bisher 474 Folgen, Folge 151–175

  • Folge 151
    Deutsche TV-Premiere Di. 22.11.2005 NDR
  • Folge 152
    Deutsche TV-Premiere Di. 29.11.2005 NDR
  • Folge 153
    Wenn in Schleswig-Holstein die Kohlernte beginnt, stehen Karl-Albert Brandt aus Dithmarschen die härtesten Wochen des Jahres bevor. „Kohlschnitt ist immer Terminarbeit“, erzählt uns der Landwirt. Das Gemüse muss schleunigst geschnitten werden, denn wenn es zu groß wird, kann er es schlechter verkaufen. Dann weiß der 51-Jährige nicht, wie er die Hofkasse füllen soll. Wie viele Bauern aus der Region kämpft auch Brandt um seine Existenz. Zwei Jahre lang musste die Familie draufzahlen, so niedrig waren die Preise. „Das hält keiner lange durch“, meint der stämmige Nordfriese.
    Doch unterkriegen lässt er sich so schnell nicht. Voller Tatkraft dirigiert der Bauer seine polnischen Erntehelfer, die seit Jahren zum Kohlschnitt auf den Hof kommen. Auf seine ausländischen Mitarbeiter lässt Brandt nichts kommen. „Die können wenigstens anpacken“. Von deutschen Hilfskräften hält er gar nichts. „Die winken schon nach einem Tag mit dem Krankenschein“, meint er. Der Hausherr selbst hingegen ist sich für keine Arbeit zu schade. Bei jeder Ernte schwingt auch er das Messer – manchmal stundenlang. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 06.12.2005 NDR
  • Folge 154
    Simone Richter wohnt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern in einem kleinen Reihenhaus bei Bremen. Die resolute Haushaltschefin managt ihre Großfamilie wie eine Firma. Alles klappt wie am Schnürchen. Die 39-Jährige hat mit ihrem Organisationstalent ihre Sippe fest im Griff. Doch kurz vor Weihnachten liegen bei Simone die Nerven blank. Der Tannenbaum wird noch schnell geschlagen und der Gänsebraten beim Bauern abgeholt. Und dann muss sie noch jede Menge Geschenke kaufen. Nach dem obligatorischen Adventsbesuch bei den Großeltern in Dresden beginnt für Simone die Schnäppchenjagd. Das muss sein, denn die Handwerkerfamilie ist knapp bei Kasse. Wenn die Mutter am Heiligabend schließlich die letzten Einkaufstüten aus dem Supermarkt zu Hause verstaut hat, bereitet sie schnell noch den Kartoffelsalat vor, während ihre Jungs den Baum schmücken – denn das ist bei Richters Männersache. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 13.12.2005 NDR
  • Folge 155
    „Wenn eine Segeljacht im Hamburger Hafen auf Grund gelaufen ist, zählt jede Sekunde, denn das Boot könnte kentern“, erzählt Christian Virk von der Hamburger Wasserschutz-polizei und gibt Gas. Schon nach wenigen Minuten erreicht er mit seinem Kollegen Ingo Holtz den Einsatzort. Die kleine Jacht liegt mitten im Elbstrom auf einer gefährlichen Sandbank. Ein Kampf gegen die Gezeiten beginnt, denn das Wasser zieht sich unaufhaltsam in die Nordsee zurück. Bei Ebbe kommen die Helfer kaum noch an den Segler heran. Dann wird es auch für die Polizisten gefährlich. Freizeitskipper in Not, betrunkene Kapitäne, Schiffskollisionen und Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören ebenso zum Alltag der beiden Ordnungshüter wie die Fahndung nach Umweltsündern und Menschenhändlern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 10.01.2006 NDR
  • Folge 156
    Wenn nach einem Lkw-Unfall auf der Straße nur noch Chaos herrscht und nichts mehr läuft, haben die Bergeprofis ihren Einsatz. Tag und Nacht, bei jedem Wetter ziehen die ,,Truck-Retter“ verunglückte Lastkraftwagen aus dem Graben oder schleppen sie von der Autobahn. Back Schwiening, ehemaliger Bundesligaboxer und jetzt Chef einer Bergefirma aus Mellendorf bei Hannover, macht den Job seit 15 Jahren. ,,Du musst die Arbeit lieben“, sagt er, ,,sonst gehst du unter“. Nachts bei Wind und Regen unter einem Truck zu liegen, gehört für den Notfall-Monteur zum Alltag. Dass sein Job gefährlich ist, daran hat sich Schwiening längst gewöhnt, aber der Zeitdruck setzt seinen Männern gewaltig zu, denn Zeit ist Geld in der Transportbranche.
    Auch die Polizei drängt stets zur Eile. Spätestens nach zwei Stunden muss ein liegengebliebener Koloss wieder fahren. Sonst wird der Truck an den Haken genommen und abgeschleppt. Bei solchen Manövern kann es auch hartgesottenen Profis vom Pannendienst mulmig werden. Back Schwiening hat während seiner vielen Berufsjahre erst eine Woche Urlaub gehabt. Aber der 38-jährige Familienvater klagt nicht. Er ist mit sich und der Welt ganz zufrieden und habe, wie er meint, seinen Traumjob gefunden.
    Mit Engagement steuert der Lkw-Pannenhelfer täglich seinen 33 Tonnen-Bergeschlepper von Unfallstelle zu Unfallstelle. Wenn er den mächtigen Autokran einsetzen kann, ist der Unternehmer aus Mellendorf so richtig in seinem Element. Irgendwo sei er noch ein großer Junge, meint seine Frau. Sie hat mit ihm zusammen die Firma vor Jahren gegründet, als keiner an den Erfolg des Betriebes glaubte. Karin Schwiening ist für den Telefondienst in der Zentrale zuständig und schiebt wie ihr Mann rund um die Uhr Bereitschaft. Stefan Lütke Wissing hat Back Schwiening und seine Crew 48 Stunden bei ihrem Knochenjob mit einem Kamerateam begeleitet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 17.01.2006 NDR
  • Folge 157
    Deutsche TV-Premiere Di. 31.01.2006 NDR
  • Folge 158
    Wenn er nicht kommt, kommt kaum einer nach Gladrow in Ostvorpommern. Nur noch ein paar Dutzend Menschen leben im Dorf an der polnischen Grenze. Ralf Wiesel versorgt die Bewohner mit Lebensmitteln. Viele Kunden sind gestorben, andere weggezogen, einige werden von ihren Kindern versorgt, erzählt uns der Kaufmann, während er mit seinem altersschwachen Kleinlaster eine verlassene Allee entlang rattert. Der erste Kunde an diesem Morgen wartet schon auf den rollenden Einkaufsladen. Ralf Wiesel weiß genau, was der alte Bauer und sein Sohn brauchen: Brot, Milch, Margarine, Dosenwurst – wie jedes Mal. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.02.2006 NDR
  • Folge 159
    Der Streit um die dänischen Karikaturen versetzt Muslime in aller Welt dieser Tage in Aufregung. Flaggen brennen, Konsulate und Botschaften werden angezündet, Europäer in arabischen Ländern müssen um ihr Leben fürchten. Ist der „Kampf der Kulturen“ ausgebrochen? Was bedeuten diese Ereignisse für die Muslime, die hier in Deutschland leben? NDR Reporter berichten aus dem Norden, besuchen das Freitagsgebet, den Wochenmarkt und türkische Familien, um deren Reaktionen zu erfahren. Auch an der Bremer Universität diskutieren ausländische Studenten leidenschaftlich über die Aufregung in ihren Heimatländern.
    Wie gehen ihre Verwandten mit den Karikaturen um, wer steckt hinter den Protesten, haben die Proteste möglicherweise auch langfristige Konsequenzen? Deutsche Nachbarn und Freunde fragen sich immer lauter, ob es auch hierzulande zu Gewaltausbrüchen kommen könnte, wie etwa vor den dänischen Botschaften. „Die Reportage“ über einen religiösen Streit, der inzwischen sehr viel mehr geworden ist und auch bei uns im Norden inzwischen die Gemüter erhitzt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.02.2006 NDR
  • Folge 160
    Völlig unerwartet trat die Vogelgrippe in der vergangen Woche auf der Ostseeinsel Rügen auf. Drei verendete Wildvögel, infiziert mit dem tödlichen Virus H5N1, sorgten tagelang für Schlagzeilen. Aber auch das Krisenmanagement der Landkreise geriet heftig ins Visier der Medien. Am vergangenen Sonntag wurde schließlich die gesamte Insel zur Katastrophenzone erklärt. Das Filmteam um Michael Höft will wissen, wie andere Regionen auf den Ernstfall vorbereitet sind und macht sich auf den Weg nach Niedersachsen – denn hier sind 50 Prozent aller Geflügelbetriebe Deutschlands ansässig.
    55 Millionen Hühner, Gänse und Enten werden allein im Landkreis Weser-Ems gezüchtet, das Gebiet mit der größten Geflügeldichte in Europa. Das Veterinäramt Oldenburg hat für den Fall, dass das Todesvirus in die Ställe gelangt, seit Wochen eine Tötungsmaschinerie zur Massenvernichtung von Geflügel eingerichtet. Eine Spezialeinheit mit dem Namen „Task-Force Veterinärwesen“ wurde eigens dafür ins Leben gerufen. Während die Behörden jeden Tag mit der Entdeckung des Vogelgrippevirus in den Hühnerställen rechnen müssen, gilt auch beim Zoll in Hannover nach wie vor Alarmstufe Rot.
    Denn immer noch ist die Gefahr, dass das Virus durch Lebensmittel eingeschleust wird, nicht zu unterschätzen. Auf den niedersächsischen Geflügelhöfen geht seit Wochen die Angst um. Zur Vorbeugung kommen Desinfektionsmittel, Anti-Viren-Sprays und Schutzkleidung zum Einsatz. Den Bauern ist klar, wenn nur ein Huhn in ihrem Stall am Todesvirus erkrankt, müssen Tausende von Tieren im gesamten Umkreis gekeult werden. Die Sondereinheit der Veterinärbehörde Oldenburg hat Tierkörperbeseitigungsanstalten und Müllverbrennungsanlagen längst in ihre Planung mit einbezogen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 21.02.2006 NDR
  • Folge 161
    Dreimal klingelte Peter M. an Jessicas Wohnungstür, weil das Kind nicht zur Schule kam. Doch keiner öffnete. Als bekannt wurde, dass die Eltern das Mädchen verhungern ließen, brach für den Sonderpädagogen der Schulbehörde eine Welt zusammen. Er kündigte seinen Job. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.03.2006 NDR
  • Folge 162
    Torsten Nissen ist ein „Bote des Bankrotts“. Seit zwanzig Jahren überbringt der stämmige Gerichtsvollzieher schlechte Nachrichten vom Bremer Amtsgericht. Seine Spezialität: Zwangsräumung. Dabei hat er schon alles erlebt: Verwüstung, blanke Wut. Nissen geht nur mit den Packern von „Thomas Möbellogistik“ an die Tür. Wenn das nichts hilft, wird die Polizei alarmiert. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 14.03.2006 NDR
  • Folge 163
    Wenn Hans Steinhoff morgens den Schneepflug aus der Garage holt, fegt ihm ein eisiger Wind entgegen. Egal wie die Flocken fliegen und der Sturm tobt, der Gastwirt hat es eilig, denn schon in aller Herrgottsfrühe muss die Straße zum Gipfel des Brockens im Harz passierbar sein. Dann ist oben in der Wetterstation Schichtwechsel. Während Hans Steinhoff mit dem Neuschnee kämpft, kümmert sich seine Frau um das Frühstück im familieneigenen Hotel. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 28.03.2006 NDR
  • Folge 164
    Noch nie waren die Heilungschancen für Kinder mit Leukämie so groß wie heute. 80 Prozent der kleinen Patienten überleben den Blutkrebs. Doch der Weg zurück in ein normales Leben erfordert von den Kindern und ihren Eltern viel Kraft, Durchhaltevermögen und Disziplin. Die Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover hat sich in den vergangenen Jahren bei der Behandlung krebskranker Kinder einen Namen gemacht. Nicht zuletzt deshalb, weil der von betroffenen Eltern gegründete „Verein für krebskranke Kinder Hannover eV“ versucht, den jungen Patienten ihren Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 04.04.2006 NDR
  • Folge 165
    Noch nie haben so viele Ärzte in Deutschland gestreikt, noch nie waren sie mit ihren Arbeitsbedingungen so unzufrieden. Jeder LKW-Fahrer muss nach acht Stunden Job das Steuer abgeben und eine Pause einlegen. Während für die meisten Berufsgruppen rigide Arbeitszeitvorschriften gelten, leben Klinikärzte in einem Ausnahmezustand. Sie dürfen noch nach 20 Stunden Dienst einen schwer verletzten Patienten operieren, denn: Ein Dauereinsatz von 24 Stunden ist vom Gesetzgeber erlaubt. Laut EU-Recht allerdings sind solche Mammutschichten seit drei Jahren illegal.
    Doch eine Anpassung an die Gesetzgebung der Europäischen Union wird hierzulande immer wieder aufgeschoben. Es fehlten Ärzte und Geld heißt es von Seiten der Regierung lapidar. Rita Knobel-Ulrich hat sich in deutschen Krankenhäusern umgesehen. Mit einem NDR Team begleitete sie in der Unfallambulanz der Universität Göttingen zwei junge Ärzte während ihrer langen Schicht. Todmüde und ausgebrannt fahren die beiden Mediziner pünktlich nach Dienstschluss nach Hause.
    Doch das sei bei Klinikärzten nicht die Regel, erzählt uns ein Arzt anonym, weil er Angst hat, seinen Job zu verlieren. Nicht selten schließe sich nach einem 24-Stunden-Dienst noch ein Tageseinsatz im Operationssaal an. 35 Stunden im Einsatz sei zwar auch bei uns nicht erlaubt, erfahren wir, aber wer aufmuckt, hat schlechte Karten, wird mit OP-Verbot bestraft oder kann kein Facharzt werden, weiß unser Informant. Wer sich dem Druck schließlich beugt, den treibt nicht selten die Angst um, irgendwann einen schweren Fehler zu begehen.
    Immer wieder fragen Ärzte bei Versicherungen nach, ob sie auch dann versichert seien, wenn ihnen während der langen Schicht ein Fehler unterläuft. 12.500 Krankenhausärzte haben Deutschland inzwischen den Rücken gekehrt. Sie arbeiten im Ausland. Dort sind die Arbeitszeiten und der Verdienst besser. Doch ist Auswandern wirklich die einzige Alternative? Rita Knobel-Ulrich hat junge deutsche Ärzte in Norwegen besucht, die dem Klinikalltag in ihrer Heimat entflohen sind. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 11.04.2006 NDR
  • Folge 166
    Sie ziehen immer an einem Strang: Jonni Schoof und sein Sohn Wolfgang müssen sich blind aufeinander verlassen können. Die beiden sind Festmacher im Hamburger Hafen. Sie sorgen dafür, dass die großen Schiffe sicher an den Anlegeplätzen vertäut werden. Ein gefährlicher Job, besteht doch immer die Gefahr aus schwindelnder Höhe abzurutschen oder vom Schraubenwasser der Ozeanriesen erfasst zu werden. Bei Wind und Wetter ziehen die Männer aus, allzeit bereit die schweren Schiffstaue an Land zu hieven. Feiertage gibt es in diesem Knochenjob nicht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.04.2006 NDR
  • Folge 167
    Erschreckende Berichte über das Dasein von Kindern und Jugendlichen häufen sich: sie werden allein gelassen, sind verwahrlost, werden misshandelt. Wer hat versagt? Behörden und Ämter? Sind sie zu passiv? Haben sie zu wenig Rechte? Sparen Staat und Kommunen genau dort, wo es um die eigentliche Zukunft Deutschlands geht? In der Reportage „Wenn Eltern versagen“ schildern die Mitarbeiter des kleinen, überschaubaren Jugendamtes (44 Mitarbeiter) in der Kleinstadt Greifswald mit 53.000 Einwohnern die komplexe Problematik, benennen Fehler des „Systems“ ebenso wie Ideen zur Lösung des Desasters und gewähren nahe Kamerablicke in ihre Arbeit.
    So auch im Fall der Familie S. aus Greifswald. Nach dem Einsatz am 28. Februar 2006 steht Polizeihauptmeister Glowczewski sichtlich unter Schock. So etwas hat der Beamte in seiner 15-jährigen Dienstzeit noch nicht gesehen. Um 23:45 Uhr waren er und die Kollegin vom Greifswalder Jugendamt wegen einer drohenden Kindeswohlgefährdung ins Neubauviertel gerufen worden. Sie hatten die Wohnungstür der Familie S. im vierten Stock des Plattenbaus aufgebrochen und hinter verriegelten Türen fünf Kinder im Alter zwischen ein und dreizehn Jahren gefunden.
    Das Baby war in einer überheizten Kammer eingeschlossen, … „da hab? ich fast keine Luft gekriegt … „, der dreijährige R. wie sein vierjähriger Bruder P. waren mit Lampenkabeln ans Bett gefesselt, … „die mussten wir mit einem Seitenschneider durchschneiden …“, die Wohnung befand sich in einem vollkommen verwahrlostem Zustand, „ … eine Müllhalde ist nichts dagegen …“, von der Mutter keine Spur.
    Es war die 14. Inobhutnahme minderjähriger Kinder in Greifswald in diesem Jahr. Große Aufregung herrschte in der kleinen Behörde am nächsten Morgen. Hat man richtig gehandelt? Hätte man die Kinder vielleicht früher herausholen müssen? Hilfspläne werden diskutiert, Auswege gesucht, wie doch noch zu verhindern ist, dass die fünf Kinder endgültig in ein Heim müssen. Die Reportage „Wenn Eltern versagen“ zeigt aufgrund dieses Falles und anderer Vorkommnisse die Gratwanderung im ewigen Spannungsfeld zwischen Wächteramt und dem gesetzlich fest geschriebenen Recht der Familie auf Privatheit und Anonymität. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.04.2006 NDR
  • Folge 168
    Er ist der Traumjet der Bundeswehr – 300 Meter nach dem Start befindet er sich bereits in der Luft und geht dann 6.000 Meter steil in den Himmel – der Eurofighter. Zusammen mit der amerikanischen Maschine F22 ist dieser Jet das modernste Kampfflugzeug der Welt und soll die alten Modelle MiG-29 und Phantom ablösen. Noch nie hat die Bundesrepublik Deutschland so viel Geld für ein Flugzeug ausgegeben: 50 Millionen Euro kostet eine Maschine – ohne Waffen und Zubehör. Und nicht zuletzt deshalb ist der ,,Hightech-Jäger“, der zusammen mit Großbritannien, Italien und Spanien gebaut wird, politisch heftig umstritten. Die ersten Maschinen wurden an das Jagdgeschwader 73 ,,Steinhoff“ in Laage bei Rostock ausgeliefert.
    Dort werden die Eurofighter-Piloten ausgebildet. Ein Jahr lang konnten die Autoren Peter Bardehle und Attila Teri einen Piloten exklusiv bei der Ausbildung begleiten: Frank Simon, 36, ist einer der erfahrensten MiG-Piloten der Welt. Trotzdem muss er noch einmal von vorn anfangen für eine revolutionär neue Technik. ,,Der Pilot und sein Eurofighter“ ist eine in rasanten Bildern erzählte Geschichte, in der selbst ,,Trockenübungen“ faszinieren. Ein wendiges Flugzeug wie kaum ein anderes bei atemberaubenden Flugmanövern. Im Cockpit sitzen durchtrainierte Männer, die der Fliegkraft trotzen. Bilder, die man so im Fernsehen bisher noch nicht zu sehen bekam. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 09.05.2006 NDR
  • Folge 169
    Traditionsgemäß ziehen Mitte April die ersten Dauercamper nach der Winterpause mit ihren Wohnwagen auf den Stellplatz hinterm Deich. Dann ist es in Wremen bei Cuxhaven mit der Ruhe vorbei. Es herrscht eine Stimmung wie zu Goldgräberzeiten in Oklahoma City. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Windstärke 5, der Regen peitscht über die Nordsee, von Frühling keine Spur, die Kälte lähmt die Glieder. So hat sich Peter Stüvecke den langersehnten Einzug in die Wohnwagenkolonie nicht vorgestellt. Seit mehreren Jahrzehnten kommt der Rentner mit seiner Familie zum Saisonstart an die Nordseeküste.
    Und nun frieren er, seine Kinder und Enkelkinder um die Wette. Bei winterlichen Temperaturen von drei Grad fegt ihnen heftig der Wind um die Ohren. Selbst mit vereinten Kräften gelingt es kaum, das Vorzelt aufzubauen. Und dann die Erlösung: am Nachmittag bricht die Sonne durch. Die Lage auf dem Campingplatz entspannt sich rasch, und Opa Stüvecke kann vor seinem Domizil endlich die deutsche Flagge hissen – als Siegeszeichen gegen Wind und Wetter. Nach ihrem Kampftag haben sich die Stüveckes und andere Campingveteranen am Abend ein Bierchen vor dem Fernseher redlich verdient. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.05.2006 NDR
  • Folge 170
    Ein stiller Flur, grünliches Neonlicht, wuchtige Eisentüren. In den Zellen dahinter die gefährlichsten Verbrecher Norddeutschlands – ein Kinderschänder, ein Polizistenmörder, ein Geiselnehmer, ein Mafiaboss, ein brutaler Ausbrecherkönig: D1, die Sicherheits-station, ein Gefängnis im Gefängnis. Fliehen – unmöglich. Die Justizvollzugsanstalt Oldenburg gilt in Deutschland als Muster-Knast: sicher, streng, sauber – eine Festung der Justiz. Erstmalig durfte ein Kamerateam in dieser Haftanstalt drehen, Alltag hinter mehr als sieben Meter hohen Mauern und Zäunen, überwacht von 150 Kameras der Sicherheitszentrale.
    330 Häftlinge leben hier nach einer eisenharten Hausordnung. Wer sich gut führt, wird belohnt. Wer sich prügelt, Drogen nimmt oder Beamte angreift, der hat am Ende nichts außer der einen Stunde Hofgang, die ihm vom Gesetz her zusteht. ,,Konsequent und liberal“ nennt Anstaltsleiter Gerd Koop sein Konzept. Die Kamera ist dabei, wenn der Mörder mit dem Staubsauger kommt.
    Pünktlich jeden Morgen um 8:15 Uhr reinigt Kurt S. (52) die Chefetage. Er hat seine Frau erstochen und vor wenigen Tagen eine lebenslange Haftstrafe angetreten. Mafia-Killer Wladimir S. lädt das Kamera-Team in seine Zelle ein. Er ist Vorarbeiter in der Knast-Werkstatt und hat sich in der Haft das Konditor-Handwerk beigebracht. Marco, Khalid und Osman sind Untersuchungshäftlinge. Sie singen einen Rap von der Liebe im Knast und mobben gegen den Flur-Kapo Christian, weil er in seiner Zelle Brötchen und Eier bunkert und ihnen die Nudelparty vermiesen will.
    Die Ostfriesen Reinhold und Knut sind Edel-Häftlinge: Wegen guter Führung dürfen sie in der Sicherheitszone Gärtnern und Fegen. Ihnen ist es zu streng in der JVA Oldenburg, aber sie sagen: ,,Hier lernt man, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.“ Die Kamera begleitet den Arbeitstag von Vollzugleiterin Inge Rzepucha. Die frühere Torfrau der Handball-Bundesliga hat täglich harte Konfrontationen mit Gefangenen, die Hafterleichterung beantragen oder sich beschweren wollen.
    Die 53-Jährige muss sich gegen pöbelnde Ostblock-Häftlinge durchsetzen, Verstöße gegen die Knastordnung ahnden, sich mit bizarren Anliegen von Sexualstraftätern befassen oder einfach nur zuhören, wenn ein scheinbar hartgesottener Straftäter von seinen Ängsten und Sorgen erzählen möchte. Ungewöhnliche Einblicke in eine sonst verschlossene Welt, Bilder und Geschichten aus dem Strafvollzug – ganz nah dran an den Menschen, die Knast als Gefangene oder als Beamte bewältigen müssen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.05.2006 NDR
  • Folge 171
    Lieber Mallorca als Ruhrpott – für den gemeinsamen Lebensabend im sonnigen Süden hatten der 75-jährige Willi Meyer und seine Frau in Deutschland alles aufgegeben. Mittlerweile sind Willis Frau und auch sein bester Freund Pepe schon lange verstorben und ihm sind nur Armut und Einsamkeit im spanischen Altenheim geblieben. Ein sorgenfreier Lebensabend mit Palmen, Sonne, Strand und Sangria – das ist der Traum von etwa 30.000 deutschen Rentnern auf Mallorca. Aber nicht für alle geht diese Vision in Erfüllung. Jeder Vierte von ihnen ist krank, mittellos oder hilfsbedürftig. „Deutsche Rentner in Not“ sind für den 70-jährigen Spanier José Rodriguez alltäglich.
    Als ehrenamtlicher Helfer für diese Deutschen hat er mittlerweile schon einiges erlebt. Er löst Konflikte mit spanischen Behörden, begleitet Sterbende, sorgt für Kranke, dolmetscht, kümmert sich um Aufenthaltsgenehmigungen, stellt Anträge fürs Sozial- oder Arbeitsamt. Ohne ihn wären viele der älteren Menschen einfach aufgeschmissen. Im Laufe der letzten zehn Jahre ist er so für sie zum „Engel von Mallorca“ geworden. Ein Team des NDR begleitet einen Tag lang den ruhelosen Spanier und lernt dabei menschliche Tragödien auf der spanischen Sonneninsel kennen: Für Harro Schorn ist nach 17 Jahren Arbeit auf einer Ferienfinca ein Traum geplatzt.
    Der 54-Jährige ist unheilbar krank und rund um die Uhr auf fremde Hilfe angewiesen. Jetzt muss er mit 20 Euro Taschengeld im Monat auskommen. Die 64-jährige Jutta Griese sitzt seit zwei Jahren im Rollstuhl – seit dem Sterbetag ihres Mannes Uwe. Sie kommt über den Verlust ihres Lebenspartners einfach nicht hinweg. Er war die treibende Kraft in ihrem Leben. Ohne ihn wäre sie damals nie nach Mallorca gegangen. Das Traumhaus am Meer ist für sie zu einer Falle geworden, die sie wohl nicht mehr lebend verlassen wird. Ähnlich schlimm hat es Mia und Albrecht Schmidt getroffen.
    Das deutsche Ehepaar hatte alle Ersparnisse zusammengekratzt, um im Alter auf Mallorca zu leben. Aber das Glück auf der Insel dauerte gerade einmal zwei Monate: Albrecht erlitt seinen dritten Schlaganfall und ist seitdem ans Bett gefesselt. Nun will er nur noch eines – lieber in seinem eigenen Bett sterben, als in einem spanischen Krankenhaus. Über zwölf Stunden ist José an diesem Tag auf den Beinen. Selten kommt er vor Mitternacht ins Bett. Und am nächsten Morgen ist für ihn früh um fünf Uhr die Nacht zu Ende. Unermüdlich ist „José – Der Engel von Mallorca“ für „Deutsche Rentner in Not“ im Einsatz. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 25.07.2006 NDR
  • Folge 172
    Ede und Micha sind sauer. Der große Unbekannte war heute nacht wieder da und hat reichlich Dreck und Müll hinterlassen. Den müssen sie jetzt auswerten, um den Umweltsünder ausfindig zu machen. Sie inspizieren Kisten voller faulender und stinkender Gemüseabfälle auf der Suche nach einem Hinweis auf den Eigentümer. Ede macht Fotos und Micha sucht nach Rechnungen oder Geschäftsbriefen, auf denen vielleicht noch die Adresse des Täters steht. Aber diesmal bleibt ihre Suche ohne Ergebnis. Der große Unbekannte ist ein harter Brocken. Edes Theorie: es muss ein mit allen Wassern gewaschener Gemüsehändler sein. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Di. 08.08.2006 NDR
  • Folge 173
    „Einmal einen Dickdorsch fangen, das wärs“. Hobbyangler Ingo Mausolf hat glänzende Augen, wenn er von solch einem Superfisch erzählt. Seinen drei Freunden geht es genauso. Damit ihr langgehegter Traum endlich Wirklichkeit wird, planen die Petriejünger aus Epe bei Nordhorn den Angeltörn ihres Lebens: Mit Kapitän Rainer Orthmann aus Buxtehude geht es für zwei Tage zum Gelben Riff vor der dänischen Küste. Mit seinem Fischkutter „Orca I“ bringt er jeden Sommer Dutzende Angler zu den begehrten Fischgründen im Skagerak. Für die vier Kumpel aus Epe hat die Sache nur einen Haken: Das Wetter auf hoher See ist unberechenbar.
    Ganz schlecht für Ingo Mausolf, dem schon im Ruderboot auf der Ems speiübel werden kann. Aber die Gier nach dem „Superfisch“ ist bei dem Herrenquartett größer als die Angst vor Seekrankheit. „Die meisten Landratten wissen gar nicht, auf was sie sich bei dieser Tour einlassen“, meint Kapitän Orthmann. Gegen Seekrankheit und Frust kennt der Seemann nur ein Wundermittel: Schnaps. Nach einem feuchtfröhlichen Abend an Bord packt die meisten Angler am nächsten Morgen der Ehrgeiz wieder. Und manchmal holen sie dann tatsächlich einen „Traumfisch“ aus den Fluten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 16.08.2006 NDR
  • Folge 174
    Erika Freitag wollte immer viele Kinder haben, doch dass es einmal neun sein würden, hatte sie damals nicht gedacht. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Christian, der bei der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung arbeitet, ist sie stolz auf ihre Großfamilie, auch wenn das Leben nicht immer leicht ist. Die Freitags wohnen mit fünf Jungen, vier Mädchen, einem Hund und einer Katze in einem eigenen Haus in Hamburg-Blankenese. Dort betreut die 52-jährige Mutter auch noch zwei Tageskinder. 20 Stunden pro Woche jobbt die agile Familienchefin in der Gastronomie. Das macht ihr Spaß und bessert die Haushaltskasse auf. Bis zur Geburt ihres achten Kindes war Erika nebenbei als Krankenschwester tätig und schob regelmäßig Nachtschicht.
    Doch das ist ihr inzwischen zu anstrengend geworden. Ihre Sippe hat die Mutter fest im Griff, den Haushalt managt sie wie eine Firma. Im Hause Freitag herrscht ein strenges Regiment. Das finden die Kinder nicht immer gut. Vor allem die 17-jährige Tochter Inken hat von den Streitereien mit Eltern und Geschwistern die Nase voll. Mit ihrer Freundin Anni will sie nun 14 Tage die Familie tauschen. Wird Inken in der Kleinfamilie Freiheit und Ruhe findet, wie sie hofft? Wie wird Anni mit dem Trubel bei den Freitags fertig? (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.08.2006 NDR
  • Folge 175
    Mit dem Flusskreuzfahrtschiff „Frederic Chopin“ unternehmen 80 Passagiere eine Kreuzfahrt der ungewöhnlichen Art: Von Stralsund aus geht es durch die vorpommersche Boddenlandschaft nach Wiek auf Rügen, über Peenemünde nach Stettin, weiter über Oder und Havel nach Berlin und Potsdam. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 06.09.2006 NDR

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