2016, Folge 63–72

  • Folge 63 (30 Min.)
    Peter Zur findet im Nachlass seiner Mutter 200 Feldpostbriefe, geschrieben von seinem Vater Guido Zur. Obwohl die Briefe sehr gut erhalten sind, hat Zur sie bisher nicht gelesen. Zu groß ist die Angst, was der Vater möglicherweise verheimlicht haben könnte. Denn hartnäckig hält sich in Peter Zurs Familie das Gerücht, der Vater könnte einer der berüchtigten „Kettenhunde“ der Nazis gewesen sein, also ein Angehöriger der Feldgendarmerie, die im Zweiten Weltkrieg Deserteure der Wehrmacht suchten. Gerieten flüchtige Soldaten in die Fänge dieser „Kettenhunde“, wurden sie nicht selten ohne Verfahren gleich vor Ort erschossen.
    War Peter Zurs Vater an derartigen Aktionen beteiligt? Genau das will der Dessauer endlich herausfinden. Was genau steht in den Briefen des Vaters? Wo war er stationiert? War er wirklich an Kriegsverbrechen beteiligt? Die Spurensuche ist kompliziert und führt Peter Zur von Dresden über Potsdam bis nach Polen. Puzzlestein für Puzzlestein setzt er die bislang unbekannte Geschichte seines Vaters zusammen und kommt dabei so manchem dunklen Geheimnis auf die Spur. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.01.2016MDR
  • Folge 64 (30 Min.)
    Eine handgezeichnete Schatzkarte ist alles, was heute noch vom großen Familienvermögen übriggeblieben ist. Corinna hat sie von ihrer Mutter bekommen, die damals als junges Mädchen ihren Eltern geholfen hat, den Familienschatz zu vergraben. Januar 1945. Die Rote Armee steht vor den Toren des Familienguts der Familie Kutsche in Schlesien auf Gut Lindenau. In einer Nacht- und Nebelaktion hilft Corinnas Mutter ihren Eltern, etliche Wertgegenstände vor den heranrückenden Sowjets zu verstecken: Teppiche, Kerzenständer, Ölgemälde, das Familiensilber und vieles mehr.
    Zwei Pferdefuhrwerke werden gebraucht, um den Schatz heimlich in den Wald zu bringen. Dort wird er vergraben. Die Familie flieht, gemeinsam mit allen anderen Dorfbewohnern. Die Hoffnung, schnell zurückzukehren und den Schatz wieder zu heben, erfüllt sich nicht: Die Weltgeschichte, der Kalte Krieg, machte diese Hoffnung zunichte. Nach dem Krieg wanderte Corinnas Mutter mit ihrem Ehemann in die USA aus, sie leben heute hochbetagt in San Francisco. Der Schatz aber, so glaubt ihre Tochter Corinna, ist noch immer in Schlesien in der Erde verborgen.
    Sie will ihn endlich bergen und die letzten Familiengeheimnisse mit ihm. Corinna macht sich auf die Spur ihrer Ahnen und macht aus den USA auf eine Reise in die Vergangenheit. Zwei Fragen treiben Corinna an: Wird sie den Schatz tatsächlich finden? Und: Ist ihre Familie wirklich mit Goethe verwandt, wie die Mutter immer behauptete? Über Gladbeck und Weimar reist die Amerikanerin bis nach Polen, ins ehemalige Schlesien. Wird sie dort den Schatz finden? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 20.01.2016MDR
  • Folge 65 (30 Min.)
    Manfred ist sechs Jahre alt, als seine Mutter 1939 von zwei Männern in langen schwarzen Mänteln abgeholt wird. Sie kommt nie wieder zurück. An jenem Tag verliert Manfred nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Kindheit. Wenige Wochen danach stirbt die erst 26-Jährige unter mysteriösen Umständen in der berüchtigten Heil- und Pflegeanstalt Leipzig-Dösen. Die Diagnose: geisteskrank. Der Sohn wird in ein Krankenhaus eingeliefert und kommt später in ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Heute, über 75 Jahre später, möchte Manfreds Tochter Andrea das Schicksal ihrer Großmutter aufklären.
    „Ich bin mir sicher, dass sie nicht verrückt war“, sagt Andrea. Seit sie als Kind Fotos ihrer Großmutter gesehen hat, hat sie deren Geschichte nie losgelassen. Wurde die Großmutter verhaftet, weil sie eine Gegnerin der Nationalsozialisten war? Galt ihr Leben den Nazi-Ärzten als „unwert“? Und warum kam der kleine Manfred in dieses seltsame Krankenhaus mit den vergitterten Fenstern? Immer mehr beschleicht Andrea während ihrer Spurensuche ein Verdacht: Sollte auch ihr Vater Opfer eines der größten Verbrechen der Nationalsozialisten werden – eines Verbrechens, dessen Ursprünge in Leipzig liegen? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.01.2016MDR
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 03.02.2016 angekündigt
  • Folge 66 (30 Min.)
    Eine kleine Schachtel ist alles, was Christine Waschil von ihrem Vater besitzt. Darin ist alles enthalten, was sie von ihrem Vater weiß. Behutsam hebt sie den Deckel: Ein goldener Ring mit den eingravierten Initialen „I. L.“ und ein schmaler Stapel Schwarz-Weiß-Fotos. Das ist der Ausgangspunkt. Hier beginnt die Suche nach ihrem Vater Iwan Hans Luzenko, den Christine nie kennengelernt hat, und über den ihre Familie jahrzehntelang schwieg. Bis zur Wende galt das unausgesprochene Verbot, nach Iwan zu fragen. „Meine Mutter hat eisern den Mund gehalten und ich wollte sie nicht belasten.
    In der DDR war so eine Liebe einfach Tabu.“ Wer ist dieser junge Mann, der 1945 kurz nach dem Krieg – eine Mütze mit einem roten Stern auf dem Kopf – so strahlend in die Kamera lächelt? Ein Besatzungssoldat der sowjetischen Armee, der sich sträflicherweise mit einer Deutschen eingelassen hatte? Ein sowjetischer Zwangsarbeiter, der für die Nazis in einem Chemnitzer Industriebetrieb schuften musste? Oder gar ein russischer Agent, der plötzlich auf- und dann klammheimlich wieder abtauchte? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.02.2016MDR
  • Folge 67 (30 Min.)
    Den Onkel hat Leopold Jetzingergenau vor Augen: Markante Gestalt, durchdringender Blick, geheimnisumwitterter Beruf.in Dessau ist er gewesen und dann 1942 plötzlich in Paris. Bei Kriegsende taucht ernimmt den Mädchennamen seiner Mutter an.hat er sich in der NS-Zeit zuschulden kommen lassen, dass er sich nun verstecken muss? Die Suche führt den Neffen vom thüringischen Mühlhausen, wo sich der Onkel 1945 bei Leopold Jetzingers Eltern versteckt hält, über Dessau und Berlin, wo er in Archiven auf Zeugnisse einer steilen Nazi-Karriere stößt, bis hin zu Aktenbeständen in Frankreich und Washington.Leopold Jetzinger herausfinden, welche Geheimnisse sein Onkel Zeit seines Lebens so dringend verbergen wollte? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 01.06.2016MDR
  • Folge 68 (30 Min.)
    Harald Scholz ist ohne Eltern in Freital bei Dresden aufgewachsen: Sein Vater verschwindet 1951 spurlos, angeblich wurde er von den Russen verschleppt. Seine Mutter, die 25-jährige Jutta Scholz, wird wegen Spionage verhaftet, als sie mit Harald schwanger ist. Harald kommt im Frauengefängnis Hoheneck auf die Welt – gleich nach der Geburt werden Mutter und Sohn getrennt. Bis heute weiß Harald Scholz nichts über die Hintergründe, jetzt endlich will der 65-Jährige das große Rätsel seiner Familie und seines eigenen Lebens lösen. Was ist mit seinem Vater passiert? Warum wurde er verhaftet? Bei seinen Recherchen stößt Harald schnell auf eine Spur: Waren seine Eltern wirklich Spione bei der Wismut? Das Wismut-Gebiet rund um das Erzgebirge war damals ein Spionage-„Hotspot“.
    Es war für westliche Dienste wie die CIA oder dem BND-Vorläufer „Organisation Gehlen“ extrem wichtig, um zu erfahren, ob die Sowjets mit dem hier abgebauten Uranerz wirklich eine Atombombe bauen konnten. Harald Scholz sucht an den Orten, die für seine Eltern so schicksalhaft waren. In Freital und Hoheneck recherchiert er in den Archiven. Die Spuren führen nach Berlin und weiter bis nach Moskau. Was hat der sowjetische Geheimdienst mit dem Verschwinden seines Vaters zu tun? Liegt die entscheidende Antwort tatsächlich in den Archiven des KGB? (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2016MDR
  • Folge 69 (30 Min.)
    Es gibt zu viele Geheimnisse in der Familiengeschichte von Jörg Rainer Kittner. Eigentlich ist er das jüngste von drei Kindern, die älteren aber wurden kurz nach dem Krieg ermordet. Warum? Ein altes Hochzeitfoto zeigt seinen Vater, doch daneben steht nicht seine Mutter. Der Vater lebte in Danzig, soviel weiß Kittner. Aber mit wem war er in erster Ehe verheiratet? Und warum trat er aus der Kirche aus und in die NSDAP ein? Hatte er etwas mit der SS zu tun? Die Eltern schwiegen bis zu ihrem Tod. Jörg Rainer Kittlinger, der den Namen des toten, älteren Bruders trägt, will nun endlich Licht ins Dunkel bringen und macht sich auf die Spur seiner Ahnen in der Schicksalsstadt des Vaters. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.06.2016MDR
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 25.05.2016 angekündigt
  • Folge 70 (30 Min.)
    Gregor Kaufmann (76) schätzt seinen Vater Heribert (Jahrgang 1912) sehr. Der starb 1972 und hatte immer behauptet, er habe als Bauführer unter Albert Speer an einem geheimnisvollen Schloss in Posen/​Pommern mitgearbeitet. Dies sei streng geheim gewesen. Fest steht, er verdiente dabei viel Geld. Weiter erzählte er seiner Familie, er habe Juden, Katholiken und Kirchenschätze in der NS-Zeit gerettet, wäre dann denunziert und verurteilt worden. Und natürlich musste er mit der Wehrmacht auch in den Krieg ziehen. Allerdings gelang ihm bereits im Mai 1945 die Flucht aus amerikanischer Gefangenschaft.
    Er fand seine Familie wieder, die inzwischen aus Pommern nach Böhlen bei Leipzig geflüchtet war. Gregor Kaufmann interessiert sich sehr für seine Familiengeschichte und hat bereits eine Chronik verfasst, doch von den Jahren in Pommern fand er dafür nur wenig Verwertbares. Deshalb macht er sich zusammen mit seinem Enkel Thomas (32) auf die Reise nach Poznan, um den Spuren seines Vaters zu folgen. Er wird erkennen: Nichts ist, wie es schien. Die Familiengeschichte muss neu geschrieben werden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.11.2016MDR
  • Folge 71 (30 Min.)
    In der Familiengeschichte von David Löblich aus Aschersleben gibt es eine dunkle Stelle: Bertus Adelerhof, sein Urgroßonkel. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist „Onkel Beppo“ verschwunden, von dem die Großtante immer wieder schwärmt. Der 18-Jährige will unbedingt herausfinden, was es mit den Legenden um den Urgroßonkel auf sich hat. Ein netter und guter Mann sei er gewesen, erzählt die Tante. Aber es gibt viele widersprüchliche Details. Bertus Adelerhof soll als gebürtiger Niederländer mitten im Krieg in Magdeburg Zwangsarbeiter gewesen, aber später zur Waffen-SS gegangen sein.
    Danach verschwand er auf nimmer Wiedersehen, seine deutsche Frau hat ihn vermutlich in den 1950er-Jahren für tot erklären lassen. Bei seinen Recherchen entdeckt David im österreichischen Salzburg einen Mann mit gleichem Namen und demselben Geburtsdatum, der 1976 verstorben ist. Ein Zufall? Oder ist das sein unbekannter Urgroßonkel? Wie kam er dorthin? Und was hat er im Krieg getan: War er ein Opfer der Nazis oder ist er in der SS selbst zum Täter geworden? David Löblich macht sich auf den Weg, die Wahrheit herauszufinden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.11.2016MDR
  • Folge 72 (30 Min.)
    August 1942. Ein Nachtzug von Warschau nach Berlin. In Europa tobt der Zweite Weltkrieg – ein halbes Jahr zuvor haben die Nationalsozialisten die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen: den industriellen Völkermord. Im Zug nach Berlin trifft der schwedische Diplomat Göran von Otter auf den deutschen SS-Mann Kurt Gerstein. Der SS-Offizier erkennt seine einmalige Chance: der schwedische Diplomat kann ihm helfen, das millionenfache Morden zu stoppen. Kurt Gerstein wird in dieser Nacht zum wichtigsten Whistleblower des Holocaust.
    Keiner der beiden Männer hat einen Sitzplatz, stundenlang sitzen sie nebeneinander auf ihren Koffern im Gang. Die Geschichte, die der SS-Mann dem Diplomaten erzählt, klingt unglaublich: „Ich habe gestern gesehen, wie mehr als 10.000 Juden ermordet wurden“, beginnt er und berichtet die ganze Nacht über die Verbrechen der SS. Gerstein hofft, dass von Otter die Geschichte öffentlich macht. Dass schwedische Zeitungen über den Massenmord berichten. Dass die Weltöffentlichkeit aufschreit. Dass Juden in ganz Europa gewarnt werden.
    Dass der Holocaust gestoppt wird. Doch nichts von alledem passiert. Warum nicht? Schließlich hatte der Diplomat Göran von Otter keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt des Gehörten. Warum also tat er nichts? Oder tat er doch etwas und ihm hörte nur niemand zu? Hätten die beiden Männer den Holocaust tatsächlich verhindern können? Diese Fragen begleiten Göran von Otters Tochter Brigitta schon ihr ganzes Leben. Um endlich Antworten zu finden, begibt sie sich auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit ihres Vaters. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.11.2016MDR

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