Ein Mann, ein Hund, ein Pickup Folge 3: Atlanta, Georgia
Folge 3
3. Atlanta, Georgia
Folge 3 (26 Min.)
Im Süden Amerikas war John Steinbeck 1960 fassungslos angesichts des Rassismus seiner Landsleute. Das ist lange her, aber hat sich alles zum Besseren gewendet? Immerhin hat Amerika einen schwarzen Präsidenten gewählt. War das kein Zeichen? Vieles sei nur an der Oberfläche, hören wir in Atlanta. Aber wir treffen auch Optimisten und Kämpfernaturen, die hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.Steinbeck stellt in seinem Buch „Die Reise mit Charley“ die Theorie auf, dass Amerikaner ein rastloses Volk sind, weil sie von Rastlosen abstammen, die nicht zu Hause bleiben, sondern einen neuen Kontinent entdecken wollten. Genauso rastlos fuhr er selbst durch das Land, um nach vielen Jahren der Zurückgezogenheit wieder die Seele seiner Landsleute zu erkunden. Der Schauspieler August Zirner ist selbst gebürtiger Amerikaner, lebt aber seit 40 Jahren in Europa. Wie einst der
Nobelpreisträger Steinbeck ist er nun auch auf der Suche nach dem Amerika von heute, nach dem, was sich in seiner Abwesenheit verändert hat.Das junge Atlanta zeigt sich von seiner besten Seite, als August in einer ehemaligen Flüsterkneipe die Bühne betritt und vor jungen Literaturbegeisterten eine Passage aus „Die Reise mit Charley“ liest. Diese glauben, dass sich Amerika immer neu erfindet und dass man etwas verändern kann, wenn man sich einbringt. Diese Gedanken finden wir auch im Umland. Inmitten von konservativ denkenden, vorwiegend weißen Landbewohnern treffen wir eine Biobäuerin. Sie weiß, dass Amerika sich von alten Vorstellungen lösen muss, um weiter zu bestehen. Sie hofft, dass sie eine Chance gegen die Großkonzerne hat, aber sie weiß, dass das nur klappt, wenn alle mit anpacken. Hoffnungsvoll fahren August und Betsy weiter durch das Land. (Text: arte)