Dresden, 12. Februar 1945, Verlobungsfeier im Haus des Klinikdirektors Carl Mauth (Heiner Lauterbach): seine Tochter Anna (Felicitas Woll) hat den Heiratsantrag des Oberarztes Alexander Wenninger angenommen, kann aber den abgestürzten englischen Piloten Robert (John Light), der sich im Keller des Krankenhauses versteckt gehalten hatte, nicht vergessen. In Wehrmachtsuniform mischt Robert sich unter die Gäste der Feier, um die Verlobung im letzten Moment zu verhindern, und wird von Anna zur Rede gestellt. Entsetzt erfährt Anna, wie Robert heimlich beobachtet hat, dass ihr Vater mit Alexanders Wissen die Morphiumlieferungen für die Patienten beiseite schafft, um sie für eine sorglose Zukunft nach dem Krieg in der Schweiz heimlich weiterzuverkaufen. Ihr Vertrauen in ihren Vater und in den Mann, den sie heiraten soll, ist zerstört. Mit Hilfe des Pfarrers der Frauenkirche (Wolfgang Stumph) planen Anna und Robert noch während der Feier ihre gemeinsame Flucht ins Elbsandsteingebirge. Sie ahnen beide nicht, dass zu diesem Zeitpunkt einige tausend Kilometer entfernt die englische Bomberflotte für den großen Angriff auf Dresden betankt wird. Die kostbare Zeit, die Anna und Robert in ihrem Versteck auf dem Dachboden der Villa Mauth miteinander verbringen, findet ein jähes Ende, als Alexander und Vater Mauth die beiden entdecken. Der Engländer wird überwältigt, mit einer Betäubungsspritze außer Gefecht
gesetzt und auf dem Dachboden zurückgelassen. Carl Mauth, der durch seinen illegalen Morphium-Verkauf inzwischen das Geld und Papiere für die Flucht der Familie beisammen hat, möchte jetzt keine Minute mehr verlieren: Ob sie will oder nicht, Anna soll mit Alexander, ihrer Mutter (Katharina Meinecke) und ihrer Schwester Eva (Susanne Bormann) unverzüglich zum Dresdner Hauptbahnhof. Der Zug in die Schweiz steht bereits im Gleis, als Anna und Alexander eintreffen. Schon seit geraumer Zeit ertönen eindringlich die Sirenen des Fliegeralarms. Und mit einem Mal ist da ein Donnergrollen in der Luft, das rasch lauter wird. Der ohrenbetäubende Lärm hunderter Flugzeugmotoren. Englische Lancaster über Dresden, Bomben werden ausgeklinkt und stürzen mit einem schrillen Pfeifen zu Boden. Die ersten Einschläge treffen den Hauptbahnhof, Tote und Verletzte, Menschen in heillosem Chaos suchen Zuflucht im nächsten Luftschutzkeller. Unter ihnen Anna, die überstürzt davonläuft, durch die dicht bebaute Dresdner Altstadt, in der an vielen Stellen die ersten Brandherde ausgebrochen sind. Hinter ihr Alexander, der sie aufzuhalten sucht. Und irgendwo in dem rasch anschwellenden Feuersturm: Robert, der sich aus dem Dachboden der Villa Mauth befreit hat und nun um sein Leben rennt. Wie alle Menschen in dieser Nacht in Dresden werden Anna, Robert und Alexander stundenlang verzweifelt um ihr Leben kämpfen. (Text: ZDF)