Echt Folge 261: Waffen, Weisung, Wetterstress – Wie Oberhof zum Biathlonmekka wurde
Folge 261
Waffen, Weisung, Wetterstress – Wie Oberhof zum Biathlonmekka wurde
Folge 261 (30 Min.)
1981, Oberhof. Frank Ullrich hat mit gerade mal 22 Jahren schon drei olympische Medaillen gewonnen. Er ist Biathlet beim ASK Vorwärts Oberhof, dem Armeeklub im Thüringer Wald. Der Verteidigungsminister der DDR ist zu Besuch. Ullrich beklagt sich: „Wir haben einen Schießstand, auf dem nur Wind und Nebel herrscht. Wir haben keine automatischen Schießstände. Wir haben keine Westmunition!“ Alles Dinge, die es sogar im fernen Rumänien gäbe … Der Verteidigungsminister versteht – und handelt: Wenige Wochen später rücken in Oberhof Pioniereinheiten der NVA an – und eine unfassbare Schlammschlacht beginnt. Dort, wo der Thüringer Wald ganz besonders dicht ist, unterhalb des Rennsteigs, mitten im
Trinkwassereinzugsgebiet wird der Fichtenwald gerodet, ganze Felsen aus dem Berg gebrochen, dabei regnet es, was das Zeug hält. Niemand ahnt, dass diese monströse NVA-Aktion den Beginn des unfassbaren Aufstiegs des Biathlons zum weltweit vermarkteten Ski-Zirkus markiert. „Echt“ rekonstruiert die unerzählte Geschichte vom Einzug des Biathlons in Oberhof. Wir treffen die Zeitzeugen des Stadionbaus, sprechen mit Waffenexperten. Außerdem testet „Echt“-Moderator Sven Voss, mit welchem Aufwand Oberhof die Sportart Biathlon im Thüringer Wald zu retten versucht – mit einem neuen Bauwerk, dem wieder große Teile der Naturlandschaft geopfert werden mussten: der gigantischen Kunstschnee-Skihalle inklusive Schießstand. (Text: mdr)