Folge 426

  • Das dritte Leben der „Peking“- Der Großsegler in der Werft

    Folge 426 (60 Min.)
    Es ist eine märchenhafte Geschichte. Die Viermastbark „PEKING“, 1911 auf der Blohm+Voss-Werft in Hamburg gebaut, einer der legendären Flying P-Liner der Reederei Laeisz, lag zuletzt an einer vergessenen Pier in New York, heruntergekommen, manövrierunfähig, reif für die Abwrackwerft. Im Juli 2017 fuhr dieses Schiff wieder in die Elbe ein. Nicht unter Segeln wie zuletzt 1932, sondern als Transportgut in einem Dockschiff. Das Ziel war die Peters Werft an der Stör in Schleswig-Holstein, nicht weit von der Elbe entfernt. Hier begann im Herbst 2017 ein beispielloser Wiederaufbau, eine Restaurierung, wie es sie in Deutschland noch nicht gegeben hat.
    Sie wurde gekrönt von einer umjubelten Heimfahrt der „PEKING“ auf eigenem Kiel im September 2020. Wie eine Königin kehrte das Schiff an den Ort zurück, an dem seine Geschichte vor über 100 Jahren begann: nach Hamburg. Uli Patzwahl hat diese Restaurierung durch die Jahre begleitet. Zunächst musste die „PEKING“ wieder schwimmen lernen. Im ersten Jahr wurde der überraschend gut erhaltene Stahlrumpf wiederhergestellt als Basis für den anschließenden Wiederaufbau.
    Der betrifft das komplette Schiff, von dem einen großen Laderaum über Zwischen- und Hauptdeck bis zum Rigg, bis zu den Masten und Rahen, die der „PEKING“ im letzten Jahr der Restaurierung ihren äußeren Glanz, ihre Würde zurückgaben. Über dieses große gemeinsame Ziel verknüpft die Dokumentation die Geschichten einer Handvoll begeisterter Menschen: Joachim Kaiser ist Vorstand der mit der Restaurierung betreuten Stiftung Hamburg Maritim. Er hatte die Rolle des Bauherrn, des Auftraggebers. Aber mehr als alle anderen fühlt sich der Kapitän und Schiffshistoriker der Geschichte der „PEKING“ verpflichtet, forschte in den Archiven der Laeisz-Reederei, hat Fäden zu den Nachfahren der Seeleute gesponnen und war immer wieder auf der Werft, um aus dem zusammengetragenen Wissen ein Gerüst zu bauen für eine möglichst glaubwürdige
    Reparatur, für die Wiederauferstehung der „PEKING“ im Zustand von 1928. Carla Enchelmaier hat zuerst das Tischlerhandwerk erlernt, dann Design studiert, ist geprüfte Industriekletterin.
    Sie setzte alle diese Kenntnisse ein, um aus ihrer großen Leidenschaft für das Segeln einen Beruf zu machen.
    Carla Enchelmaier ist Teil der Rigging-Crew des Hamburger Experten und Abenteurers Georg Albinus. Schwindelfrei müssen diese Rigger sein, in 40 Meter Höhe schwere Stahl-„Drähte“ am Mast befestigen oder mit Kettenzügen die Rahen, die tonnenschweren Segelträger, bewegen. „Die Arbeit ist extrem spannend und extrem hart“, sagt Carla. Und sie dauert lange. Für Carla wurde sie zur Prüfung ihrer Leidenschaft, aber sie wollte unbedingt durchhalten. Sie brennt für den einen Moment: da oben auf den Rahen stehen mit den anderen Riggern, wenn die „PEKING“ wieder im Hamburger Hafen einläuft.
    Niklas Pfaff hat als Kapitän zur See einen Beruf an Land gesucht, der genauso fordernd und abwechslungsreich ist wie die große Fahrt über die Ozeane. Gefunden hat er die Peters Werft, auf der er nun als Projektleiter arbeitet und die verschiedenen Gewerke ineinander verzahnt, technische und menschliche Probleme zwischen den Beteiligten löst und am Ende die Kosten und die Lieferfristen der Werft einhält. Mit allem hat Niklas Pfaff gerechnet, aber nicht mit einem Auftrag wie der „PEKING“.
    Die Herausforderung ist immens, die Spannungskurve stieg über drei Jahre. Im letzten Jahr nahm Niklas Pfaff sogar seine Familie an den Wochenenden mit an Bord. „Zum ersten Mal seit meiner Fahrtzeit habe ich wieder das Gefühl, ein Schiff bis ins letzte Detail, bis in seinen Charakter zu kennen“, sagt er. Die „Operation PEKING“ ist eine einmalige Zeit im Leben der Beteiligten. Aam Ende wird sie zu einem großen Glücksmoment für Hamburg, für Norddeutschland. Ohne Begeisterung, ohne Herzblut und ohne Rückschläge wäre es nicht gegangen. Das vermittelt die „PEKING“ eindrücklich, auch in ihrem dritten Leben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 23.04.2021 NDR

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