Miniserie in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1 (45 Min.)
    1963 in New York: In seinem Apartment trifft Walter Gropius auf die feministische Journalistin Stine Branderup. Der international erfolgreiche und berühmte Gropius, inzwischen 80 Jahre alt und seit 1944 amerikanischer Staatsbürger, blickt auf ein bewegtes und erfolgreiches Leben als Architekt zurück. Branderup beschuldigt ihn, die Frauen am Bauhaus unterdrückt zu haben. Gropius wehrt sich gegen den Vorwurf und beginnt, ihr von den Anfangsjahren des Staatlichen Bauhauses in Weimar zu erzählen. Weimar ist nach dem verlorenen Krieg nicht nur der politische Nabel der neuen Republik, auch in der Kunst versucht man neue Wege zu beschreiten.
    Die alten Lehrstuhlinhaber und mit ihnen das altehrwürdige Weimarer Establishment sehen sich mit neuen und avantgardistischen Kollegen konfrontiert, die die Kunst dem nationalistischen und piefigen Milieu entreißen möchten. Unter den vielen neuen Studenten aus dem In- und Ausland ist auch die Rostocker Professorentochter Dörte Helm, die unter dem Geist des Bauhauses ihre bürgerlichen Normen abwirft und sich jeglichen Einschränkungen widersetzt.
    Gropius unterstützt sie dabei, der Leiter des obligatorischen Vorkurses, Johannes Itten, sieht in ihr hingegen ein zutiefst bürgerliches Mädchen, das allenfalls zu epigonalen Kopien imstande sei. Doch der asketischen Strenge Meister Ittens stehen spontane Feste gegenüber, gemeinsames Musizieren auf offener Straße und Nacktbaden in der Ilm. Die konservative Bürgerschaft ist schockiert und formiert sich zum Kampf. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 29.08.2019arte.tv
  • Folge 2 (45 Min.)
    Gropius und sein Kollegium werden vor den erzkonservativen Bürgerausschuss zitiert. Dabei geht es durchaus nicht nur um nackte Studenten im Stadtpark. Man wirft dem Bauhaus vor, zu viele Ausländer, vor allem Juden, und auch zu viele Frauen anzunehmen. Gropius pocht auf die Unabhängigkeit und Internationalität seiner Schule und der Kunst, verspricht aber im Gegenzug, dass die Schule unpolitisch sei und bleiben werde. Infolge dieser stürmischen Sitzung wird die Hochschule aufgeteilt, die Studenten können sich zwischen der klassischen Akademie und dem Bauhaus entscheiden. Doch das bedeutet auch, dass das ohnehin schmale Nachkriegsbudget aufgeteilt wird. Der exzentrische Auftritt der Lyrikerin Else Lasker-Schüler beeindruckt Dörte derart, dass sie ihre Kleidung und Frisur radikal ändert und dafür von Meister Itten verspottet wird.
    Der propagiert mittlerweile an der Schule den Mazdaznan-Kult, der von seinen Schülern Kontemplation, Selbstreinigung und Verzicht auf tierische Nahrung fordert. Obschon Gropius und einige Studenten verstimmt auf die rein vegetarische Kantine reagieren, gewinnt Ittens Anhängerschaft an Boden. Und Dörte unterzieht sich als seine eifrigste Schülerin schmerzhaften Reinigungszeremonien. Derweil kriselt es mächtig in der Ehe von Gropius mit Alma Mahler, die ihm vorwirft, sich für Dörte zu interessieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 29.08.2019arte.tv
  • Folge 3 (45 Min.)
    In ganz Deutschland brechen Straßenkämpfe zwischen Kommunisten und nationalkonservativen Freikorps aus. Es kommt zum Putsch. Gropius weiß, dass die Schule und ihre Studenten unpolitisch bleiben müssen, da man den Ausgang des Putsches nicht absehen kann. Er droht, jeden Studenten sofort zu exmatrikulieren, der sich politisch äußert. Tatsächlich wird der Kapp-Putsch nach wenigen Tagen durch den deutschlandweiten Generalstreik beendet. In Weimar werden die Toten, die sogenannten Märzgefallenen, zu Grabe getragen. Dörte widersetzt sich der Anweisung von Gropius und druckt heimlich Flugblätter. Sie wird dabei erwischt, und Gropius spricht ein Machtwort: Die ehrgeizige Studentin wird exmatrikuliert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 29.08.2019arte.tv
  • Folge 4 (43 Min.)
    Die exmatrikulierte Studentin Dörte Helm zieht in die Landkommune ihres Ex-Freunds Auerbach, wo sie neben der Landarbeit auch die gestalterische Erziehung der Kinder übernimmt. Doch Walter Gropius taucht irgendwann auf und bietet ihr die Wiederaufnahme ihres Studiums an. Er verschweigt ihr allerdings, dass mit Beginn des neuen Semesters die Studentinnen einzig und allein in der Webereiklasse studieren können. Das steht in diametralem Gegensatz zu den emanzipatorischen Idealen der Schule. Dörte protestiert mit einem Artikel und einer Grafik dagegen und wirft Gropius vor, vor dem Bürgerausschuss gekuscht zu haben – nicht wissend, dass ihre Freundin Gunta die Mutter dieser Idee war.
    Mit Oskar Schlemmer und Paul Klee holt Gropius zwei neue Meister ins Kollegium, auch um die Allmacht Johannes Ittens, der zunehmend in Konkurrenz zu ihm steht, einzuschränken. Mit dem gleichfalls berufenen Niederländer Theo van Doesburg, dem Vertreter des konstruktivistischen De Stijl, ficht Gropius einen Konflikt aus, in dessen Folge van Doesburg die Bauhausstudenten im Geheimen unterrichtet. Dörte setzt durch, dass sie Wandmalerei bei Oskar Schlemmer studieren darf, was zu Gerede über sie und Gropius führt. Weshalb darf sie Dinge tun, die ihren Kommilitoninnen verwehrt sind? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 05.09.2019arte.tv
  • Folge 5 (46 Min.)
    In Oskar Schlemmers Klasse hat Dörte endlich ihre künstlerische Bestimmung gefunden. Der Meister entscheidet sich dann auch für ihren Entwurf zur Gestaltung der Decke eines Theatersaals. Sehr zum Unmut von Carl Schlemmer, der als Handwerksmeister seinen Bruder Oskar unterstützt und eine deutlich ablehnende Haltung gegenüber Frauen in Handwerksberufen hat. Er gehört dann auch zu denjenigen, die das Gerücht in die Welt setzen, der mittlerweile von Alma Mahler geschiedene Gropius habe ein Verhältnis mit seiner Studentin Dörte.
    Dass die beiden sich tatsächlich nach einer heftigen Auseinandersetzung in Gropius’ Büro leidenschaftlich geküsst haben und dass Gropius in Rostock um Dörtes Hand anhält, weiß allerdings niemand. Das eingesetzte Ehrengericht unter der Leitung von Johannes Itten entlastet sie zwar, aber Itten sagt den beiden vor seinem Abschied in die Schweiz, dass er ihnen nicht glaubt. Doch Dörte hat zu dem Zeitpunkt ihre heimliche Verlobung bereits gelöst und Gropius ordnet an, dass die von ihr gestaltete Decke monochrom übermalt werden muss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 05.09.2019arte.tv
  • Folge 6 (42 Min.)
    Die Ruhrkrise löst in Deutschland die Inflation aus, und mit der wirtschaftlichen Unsicherheit bekommen die nationalkonservativen Kräfte neuen Zulauf. In Thüringen stehen Wahlen bevor und ein Mann namens Richard Leutheußer, Mitglied der Deutschen Volkspartei, kündigt an, im Falle einer Regierungsbeteiligung seiner Partei dem Bauhaus die Mittel zu streichen. Gropius ruft auf Anregung des amtierenden Ministers Greil die Meister und Studenten auf, eine Ausstellung vorzubereiten, damit die Welt ihre Ideen sehen kann, bevor es zu spät ist.
    Auch Dörte wird diese Ausstellung mitgestalten, aber der gekränkte Gropius kann mit der selbstbewussten Frau nicht mehr umgehen. Er tourt durch Deutschland, um Mittel zu beschaffen, und lernt dabei seine spätere Frau Ise Frank kennen. Die Ausstellung wird zwar ein großer Erfolg, rettet die Schule aber nicht vor ihrer Schließung in Weimar. Während viele Studenten zum neuen Standort nach Dessau umziehen, um dort als Jungmeister den Grundstein für eine große künstlerische Karriere zu legen, muss Dörte ihren eigenen Weg gehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.09.2019arteDeutsche Online-PremiereDo 05.09.2019arte.tv

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