2025, Folge 1–10
Ein Baby durch Embryonenspende: Der letzte Versuch
Folge 1 (30 Min.)Susanne aus dem Allgäu versucht sieben Jahre lang auf natürlichem Weg und mithilfe mehrerer Methoden künstlicher Befruchtung ein Kind zu bekommen – ohne Erfolg. Ihre letzte Hoffnung: Eine Embryonenspende.Bild: Johanna Söth / BRWie geht eine Frau damit um, dass ihr ein scheinbar ganz normaler Wunsch, eine Familiengründung, verwehrt bleibt und sie als letztes Mittel auf eine Methode zurückgreifen muss, die viele ablehnen? Das zeigt „Ein Baby durch Embryonenspende – Der letzte Versuch“, ein sensibles Porträt über die 38-jährige Susanne und ihren Mann Ibrahim, die seit sieben Jahren versuchen, Eltern zu werden. Ein positiver Schwangerschaftstest! 2017 kann Susanne ihr Glück kaum fassen, als sie diesen in der Hand hält. Bis sich herausstellt, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt. Eine Not-OP folgt, bei der Susanne einen Eileiter verliert. Diagnosen wie Endometriose und verfrühte Wechseljahre erschweren ihren Weg zusätzlich.
Doch sie und ihr Mann Ibrahim wollen nicht aufgeben: Sie versuchen es mit künstlichen Befruchtungen. Sogar mit Eizellspenden im Ausland. Doch ohne Erfolg. Und der Kinderwunsch bleibt. Im Frühjahr 2023 stoßen sie auf einen Weg, den nur wenige Paare in Deutschland wählen: die Embryonenspende, eine legale, jedoch wenig bekannte Methode. Dabei gibt ein Spenderpaar nach einer künstlichen Befruchtung übrig gebliebene Embryonen zur Spende frei, sodass Paare wie Susanne und Ibrahim dennoch eine Schwangerschaft erleben können. Also wagen die beiden diesen letzten Schritt. Und formulieren klar: Das ist unser letzter Versuch, „danach ist Ende“.
Die Dokumentation begleitet Susanne im Herbst 2023, als sie in einer Klinik einen gespendeten Embryo eingesetzt bekommt – und weiter durch das Jahr, das folgen wird. Wird sich der Embryo einnisten? Wird Susanne endlich das erleben dürfen, wonach sie sich so lange sehnt? Mit großer Sensibilität erzählt der Film von der emotionalen Belastung, der Hoffnung und der Kraft einer Frau, die für ihren Kinderwunsch alles gibt. „Ein Baby durch Embryonenspende – Der letzte Versuch“ ist eine Geschichte, die einen selten beleuchteten Weg des Kinderwunschs in den Fokus rückt. Und eine Geschichte über den Mut, niemals aufzugeben. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Di. 07.01.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Do. 02.01.2025 ARD Mediathek Als Landärztin zurück ins Dorf
Folge 2 (30 Min.)Diane Lorenz-Pferdmenges mit ihren Eltern Karin Pferdmenges und Christian Pferdmenges vor ihrer Landarztpraxis in Weddingstedt.Bild: NDR/Jela HenningÜberall herrscht Ärztemangel. Ganz besonders auf dem Land, weil die Arbeitsbedingungen dort noch schwieriger sind als in der Stadt. Dr. med. Diane Lorenz-Pferdmenges hat sich dennoch für den Job als Landärztin entschieden. Erst vor einiger Zeit ist sie mit ihrem Mann und den Kindern aus der Stadt zurück nach Weddingstedt in Schleswig-Holstein gezogen, um die Praxis ihres Vaters zu übernehmen. Auf dem Land muss Diane im Notfall rund um die Uhr für ihre Patienten ansprechbar sein. Eine gute Work-Life-Balance zu erreichen, ist für die 40-Jährige somit fast nicht möglich. Wie geht sie mit der hohen Arbeitsbelastung um? Welchen Preis zahlt sie für ihren Traumjob als Landärztin? Und wo kann sie Kraft schöpfen, wenn eigentlich nie Feierabend ist? Der Film aus der Reihe „Echtes Leben“ begleitet die Landärztin Diane Lorenz-Pferdmenges bei ihrem Alltag in der Praxis, bei Hausbesuchen und in der spärlichen Freizeit und zeigt, wie die Ärztin mit der Doppelbelastung Beruf und Familie umgeht. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.01.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Mo. 06.01.2025 ARD Mediathek Aufbruch nach Schottland – Austern, Glück und Einsamkeit
Folge 3 (30 Min.)Baby Finn genießt beim Bad im Zuber den gemütlichsten Platz im Haus. Vor dem Feuer ist es kuschelig warm – im Gegensatz zum Rest des alten Hauses, in dem Sandy und Lars auf Colonsay leben.Bild: SWR/Johannes KrögerLars und seine Frau Sandy wagen das „Abenteuer Schottland“. Auf einer Insel im Atlantik wartet die Austernzucht seines Schwiegervaters. Doch zweieinhalb Fährstunden vom Festland entfernt tickt das Leben anders. Als Polizist in München merkt Lars, dass immer mehr Menschen den Respekt im Umgang miteinander vermissen lassen. Er will der Großstadt entfliehen. Seine Frau Sandy willigt ein, sie werden mit ihrem Sohn auf eine einsame Insel vor Schottland ziehen. Sandy ist dort aufgewachsen, Lars und sie haben auf der Insel vor wenigen Jahren geheiratet. 120 Einwohner, ein Laden, ein Café – viel mehr gibt es nicht.
Ist es das, was der umtriebige und gesellige Lars sucht? Lars’ Schwiegervater betreibt auf der Insel eine Austernzucht. Lange suchte der Schwiegervater einen Nachfolger, bis Lars die Idee hatte, bei ihm einzusteigen. Ein hartes Geschäft, im Sommer fühlt sich das Leben dennoch an wie Ferien. Doch im Winter „kommen die Dämonen“, wie die Inselbewohner sagen. Auch Lars kämpft mit seiner Vergangenheit. Nur wenige Stunden am Tag ist es hell, oft tosen Stürme. Sandy hat nur noch wenig Zeit, denn sie fängt wieder an, im Homeoffice zu arbeiten. Lars verbringt nun viel Zeit mit seinem Sohn. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Mo. 03.02.2025 ARD Mediathek Julia und das Familienerbe
Folge 4 (30 Min.)Abriss des Berggasthofes Eckbauer.Bild: Ralph Gladitz / BRSeit über 100 Jahren thront der „Berggasthof Eckbauer“ oberhalb von Garmisch-Partenkirchen in Bayern. Die 38-jährige Julia Ortner hat ihn 2022 von ihrem Vater übernommen, in vierter Generation. Nun will sie das Gebäude abreißen lassen. Ihre Vision: Ein neuer, moderner „Eckbauer“ soll entstehen, in nur einem halben Jahr und nach den Plänen ihrer Schwester, die als Architektin in Berlin lebt. Das Vorhaben wird von manchen Einheimischen skeptisch begleitet. Sie haben Sorge, dass ein Stück Geschichte verloren geht. Und auch innerhalb der Familie sorgt der Umgang mit dem Familienerbe für Diskussionen. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Di. 15.04.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD Mediathek Die Zeitschenkerin
Folge 5 (30 Min.)Die „Zeitschenkerin“ und Psychologiestudentin Katharina bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Hospiz Bethesda in Landau.Bild: SWR/Harald SchmuckSchon mit 18 Jahren beschloss Katharina, dass der Tod ein fester Bestandteil ihres Alltags wird. Als ehrenamtliche Sterbebegleiterin schenkt die junge Frau seit sieben Jahren todkranken Menschen ihre Zeit. Doch das Leben der Psychologiestudentin ist im Umbruch: Masterabschluss, Umzug, erster Job. Wird sie genug Kraft und Zeit finden, weiterhin andere Menschen an ihrem Lebensende zu begleiten? Die 25-jährige Katharina hat ein Ehrenamt, das nur wenige in ihrem Alter teilen: Sie schenkt als Sterbebegleiterin todkranken Menschen ihre Zeit. Nach dem Abitur erfuhr sie durch einen Zeitungsartikel, dass im Hospiz Personen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gesucht werden – davor war ihr nicht bewusst, dass solche Orte des Sterbens existieren.
Dieses freiwillige Jahr prägte sie sehr und sie beschloss, der Tod solle von nun an fester Bestandteil ihres Lebens werden. Doch wie lange wird sie sich noch so intensiv als Sterbebegleiterin engagieren können? Das Leben der Psychologiestudentin ist gerade im Umbruch: Sie steht kurz vor der Abgabe ihrer Masterarbeit, wird zuerst zurück zu ihren Eltern und dann in die erste eigene Wohnung ziehen, um eine zeitintensive Ausbildung zur Psychotherapeutin anzutreten. Wird sie in ihrem neuen Alltag zwischen Leistungsdruck und Leidenschaft genug Kraft und Zeit finden, um weiterhin Menschen an ihrem Lebensende zu begleiten? (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mi. 16.04.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Di. 15.04.2025 ARD Mediathek Boxen trotz Baby? – Johannas Rückkehr in den Ring
Folge 6 (30 Min.)Johanna Rögner: Trotz Baby will sie zurück in den Ring.Bild: HR/Marc NordbruchJohanna Rögner ist Thai-Box-Champion – und Mutter. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes steht für sie fest: Sie will so schnell wie möglich zurück in den Ring. Doch kann sie Leistungssport und Familie unter einen Hut bringen? Drei Tage vor der Geburt ihres zweiten Kindes trainiert Johanna noch mit voller Intensität. Sechs Wochen später steht sie wieder auf der Matte. Ihr Ziel: so schnell wie möglich wieder auf 150 Prozent kommen. Denn in sechs Monaten will die 29-Jährige bei der deutschen Meisterschaft im Muay Thai teilnehmen. „Durch die Schwangerschaft konnte ich jetzt über ein Jahr lang nicht Vollgas geben und musste mit angezogener Handbremse trainieren.
So als fährt man normalerweise einen Porsche, und dann plötzlich einen Smart. Das Kämpfen fehlt mir einfach sehr – es ist mein Leben.“ Muay Thai gilt als eine der härtesten Kampfsportarten der Welt. Knie, Ellenbogen, Fäuste und Tritte – der gesamte Körper wird zur Waffe. Es erfordert enorme Ausdauer, Disziplin und Schmerzresistenz. Aber der Weg zum Comeback ist härter als gedacht. Ihr Körper fühlt sich anders an, nicht mehr so explosiv, nicht mehr so belastbar. Schlafmangel und Brustentzündung setzen ihr zu. Vor allem aber: Die Zeit, sich voll auf den Sport zu konzentrieren, gibt es nicht mehr – jeder Tag ist ein Balanceakt zwischen Training und Familie.
Während Johanna mit sich kämpft, trifft auch ihr Mann und Coach Andi eine weitreichende Entscheidung: Der frühere Muay-Thai-Champion will selbst wieder in den Ring steigen. Zwei Comebacks, zwei Eltern, zwei kleine Kinder – wie soll das gehen? Gemeinsam versuchen sie, Training, Wettkampf und Familie zu stemmen. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Geht das wirklich – oder verlangt der Sport am Ende zu viel? „Echtes Leben“ begleitet Johanna über Monate auf ihrem Weg zurück an die Spitze – eine etwas andere Geschichte über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Di. 22.04.2025 Das Erste Vom Fischersohn zum Modedesigner
Folge 7 (30 Min.)Danny Reinke im Studio in Berlin. An der Wand ein Moodboard mit Looks und Stimmungen, die ihn inspirieren.Bild: NDREigentlich sollte Danny Reinke Fischer werden wie sein Großvater und sein Vater. Jeden Tag im Sonnenaufgang raus aufs Stettiner Haff und Aale oder Brasse fangen. Stattdessen hat sich Danny für die Glitzerwelt der Laufstege, Influencer und Promis entschieden. „Ich wusste: Ich muss hier weg“, sagt er über sein Gefühl als 15-Jähriger in Mönkebude, einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Denn Mode spielt bei den 750 Einwohnerinnen und Einwohnern in Mönkebude keine wirkliche Rolle. Bei Danny ist es schon früh anders. Danny Mutter Anke erinnert sich: „Wenn ich von meinem Dienst als Krankenschwester aus der Klink kam, dann saß der kleine Danny auf dem Boden im Wohnzimmer und alles war übersät mit Näh- und Stricksachen.“ Trotzdem fällt es Danny extrem schwer, die Familientradition zu beenden.
„Dieser Entwicklungsprozess, der kommt nicht von heute auf morgen. Es ist wirklich so ein stetiger Kampf.“ Gerade seinen Vater will er nicht enttäuschen, der nämlich hätte Danny gern all das beigebracht, was er als Kind selbst von seinem Vater auf dem Wasser gelernt hat. Als Danny dann seinen Wunsch offenbart, Modedesigner zu werden, wird er belächelt.
„Das ist brotlose Kunst“, sagen die Eltern. Doch Danny verlässt die Familie mit 16, und damit auch die Fischerei, um an einer privaten Modeakademie in Hannover zu lernen. Trotz dieser Trennung beschäftigt er sich nun intensiver als je zuvor mit der Familientradition: das Thema seiner Abschlusskollektion ist die traditionelle Küstenfischerei. Er verarbeitet Seile, Stellnetze und Reusen aus Mönkebude. „Das war schon irgendwie eine Art Wiedergutmachung“, sagt Danny heute. Jetzt steht auf der Berliner Fashion Week seine größte Aufgabe an: Es ist Dannys erste große Show ohne finanzielle Förderung vom Berliner Senat.
Insgesamt musste er dafür über 50.000 Euro aus seinen Rücklagen investieren. Nur mit einer absolut perfekten Kollektion kann er Promis, Stylisten und Influencer für neue Aufträge begeistern und damit einen Teil der hohen Ausgaben wieder einspielen. Viel wichtiger allerdings ist Danny, dass seine Eltern fasziniert sind. Noch immer hängt ihm seine Entscheidung gegen die Familientradition nach: „Ich will meinen Eltern beweisen, dass es der richtige Weg ist.“ (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mi. 23.04.2025 Das Erste Deutsche Streaming-Premiere Mo. 21.04.2025 ARD Mediathek Queer in der Provinz
Folge 8 (30 Min.)„Natürlich könnte ich in die Großstadt abhauen, wie viele andere es tun, aber ich will etwas bewegen.“ Eric (23) ist schwul und kämpft in seiner sachsen-anhaltischen Kleinstadt immer wieder gegen Widerstände. Besonders, als er den ersten CSD der Region organisiert. „Der Landkreis ist eine rechte Hochburg. Viele Leute in meinem Umfeld machen sich darüber Gedanken und haben Angst.“ Gegen alle Widerstände und Vorurteile organisiert Eric den CSD. Ein Großaufgebot der Polizei ist vor Ort. Wird die Community friedlich und gewaltfrei hier in der Kleinstadt feiern können? „Ich hatte tatsächlich im Bekanntenkreis viele Menschen, die der Ansicht sind, dass Homosexualität eine Krankheit ist.“ Tina (31) aus einem kleinen Dorf im Schwarzwald hatte lange große Schwierigkeiten sich selbst zu akzeptieren, wie sie ist.
Als der Kinderwunsch zustande kam, zog sie mit ihrer Ehefrau Sarah wieder ins Heimatdorf, doch das Leben von vier Generationen im Elternhaus stellt das Paar immer wieder vor Herausforderungen.
„Bedenken hatten wir von Anfang an, weil du gehst eben in ein fremdes Dorf und verlässt die Anonymität der Großstadt.“ Auch Christian (40) zieht es aufs Land. Er will Berlin den Rücken kehren und mit seinem Verlobten Jens in ein kleines Dorf in Mecklenburg ziehen. Doch im Haus, das Christian geerbt hat, muss nun die letzte Kneipe im Ort schließen, weil das schwule Paar dort einziehen wird. Wie werden die Dorfbewohner sie aufnehmen? Als Joe (25) sich vor knapp zwei Jahren als nonbinär outete, schminkte und Röcke trug, wurde vor allem Joes Mutter in dem kleinen ostfriesischen Dorf darauf angesprochen.
Joes großer Wunsch ist es, den Namen im Ausweis zu ändern, doch das Standesamt stellt sich quer: „Es war eines der schlimmsten Telefonate meines Lebens, das Selbstbestimmungsgesetz fühlt sich für mich wie ein Fremdbestimmungsgesetz an.“ Aber Joe wehrt sich. In Großstädten hat sich die queere Community längst einen festen Platz erkämpft, doch auf dem Land leben queere Menschen weniger öffentlich.
Und wenn, dann prallen häufig Welten aufeinander. Die Dokumentation lässt teilhaben an stillen Kämpfen, aber auch Momenten des Zusammenhalts. Der Film wirft einen intensiven Blick auf die Herausforderungen, aber auch Hoffnungen und Erfolge queerer Menschen in ländlichen Regionen. Er zeigt, wie sich gesellschaftlicher Wandel und mehr Akzeptanz in kleineren Orten entwickeln können. Die Provinz ist mehr als nur der Gegensatz zur Großstadt – sie kann ein Ort der Veränderung sein, in dem queere Menschen ihre eigenen Wege finden, ihren Platz zu behaupten. (Text: NDR)Deutsche TV-Premiere Di. 27.05.2025 NDR Deine Niere für unser Leben
Folge 9 (30 Min.)Auf eine neue Niere hoffen jedes Jahr 8500 Menschen. Philipp, 44, ist einer davon. Bei ihm wurde eine unheilbare Nierenerkrankung diagnostiziert. Die Chancen, ein Spenderorgan zu bekommen, sind in Deutschland nicht groß. Ein Alptraum für den dreifachen Familienvater. Die Rettung ist seine Frau Kirsten. Sie entscheidet sich, ihm eine Niere zu spenden. Zuerst war da nur ein schwarzer Punkt im Auge. Doch bald war klar: Philipp hat eine schwere Nierenkrankheit. Die Diagnose: IgA-Nephropathie. Der schwarze Punkt stellte sich als gequetschter Sehnerv aufgrund von Bluthochdruck heraus – eine Folge der eingeschränkten Nierenleistung. Nach der Diagnose lebt Philipp vier Jahre fast beschwerdefrei.
Er verzichtet auf Alkohol, nimmt Blutdrucktabletten und wird regelmäßig untersucht. Doch 2024 sinkt seine Nierenleistung unter zehn Prozent. Der erfolgreiche Leiter eines Unternehmenscontrollings muss nun dreimal pro Woche zur Dialyse. Er beginnt, sich mit dem Thema Transplantation auseinanderzusetzen. Da es in Deutschland sechs bis acht Jahre dauert, eine Organspende eines Verstorbenen zu bekommen, sucht er nach Lebendspendern. Sowohl seine Eltern als auch seine Schwester kommen nicht infrage. Einzige Chance ist seine Frau Kirsten. Gegen alle Ängste, auch um die drei gemeinsamen Kinder, entscheidet sich Kirsten, ihrem Mann eine Niere zu spenden. (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 Das Erste Mein Sohn wurde getötet – Ich muss weiterleben
Folge 10 (30 Min.)„Ich kann nicht glauben, dass hier mein Sohn liegt. Ich kann noch nicht zulassen, dass mein Kind tot ist.“ Jeden Tag steht Joanna (48) fassungslos am Grab von Philipos (20). „Mir wäre lieber, wir würden uns streiten. Alles, alles wäre besser, wenn ich fühlen könnte, dass er lebt.“ Nach der Abiturfeier seiner Schwester im Festsaal des Kurparks Bad Oeynhausen wird Philipos im Juni 2024 zusammengeschlagen. Zwei Tage später stirbt Philipos und der mutmaßliche Täter – ein 19-jähriger Syrer – wird festgenommen.
Während Joanna um ihren Sohn trauert, wird aus Philipos eine Schlagzeile – und sein Tod wird zum Anlass genommen, im Bundestag und in den Medien wieder über die Asylpolitik zu diskutieren. Philipos’ Mutter beteiligt sich nicht an dieser Diskussion. Für sie spielt die Nationalität des Täters keine Rolle. „Der Arzt, der um das Leben meines Kindes gekämpft hat, ist Syrer. Mein Friseur auch und ich? Ich bin Polin.“ Stattdessen versucht Joanna, die tiefgläubig ist, einen Weg zu finden, mit ihrer Wut, ihrem Zorn, ihrer Verzweiflung und Trauer umzugehen.
Sie sucht Rat bei einer Gefängnispsychologin und einem Priester: Warum musste Philipos sterben? Darf ich wütend auf den Täter sein? Muss ich ihm verzeihen? Seit Januar sitzt sie dem Angeklagten am Landgericht Bielefeld gegenüber, erträgt die Berichte der Polizei, Zeugenaussagen, hört die Obduktionsergebnisse der Gerichtsmediziner, sieht die Bilder ihres toten Kindes auf dem Seziertisch. „Auch das Unfassbare, das Schmerzliche zu hören, zu wissen wie Philipos gestorben ist … das bin ich meinem Kind schuldig.“ (Text: ARD)Deutsche TV-Premiere Mi. 11.06.2025 Das Erste
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