Die rbb Reporter Folge 8: Das Dorf lebt: Ein Tag in Schönborn
Folge 8
Das Dorf lebt: Ein Tag in Schönborn
Folge 8
Wer mit dem Auto durch das Dorf im Elbe-Elster-Kreis rauscht, erblickt am Gartenzaun bestimmt die Oma mit Kopftuch und den Traktor am Dorfanger. Was passiert aber, wenn der Besucher morgens um 5 in Schönborn einfach anhält, weil er den Duft warmen Brotes schnuppert? Was erfährt er von einem kleinen Niemands-Ort, wenn er einfach bleibt? Einen ganzen Tag lang, bis das letzte Bier nach der Chorprobe geleert ist? Bleiben auf dem Dorf tatsächlich nur noch die Alten, so wie es die Statistiker ausrechnen? Wie hält sich eine Region am Leben, die weder eine Autobahn- noch eine Zugverbindung besitzt? Mit diesen Fragen sind die rbb-Reporter Anke Blumenthal und Sascha Erler in das 960-Einwohner-Dorf gefahren und geblieben. Sie haben morgens mit dem
Bäckermeister gesprochen, dessen berühmte Dominosteine bis in die Schweiz exportiert werden. Sie trafen junge Eltern, die von Euskirchen wieder zurück in die Heimat gekommen sind, weil hier die Familie wohnt und die Kita gleich um die Ecke liegt. Sie setzten sich nachmittags an die Kaffeetafel im Pfarrhaus, weil dort manchmal auch traurige Dinge besprochen werden. Schönborn hatte einmal doppelt so viele Einwohner. Wieviel Leben im „Dorf der Vereine“ herrscht, wenn es dunkel wird – dies gehört zu den besonders bewegenden Momenten der Reportage. Wirklich coole Kids proben im Spielmannszug für den nächsten Auftritt. Und „Kanonenhartmut“ rollt seine Hydra auf den Dorfplatz. Zum großen Finale und Beweis: das Dorf lebt. (Text: rbb)