten bei ihrer nächtlichen Jagd: In Kirchengemäuern und uralten Tropfsteinhöhlen leben 26 Arten von Fledermäusen. Doch sie haben es nicht auf Blut, sondern auf Insekten abgesehen. Die Flattertiere sind untrennbar mit Transsilvanien verbunden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.11.2024 NDR
  • Einst war ganz Mitteleuropa von dichten Urwäldern bedeckt. Diese Wälder sind lange verschwunden, nur einige grüne Inseln scheinen die Zeiten überdauert zu haben. „Mythos Wald“ erzählt die Geschichte dieser letzten Oasen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass selbst die Wälder in einem Nationalpark fern von echten Urwäldern sind. Nachdem die großen Pflanzenfresser wie Bison und Auerochse ausgerottet waren, ist ein Biotop verloren gegangen, das artenreicher war als jedes andere in Mitteleuropa. „Mythos Wald“ zeigt auf, wie dieses einst verlorene Paradies zurückgewonnen werden kann.
    Noch immer ist der Wald der Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Große und kleine Dramen spielen sich in der Natur ab: Die Naturdokumentation zeigt, wie Füchse im Frühjahr ihre Jungen bekommen und wie die verspielten Welpen der Füchse ihren Bau verlassen, aber auch Erlebnisse einer Wildschweinrotte. „Mythos Wald“ dokumentiert aber nicht nur erstaunliches Tierverhalten, sondern macht durch sehr lange Zeitraffer, extreme Zeitlupen und neue Makrooptiken Phänomene sichtbar, die dem menschlichen Auge sonst verschlossen blieben.
    Im Film zu sehen ist der „Tanz der Lebermoose“ und wie der Blütenstaub der Haselnuss durch den Wald weht. Eigens für diese Produktion wurden einige Teile der Ausrüstung exklusiv entwickelt, um den hohen visuellen Anforderungen gerecht zu werden. Auch dieser Film von den Machern der weltweit ausgezeichneten Produktion „Die Wiese“ ist eine Reise in eine Welt, die man zu kennen glaubt und nun mit ganz anderen Augen sehen wird. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Namibia ist ein Land voll unerwarteter Vielfalt und dramatischer Begegnungen. Von der trockenen Kalahari bis zur feuchten Savanne im Nordosten erstreckt sich ein Land mit endlosen Wüsten und weiten Horizonten. Diese Folge „Namibias Naturwunder“ erzählt die Geschichten der Tierwelt Namibias und beleuchtet dabei auch die Herausforderungen, mit denen die Tiere zu kämpfen haben. Die Kalahari ist eine trockene und karge Wüste, die dennoch eine überraschende Artenvielfalt bietet. Eines der seltenen und faszinierenden Geschöpfe, die hier leben, ist das Steppenschuppentier.
    Es ähnelt einem possierlichen Dinosaurier und ist das einzige Säugetier, das Hornschuppen trägt. Über seine Lebensweise ist noch immer wenig bekannt, aber es ernährt sich von Ameisen und Termiten, deren Nester es mit seinem feinen Geruchsinn aufspürt. Dass Steppenschuppentier knackt die Nester mit kräftigen Krallen auf, um die Insekten mit seiner langen Zunge aufzusaugen. Dennoch ist es in seinem Bestand massiv bedroht, da es wegen seines Fleisches und der besonders begehrten Schuppen das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt ist.
    Als kleiner Wächter der Wüste beobachtet das Erdmännchen aufmerksam seine Umgebung und hält stets Ausschau nach Feinden. Zusammen mit seiner Kolonie geht es auf Futtersuche und buddelt sich durch den Boden auf der Suche nach Leckereien. Die wahre Leibspeise der Erdmännchen ist dabei überraschenderweise der Skorpion, den sie nach dem Entfernen des Giftstachels genüsslich verspeisen. Im Nordosten Namibias liegen die großen Flüsse, der größte von ihnen ist der Sambesi.
    Hier führt eine Leitkuh eine Elefantenherde an. Elefantengesellschaften sind sehr komplex: Mütter mit ihren Kindern, Schwestern und Tanten mit ihrem eigenen Nachwuchs. Sie alle bilden eine eng verbundene Familienherde. Nirgendwo sonst in Afrika gibt es so viele Dickhäuter wie hier. Einst waren sie weit über den Kontinent verbreitet. Doch Afrikanische Elefanten werden immer seltener. Von den trockenen Savannen bis zu den weiten Flusslandschaften: Namibia ist das Land der 1000 Gesichter, Wunder und Geschichten. Es ist eine Welt der kleinen Helden und großen Jäger. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Namibia ist ein Land mit vielen Gesichtern und einzigartigen Geschichten. Diese Naturdokumentation erkundet die endlosen Wüsten und weiten Horizonte des Landes. Die Namib, die älteste Wüste und einer der trockensten Orte der Erde, ist das Reich der Anpassungskünstler. Wer hier überleben will, muss trickreich sein. Trockenheit und Hitze bestimmen das Leben in der Namib. Seit Jahren hat es hier nicht mehr geregnet. Die letzten Wüstenelefanten leiden unter der längsten Dürre seit Jahrzehnten. Nur noch etwa 150 dieser Tiere ziehen durch die Wüste.
    Angeführt von einer Leitkuh leben sie in kleinen Herden. Täglich wandern sie weite Strecken auf der Suche nach Futter und Wasser. Doch selbst in einem ausgetrockneten Flussbett, mitten im Nirgendwo, finden sie noch etwas Fressbares. Besonders beliebt sind die Früchte des Kameldornbaumes, der das ganze Jahr über Früchte, Blätter und Rinde bietet. Die Wüstenelefanten bewegen sich innerhalb der Trockenflüsse, wo noch am ehesten Pflanzen wachsen. Die Sandwüste der Namib ist ein dynamischer Lebensraum. Sicher ist hier nur der Wandel.
    Der Wind formt die Dünen immer wieder neu und trägt organische Materialien, vor allem abgestorbene Pflanzen, an den Grund der Dünen. Das organische Material ist von großer Bedeutung für die Lebensgemeinschaften der Wüste und eine Masche im Nahrungsnetz der Namib. An wenigen Orten in der Namib wächst eine seltsame Pflanze, die Welwitschie. Obwohl sie anders aussieht, besteht sie nur aus zwei Blättern, wächst extrem langsam und wird im Laufe der Zeit von Wind und Tieren zerfleddert. Einige dieser Pflanzen erreichen ein Alter von über 1000 Jahren und sind auf Wassersparen ausgelegt.
    Die Küste Namibias ist vollkommen anders als das Landesinnere. Hier treffen die Wellen des Atlantiks auf schroffe Klippen und weite Strände. Der aus antarktischen Gewässern kommende kalte Benguelastrom trägt sauerstoff- und nährstoffreiches Wasser in den Norden. Das Plankton zieht große Fischschwärme an, von denen viele Tiere profitieren. Wenn die Seebären Nachwuchs haben, zieht es ein besonders merkwürdiges Raubtier an den Strand: die Braune Hyäne, auch Strandwolf genannt.
    Sie hat es auf unbewachte Robbenbabys abgesehen. Und tatsächlich fallen jede Saison bis zu einem Drittel der jungen Robben Raubtieren zum Opfer. Doch bisher hat kein Raubtier den bestand der Seebären gefährdet. Außer der Mensch! Die Dokumentation bietet einen faszinierenden Einblick in die vielfältige Natur und Tierwelt. In der Sprache der Einheimischen bedeutet Namib „leerer Platz“. Doch wenn man genau hinsieht, ist hier alles voller Leben und Tieren, die es geschafft haben, sich an die extremen Bedingungen anzupassen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Seit nahezu 50 Millionen Jahren ist die Familie der Nashörner eine der vielfältigsten und erfolgreichsten in der Geschichte der Säugetiere. Diese Tierart hatte es geschafft, sich auf fast allen Kontinenten zu verbreiten. Heutzutage kämpfen die Urzeitriesen um das Überleben ihrer Art. Wenn von Nashörnern die Rede ist, geht es deshalb oft um Wilderer-Mafias, um Chinesische Medizin und vietnamesische Neureiche. Wer aber sind die Tiere jenseits der Schlagzeilen und Todesstatistiken? Wie leben eigentlich Nashörner? Welchen sozialen Herausforderungen und natürlichen Gefahren stehen sie täglich gegenüber? Diesen Fragen widmet sich diese Dokumentation.
    Im Mittelpunkt des Filmes steht das ganz persönliche Porträt einer kleinen Breitmaulnashornfamilie in Uganda, bestehend aus der neunjährigen Malaika und ihrem zweijährigen Sohn Elias. Malaika ist wieder trächtig und die Geburt seines Geschwisterchens wird im Leben des kleinen Elias viel verändern. Während das Buschland Ugandas von einem großen Sumpfgebiet mit Wasser versorgt wird, herrscht nur wenige Hundert Kilometer weiter im Hochland des Mount Kenia eine Dürre.
    Dort warten mehrere Hundert Nashörner schon lange vergeblich auf Regen. Dabei müssen gerade Nashornmütter mit Kälbern jeden Tag viele Liter Wasser trinken. Doch als die ersten Tropfen endlich vom Himmel fallen, treffen sie ein kleines Nashornkalb völlig unvorbereitet. Panisch ergreift es die Flucht. Ältere Nashörner bleiben entspannt. Sie wissen, dass der Regen nur Gutes bringt: frisches Gras, Wasser satt und Frühlingsgefühle! In Uganda herrscht zwar keine Dürre, aber es ist sehr heiß. Buschfeuer brechen aus. Die hochschwangere Malaika führt ihren Sohn Elias dennoch sicher durch das Reservat.
    Das Nashornweibchen kennt die besten Matschlöcher für das Mittagsbad und schützt ihr Kalb vor Bullen, die herumschleichen. So sind Mutter und Sohn unzertrennlich, ein Herz und eine Seele. Doch eines Tages setzen bei Malaika die Wehen ein. Und plötzlich ist nichts mehr wie vorher. Hautnah zeigt der Film erstmalig die Geburt eines Nashornkalbes in der Wildnis und erzählt in berührenden Bildern den schmerzvollen, aber unvermeidlichen Abschied des älteren Bruder Elias von seiner bis dato allgegenwärtigen und beschützenden Mutter. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Im äußersten Südosten Deutschlands erhebt sich der Watzmann als höchster Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Zu seinen Füßen liegt der Königssee, der bayerische Fjord, in dem sich die steilen Bergflanken nahtlos in die Tiefe fortsetzen. Kalt und klar liegt er da, eingebettet in eine blauweiße Bilderbuchlandschaft. Der fast 200 Meter tiefe Königssee liegt in einem geologisch sehr alten Grabenbruch. Er hat mehr als 500 Millionen Kubikmeter Wasserinhalt, in Trinkwasserqualität. Der sieben Kilometer lange Alpenfjord hat viele kleine Zuflüsse. Manche kommen mitten aus dem Fels gesprungen.
    Je nachdem, zu welcher Jahreszeit man den Königssee und die umliegenden Berge besucht, trifft man auf ganz unterschiedliche Bewohner. Artenvielfalt prägt den Königssee: Alpentiere wie der Steinadler leben hier. Ausgerottet war der „König der Lüfte“ in den Bayerischen Alpen. Inzwischen gibt es wieder fast 50 Brutpaare. Einige von ihnen haben ihr Revier in den Steilwänden um den Königssee. Lange wurde bezweifelt, dass der Steinbock zur angestammten Tierwelt der Berge um den Königssee gehört. Bis Knochenfunde vor wenigen Jahren bewiesen, dass er hier seit jeher heimisch war. Heutzutage durchstreifen etwa 200 Steinböcke die Gipfel um den Königssee.
    Der Alpensalamander ist Liebhaber von miserablem Wetter. Er kommt meist erst spät in der Nacht aus seinem Versteck, weil dann die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist. Nur bei Regen und dichtem Nebel geht er auch tagsüber auf Wanderschaft. Die größte heimische Orchidee, die versteckt in den Wäldern am Königssee wächst, hat Riesenblüten, bietet aber keinen Nektar. Die Frauenschuhorchidee gedeiht hier so prächtig, weil in den Wäldern am Königssee Bedingungen herrschen wie in einem Urwald. Alles dreht sich ums Licht.
    Die steilen Bergflanken und der felsige Boden haben zur Folge, dass der Wald offen ist und von Sonnenlicht durchflutet wird. Die Bäume stehen locker verstreut beieinander, dazwischen jede Menge Totholz. In solch lichten Wäldern herrscht Artenvielfalt. 900 Höhenmeter oberhalb des Königssees liegt ein weiterer See. An seinen Ufern spielen Murmeltiere, an den nahen Felswänden brüten seltene Mauerläufer und in den eisigen Höhen darüber ziehen Gänsegeier ihre Kreise. Der Kleine Grünsee, aus dem erstmals Bilder von Unterwasserkameras vorliegen, liegt in einem Kessel. Ein Abfluss ist weit und breit nicht zu sehen.
    Aber dennoch bleibt der Wasserstand immer annähernd gleich. Der Gebirgssee entwässert unterirdisch mitten in das felsige Innere der Berge. Auf seiner Reise von mehreren Kilometern durch die Salzgrabenhöhle staut sich das Wasser sich in glasklaren, teils unerforschten Höhlenseen. Nach einer Reise von sechs Stunden kommt das Grünseewasser schließlich, 900 Meter tiefer, aus dem Fels heraus und strebt die letzten Meter sprudelnd dem Königssee zu. „Natur am Königssee“ ist ein Kaleidoskop besonderer Geschichten, die sich über und unter Wasser vor der atemberaubenden Kulisse der Berchtesgadener Alpen abspielen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Ein ganz normaler Gemüsegarten: Er ist Speisekammer, Liebesnest und manchmal auch Schlachtfeld. Insekten, Spinnen und Weichtiere finden darin eine Zuflucht, wenn der Gärtner auf alle Gifte verzichtet. Aber nur dann tut sich eine artenreiche Welt auf, die niemand erwartet, in der sich große und kleine Dramen abspielen. Der Film zeigt den Mutterinstinkt eines Ohrenkneiferweibchens, den Kampf von Schlupfwespen mit Raupen, den Alltag im Hofstaat der Hummelkönigin und das Liebespiel der Weinbergschnecken. Eine Welt voller kleiner Wunder, die sich so in jedem Gemüsegarten abspielen könnten, wenn auf den Einsatz von Giften verzichtet würde. Mit einzigartigen Makro- und Zeitlupenaufnahmen ist dies ein Naturfilm der besonderen Art: ein filmischer Appell für mehr Artenvielfalt vor der eigenen Haustür. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Fast 80.000 Quadratkilometer unberührte Wildnis umfasst das Arctic National Wildlife Refuge im Norden Alaskas. Damit ist es das größte Naturschutzgebiet der USA. Die mächtige Brookskette durchzieht den Süden Alaskas mit Gipfeln von über 2500 Metern Höhe, der ebene Norden grenzt an die eisige Beaufortsee. In den vielfältigen Landschaften finden Wölfe, Eisbären, Grizzlys, Moschusochsen, Karibus und Steinadler Lebensraum. Seit Jahrtausenden wandern die trächtigen Karibukühe im Frühjahr aus ihren Winterquartieren, der Taiga am Fuße der Brookskette, in die Tundra der Küstenebene, um dort ihre Kälber zur Welt zu bringen.
    Auch Millionen Zugvögel ziehen hier ihre Küken auf oder legen im Herbst auf ihrer Wanderung nach Süden einen Zwischenstopp ein. Im Winter beziehen dort Eisbärenmütter mit ihren Jungen Quartier, während die urtümlichen wind- und kälteresistenten Moschusochsen das ganze Jahr über hier leben. Leider lagern auch riesige Mengen Erdöl unter der Küstenebene, deswegen schwebt das arktische Naturparadies in großer Gefahr. Denn 2017 erteilte die US-amerikanische Regierung die Bohrgenehmigung mitten im Naturschutzgebiet.
    Wird das Vorhaben nicht noch abgewendet, werden die Herden viele ihrer uralten Wanderrouten verlieren. Und nicht nur die Karibus, alle Tiere, vom Eisbär bis zum Moschusochsen, geraten durch den Bau von Ölinfrastrukturen in Gefahr, sei es durch Ölverschmutzung oder störende menschliche Aktivitäten. Für diese Naturdokumentation war Filmemacher Florian Schulz fünf Jahre lang immer wieder in der extremen Natur Nordalaskas unterwegs. Er begleitete die Karibus auf ihrer langen und gefahrvollen Wanderung ans Nordpolarmeer.
    Magische Cineflexluftaufnahmen zeigen, wie die riesigen Herden im Frühjahr und am Ende des Sommers das schwierige Gebirgsterrain überwinden und sie dabei von Wölfen und Grizzlys verfolgt und angegriffen werden. Faszinierende Bilder der farbenfrohen arktischen Tundra und ihres überbordenden Lebens, aber auch bedrückende Aufnahmen von gestrandeten Eisbären, denen der Lebensraum immer mehr unter den Pranken fortschmilzt, rufen ins Bewusstsein, wie verletzlich die Arktis ist und wie sehr sie den Schutz des Menschen bedarf. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Das Pantanal im Herzen Südamerikas ist das größte Feuchtgebiet der Erde und eine der weltweit artenreichsten Regionen. Pantanal ist brasilianisch und bedeutet Sumpf. So schlicht der Name, so spektakulär ist diese Millionen Jahre alte Landschaft. Sie umfasst eine Fläche von der Größe Großbritanniens und ist eine Arche Noah für Jaguare, Riesenotter, Hyazintharas, Ameisenbären und viele andere charismatische und andernorts bedrohte Tiere und Pflanzen. Doch warum ist das so? Erstmalig wird in dieser Naturdokumentation dieses Geheimnis gelüftet. Bis in die 1970er-Jahre wurden viele Tierarten bis an den Rand der Ausrottung gebracht.
    Doch umfangreiche Schutzmaßnahmen ermöglichten ein unglaubliches Comeback. So kann man heute große Familien von Riesenotter durch die Flüsse jagen sehen. In den Steilufern ziehen sie ihre Jungen groß. Kaimane, Verwandte des Alligators, wurden einst millionenfach wegen ihrer Haut für die Ledergewinnung getötet. Heute sind sie überall im Pantanal wieder zu beobachten. Die größten Papageien der Welt waren fast verschwunden. Mittlerweile leben 90 Prozent aller Hyazintharas, die es auf der Welt gibt, im Pantanal.
    Mit ihnen über 400 weitere Vogelarten. Seitdem die Jagd auf die Jaguare verboten wurde, liegen die Könige der Wildnis wieder zahlreich auf der Lauer. Die Dynamik von Hochwasser und Trockenzeit schafft ein einzigartiges Mosaik aus Flüssen, Seen, Sümpfen, Galeriewäldern und Cerrados, savannenähnliche Landschaften. Mittendrin und weit verstreut liegen die Fazendas, Farmen, auf denen traditionelle Rinderzucht betrieben wird. Die Herden weiden inmitten der ursprünglichen Landschaft. Kein Wald wird für sie abgeholzt. Mensch und Natur haben hier Frieden geschlossen.
    Stück für Stück erfährt man, warum die Welt im Pantanal noch weitgehend in Ordnung ist, aber auch wodurch dieses Naturparadies bedroht ist. 2020 erlebte das Pantanal die schrecklichste Katastrophe der jüngeren Geschichte. Zehn Monate lang fraßen sich Feuer durch das Sumpfgebiet. Fast ein Drittel der gesamten Fläche wurde vernichtet. Verheerend für Wildtiere und auch die Menschen, die dort leben. Die Ursache war hier, anders als im Amazonas, der fehlende Regen. Drei Meter Wasser fehlten. Die oberen Bodenschichten blieben trocken.
    Mitten in der Hochwassersaison brannte der Sumpf. Die ersten Regenschauer im November löschten die Feuer. Bleibt die Regenzeit wieder ungewöhnlich trocken, wird sich das Pantanal auf dramatische Weise verändern. Auch in dieser Wildnis werden die Folgen des Klimawandels mit jedem Jahr sichtbarer. Aber auch intensive Viehwirtschaft auf gerodeten Flächen am Rande des Schutzgebietes sind eine deutliche Bedrohung. Noch kann sich das Pantanal dank seiner Artenvielfalt und diversen Landschaften selbst regenerieren. Damit das auch in Zukunft so bleibt, muss jetzt gehandelt werden. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Goldgelbe Ähren, leuchtende Mohnblumen und Lerchengesang: Niedersachsens Felder und Wiesen liefern mehr als Heu und Getreide, sie sind Heimat seltener Tiere. Feldhamster bewohnen das „Untergeschoss“ naturbelassener Feldränder. Die Nager sind in anderen Regionen Deutschlands längst ausgestorben, doch im südlichen Niedersachsen finden sie immer noch Schutz und Nahrung. Viel leichter als Hamster sind andere Bewohner des Ackerlands zu entdecken: Fasane stolzieren laut rufend über den Acker, Feldhasen hoppeln schon im Januar über die schneebedeckten Felder. Wenn die Männchen sich wahre Boxkämpfe um die Weibchen liefern, fliegt so manches Fellbüschel.
    Doch wie den Hamstern macht auch den Hasen die moderne Landwirtschaft zu schaffen. Immer gründlicher ernten und pflügen die Bauern ihre Felder, und immer weniger Körner fallen bei der Ernte für die kleinen Feldbewohner ab. Erst im späten Frühjahr, wenn die Sonne den Erdboden durchwärmt hat, erwacht der Feldhamster aus dem Winterschlaf. Monatelang hat der Einzelgänger von den Vorräten in seinem Bau gelebt, jetzt gibt es auch draußen wieder frisches Grünzeug. Immer auf der Hut vor Raubtieren, stopft er sich das Futter in die Wangentaschen, bis zu 50 Gramm passen in jede seiner „Hamsterbacken“.
    Nur fünf Tage nach der Geburt beginnen die Hamsterjungen schon Grünfutter zu fressen, das die Mutter ihnen in den Bau schleppt. Nach gut drei Wochen sind die Jungen schon selbstständig und verlassen den Bau, um woanders ein eigenes Territorium zu erobern. Wenn die Felder grün werden, finden auch die Hasen wieder reichlich zu fressen. Am Feldrand im Gras verborgen sind die Hasenjungen zur Welt gekommen. Regungslos hocken die Winzlinge tagsüber in ihrem Versteck.
    In der Nacht kommt die Mutter, um ihren Nachwuchs zu säugen. So kann kaum ein Räuber die Jungtiere entdecken. Wildtierbiologen spüren die Jungtiere mit Infrarotlicht auf, um ihnen einen kleinen Funksender anzuheften. Auf diese Weise wollen die Forscher herausfinden, wie sie die Feldhasen auch in Niedersachsen zukünftig besser schützen können. Die Naturdokumentation von Günter Goldmann gewährt in diesem Porträt der Feld- und Wiesenbewohner im Göttinger Land über das Jahr außergewöhnliche Einblicke in das versteckte Leben mutiger Hamster und flinker Hasen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Das Osnabrücker Land im Südwesten Niedersachsens ist bekannt für den geschichtsträchtigen Teutoburger Wald, jahrhundertealte Fachwerkhäuser und liebevoll restaurierte Wasser- und Windmühlen. Der Landkreis ist aber auch ein wichtiger Naturraum Norddeutschlands mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Dachse streifen durch die Felder auf der Suche nach Fressbarem, Rehe und Hasen äsen auf den Wiesen, Schleiereulen jagen lautlos in der Dämmerung und Fledermäuse suchen in alten Kirchtürmen Unterschlupf. Ein weiterer Bewohner der Region ist der Fuchs. Die landwirtschaftlich genutzten Felder, die dichten Wälder und artenreichen Wiesen sind ein Eldorado für den Rotschopf.
    Tierfilmer Günter Goldmann beobachtet eine Fuchsfähe bei der Aufzucht ihres Nachwuchses und zeigt seltene Einblicke in einen Fuchsbau. Er folgt den Welpen im Frühling bei ihren ersten Ausflügen und Spielen außerhalb der Höhle bis hin zu den Raufereien der heranwachsenden Halbstarken im Spätsommer. Auch in der Stadt und auf den Gehöften findet man Tiere. Seit mehreren Jahren bringen Siebenschläfer die Bewohner Osnabrücks um den Schlaf. Zwischen Mai und Juni verrät das nächtliche Tippeln, Scharren und Kratzen auf den Dachböden und Dielen ihre Anwesenheit.
    Die flinken Tiere sind äußerst gefräßig und deshalb nicht bei allen Bewohnern willkommen. Konrad Brockmann, Deutschlands einziger Siebenschläfer-Jäger, hat sich den unter Naturschutz stehenden „Untermietern“ angenommen und lockt sie geschickt in die Falle. Filmaufnahmen geben Einblicke in die Aufzucht des Siebenschläfernachwuchses und zeigen sie bei ihren nächtlichen Streifzügen. Mit „Niedersachsens schlaue Füchse“ ist dem Tierfilmer Günter Goldmann ein liebevolles Porträt der Region rund um Osnabrück und seiner Tierwelt gelungen. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Die Nordfriesischen Inseln sind geprägt von einer Dynamik, die deutschlandweit einzigartig ist. Der Film zeigt Tiere wie Kegelrobben, Schlangennadeln und Gespensterkrebse, die erfolgreich im Griff der Naturgewalten leben, aber auch diejenigen, die den Kampf verlieren könnten. Wenn eine Sturmflut die Nordsee zum Toben bringt, trifft es besonders Deutschlands nördlichste Insel Sylt mit voller Wucht. Die Westküste dort verliert im Durchschnitt pro Jahr eine Million Kubikmeter Sand. Doch nicht nur Sturmfluten verändern die Nordfriesischen Inseln. Die zunehmende Erwärmung der Nordsee sorgt für eine „Globalisierung unter Wasser“.
    Zudem beeinflussen Ebbe und Flut den Lebensraum vieler Tiere dramatisch. Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer. Anders als die Ostfriesischen Inseln sind diese Inseln unterschiedlich aufgebaut, beherbergen andere Tierarten und kämpfen mit diversen Schwierigkeiten. Für alle ist der Einfluss des Menschen ein Problem. Auf Föhr hat die landwirtschaftliche Nutzung nahezu sämtliche Brutmöglichkeiten für Vögel zerstört. Amrum dagegen entwickelte sich zur Vogelinsel Nummer eins, denn die Insel hat ausgedehnte Naturschutzflächen.
    Zudem gibt es keine Verbindung zum Festland, im Gegensatz zu Sylt, wo der Hindenburgdamm einen bequemen Zuwanderungsweg für Füchse und andere Raubtiere bietet. Das Wattenmeer steht vor großen Veränderungen. Der Anstieg des Meeresspiegels könnte Bereiche dauerhaft überfluten, es droht zu „ertrinken“. Außerdem wird das Wasser immer wärmer und begünstigt damit eine Zuwanderung von fremden Arten. Beständigkeit ist daher für Mensch und Tier auf den Nordfriesischen Inseln ein Fremdwort. Der Film entdeckt ungewöhnliche Symbiosen und neue „Wohngemeinschaften“, zeigt Probleme, aber auch Chancen für den Erhalt der Tier- und Inselwelt auf. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.11.2021 NDR
  • Die Nordsee steht für Sturmfluten, weite Wattlandschaften, hohe Dünen und schroffe Küsten. Außerdem ist sie ist eine der wichtigsten Drehscheiben des Vogelzugs. Zu jeder Jahreszeit werden nicht nur Urlauber, sondern auch zahllose Robben an die Strände der Nordsee gelockt. Das größte Meer in unserer unmittelbaren Nähe ist äußerst vielgestaltig und überraschend unbekannt, seine abwechslungsreiche Unterwasserwelt oft schwer zugänglich. Sie erschließt sich dem Hobbytaucher kaum. Die Filmteams haben unter und über Wasser seltene und spektakuläre Aufnahmen gesammelt: Vor der Kreideküste von Dover etwa tauchen an wenigen Tagen im Jahr die bis zu sieben Meter langen Riesenhaie auf, die zweitgrößten Fische der Meere.
    In den Fjorden von Norwegen lauern die noch selteneren Grönlandhaie. Sie werden uralt und ziehen meist erblindet ihre Bahnen durch die eiskalte Tiefsee. In der Oosterschelde in den Niederlanden finden sich jedes Frühjahr mächtige Tintenfische zur Paarung und zum Laichen ein. Auch die Küste der Nordsee in Deutschland hat viel zu bieten: Vor Sylt trifft man auf Schweinswale mit ihren Jungen, die kleinste aller Walarten.
    Sie werden meist mit Delfinen verwechselt und sind extrem schwer zu filmen. Am Strand von Helgoland kommt es an wenigen Tagen im Jahr zu spektakulären Kämpfen von Kegelrobben. Das Wattenmeer der Nordsee gehört zu den produktivsten Lebensräumen der Erde. Im Frühjahr und Herbst sorgen Zugvogelmassen für atemberaubende Flugschauspiele über der Nordsee, wie man sie so noch nie gesehen hat. In über 2.000 Drehtagen ist für diesen Kinofilm modernste Technik zum Einsatz gekommen: HD-Highspeedkameras machen aus dem Flug der Basstölpel einen optischen Hochgenuss, aufwändige Unterwasserkameras zeigen anrührende Bilder von Kegelrobben und Seehunden, kämpfenden Hummern oder auch vom merkwürdigen Eishai, der in den Tiefen der nördlichsten Fjorde Norwegens lebt.
    Zahlreiche Aufnahmen in Zeitraffer-, Zeitlupe, mit Kran- und Schienenfahrten ermöglichen den hohen ästhetischen Reiz des Filmes, der mit traumhaften Flugaufnahmen, gedreht mit aufwändiger Cineflex-Technik, von allen Küsten und herausragenden Landschaften rund um die Nordsee vervollständigt wird. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Seit Jahrzehnten dokumentiert der norwegische Fotograf und Filmemacher Asgeir Helgestad die Natur und die Tierwelt des hohen Nordens. In seinem sehr persönlich erzählten Film nimmt er die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise durch sein Heimatland. Von seinem malerischen Bauernhof in Südnorwegen reist er zu den weiten Bergplateaus Mittelnorwegens und zu den steilen Vogelfelsen entlang der Küste. Er besucht wilde Rentiere, Moschusochsen und Papageitaucher, taucht ein in die Welt der Insekten und erinnert eindringlich an die Stärke, aber auch an die Zerbrechlichkeit der Natur.
    Asgeir Helgestads Reise beginnt in den Bergen. Dort folgt er einer Herde wilder Rentiere. Er filmt die ersten unsicheren Schritte der neugeborenen Kälber, zeigt die Herausforderungen, die die Tiere im Sommer überwinden müssen, die dramatischen Kämpfe der Rentierbullen und deren Paarung mit den Rentierkühen im Herbst. Weiter südlich auf der Insel Runde in Südnorwegen treffen sich Papageitaucher nach vielen Monaten auf See an einem der spektakulärsten Vogelfelsen Norwegens wieder. Die Balz der lustig anmutenden Vögel fesselt den Naturfilmer Asgeir vom ersten Moment an.
    Er beschließt, ein Paar während der Brutsaison zu beobachten. Werden die Vögel es schaffen, ihr einziges Küken aufzuziehen? Denn trotz des scheinbaren Überflusses im Meer vor der Küste, die Fülle an Leben ist dramatisch zurückgegangen. Im Laufe des Jahres kehrt Asgeir immer wieder auf seinen Hof in Südnorwegen zurück. Die Honigbienen und viele andere Insekten auf dem malerisch gelegenen Grundstück lassen ihn in ein Mikrouniversum eintauchen, das er im Laufe des Jahres immer mehr erforscht. Der Film wechselt mühelos zwischen ikonischen Landschaften und intimen Tierporträts.
    Der leidenschaftliche Naturfilmer Asgeir Helgestad will nicht nur mit seinen Bildern verzaubern, seine Naturdokumentation stellt neben atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und anrührenden Tiergeschichten auch drängende Fragen: Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Artenvielfalt? Wie lassen sich die einzigartigen Lebensräume Norwegens schützen? Und welche Verantwortung tragen alle für die Zukunft des Planeten Erde? Sind die Menschen bereit, den Kurs für die Natur und für sich selbst zu ändern? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 NDR
  • 45 Min.
    Norwegens Fjorde und Fjells gehören zu den spektakulärsten Landschaften, die Europas Natur zu bieten hat. Im Frühjahr ziehen Rentierherden aus den Tälern auf die Hochebenen, um dort den Sommer zu verbringen. Auf über 1000 Metern Höhe im Bereich des Dovrefjells leben auch kleine Herden von Moschusochsen. Die urtümlichen Wesen sind überraschenderweise mit Ziegen verwandt. Sie bringen in der kargen Landschaft ihren Nachwuchs zur Welt, genauso wie die mächtigen Elche. Norwegen ist auch das Land der Gletscher. Der Jostedalsbreen ist mit 100 Kilometern Länge und einer Eisdicke von bis zu 500 Metern der größte.
    Noch berühmter sind sicher die Fjorde. Bis zu 200 Kilometer ziehen sie sich von der Atlantikküste ins Land hinein, manche sind über 1000 Meter tief. Sie sind Relikte der Eiszeit, als gewaltige Gletscher Täler ausfrästen und selbst härtestes Gestein zermalmten. Obwohl ihr Wasser kalt und dunkel ist und kaum ein Lichtstrahl in die Abgründe fällt, ist das Leben im Fjord erstaunlich bunt und üppig. Im Reich der Finsternis wachsen zahllose Seeanemonen, in der Strömung suchen Steinkrabben, die mit ihren langen Beinen einen Durchmesser von gut einem Meter erreichen können, und die Kuckuckslippfische nach Nahrung.
    Bei dieser Fischart sind beide Geschlechter angelegt: Die meisten Individuen beginnen ihr Leben als rotes Weibchen und enden als blauleuchtendes Männchen. Am Rand der Fjorde ragen schroffe Steilwände empor, die berühmteste Felskanzel ist sicher der über 600 Meter hohe Preikestolen, der im Sommer Scharen von Touristen anlockt. Im Sommer wandern auch Lachse die Flüsse der Fjorde hinauf, um oberhalb der Wasserfälle und Stromschnellen, fernab ihrer Feinde im Meer, zu laichen. Bis zu fünf Jahre lang werden die Junglachse in geschützten Buchten ausharren, bevor sie zurück ins Salzwasser der Fjorde wandern.
    Berühmt sind auch die Vogelinseln Norwegens, wo Basstölpel, die größten Seevögel Europas, in Kolonien brüten und Papageientaucher in Niströhren ihre Küken aufziehen. Grundlage sind die reichen Fischgründe entlang einer der längsten Küstenlinien der Welt. Schließlich weit im Norden liegt der Archipel der Lofoten, wo es Ende Juni zur Zeit der Mitternachtssonne nicht mehr dunkel wird. Die „Inseln des Lichts“, wie sie auch genannt werden, haben wegen des Golfstroms ein erstaunlich moderates Klima. Der Film zeichnet ein faszinierendes Porträt der Natur Norwegens, dem Land zwischen Fjorden und Fjells. (Text: NDR)
  • 45 Min.
    Zwischen Deutschland und Polen liegt hinter den weißen Ostseestränden die grenzenlose Wildnis des Oderdeltas. Der Weg zum Meer ist durch die Inseln Usedom und Wollin versperrt, die Oder und mehrere andere Flüsse münden in einem Haff. Es ist umgeben von weiten Schilf- und Grasebenen, unverbauten Ufern und ursprünglichen Wäldern. Auf polnischer Seite genug Platz für große Herden wilder Konik-Pferde und Wisente. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Natur unberührt und ursprünglich bleiben soll. Große Bereiche wurden in den vergangenen 25 Jahren der Natur zurückgegeben.
    Dadurch ist ein überschwemmter Wald zu einer bizarren Wasserwunderwelt geworden. Auf den knorrigen Resten der mächtigen Eichen haben Seeadler ihre tonnenschweren Horste so dicht beieinander gebaut wie sonst nirgends. Im gesamten Delta gibt es mehr als 200 Paare der majestätischen Greifvögel. Dank des Fischreichtums ist das Oderdelta zu einem Seeadler-Hotspot geworden. Das ist einmalig in Europa. An den ruhigen Ufern im Schilf findet sich an einigen Stellen alle 100 Meter eine Biberburg.
    Sie sind hier wegen der schwankenden Wasserstände besonders hoch. Die genaue Zahl der Biber ist nicht bekannt, doch es sind ungewöhnlich viele. Die beiden Gruppen des östlichen schwarzen Bibers und des westlichen braunen Bibers treffen hier aufeinander und bilden sogar gemeinsame Familien. Christoph Hauschild sind einmalige Einblicke in die innere Architektur einer Biberburg gelungen, die die konstante Bautätigkeit der geschickten Nager dokumentieren. Ein Grund für die große Biberpopulation ist das Moorschutzprogramm von Mecklenburg-Vorpommern.
    Auf über 25.000 Hektar kann nun wieder Moor entstehen. Es ist das größte Renaturierungprojekt für Moore in Europa. Die grenzenlose Wildnis am Oderdelta zieht auch andere seltene Tierarten an. Das erste Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern zieht hier seit Jahren erfolgreich seine Welpen groß. Seltene Aufnahmen aus dem Familienleben der Wölfe in freier Wildbahn konnte Christoph Hauschild machen. Er konnte erstmals filmen, wie ein neu hinzugekommener Rüde die Jungen des Vorgängers „adoptiert“.
    Im Jahrhundertsommer 2018 trockneten flache Wasserstellen des Oderdeltas nahezu aus. Fische waren leichte Beute, über 250 Seeadler versammelten sich und blieben über Wochen im Anklamer Stadtbruch zum großen Fressen. Ein Naturschauspiel, das spektakulärer nicht sein könnte. Das Oderdelta ist ein Refugium für selten gewordene Arten. Hier finden sie genügend Ruhe und Raum zum Leben. Eine grenzenlose Wildnis zwischen Polen und Deutschland, die es auch in Zukunft zu schützen gilt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.10.2019 NDR
  • 45 Min.
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