Schon als Kind war ihr Freiheits- und Erkundungsdrang offensichtlich. Nach dem Abitur arbeitete Elisabeth Sandach auf mehreren Bio-Bauernhöfen. Seit 17 Jahren ist sie nun Ziegenhirtin in der Rhön. Von Mai bis Mitte November ist die „Ziegenlady“, wie sie sich selbst nennt, mit 200 Ziegen in der Hochrhön unterwegs, macht Stopp an verbuschten Flächen. Die Ziegen helfen, das „Land der offenen Fernen“ frei zu halten. Eine kostengünstige Ergänzung oder Alternative zur maschinellen Bearbeitung von wertvollen Flächen. Doch fasziniert von der Wildheit, dem Eigensinn und der Lebensfreude ihrer Ziegen hat Elisabeth Sandach irgendwann mit ihnen Freundschaft geschlossen. Mit einem Mal brachte sie es nicht mehr fertig, sie zum Schlachthof zu bringen. Für die Betriebsinhaberin ein radikaler Schritt. Heute wird nicht
mehr geschlachtet, alle Tiere haben ein Recht auf ihr Gnadenbrot. Doch Elisabeth Sandach will mehr: Ihre Ziegen sind in der Rhön unumstrittene Sympathieträger. Sie sollen auch „Therapeuten“ sein. Kinder und Schulklassen können die Ziegenhirtin auf ihrem Weg in der Rhön begleiten, auch Erwachsene sind eingeladen. Denn Elisabeth Sandach hat Erfahrungen mit den Tieren und der Natur gemacht, die sie an andere weitergeben will. Und sie hat inzwischen mehrere therapeutische Zusatzausbildungen absolviert und ist Heilpraktikerin. Eine Ziegenhirtin als Therapeutin – dazu muss sich die „Ziegenlady“ jetzt einiges einfallen lassen. Andrea Kammhuber begleitet die Ziegenhirtin mit einem Filmteam im Sommer in der Hochrhön und besucht sie im Winterquartier, wo sie mit den Ziegen regelmäßig spazieren geht. (Text: ARD)