Die Tatorte der Reformation Staffel 2, Folge 4: Reformation im Kreuzfeuer
Staffel 2, Folge 4
12. Reformation im Kreuzfeuer
Staffel 2, Folge 4
In der vierten und letzten Folge der Reihe „Tatorte der Reformation“ werden unterschiedliche Ausprägungen der Reformation in Städten betrachtet, die bis heute vorrangig katholisch geblieben sind: Münster und Köln. Ausgehungert in Münster Am Turm der Sankt Lambertikirche in Münster hängen drei geheimnisvolle Eisenkörbe. Vor 500 Jahren wurden hier die Überreste von drei Männern zur Schau gestellt. Die drei gehörten den sogenannten Täufern oder auch Wiedertäufern an und wollten in Münster einen Gottesstaat errichten. Sie übten ein blutiges Regiment aus, bis im Februar 1534 die Truppen des Landesfürsten die Stadt erreichen, um die selbst ernannten Gotteskrieger zu bekämpfen. Münster wurde hermetisch abgeriegelt. Die Eingeschlossenen erlebten eine furchtbare Hungersnot. Schließlich nahm einer der Verzweifelten das Schicksal in die eigenen Hände. Wie
präsent ist dieses grausame Kapitel der Stadtgeschichte in Münster bis heute? Gefangen in Köln Im Mittelalter konnte Kritik an der Kirche den Tod bedeuten. Mit Ketzern wurde kurzer Prozess gemacht. Aber wann ist man ein Ketzer? Diese Geschichte beginnt im Kölner Dom, im Jahr 1527: Peter Fliesteden, ein evangelischer Reformator, zeigte seinen Abscheu über die alte Liturgie und spuckte während des Abendmahls auf den Boden. Das brachte ihn in den Kerker. Der Klerus damals war mächtig in Köln. Aber viele Priester und Mönche der Stadt waren auch ebenso unbeliebt. So kamen sie oft betrunken zu den Gottesdiensten. Oder auch gar nicht. Peter Fliesteden war nicht der Einzige, der eine Reformation in der Stadt wollte. Es kam zum Kräftemessen in der Stadt. Wie es dem Ketzer erging und warum Köln am Ende katholisch blieb, dem geht Julian Sengelmann auf den Grund. (Text: NDR)