Dingenskirchen Staffel 3, Folge 3: Wie tolerant muss ich sein? Vom Leben im Schrebergarten
Staffel 3, Folge 3
9. Wie tolerant muss ich sein? Vom Leben im Schrebergarten
Staffel 3, Folge 3 (30 Min.)
Das Kleingartenwesen boomt, viele Gartenkolonien führen vor allem seit Corona lange Wartelisten. Ein Kleingarten ist für viele ein selbst geschaffenes Paradies für eine Flucht aus dem Alltag. Allerdings mit Nachbarn, die man sich nicht aussuchen kann und vielen Regeln und Verordnungen. Und hinter blühenden Büschen brodelt es nicht selten. Wie lassen sich Paradies und Gartenordnung miteinander vereinbaren? Schränken die Regelungen die Freiheit ein oder ermöglichen sie diese erst? Und wie tolerant muss man gegenüber anderen sein, wenn man Träume im eigenen Garten leben will? Ina Jäckel (38), Pastorin aus Ostfriesland, besucht den Kleingärtnerverein Friedrichsgabe in Norderstedt bei Hamburg. Hier treffen junge Familien mit kleinen Kindern, die sich nach Feierabend langsam der Gartenarbeit nähern, auf Rentner, die den ganzen
Sommer in ihrer Laube verbringen und ihren Garten penibel in Ordnung halten. Hier hat die Russlanddeutsche und Volljuristin Irina mit ihrer kunstvoll verzierten Holzdatscha ebenso ihren Anlaufpunkt wie die Sozialarbeiterin Veronicah, deren Garten mit viel Gemüse sie an ihre Kindheit in Kenia erinnert. Hier ist der ehemalige U-Boot-Kommandant Peter und Vereinsvorsitzende, der augenzwinkernd meint, manchmal wäre „eine Ausbildung als Kindergärtner hilfreich gewesen“, ebenso zu Hause wie Cliff, der als Schlichter gerufen wird, wenn sich zwei Parteien über sich wild ausbreitenden Löwenzahn verhaken. „Die anderen aushalten, das muss man erstmal lernen“, merkt Pastorin Ina Jäckel. Und das ist teilweise harte Arbeit. Erst dann kann es gelingen, den Traum vom „Garten Eden“ zu leben. Neben anderen mit denselben Träumen. (Text: NDR)
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