2025

  • Folge 1 (30 Min.)
    Susanne aus dem Allgäu versucht sieben Jahre lang auf natürlichem Weg und mithilfe mehrerer Methoden künstlicher Befruchtung ein Kind zu bekommen – ohne Erfolg. Ihre letzte Hoffnung: Eine Embryonenspende. – Bild: Johanna Söth /​ BR
    Susanne aus dem Allgäu versucht sieben Jahre lang auf natürlichem Weg und mithilfe mehrerer Methoden künstlicher Befruchtung ein Kind zu bekommen – ohne Erfolg. Ihre letzte Hoffnung: Eine Embryonenspende.
    Wie geht eine Frau damit um, dass ihr ein scheinbar ganz normaler Wunsch, eine Familiengründung, verwehrt bleibt und sie als letztes Mittel auf eine Methode zurückgreifen muss, die viele ablehnen? Das zeigt „Ein Baby durch Embryonenspende – Der letzte Versuch“, ein sensibles Porträt über die 38-jährige Susanne und ihren Mann Ibrahim, die seit sieben Jahren versuchen, Eltern zu werden. Ein positiver Schwangerschaftstest! 2017 kann Susanne ihr Glück kaum fassen, als sie diesen in der Hand hält. Bis sich herausstellt, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelt. Eine Not-OP folgt, bei der Susanne einen Eileiter verliert. Diagnosen wie Endometriose und verfrühte Wechseljahre erschweren ihren Weg zusätzlich.
    Doch sie und ihr Mann Ibrahim wollen nicht aufgeben: Sie versuchen es mit künstlichen Befruchtungen. Sogar mit Eizellspenden im Ausland. Doch ohne Erfolg. Und der Kinderwunsch bleibt. Im Frühjahr 2023 stoßen sie auf einen Weg, den nur wenige Paare in Deutschland wählen: die Embryonenspende, eine legale, jedoch wenig bekannte Methode. Dabei gibt ein Spenderpaar nach einer künstlichen Befruchtung übrig gebliebene Embryonen zur Spende frei, sodass Paare wie Susanne und Ibrahim dennoch eine Schwangerschaft erleben können. Also wagen die beiden diesen letzten Schritt. Und formulieren klar: Das ist unser letzter Versuch, „danach ist Ende“.
    Die Dokumentation begleitet Susanne im Herbst 2023, als sie in einer Klinik einen gespendeten Embryo eingesetzt bekommt – und weiter durch das Jahr, das folgen wird. Wird sich der Embryo einnisten? Wird Susanne endlich das erleben dürfen, wonach sie sich so lange sehnt? Mit großer Sensibilität erzählt der Film von der emotionalen Belastung, der Hoffnung und der Kraft einer Frau, die für ihren Kinderwunsch alles gibt. „Ein Baby durch Embryonenspende – Der letzte Versuch“ ist eine Geschichte, die einen selten beleuchteten Weg des Kinderwunschs in den Fokus rückt. Und eine Geschichte über den Mut, niemals aufzugeben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.01.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Do. 02.01.2025 ARD Mediathek
  • Folge 2 (30 Min.)
    Diane Lorenz-Pferdmenges mit ihren Eltern Karin Pferdmenges und Christian Pferdmenges vor ihrer Landarztpraxis in Weddingstedt.
    Überall herrscht Ärztemangel. Ganz besonders auf dem Land, weil die Arbeitsbedingungen dort noch schwieriger sind als in der Stadt. Dr. med. Diane Lorenz-Pferdmenges hat sich dennoch für den Job als Landärztin entschieden. Erst vor einiger Zeit ist sie mit ihrem Mann und den Kindern aus der Stadt zurück nach Weddingstedt in Schleswig-Holstein gezogen, um die Praxis ihres Vaters zu übernehmen. Auf dem Land muss Diane im Notfall rund um die Uhr für ihre Patienten ansprechbar sein. Eine gute Work-Life-Balance zu erreichen, ist für die 40-Jährige somit fast nicht möglich. Wie geht sie mit der hohen Arbeitsbelastung um? Welchen Preis zahlt sie für ihren Traumjob als Landärztin? Und wo kann sie Kraft schöpfen, wenn eigentlich nie Feierabend ist? Der Film aus der Reihe „Echtes Leben“ begleitet die Landärztin Diane Lorenz-Pferdmenges bei ihrem Alltag in der Praxis, bei Hausbesuchen und in der spärlichen Freizeit und zeigt, wie die Ärztin mit der Doppelbelastung Beruf und Familie umgeht. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.01.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 06.01.2025 ARD Mediathek
  • Folge 3 (30 Min.)
    Alles auf Anfang: Polizist Lars entflieht dem ruppigen Großstadttrubel Münchens. Auf einer schottischen Insel, der Heimat seiner Frau, wagt er mit seiner kleinen Familie einen Neustart.
    Lars und seine Frau Sandy wagen das „Abenteuer Schottland“. Auf einer Insel im Atlantik wartet die Austernzucht seines Schwiegervaters. Doch zweieinhalb Fährstunden vom Festland entfernt tickt das Leben anders. Als Polizist in München merkt Lars, dass immer mehr Menschen den Respekt im Umgang miteinander vermissen lassen. Er will der Großstadt entfliehen. Seine Frau Sandy willigt ein, sie werden mit ihrem Sohn auf eine einsame Insel vor Schottland ziehen. Sandy ist dort aufgewachsen, Lars und sie haben auf der Insel vor wenigen Jahren geheiratet. 120 Einwohner, ein Laden, ein Café – viel mehr gibt es nicht.
    Ist es das, was der umtriebige und gesellige Lars sucht? Lars’ Schwiegervater betreibt auf der Insel eine Austernzucht. Lange suchte der Schwiegervater einen Nachfolger, bis Lars die Idee hatte, bei ihm einzusteigen. Ein hartes Geschäft, im Sommer fühlt sich das Leben dennoch an wie Ferien. Doch im Winter „kommen die Dämonen“, wie die Inselbewohner sagen. Auch Lars kämpft mit seiner Vergangenheit. Nur wenige Stunden am Tag ist es hell, oft tosen Stürme. Sandy hat nur noch wenig Zeit, denn sie fängt wieder an, im Homeoffice zu arbeiten. Lars verbringt nun viel Zeit mit seinem Sohn. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.02.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 03.02.2025 ARD Mediathek
  • Folge 4 (30 Min.)
    Abriss des Berggasthofes Eckbauer.
    Seit über 100 Jahren thront der „Berggasthof Eckbauer“ oberhalb von Garmisch-Partenkirchen in Bayern. Die 38-jährige Julia Ortner hat ihn 2022 von ihrem Vater übernommen, in vierter Generation. Nun will sie das Gebäude abreißen lassen. Ihre Vision: Ein neuer, moderner „Eckbauer“ soll entstehen, in nur einem halben Jahr und nach den Plänen ihrer Schwester, die als Architektin in Berlin lebt. Das Vorhaben wird von manchen Einheimischen skeptisch begleitet. Sie haben Sorge, dass ein Stück Geschichte verloren geht. Und auch innerhalb der Familie sorgt der Umgang mit dem Familienerbe für Diskussionen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.04.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.04.2025 ARD Mediathek
  • Folge 5 (30 Min.)
    Die „Zeitschenkerin“ und Psychologiestudentin Katharina bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit im Hospiz Bethesda in Landau.
    Schon mit 18 Jahren beschloss Katharina, dass der Tod ein fester Bestandteil ihres Alltags wird. Als ehrenamtliche Sterbebegleiterin schenkt die junge Frau seit sieben Jahren todkranken Menschen ihre Zeit. Doch das Leben der Psychologiestudentin ist im Umbruch: Masterabschluss, Umzug, erster Job. Wird sie genug Kraft und Zeit finden, weiterhin andere Menschen an ihrem Lebensende zu begleiten? Die 25-jährige Katharina hat ein Ehrenamt, das nur wenige in ihrem Alter teilen: Sie schenkt als Sterbebegleiterin todkranken Menschen ihre Zeit. Nach dem Abitur erfuhr sie durch einen Zeitungsartikel, dass im Hospiz Personen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) gesucht werden – davor war ihr nicht bewusst, dass solche Orte des Sterbens existieren.
    Dieses freiwillige Jahr prägte sie sehr und sie beschloss, der Tod solle von nun an fester Bestandteil ihres Lebens werden. Doch wie lange wird sie sich noch so intensiv als Sterbebegleiterin engagieren können? Das Leben der Psychologiestudentin ist gerade im Umbruch: Sie steht kurz vor der Abgabe ihrer Masterarbeit, wird zuerst zurück zu ihren Eltern und dann in die erste eigene Wohnung ziehen, um eine zeitintensive Ausbildung zur Psychotherapeutin anzutreten. Wird sie in ihrem neuen Alltag zwischen Leistungsdruck und Leidenschaft genug Kraft und Zeit finden, um weiterhin Menschen an ihrem Lebensende zu begleiten? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.04.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Di. 15.04.2025 ARD Mediathek
  • Folge 6 (30 Min.)
    Johanna Rögner: Trotz Baby will sie zurück in den Ring.
    Johanna Rögner ist Thai-Box-Champion – und Mutter. Nach der Geburt ihres zweiten Kindes steht für sie fest: Sie will so schnell wie möglich zurück in den Ring. Doch kann sie Leistungssport und Familie unter einen Hut bringen? Drei Tage vor der Geburt ihres zweiten Kindes trainiert Johanna noch mit voller Intensität. Sechs Wochen später steht sie wieder auf der Matte. Ihr Ziel: so schnell wie möglich wieder auf 150 Prozent kommen. Denn in sechs Monaten will die 29-Jährige bei der deutschen Meisterschaft im Muay Thai teilnehmen. „Durch die Schwangerschaft konnte ich jetzt über ein Jahr lang nicht Vollgas geben und musste mit angezogener Handbremse trainieren.
    So als fährt man normalerweise einen Porsche, und dann plötzlich einen Smart. Das Kämpfen fehlt mir einfach sehr – es ist mein Leben.“ Muay Thai gilt als eine der härtesten Kampfsportarten der Welt. Knie, Ellenbogen, Fäuste und Tritte – der gesamte Körper wird zur Waffe. Es erfordert enorme Ausdauer, Disziplin und Schmerzresistenz. Aber der Weg zum Comeback ist härter als gedacht. Ihr Körper fühlt sich anders an, nicht mehr so explosiv, nicht mehr so belastbar. Schlafmangel und Brustentzündung setzen ihr zu. Vor allem aber: Die Zeit, sich voll auf den Sport zu konzentrieren, gibt es nicht mehr – jeder Tag ist ein Balanceakt zwischen Training und Familie.
    Während Johanna mit sich kämpft, trifft auch ihr Mann und Coach Andi eine weitreichende Entscheidung: Der frühere Muay-Thai-Champion will selbst wieder in den Ring steigen. Zwei Comebacks, zwei Eltern, zwei kleine Kinder – wie soll das gehen? Gemeinsam versuchen sie, Training, Wettkampf und Familie zu stemmen. Doch irgendwann stellt sich die Frage: Geht das wirklich – oder verlangt der Sport am Ende zu viel? „Echtes Leben“ begleitet Johanna über Monate auf ihrem Weg zurück an die Spitze – eine etwas andere Geschichte über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.04.2025 Das Erste
  • Folge 7 (30 Min.)
    Danny Reinke im Studio in Berlin. An der Wand ein Moodboard mit Looks und Stimmungen, die ihn inspirieren.
    Eigentlich sollte Danny Reinke Fischer werden wie sein Großvater und sein Vater. Jeden Tag im Sonnenaufgang raus aufs Stettiner Haff und Aale oder Brasse fangen. Stattdessen hat sich Danny für die Glitzerwelt der Laufstege, Influencer und Promis entschieden. „Ich wusste: Ich muss hier weg“, sagt er über sein Gefühl als 15-Jähriger in Mönkebude, einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Denn Mode spielt bei den 750 Einwohnerinnen und Einwohnern in Mönkebude keine wirkliche Rolle. Bei Danny ist es schon früh anders. Danny Mutter Anke erinnert sich: „Wenn ich von meinem Dienst als Krankenschwester aus der Klink kam, dann saß der kleine Danny auf dem Boden im Wohnzimmer und alles war übersät mit Näh- und Stricksachen.“ Trotzdem fällt es Danny extrem schwer, die Familientradition zu beenden.
    „Dieser Entwicklungsprozess, der kommt nicht von heute auf morgen. Es ist wirklich so ein stetiger Kampf.“ Gerade seinen Vater will er nicht enttäuschen, der nämlich hätte Danny gern all das beigebracht, was er als Kind selbst von seinem Vater auf dem Wasser gelernt hat. Als Danny dann seinen Wunsch offenbart, Modedesigner zu werden, wird er belächelt.
    „Das ist brotlose Kunst“, sagen die Eltern. Doch Danny verlässt die Familie mit 16, und damit auch die Fischerei, um an einer privaten Modeakademie in Hannover zu lernen. Trotz dieser Trennung beschäftigt er sich nun intensiver als je zuvor mit der Familientradition: das Thema seiner Abschlusskollektion ist die traditionelle Küstenfischerei. Er verarbeitet Seile, Stellnetze und Reusen aus Mönkebude. „Das war schon irgendwie eine Art Wiedergutmachung“, sagt Danny heute. Jetzt steht auf der Berliner Fashion Week seine größte Aufgabe an: Es ist Dannys erste große Show ohne finanzielle Förderung vom Berliner Senat.
    Insgesamt musste er dafür über 50.000 Euro aus seinen Rücklagen investieren. Nur mit einer absolut perfekten Kollektion kann er Promis, Stylisten und Influencer für neue Aufträge begeistern und damit einen Teil der hohen Ausgaben wieder einspielen. Viel wichtiger allerdings ist Danny, dass seine Eltern fasziniert sind. Noch immer hängt ihm seine Entscheidung gegen die Familientradition nach: „Ich will meinen Eltern beweisen, dass es der richtige Weg ist.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 23.04.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 21.04.2025 ARD Mediathek
  • Folge 8 (30 Min.)
    Philipp (r.) ist Vater von drei Kindern. Sein Überleben hängt an der Dialyse, seit seine Nierenleistung unter zehn Prozent gesunken ist. Kirsten, seine Frau (l.), wird ihm eine Niere spenden.
    Auf eine neue Niere hoffen jedes Jahr 8500 Menschen. Philipp, 44, ist einer davon. Bei ihm wurde eine unheilbare Nierenerkrankung diagnostiziert. Die Chancen, ein Spenderorgan zu bekommen, sind in Deutschland nicht groß. Ein Alptraum für den dreifachen Familienvater. Die Rettung ist seine Frau Kirsten. Sie entscheidet sich, ihm eine Niere zu spenden. Zuerst war da nur ein schwarzer Punkt im Auge. Doch bald war klar: Philipp hat eine schwere Nierenkrankheit. Die Diagnose: IgA-Nephropathie. Der schwarze Punkt stellte sich als gequetschter Sehnerv aufgrund von Bluthochdruck heraus – eine Folge der eingeschränkten Nierenleistung. Nach der Diagnose lebt Philipp vier Jahre fast beschwerdefrei.
    Er verzichtet auf Alkohol, nimmt Blutdrucktabletten und wird regelmäßig untersucht. Doch 2024 sinkt seine Nierenleistung unter zehn Prozent. Der erfolgreiche Leiter eines Unternehmenscontrollings muss nun dreimal pro Woche zur Dialyse. Er beginnt, sich mit dem Thema Transplantation auseinanderzusetzen. Da es in Deutschland sechs bis acht Jahre dauert, eine Organspende eines Verstorbenen zu bekommen, sucht er nach Lebendspendern. Sowohl seine Eltern als auch seine Schwester kommen nicht infrage. Einzige Chance ist seine Frau Kirsten. Gegen alle Ängste, auch um die drei gemeinsamen Kinder, entscheidet sich Kirsten, ihrem Mann eine Niere zu spenden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.06.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.06.2025 ARD Mediathek
  • Folge 9 (30 Min.)
    Joanna sucht Antworten: Warum wurde ihr Sohn sinnlos getötet?
    „Ich kann nicht glauben, dass hier mein Sohn liegt. Ich kann noch nicht zulassen, dass mein Kind tot ist.“ Jeden Tag steht Joanna (48) fassungslos am Grab von Philipos (20). „Mir wäre lieber, wir würden uns streiten. Alles, alles wäre besser, wenn ich fühlen könnte, dass er lebt.“ Nach der Abiturfeier seiner Schwester im Festsaal des Kurparks Bad Oeynhausen wird Philipos im Juni 2024 zusammengeschlagen. Zwei Tage später stirbt Philipos und der mutmaßliche Täter – ein 19-jähriger Syrer – wird festgenommen.
    Während Joanna um ihren Sohn trauert, wird aus Philipos eine Schlagzeile – und sein Tod wird zum Anlass genommen, im Bundestag und in den Medien wieder über die Asylpolitik zu diskutieren. Philipos’ Mutter beteiligt sich nicht an dieser Diskussion. Für sie spielt die Nationalität des Täters keine Rolle. „Der Arzt, der um das Leben meines Kindes gekämpft hat, ist Syrer. Mein Friseur auch und ich? Ich bin Polin.“ Stattdessen versucht Joanna, die tiefgläubig ist, einen Weg zu finden, mit ihrer Wut, ihrem Zorn, ihrer Verzweiflung und Trauer umzugehen.
    Sie sucht Rat bei einer Gefängnispsychologin und einem Priester: Warum musste Philipos sterben? Darf ich wütend auf den Täter sein? Muss ich ihm verzeihen? Seit Januar sitzt sie dem Angeklagten am Landgericht Bielefeld gegenüber, erträgt die Berichte der Polizei, Zeugenaussagen, hört die Obduktionsergebnisse der Gerichtsmediziner, sieht die Bilder ihres toten Kindes auf dem Seziertisch. „Auch das Unfassbare, das Schmerzliche zu hören, zu wissen wie Philipos gestorben ist … das bin ich meinem Kind schuldig.“ (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.06.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.06.2025 ARD Mediathek
  • Folge 10 (30 Min.)
    Im Wasser fühlt sich Tanjas Körper schwerelos an. Genau das liebt sie am Schwimmen.
    Nach einem Reitunfall 2020 verändert eine Querschnittslähmung das Leben der dreifachen Mutter Tanja Scholz (40) komplett. „Ich bin acht Monate nicht zu Hause gewesen, und das als Mutter. Ich bin komplett rausgerissen worden, weg von hier, und komme als eine andere Frau zurück. Ich kenne mich ja selbst nicht mehr wieder, und es geht eigentlich primär gar nicht um mich, sondern darum, wie ich als Mutter wieder funktioniere …“ Tanja Scholz, dreifache Mutter und ehemalige Intensivkrankenschwester, führt ein aktives, selbstbestimmtes Leben, bis der Reitunfall alles verändert.
    Eine Querschnittslähmung zwingt sie in den Rollstuhl und in eine tiefe Lebenskrise. Doch Tanja findet im Schwimmen einen neuen Lebenssinn. Mit unglaublicher Disziplin und der Hilfe ihres Ehemannes Björn (43) kämpft sie sich an die Spitze des Para-Sports. Zwei Jahre nach ihrem Unfall wird sie dreifache Weltmeisterin und qualifiziert sich für die Paralympischen Spiele in Paris. Doch während Olympia in greifbare Nähe rückt, bleibt die Sehnsucht nach Normalität.
    Jedes Familienereignis zeigt ihr, was sie nicht mehr tun kann – und das ist noch immer schwer zu akzeptieren. Als ihre Tochter Thea (11) unbedingt reiten möchte, kämpft Tanja mit der Angst, dass ihrer Tochter ein ähnlicher Unfall passieren könnte. Wie sehr muss sie sich überwinden, um Thea die Teilnahme an den Reiterferien zu ermöglichen? Gerade auf dieses Alter ihrer Kinder hatte sie sich gefreut, auf all die gemeinsamen Aktivitäten. Ihr Sohn Ole feiert seinen 14. Geburtstag im Kletterpark, während Tanja aus dem Rollstuhl nur von unten zuschauen kann.
    „Wie soll sich das schon anfühlen?“ Was für andere selbstverständlich ist, wird für Tanja zur Belastungsprobe. Doch an diesen Herausforderungen wächst sie. Sie stellt sich die großen Fragen: Wer bin ich als Frau, als Mutter, als Spitzensportlerin? Was bedeutet mir Erfolg wirklich? Wie kann ich meine Behinderung akzeptieren – und wie kann ich Akzeptanz für mich selbst und in der Gesellschaft schaffen? Im Wasser findet Tanja einen Ort der Ruhe und Freiheit.
    „Das Wasser ist mein Ruheort. Hier bin ich einfach ich selbst“. Doch dieser Ort allein reicht nicht aus – ihre Familie ist ihre größte Stütze. Björn und die Kinder geben ihr die Kraft, ihren Alltag zu meistern und an ihren Zielen festzuhalten. Gemeinsam als Team Scholz leben sie gelebte Inklusion und zeigen, dass wahre Stärke darin liegt, Barrieren nicht nur zu überwinden, sondern sie auch für andere abzubauen. Tanja kämpft für eine Welt, in der alle Menschen ihren Platz finden können – frei, gleichberechtigt und ohne Vorurteile. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.07.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere So. 27.07.2025 ARD Mediathek
  • Folge 11 (30 Min.)
    Rosalie und ihre Tochter Linda
    Bei Zumba-Lehrerin Rosalie Oktay ist jede Kursstunde eine Party. Mit ihrer Energie und ihrer Lebensfreude steckt sie alle an. Nicht nur die Teilnehmerinnen gehen nach jeder Stunde strahlend nach Hause, auch Rosalie selbst gewinnt durch das Tanzen Kraft für ihren Alltag, der voller Herausforderungen steckt. Ihre Tochter Linda kam mit einer Behinderung auf die Welt und ist heute, mit 20 Jahren, immer noch auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Rosalie möchte Linda so gut es geht am Leben teilhaben lassen, gemeinsam mit ihr Abenteuer erleben und durchs Leben tanzen.
    Die Familie ist ihre wichtigste Stütze. Aber vor kurzem hat ihr Ehemann Sinan erfahren, dass er an Parkinson erkrankt ist. Wie sich die Krankheit entwickelt, weiß niemand. Und ihr Sohn Sami, mit dem sie ihre Liebe zur Bewegung ausleben kann, ist gerade ausgezogen und verbringt zum ersten Mal längere Zeit im Ausland. „Echtes Leben“ begleitet Rosalie in ihrem fordernden Alltag und zeigt, wie sie sich und auch alle anderen immer wieder stark tanzt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 05.08.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Mo. 28.07.2025 ARD Mediathek
  • Folge 12 (30 Min.)
    „Keine/​r ohne Abschluss“ ist das Motto von Julia Motlers Klasse. Die Lehrerin kann sich hier mehr Zeit nehmen und Schüler individuell fördern. Dranbleiben ist die Herausforderung, denn Potenzial hat hier jeder, ist Julia überzeugt.
    Ein Schuljahr lang hat Julia Zeit, um ihre 16 Schüler:innen zu einem anerkannten Schulabschluss zu bringen. Deren Schullaufbahn war bislang wenig erfolgreich. Ohne Julias neues Angebot würden sie die Schule ohne Abschluss verlassen – kein guter Start ins Leben. Doch Julia, Konrektorin der Schule und Lehrerin, glaubt an jede und jeden Einzelnen in ihrer Klasse. Julia ist Konrektorin an einer Realschule Plus in Idar-Oberstein und Lehrerin einer „KoA“-Klasse. „KoA“ steht für „Keine/​r ohne Abschluss“ und ist das rheinland-pfälzische Modell, um möglichst vielen Schulabgänger:innen doch noch einen Schulabschluss und damit den Start in einen Beruf zu ermöglichen.
    Doch wie bringt man Schulabbrecher:innen und Jugendliche, die – vielleicht sogar schon mehrmals – sitzengeblieben sind, dazu, in der Schule mitzuarbeiten und sogar eine Prüfung zu schreiben? Julia unterrichtet die erste „KoA“-Klasse an ihrer Schule. Bundesweit mehr als 50.000 Jugendliche beenden jährlich die Schule ohne Abschluss, die Zahl ist seit Jahren ähnlich hoch. In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Schüler:innen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, in den vergangenen Jahren auf fast acht Prozent gestiegen. Die Region um Idar-Oberstein ist besonders betroffen, dort, wo Julia ihre „KoA“-Klasse unterrichtet. Wird sie in diesem Schuljahr alle zu einem Schulabschluss bringen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.08.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 08.08.2025 ARD Mediathek
  • Folge 13 (30 Min.)
    Jeniffer Morland war einst als „Schwarze Heidi „ auf der Comedy-Bühne bekannt. Doch der Tod ihres Stiefvaters brachte sie zum Schweigen. Heute führt sie drei Restaurants in Berlin. Jetzt will sie zurück auf die Bühne. Der Film begleitet Jeniffer hinter die Kulissen von Restaurants, Comedy Clubs und in die Schweizer Berge, wo für sie als Schwarzes Mädchen Idylle und Rassismus aufeinanderprallten. – Jeniffer Morland will zurück auf die Comedy-Bühne.
    Jeniffer Morland war einst als „Schwarze Heidi“ auf der Comedy-Bühne bekannt. Doch mit dem Tod ihres geliebten Stiefvaters zog sie sich zurück. Heute führt sie drei Restaurants in Berlin. Jetzt will sie wieder auf die Bühne. Der Film begleitet Jeniffer hinter die Kulissen von Restaurants, Comedy Clubs und in die Schweizer Berge, wo für sie als Schwarzes Mädchen Idylle und Rassismus aufeinanderprallten. Sie war einst als „Schwarze Heidi“ auf der Comedy-Bühne bekannt – laut, schnell, polarisierend. Heute führt Jeniffer Morland in Berlin drei Restaurants, die noch immer ihren Künstlernamen tragen.
    Doch der Weg von der Bühne in die Gastronomie war kein geplanter Karriereschritt, sondern eine Flucht vor dem Schmerz. Als Jeniffers geliebter Stiefvater starb, verstummte ihr Lachen. Die Bühne wurde zu einem Ort, an dem sie nicht mehr sein konnte. Das Leben forderte sie weiter: Personalnot, Finanzprobleme, Sorgen um die Existenz ihrer Restaurants. Doch jetzt will sie zurück auf die Bühne, zurück zu sich selbst. Aber die Zeiten haben sich geändert.
    Ist sie noch lustig? Der Film begleitet Jeniffer Morland aka die „Schwarze Heidi“ bei ihrem ungewöhnlichen Neuanfang. Wir erleben, wie sie zwischen Küche, Comedybühne und Familie ihre Texte schreibt, Auftritte vorbereitet, Rückschläge einsteckt – und über sich hinauswächst. Wir reisen mit ihr in die Schweiz zu ihrer Mutter, wo sie aufgewachsen ist und als Schwarzes Mädchen mit Rassismus konfrontiert war. Auch ihr verstorbener Stiefvater liegt dort begraben. Wir sehen sie im Spinningraum, wo sie sich und ihre Schüler trainiert, und fiebern mit bei ihrem ersten Open Mic, wo sie endlich wieder auf der Bühne lacht – mit und über sich selbst.
    Zwischen wirtschaftlichem Druck und künstlerischem Aufbruch erzählt der Film von einer Frau, die keine perfekte Heldin ist – aber eine echte. Und die sich nicht weniger vorgenommen hat, als nächstes Jahr mit den besten Comedians Deutschlands auf einer Bühne zu stehen. Gelingt ihr das große Comeback? Ein Film über Lachen, Schmerz und Neuanfang. Und den Mut, noch einmal bei null anzufangen – mitten im Leben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 19.08.2025 Das Erste
  • Folge 14 (30 Min.)
    Das Leben von Claudia und ihrem Mann Uwe hat sich im September 2023 dramatisch verändert. Er erhält die Diagnose ALS. Die Nervenkrankheit ist unheilbar. Uwes Zustand verschlechtert sich rasant. Eine Herausforderung für Claudia, die ihn bei allen Entscheidungen unterstützt und bis zuletzt an seiner Seite ist: beim letzten Gleitschirmflug, dem Einzug ins Hospiz, bei seinem Tod. Und darüber hinaus. Der Film erzählt die Geschichte von Claudia Finke. Ihr Leben wird im September 2023 auf den Kopf gestellt. Ehemann Uwe Korous erhält die Diagnose ALS. Die unheilbare Nervenkrankheit schreitet bei ihm schnell voran. Für Claudia ist das eine große emotionale Herausforderung.
    Trotz der rasanten Verschlechterung seines Zustands, entscheidet Uwe, seine verbleibende Zeit aktiv zu gestalten. Er will noch Träume verwirklichen, etwa mit dem Gleitschirm über die Tiroler Berge fliegen. Claudia ist immer an seiner Seite und unterstützt ihn, bei allem, was er vorhat. Als Uwe spürt, dass sein Leben zu Hause nicht mehr lebenswert ist, geht er ins Hospiz. Dort nimmt er Abschied, und Claudia ist bei ihm, bis zuletzt. Der Film zeigt, wie beide mit der unheilbaren Krankheit umgehen, wie Claudia Uwes Entscheidung, über sein Ende selbst zu bestimmen, mitträgt, wie sie mit dem Verlust klarkommt und nach seinem Tod weiterlebt. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.09.2025 Das ErsteDeutsche Streaming-Premiere Di. 26.08.2025 ARD Mediathek
  • Folge 15 (30 Min.)
    Benjamin Henrichs
    Millionen sehen an diesem Fußballabend kurz vor Weihnachten 2024, wie er zusammenbricht. Benjamin Henrichs, RB-Leipzig-Profi und deutscher Nationalspieler, liegt auf dem Rasen und weint. Seine Achillessehne ist gerissen. Einfach so. Nach einem Knall so laut wie ein Peitschenhieb. Ohne dass ihn ein Gegner berührt hat. Am Ende des Spitzenspiels gegen Bayern München, das RB Leipzig haushoch verliert, müssen Sanitäter den 28-Jährigen aus dem gleißenden Flutlicht tragen. Ein Licht, das Benjamin Henrichs seit Beginn seiner steilen Karriere kennt.
    Tausende Fans und Follower loben den Spieler Henrichs in den Himmel, wenn er mit dem Ball zaubert, oder haten ihn, wenn ein Spiel danebengeht. Plötzlich ist dieses Licht aus, Benjamin Henrichs einfach ein Mensch, der leidet und Zweifel hat. Kann ich irgendwann wieder spielen? Wer bin ich ohne Fußball? Wer hält wirklich zu mir? Ein Riss der Achillessehne gilt als eine der schlimmsten Verletzungen, die ein Sportler haben kann. Der Heilungsprozess ist kompliziert. Ausgang ungewiss. Benjamin Henrichs versucht, zumindest über einen Teil seines Lebens die Kontrolle zu gewinnen.
    Er beginnt, sich, seine Verletzung und den Heilungsprozess filmisch zu dokumentieren. Mit Hilfe seiner Schwester Tabea, die oft im Schatten ihres Bruders gestanden hat, entsteht ein sehr persönlicher Einblick. „Faith over Fear“ nennen sie die Dokumentation, die für seine Follower bestimmt ist. Zu Deutsch: Glaube überwindet Angst. Darin geht es um seine Verletzung, seinen Glauben an Gott und seinen Kampf, wieder spielen zu können. Vielleicht in der neuen Saison.
    Spätestens zur WM 2026 will er wieder auf dem Platz stehen. Das letzte Wort darüber, ob sein Comeback-Traum in Erfüllung gehen wird, haben weder er noch irgendein Trainer, ist sich Benjamin Henrichs sicher. In der „Echtes-Leben“-Reportage spricht der gläubige Christ offen über seinen Glauben und stellt sich inmitten seiner Krise großen Fragen, die uns alle angehen. Fragen nach dem eigenen Lebensweg, dem Sinn des Ganzen und nach dem, was wirklich zählt: Menschen, die uns nahestehen, die nur uns sehen. Egal, welchen Status wir haben. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.09.2025 Das Erste
  • Folge 16 (30 Min.)
    Seit 2017 ermöglichen Pastorin Anja und ihre Gemeinde Kirchenasyl – eine schwere Entscheidung.
    Kirchen als Schutzraum für Geflüchtete – ein Thema mit Zündstoff. Einige Kirchengemeinden gewähren regelmäßig Geflüchteten Asyl in ihren Gotteshäusern. So auch Pastorin Anja in Bremen, die sich seit 2017 um Härtefälle kümmert. Die Betroffenen sehen das eingeschränkte Leben in Kirchenräumen als letzte Hoffnung. Ist das Kirchenasyl ein Akt der Nächstenliebe oder untergräbt es den Rechtsstaat? Die Dokumentation „Unter Druck – Pastorin Anja und das Kirchenasyl“ aus der ARD-Reihe „Echtes Leben“ begleitet Pastorin Anja auf ihrer heiklen Mission und beleuchtet den wachsenden Druck, unter dem Helfende und Betroffene heute stehen.
    Seit mehr als 40 Jahren bieten Kirchen Geflüchteten einen besonderen Schutzraum: das Kirchenasyl. Es ist ein Privileg, kein (verbrieftes) Recht. Und seine Duldung durch die Behörden wird zunehmend infrage gestellt. Denn während die Gesellschaft erbittert über eine mögliche „Migrationswende“ streitet, schwindet die Toleranz des Staates.
    Das spürt auch die freikirchliche Pastorin Anja, die in ihrer Gemeinde Schutzsuchenden, denen eine Abschiebung droht, Kirchenasyl gewährt. Wie meistert sie den schwierigen Balanceakt zwischen Nächstenliebe und Gesetzestreue? Das Land Bremen gilt als Hochburg des Kirchenasyls: 200 der insgesamt knapp 2.400 Fälle bundesweit wurden 2024 hier registriert. Ausgerechnet in der Adventszeit kam es in der liberalen Hansestadt letztes Jahr zum Eklat: Der Innensenator wies seine Polizei an, einen 25-jährigen Somalier aus dem Kirchenasyl zu holen und in Gewahrsam zu nehmen, um ihn nach Finnland abschieben zu können.
    Eine Menschenkette hinderte die Beamten jedoch daran, das Bremer Zion-Gemeindezentrum zu betreten. Die Folge der gescheiterten Abschiebung: öffentliche Kontroversen, verunsicherte Gemeinden, verschnupfte Kirchenobere und verärgerte Behörden. Was Kirchenasyl konkret bedeutet, zeigt der Film am Beispiel von Menschen, die aktuell im Kirchenasyl leben, sowie von denen, die es in der Vergangenheit in Anspruch genommen haben und der Gemeinde bis heute eng verbunden sind.
    In ihrer Arbeit muss sich Pastorin Anja mit Behörden auseinandersetzen. Und es stellen sich auch praktische Fragen des alltäglichen Lebens, vom Essen bis zum Sprachunterricht. Denn es bedeutet einen enormen Aufwand für eine Gemeinde, Menschen über Monate unterzubringen, zu ernähren und zu betreuen. Seit 2013 hat jeder Asylsuchende das Recht, gegen einen Abschiebungsbescheid einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht zu stellen.
    Kritiker des Kirchenasyls sehen das Vorgehen der Kirchengemeinden daher als unnötig an. Von „einer gewissen Anmaßung“ spricht der Migrationsforscher Stefan Luft von der Universität Bremen, er sagt, die Kirchen würden in den Vollzug des Ausländer- und Asylrechts massiv eingreifen. Pastorin Anja sieht sich dagegen als „Möglichmacherin“. Dieses Rollenverständnis ist ihr beim Kirchenasyl besonders wichtig. Seit 2017 kümmert sie sich um Menschen auf der Flucht, um Härtefälle, die auf das Kirchenasyl als letzte Hoffnung setzen.
    Doch zunehmend gerät ihre Arbeit zwischen die Fronten. Es gehört zu ihrer christlichen Überzeugung, von Fall zu Fall sich anzuhören, warum ein Mensch in Not die Hilfe ihrer Gemeinde sucht. Gleichzeitig wird sie immer schärfer von Außenstehenden kritisiert, dass sie sich über das staatliche Handeln in der Migrationspolitik hinwegsetzt. Kann Kirche eine Integrationsarbeit leisten, die der Staat nicht schafft? Oder nutzen Pastorinnen und Pastoren hier ein Privileg entgegen dem Willen der Gesellschaft? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 10.09.2025 Das Erste

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