62 Folgen, Folge 22–42

  • Folge 22
    Zwischen 1984 und 1996 hielten die Duelle zwischen dem Koloss Konishiki und seinem schmächtigen Gegner Kirishima ganz Japan in Atem. Wo immer beide gegeneinander antraten, war ihr scheinbar ungleicher Kampf eine Attraktion. Kein Wunder, denn bei ihren insgesamt 40 Begegnungen hielten sich Siege und Niederlagen genau die Waage. Die Dokumentation erzählt die Geschichte der beiden Kontrahenten und erschließt zugleich die hermetische Welt des Sumo-Ringens. Kirishima leitet heute eine Sumo-Schule, während der 1,87 Meter große Konishiki, mit 293 Kilo der schwerste Sumotori aller Zeiten, im Gaststätten- und Unterhaltungsgewerbe und in der Werbebranche tätig ist.
    Auf Laien mag das tapsige Gerangel der grobschlächtigen Zweikämpfer primitiv wirken. Doch Kenner sehen im Sumo den ausgeklügeltsten Kampfsport überhaupt, denn kein anderer grenzt so stark ans Künstlerische und Sakrale. Den Haarknoten eines Sumotori zu lösen, ist in den Augen der japanischen Gesellschaft beispielsweise ein Sakrileg! Doch inzwischen sind unter den besten Ringern auch Ausländer wie der aus Hawaii (USA) stammende Konishiki. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.05.2004arte
  • Folge 23
    Das Wellenreiten, wahrscheinlich eine der ältesten Sportarten, wurde von polynesischen Fischern erfunden. Für Surfer ist es aber nicht nur ein Sport, sondern eine Weltanschauung. Zu ihren Anhängern gehören der aus Hawai stammende Amerikaner Dave Nuuhiwa und der Australier Robert „Nat“ Young.
    Dave Nuuhiwa war Mitte der 60er Jahre einer der renommiertesten Vertreter des klassischen Surfings. Er galt als der weltbeste „Noserider“. Bei dieser Technik platziert sich der Surfer am äußersten Ende des Surfbretts, um dort möglichst akrobatische Figuren auszuführen.
    „Nat“ Young zählt seit über 30 Jahren zu den Ausnahmesurfern. Als er 1966 den Weltmeistertitel auf bestechende Art und Weise gewann, verblüffte er die Amerikaner nicht nur, weil er Australier war, sondern auch, weil sein Stil völlig neu war. Er revolutionierte den Surfsport: Als erster verkürzte er das Surfboard, wodurch es viel beweglicher wurde und Figuren gestattete, die bis dahin als unmöglich galten. Die Amerikaner standen unter Schock. Zu ihrer Niederlage kam der Umstand, dass die gesamte Surfindustrie in eine nie da gewesene Krise schlitterte, denn alle Hersteller von langen Surfbrettern machten quasi über Nacht Pleite. Zwar war es „Nat“ Young, der dem Surfsport eine neue Richtung gab, doch Dave Nuuhiwa gelang es, sich dieser Stiländerung anzupassen. Dank seines herausragenden Talents blieb er in den 70er- und 80er Jahren der große Rivale des Australiers.
    Sie trugen ihre Wettkämpfe auf allen Wellen der Welt aus: auf der perfekten Malibu-Welle ebenso wie auf der gigantischen Hawai-Welle, wo ihre Duelle als Momente reiner Poesie in die Annalen des Surfsports eingingen. Anlässlich des Films von Larry Keating sahen sich die beiden Freunde nach fast 20 Jahren zum ersten Mal wieder. Sie sind lebende Legenden des Surfsports, und auch heute noch gehen sie der großen Leidenschaft ihres Lebens mit dem gleichen Elan wie zu Beginn ihrer Laufbahn nach. Der Film verfolgt die Geschichte des Surfsports vom „Erfinder“ des modernen Surfens „Duke“ Kohanamoku, Schwimmolympiasieger 1912, bis zu „Nats“ Sohn Beau Young, „Long board“-Weltmeister 2003. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 01.06.2004arte
  • Folge 24
    Der schönste Weitsprungwettbewerb der Geschichte fand am 30. August 1991 in Tokio bei den Leichtathletikweltmeisterschaften statt. Für den großen Carl Lewis („Carlito“ genannt) schien es eine reine Formsache … Fünf Tage zuvor war er über 100-Meter-Weltrekord in 9,86 Sekunden gelaufen, und am Vortag hatte er sich mit 8,56 Meter – der besten Weite, die je in einer Vorentscheidung erreicht wurde – für das Weitsprungfinale qualifiziert. Das Multitalent, vierfacher Olympiasieger von Los Angeles 1984 und dreifacher Olympiasieger von Seoul 1988, war 30 Jahre alt, noch in Bestform und konnte eigentlich seine seit 65 Wettkämpfen anhaltende Siegesserie nur fortsetzten; seit 1981 war er ungeschlagen.
    Er allein war fähig, Bob Beamon und dessen unglaublichen Weltrekord von 8,90 m zu übertreffen. Warum nicht in Tokio? Er war der Meister der Disziplin. Weitspringer wie Haaf (8,25 m) und Myricks (8,27 m) konnten ihm nichts anhaben. Unter den anderen Weitsprung-Finalisten war ein gewisser Mike Powell, der etwas an Beamon erinnert; er war gut gebaut (1,88 m, 72 kg) und sprang gut – wenn er nicht übertrat. Und er übertrat oft; bei jedem zweiten Sprung.
    Der 28-Jährige hatte den Durchbruch noch nicht geschafft. Er konnte lediglich eine Silbermedaille von den Olympischen Spielen in Seoul 1988 vorweisen – zweiter hinter dem großen Meister (8,49 m bzw. 8,72m). Mike Powell, der wegen seiner vielen ungültigen Sprünge „Mike Foul“ genannt wurde, stand immer im Schatten von Carlito. Seit 1983 waren sie 15 Mal aufeinander getroffen, und Powell unterlag immer. Die letzte Begegnung in New York lag nur einige Wochen zurück; Lewis war einen Zentimeter weiter gesprungen … Doch Powell hatte Fortschritte gemacht … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 19.07.2004arte
  • Folge 25
    Jürgen Hingsen und Dailey Thompson sind gleichaltrig und heute 46 Jahre alt. Ihre sportliche Rivalität katapultierte den Zehnkampf in den 80er Jahren schlagartig aus dem Schattendasein einer bis dahin nur von einem kleinen Fachpublikum beachteten Randsportart. Die beiden Weltklasseathleten verhalfen dem Zehnkampf zu neuem Ansehen und machten ihn zu einem medienwirksamen Ereignis mit Showcharakter.
    Der Zehnkampf ist seit 1912 olympisch und setzt sich, wie sein Name bereits andeutet, aus zehn verschiedenen Lauf-, Sprung- und Wurfdisziplinen zusammen. Der nur von Männern ausgetragene Wettbewerb erstreckt sich über zwei Tage. Für ihre Leistungen in den verschiedenen Disziplinen erhalten die Athleten jeweils eine bestimmte Anzahl von Punkten. Sieger des Zehnkampfs ist derjenige Teilnehmer, der am Ende des zweitägigen Wettbewerbs die höchste Gesamtpunktzahl erreicht hat. Dailey Thompson ist nicht einmal besonders groß gewachsen – auf den ersten Blick traut man ihm nicht unbedingt Spitzenleistungen zu. Doch er besaß die erforderliche Schnelligkeit und Kraft – aber vor allem einen unglaublichen Siegeswillen. Die sportliche Leistung trat für ihn im Vergleich dazu in den Hintergrund.
    Jürgen Hingsen dagegen war mit seiner Körpergröße von über zwei Metern das Abbild des perfekten Athleten. So vollkommen, dass er zu seinen besten Zeiten für die Titelseiten von Magazinen posierte. Er war so groß, so stark, so kräftig und schnell, dass sich seine Gegner fragten, wie sie ihn überhaupt schlagen sollten. Beide legten an sich den Maßstab der Jahrtausende alten Definition des perfekten Athleten an, die da lautet: Vielseitigkeit – ohne Schwächen und besondere Stärken. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.07.2004arte
  • Folge 26
    Eldoret, Kenia. Zahlreiche Champions hat die Leichtathletik dieser Stadt zu verdanken – angefangen mit Kip Keino, dem dreifachen olympischen Goldmedaillengewinner von Mexico (1.500 m und 3.000 m Hindernis) und München (3.000 m Hindernis) bis hin zu Eliud Kipchoge, dem Sieger des 5.000-Laufs bei der WM in Paris. 350 km weiter nördlich, in Äthiopien, liegt das Omo-Tal mit dem Turkana-See. Von dort stammen Laufwunder wie Abebe Bikila, Mamo Wolde, Kenenisa Bekele, Derartu Tulu und Haile Gebrselassie.
    Überall in diesem Tal der Hochebene des Rift Valley sieht man laufende Menschen, vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung unzählige Kilometer zurücklegend. Doch reicht das als Erklärung für die überragenden Leistungen der Sportler aus diesen Regionen aus? Viele Wissenschaftler haben versucht, dem Phänomen auf die Spur zu kommen, doch dabei meist eines außer acht gelassen, nämlich die eiserne Trainingsarbeit, die dahinter steckt … Zitat Gebrselassie: „Die Erklärung für unsere sportlichen Erfolge liegt in unserer Lebensweise, und die ist bei Paul Tergat, der aus Kenia kommt, die gleiche wie bei mir als Äthiopier“.
    Paul Tergat – obwohl seit zehn Jahren der bekannteste der kenianischen Läuferstars, stand er doch trotz seiner Körpergröße (1,82 m) bisher immer im Schatten seines an Zentimetern (1,64 m) deutlich kleineren äthiopischen Konkurrenten. Tergat war der weltbeste Cross-Läufer. Aber auf der Laufbahn hat ihn der große „Gebre“ bisher praktisch immer geschlagen, oft mit komfortablem Vorsprung von mehreren Metern, wie beim 10.000-Meter-Lauf in Atlanta, manchmal nur um Zentimeterlänge, wie, ebenfalls über die 10.000-Meter-Strecke, in Sydney.
    An diesen Lauf bei den olympischen Spielen in Australien wird man sich noch lange als einen besonderen Höhepunkt der Sportgeschichte erinnern. Ein unglaublicher Kampf zwischen zwei Champions, die sich gegenseitig mit Hochachtung respektieren. Das „Reservoir“ potentieller neuer Läuferstars ist in Äthiopien kleiner als in Kenia. Doch der unter der Führung von Dr. Woldemeskel Kostre, zugleich Nationalcoach und Symbolfigur, hervorragend organisierte nationale Leichtathletikverband, hat ein großartiges Team zusammengeschweißt, das bei den olympischen Spielen in Athen durchaus an die Leistungen bei der letzten WM anknüpfen könnte.
    Wird es den kenianischen Läufern gelingen, die Schmach von Paris vergessen zu machen? Haile Gebrselassie wird beim Marathon in Athen nicht an den Start gehen, sondern sich auf den 10.000 Meter-Lauf konzentrieren. Paul Tergat als inoffizieller WM-Rekordhalter gilt als Favorit über die Strecke von 42 Kilometern und ein paar Metern nach seiner Weltbestzeit unter zwei Stunden und fünf Minuten beim Berlin-Marathon. Die beiden werden also bei den olympischen Spielen in Griechenland befreit vom Druck der direkten Konkurrenz antreten können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.07.2004arte
  • Folge 27
    Synchronschwimmerinnen sind Athletinnen mit der Anmut und Wendigkeit durchtrainierter Tänzerinnen. Ihr Sport verlangt ebenso viel künstlerisches Empfinden wie Muskelkraft. Der Film beobachtet eine Schülergruppe der Nadeshda-Synchronschwimm-Schule beim Training. Die Mädchen bereiten sich auf die jährlichen russischen Meisterschaften vor, bei denen sie auf die Titelträger aus Moskau treffen werden.
    Die Herausforderung ist groß, denn das Niveau des Moskauer Teams, das bei den Olympischen Spielen von Sydney die Goldmedaille gewonnen hat, scheint unerreichbar. Doch die Trainerin der Nadeshda-Schule, Elena Doldzenko, vertraut fest auf das Talent der Schwimmerinnen aus Sankt Petersburg.
    Am Beispiel von Vika (17 Jahre) und Anya (16 Jahre) wird deutlich, welche Anstrengungen die Mädchen auf sich nehmen und vor allem, wie schwierig die Arbeit in der Gruppe ist. Denn Teamgeist ist das A und O dieses Sports. Das erfordert von jedem ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein. Im Verlaufe der Trainingssaison wird allmählich deutlich, wie viel Präzision und Disziplin von allen Schwimmerinnen aufgebracht werden muss, damit die unglaublich komplizierten Figuren überhaupt zustande kommen.
    Je näher die Meisterschaft rückt, desto nervöser und angespannter wird die Stimmung in der Gruppe. Werden sie die umgekehrte Brücke noch schaffen? Und vor allem: Werden sie genau so gut sein wie die Moskauer Rivalen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 10.08.2004arte
  • Folge 28
    Nicht wenige Sportler wurden durch Pech, einen Unfall oder eine flagrante Ungerechtigkeit um ihren wohlverdienten Sieg gebracht. Die Dokumentation „Sie hätten olympischens Gold verdient!“ beleuchtet das Schicksal dieser rein potentiellen Goldmedaillensieger.
    Manche Geschichten sind bekannt, etwa Mary Deckers Sturz bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles, andere sehr viel weniger, wie die Geschichte des Athleten, der 70 Jahre warten musste, bevor seine sportliche Glanzleistung anerkannt wurde, oder die des unbekannten Londoner Marathonläufers, der das Rennen nur deshalb verlor, weil die Queen eine bessere Sicht auf den Zieleinlauf haben wollte.
    Die Dokumentation erzählt die in David Wallechinskys Büchern beschriebenen Anekdoten in Bildern und lässt Sportler aus den jeweiligen Epochen berichten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 24.08.2004arte
  • Folge 29
    Die Dokumentation gibt Einblick in die außergewöhnliche Welt eines neuen Sports, des Free Running. Der Sport entstand in französischen Vororten und blieb lange unbeachtet, bis er durch Luc Bessons Film „Yamakasi“ ans Licht der Öffentlichkeit trat und sich allmählich einen Namen machte.
    Englische Produzenten mit einem Faible für Free Running taten ihr Möglichstes, um dem besten Team die schönste „Spielfläche“ zu geben. Den Free-Running-Erfindern werden die Londoner Stadtschlüssel überreicht. Das Stadt-„Happening“ findet an den symbolträchtigsten Kulturdenkmälern der City statt und wird von den wichtigsten politischen und kulturellen Einrichtungen Londons gesponsert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 14.09.2004arte
  • Folge 30
    Lange führte der Frauenfußball ein Schattendasein. Doch die Mannschaften der USA und Norwegens machten ihn durch die vielen Spiele, in denen sie gegeneinander antraten, zu einer attraktiven Sportart. Diese ist nicht zuletzt deshalb so faszinierend, da sich Kraft mit Weiblichkeit und Technik mit Eleganz verbinden. Die Dokumentation erzählt die Geschichte des Frauenfußballs und fragt, wer nach den Olympischen Spielen in Athen wohl die neue große Frauenfußballnation sein wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.09.2004arte
  • Folge 31
    Jedes Jahr finden im türkischen Edirne in der Nähe der bulgarischen Grenze die Weltmeisterschaften im „Yagli Gures“ (Öl-Ringen) statt. Dieser türkische Nationalsport ist gleichzeitig eine der ältesten Sportarten der Welt, deren Ursprünge über 600 Jahre zurückliegen und ins Osmanische Reich führen. Im letzten Jahr haben 850 Männer an den Meisterschaften teilgenommen. Nur wenige der Ringer, die in insgesamt zwölf Klassen eingeteilt werden, erreichen den Titel eines „Bas“, und der Beste erhält den Titel „Bas Pehlivan“.
    Ihm wird vom türkischen Präsidenten höchstpersönlich der goldene Siegergürtel verliehen. Ähnlich wie die japanischen Sumoringer genießen diese Elitekämpfer hohes Ansehen und führen das Leben eines Paschas. Die Wettkämpfe finden im Sommer auf großen Rasenflächen statt. Die Ringer tragen dabei lediglich eine kurze Hose aus Büffelleder, die so genannte „Kispet“. Vor Beginn der Kämpfe führen die Ringer kriegerische Tänze auf. Gekämpft wird im Stehen oder im Liegen, wobei nur genau festgelegte Griffe zulässig sind.
    Diese außergewöhnliche Dokumentation zeigt die Geschichte, Praxis, Tradition und Hintergründe einer kaum bekannten Sportart, die von Generation an Generation weitergegeben wird. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 26.10.2004arte
  • Folge 32
    Die Dokumentation geht der Frage nach, warum Kenianer in den Laufdisziplinen dominieren. Die zwölf weltbesten Zeiten über 10.000 Meter wurden von Kenianern erzielt. Im 3.000-Meter-Hindernislauf stammen 18 von 20 Bestzeiten von Läufern aus Kenia. Die meisten der Läufer sind Angehörige der „Kalenjins“, einer kleinen, auf einer Hochebene lebenden Volksgruppe.
    Im Mittelpunkt des Films steht eine Studie von Wissenschaftlern aus Kenia und Dänemark, die jugendliche Läufer und Spitzenläufer in den beiden Ländern vergleichen. Die Untersuchung, die einen Zeitraum von zehn Jahren abdeckt, berücksichtigt das jeweilige Umfeld, die Ernährung, die Art der Fortbewegung und das tägliche Arbeitspensum der Sportler. Die Laufstars Moses Tanui, Japhet Kosgei und Wilson Kipketer, Weltrekordhalter über 800 Meter, erklären die Überlegenheit der Kenianer aus ihrer Sicht. Die Ergebnisse der Studie, einfach und komplex zugleich, haben die Wissenschaftler überrascht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 02.11.2004arte
  • Folge 33
    Allein in Japan zählt das moderne Kendô etwa zwei Millionen Aktive. Kendô bedeutet der „Weg des Schwertes“: Mit dem Schwert kämpfen und dadurch sein inneres Gleichgewicht finden. Der Schwertkampf existiert in Japan seit Jahrhunderten, doch im 16. Jahrhundert entstanden nach und nach unter ethischen, philosophischen und religiösen Einflüssen aus den vielfältigen Stilen unzähliger Schulen die einheitlichen Grundlagen des Kendô, wie sie noch heute bestehen. Dabei geht es um mehr als Ausdauer und Geschick: Der Sport will auch charakterliche Eigenschaften wie Entschlusskraft, Selbstdisziplin und Fairness des Kämpfers fördern.
    Naoki Eiga, der weder so groß noch so jung ist wie die anderen Kenshi, ist durch seine unbändige Kampfeslust überlegen. Als Kapitän der japanischen Mannschaft der Kendô-Weltmeisterschaften lastet große Verantwortung auf seinen Schultern, denn Japan hat diesen Wettkampf noch nie verloren und muss der Welt zeigen, dass es bei Kendô um mehr als um Sieg und Niederlage geht. Eiga steht eine schwere Prüfung bevor: Er muss seinen brennenden Wunsch zu siegen überwinden, darf aber dennoch nicht verlieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.11.2004arte
  • Folge 34
    „Lions Indomptables du Cameroun“ („Unzähmbare Löwen von Kamerun“), das ist der stolze Name der National-Elf aus Kamerun. Und nicht zu unrecht: Die „unzähmbaren Löwen“ sind nicht nur Olympiasieger (Sydney, 2000), sondern auch zweifacher (und amtierender) afrikanischer Meister (2000, 2002). Seit langem reicht ihr Ruhm weit über den sportlichen Rahmen hinaus. Die 15 Millionen Kameruner sehen in den „Löwen“ die Botschafter ihres Landes. Vom wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg der Fußballer zeugt allein die Tatsache, dass sie in allen europäischen Clubs (Parma, Arsenal, Real Mallorca, Lyon) spielen.
    Mehrere Monate lang begleiteten die Regisseure die „Lions“ von der Begegnung in Deutschland im September 2001 bis zu ihrem Sieg im Afrika-Cup in Bamako (Mali) im Februar 2002. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 28.12.2004arte
  • Folge 35
    Yao Ming ist der erste chinesische Sportstar, der in der Profi-Liga NBA spielt. Den Firmen, mit denen er einen Vertrag unterzeichnet hat, eröffnet er den Zugang zum chinesischen Markt. Ihm steht ein Manager zur Seite, der ihn beim Verkauf seines Images an internationale Werbefirmen berät. Die Suche nach einem neuen Yao Ming nimmt in China unvorstellbare Ausmaße an: Busse fahren über Land und machen Röntgenaufnahmen von unzähligen Schülerhänden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.01.2005arte
  • Folge 36
    Dave Scott und Mark Allen gehören zu den Begründern des Triathlons und seiner Regeln. „Die großen Sportduelle“ beleuchtet die eher ungewöhnliche Sportart näher. Sie ist nun sogar als olympische Disziplin anerkannt. Die Dokumentation zeigt die Geschichte des Triathlons und ihrer Initiatoren vom ersten Ironman-Wettkampf 1978 auf Hawaii bis heute. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2005arte
  • Folge 37
    John McEnroe wurde 1959 in Wiesbaden geboren und trat 1977 auf die Weltbühne des Tennis, als er sich als Newcomer in Wimbledon bis ins Semi-Finale durchkämpfte. Der Linkshänder McEnroe hat nie intensiv trainiert, hat sich nie mit besonderen leistungssteigernden Diäten herumgeplagt. Er war einfach „The Genius“.
    Ivan Lendl wurde am 7. Mai 1960 in der heutigen Tschechischen Republik geboren. Der Rechtshänder führte zwar sein Land, die damalige CSSR, in den Davis-Cup, aber er schaffte es lange Zeit nicht, eines der großen „Grand Slam“-Turniere in Frankreich, Großbritannien, USA oder Australien zu gewinnen. Als beide, McEnroe und Lendl, dann in den 80er Jahren in Wimbledon und bei den US-Open aufeinander trafen, wurden die Live-Übertragungen ihrer Spiele zu Fernsehhighlights, die man nicht verpassen wollte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2005arte
  • Folge 38
    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die höchsten Gipfel der Alpen einer nach dem anderen gestürmt. Doch schon bald wurde den Bergsteigern das Alpenmassiv, die „europäische Spielwiese“, zu klein. Sie interessierten sich für immer höhere und immer weiter entfernt liegende Berge. In der Zeit zwischen den Weltkriegen suchte man nach Bestätigung der nationalen Identität und der mit einem Land verbundenen Werte. Dafür war der Machtkampf, den Engländer und Deutsche auf der „terra incognita“ des Himalajas austrugen, ein fruchtbares Terrain. Nach dem Misserfolg der britischen Seilschaft, die sich 1924 zur Besteigung des Mount Everest aufgemacht hatte, und deren Hoffnungsträger, Irvine und Mallory, als verschollen erklärt werden mussten, unternahmen die Briten 1933, 1935, 1936 und 1938 weitere, aber wiederholt erfolglose Everest-Expeditionen.
    Der deutsche Alpinismus avancierte in der Zeit zwischen den Weltkriegen zur europäischen Avantgarde: Das Zentrum des Alpinismus verlagerte sich von London nach München. Der „Führer“ verteilte Medaillen und Auszeichnungen, und die Kletterer symbolisierten die herausragenden Merkmale der Nation und des deutschen Volkes.
    Der Gipfel des Nanga-Parbats, Schauplatz zahlreicher Tragödien, wurde für die Deutschen zur fixen Idee. Seit den Anfängen des Dritten Reichs wollten die Nationalsozialisten auf dem Gipfel dieses Berges das Hakenkreuz aufstellen. Die sukzessiven Anläufe der Jahre 1934, 1937, 1938 und 1939 endeten allesamt dramatisch. Einer der letzten Anstürme auf den Gipfel stürzte 16 Alpinisten in den Tod. In den 50er Jahren ging der Kampf weiter. Für einige Nationen war die Eroberung eines Berges die Gelegenheit, die Erniedrigungen des Krieges vergessen zu machen.
    In dieser Zeit verkörperten Sporthelden – und an oberster Stelle Alpinisten – Vergeltungsbedürfnis und Vitalität einer Nation. Jedes Land hatte „seinen“ Gipfel. Für die Engländer blieb der Everest der „dritte Pol“, und im kollektiven Gedächtnis der Deutschen ist der Nanga-Parbat nach wie vor fest verankert. Die Italiener hatten „ihren“ K2 und die Franzosen „ihren“ Annapurna. Zur allgemeinen Überraschung gelang – beinahe zufällig – gerade den Franzosen 1950 als Ersten die Besteigung eines Achttausenders. Deutsche und Briten blieben ihrem Duell in schwindelnden Höhen treu, das sie seit über 50 Jahren zu gewinnen versuchten.
    Die Engländer nahmen erneut den Mount Everest in Angriff. Colonel John Hunt war der Anführer einer Seilschaft, die er nach denselben Grundsätzen organisierte wie eine wichtige Militäroperation. Im selben Moment rüsteten sich die Deutschen für einen Neuversuch am Nanga-Parbat. Am 23. Mai 1953 erreichten der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tensing den Gipfel des „Bergs der Berge“ – nur einige Tage vor der Krönung von Königin Elisabeth II. Auf den Tag genau fünf Wochen nach dem Commonwealth-Erfolg am Mount Everest bewegte ein weiteres Ereignis die Welt: der Österreicher Hermann Buhl schaffte im Alleingang und unter schwierigsten Umständen die Erstbesteigung des Nanga-Parbat, des „nackten Berges“ der Deutschen.
    Damit endete das britisch-deutsche „Duell am Himalaja“, das über 50 Jahre währte. Die Entwicklung des „Himalajismus“ veranschaulicht ganz klar den Zusammenhang zwischen Sport und Politik. Die große Bedeutung, die dem Bezwingen der höchsten Gipfel der Erde beigelegt wurde, machte den Alpinismus in Gestalt des sportlichen Wettstreits zwischen Deutschen und Briten zu einem Moment internationaler Rivalitäten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.07.2005arte
  • Folge 39
    „Il Palio“ ist der Höhepunkt des Jahres in der italienischen Stadt Siena: Ein traditionelles Pferderennen, bei dem alles erlaubt ist. Dieses Mal kämpfen die Einwohner eines Stadtviertels, die das Rennen seit 25 Jahren nicht mehr gewonnen haben, erbittert darum, ihre verlorene Ehre wiederherzustellen. Da ist neben Hoffnung, Eifer und Begeisterung jede erdenkbare Leidenschaft im Spiel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.08.2005arte
  • Folge 40
    Yamaha und Honda sind die weltweit größten Motorradhersteller. Von Anfang an haben beide begriffen, wie wichtig der Rennsport für die technische Weiterentwicklung, aber auch für das Image ihrer Marke ist. Seit fast einem halben Jahrhundert sind Honda und Yamaha auf allen Rennstrecken der Welt erbitterte Gegner. Nach einigen schönen Rennerfolgen am Fuße des Fuji Yama wollte sich der damals noch unbekannte Honda-Rennstall an der europäischen Konkurrenz messen und gewann auch prompt das schwerste Rennen der Welt: den Tourist-Trophy. Der erste Weltmeistertitel für Honda ging 1961 an Mike Hailwood. Doch Yamaha zog bald nach und gewann 1964 mit Phil Read. Hailwood, Read, Agostini, Roberts, Spencer, Lawson, Doohan – die größten Motorrad-Champions waren bei Honda oder Yamaha unter Vertrag.
    Doch über den ständigen Kampf der Fahrer hinaus verkörpert das Duell Honda gegen Yamaha auch die Konfrontation zweier unterschiedlicher technischer Konzepte: Zweitakt- gegen Viertaktmotor. Diese technische Rivalität prägt das Image der beiden Marken zutiefst. Mehrere Generationen von Fahrern und Ingenieuren folgten aufeinander, und auch letztere sind – trotz weißer Kittel und diskreten Auftretens – genau wie die Fahrer leidenschaftliche Anhänger des Motorradsports. Das Jahr 2004 brachte einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte der Honda-Yamaha-Konkurrenz: Der Italiener Valentino Rossi, drei Mal in Folge Weltmeister auf Honda, versuchte in diesem Jahr, den Titel auf einer Yamaha einzufahren … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.08.2005arte
  • Folge 41
    In der olympischen Disziplin Kanu-Slalom belegen Deutschland, die Vereinigten Staaten, Frankreich, die Tschechische Republik und die Slowakei die ersten fünf Plätze. Die Champions sind quasi eine große Familie und das ganze Jahr über rund um den Erdball zu Wettkämpfen unterwegs. In dieser Szene haben sich regelrechte Dynastien gebildet, beispielsweise die der Martikans oder die der Estanguets.
    Tony Estanguet wurde am 6. Mai 1978 in Pau (Frankreich), Michal Martikan am 18. Mai 1979 in Liptovský Mikuláš (Slowakei) geboren. Seit 1995 treten sie gegeneinander an, und dank ihrer spannenden Duelle gewann der Kanusport eine vorher nie gekannte Popularität. Tony Estanguet ist groß gewachsen, wie viele Kanuten. Er beherrscht seinen Sport aus dem Effeff, aber am auffälligsten ist seine Nervenstärke bei sportlichen Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen. Michal Martikan ist sehr viel kleiner als sein Gegner, gleicht dieses Manko aber durch eine außergewöhnliche Stabilität im Wasser aus. Der ideenreiche Slowake pflegt einen spielerischen Umgang mit den Elementen. Seine Improvisationskunst und sein anachronistischer Stil machen ihn zu einem Champion der besonderen Art. Bei der Junioren-Europameisterschaft 1995 in Liptovský Mikuláš trafen die beiden Männer zum ersten Mal aufeinander. Damals gewann der Slowake den Titel … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 17.09.2005arte
  • Folge 42
    Februar 2005: Celtic Glasgow trifft in der eigenen Arena auf die Glasgow Rangers. Seit mehr als fünf Jahren war den blauen Rangers kein Sieg mehr über ihre grünen Rivalen beschieden. Jetzt liegen drei Punkte zwischen den Mannschaften, die Platz 1 und 2 der ohnehin nur von zwei Mannschaften bestrittenen Schottischen Fußballmeisterschaften belegen. Die Rivalität der beiden Mannschaften begann vor 120 Jahren und beschränkt sich natürlich nicht auf den Fußball, sondern wurzelt in der Geschichte des Landes. Ende des 19. Jahrhunderts kamen zahlreiche Iren in das Industriezentrum Glasgow. Seitdem ist das Stadion ein Nebenschauplatz und Ventil für die religiösen Auseinandersetzungen, die ihrerseits die Kampfeslust nähren, denn die katholischen Celtics hassen die protestantischen Rangers und umgekehrt.
    Sogar die Stadt Glasgow selbst ist davon geprägt und nahezu zweigeteilt. Obwohl heute entschlossen gegen das Sektierertum gekämpft wird, duellieren sich die beiden Fußballmannschaften immer noch ebenso unerbittlich wie vor 120 Jahren. Die Nachwuchsfans jeder Seite wissen genau, wen sie unterstützen. Und da es eben um sehr viel mehr als die Meisterschaft geht, scheuen auch Schotten aus aller Welt keine Mühe, um bei einem Spiel „ihrer“ Mannschaft anwesend zu sein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.10.2005arte

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