Folge 412

  • Deutschlands Megamauer – Die Rappbode-Talsperre

    Folge 412 (45 Min.)
    Wer Adrenalin braucht, ist hier genau richtig – an der mit 106 Metern höchsten Staumauer Deutschlands. 415 Meter ist sie lang, an der Krone mehr als 12 und an der Basis rund 78 Meter breit: die Mauer der Rappbode-Talsperre. Das monumentale Bauwerk im Harz staut die Flüsse Hassel und Rappbode. Gebaut wurde der graue Gigant in den Anfangsjahren der DDR. Heute sichert sie nicht nur die Trinkwasserversorgung der Region, sondern ist auch ein unvergleichlicher Action-Ort – mit Hängebrücke und Mega-Zipline. Ausgedacht haben sich das zwei bodenständige Harzer, die Brüder Maik und Stefan Berke.
    „Wir wollten nichts Klassisches machen,“ so Maik Berke. „Ja, das Wandern ist des Müllers Lust und Jodeln. Wir haben gesagt: Wir machen was, was raussticht aus der Masse. Und so haben wir Harzdrenalin erfunden“ „Wir können es heute Glaube nennen. Ich würde es Naivität nennen. Wir sind da so blauäugig rangegangen, haben gesagt, wir probieren es jetzt einfach, wir machen das. Und heute noch sagen viele, sie hätten wetten können, dass in diesem Tal niemals ein Seil hängen wird.“ Der Film führt auch in das klaustrophobische Innere des Giganten. Besonders ganz unten, im Fundament, spürt ein Mann den tiefen Respekt vor den Erbauern und ihrer Vision von Trinkwasserreservoir und Hochwasserschutz: Burkhard Henning, Chef der Talsperren Sachsen-Anhalts.
    „Ich bin gerne ganz unten, man ist ja praktisch weit unter dem Wasserspiegel. Man weiß, dass das gesamte
    Bauwerk über einem thront und dass hinter einem diese große Wassersäule steht mit über 80 Metern. Das ist schon so ein tolles Gefühl. Welchen Mut, welche Verantwortung die Konstrukteure und die Bauleute damals auf sich genommen haben, das zu bauen … Das haben die Altvorderen ganz toll errichtet.“ Fast hätte er nach der Wende seine Talsperre an amerikanische Investoren verloren.
    Hinter der Mauer, auf dem schwarzen Wasser der Rappbode, eine kleine, künstliche Insel, wackelnd im Sturm. Hier forscht der Ökologe Karsten Rinke vom Umweltforschungszentrum Leipzig-Magdeburg auf einem einzigartigen Seewasser-Observatorium, was Erderhitzung und Wassermangel mit der Rappbode-Talsperre machen. „Vier Grad ist das Wasser an der Oberfläche der Rappbode wärmer geworden in den letzten 25 Jahren. Das ist eine relativ hohe Zahl. Das können wir übrigens nur sagen, weil es so gute Messdaten gibt, sehr, sehr lange Messreihen.
    Zu DDR-Zeiten hat man gleich mit dem Beginn des Einstaus in den frühen sechziger Jahren mit dem Messprogramm begonnen. Da hat keiner zwischendurch das Programm eingestampft. Für uns Forscher ist die Rappbode Talsperre deshalb ein extremer Glücksfall, einzigartig in Deutschland.“ Drei Geschichten, drei Helden, die mit der Talsperre eng verbunden sind. Spektakuläre Bilder erzählen vom Mut der Erbauer, vom Klimawandel, von globalen Finanzströmen, von Heimatliebe, Zweifel und Thrill. Der Film zeigt auch Archivaufnahmen vom Bau dieses einmaligen Talsperren-Systems. (Text: MDR)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.11.2021MDRDeutsche Online-PremiereDi 09.11.2021ARD Mediathek

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 17.11.2021
02:15–03:00
02:15–
Di 16.11.2021
21:00–21:45
21:00–
NEU
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