Die Elbe Folge 1: Von sauren Suppen und böhmischen Dörfern
Folge 1
1. Von sauren Suppen und böhmischen Dörfern
Folge 1
Die kulinarische Reise über tausend Kilometer entlang der Labe, wie die Elbe in Tschechien heißt, beginnt im Riesengebirge. Wer zur Elbquelle direkt an der polnisch-tschechischen Grenze wandert, wird schnell begeistert sein. Der Nationalpark Riesengebirge bietet spektakuläre Blicke etwa auf den Elbfall. Die kleinen Gasthäuser hier bieten noch Speisen nach alten Rezepten an, wie etwa die Riesengebirgssauersuppe mit frischen Steinpilzen aus dem Wald. Bei Hostinne verlässt die Elbe das Riesengebirge. Hier findet sich einer der für Böhmen so typischen Marktplätze mit Pestsäule, Rathaus, Kirche und Häusern mit ihren Säulengängen. Solche Ortskerne werden entlang des Flusses immer wieder begegnen, ob in Hradec Kralowe, Pardubice oder Kutna Hora. Überall kann man die böhmische Küche genießen – Schweinebraten, Hirschfilet oder Lammkeule, meist mit Sauerkraut und diversen Knödeln serviert, oder das
klassische Hefegebäck wie das von Bäckermeister Peter Sochor in Hostinne: Buchteln und Kolatschen mit köstlichen Füllungen aus Nüssen, Mohn oder Pflaumenmus. Flussabwärts, in Kutna Hora, wurde früher aus dem Silber der städtischen Minen der „Prager Groschen“ geprägt, und noch heute kann man einen der alten Stollen besichtigen. In Podebrady fand der Wünschelrutengänger Karel Bülow Anfang des 20. Jahrhunderts eine alkalische und kohlensäurehaltige Mineralquelle. Mit dem Motto „Fürs Herz gibt es Podébrady“ wurden und werden vor allem Menschen mit Herz- und Kreislaufbeschwerden in den Kurort gelockt. Immer mehr Schlösser säumen nun die Ufer der Elbe. Von Podebrady über Nymburg und Brandys gelangt man nach Melnik an der Moldaumündung. Das dortige Schloss war und ist wieder im Besitz der Familie Lobkowitz. Melnik gilt als die Weinregion Tschechiens und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Prager. (Text: hr-fernsehen)