Folge 327

  • Diamant – Räder, Legenden und Siege

    Folge 327 (45 Min.)
    Diamant-Fahrräder aus Hartmannsdorf bei Chemnitz sind mittlerweile Kult. Seit mehr als 120 Jahren wurden über 11 Millionen Räder produziert. Eine wechselvolle Unternehmensgeschichte voller Erfolge und Rückschläge. Besonders über die Radrennsport-Erfolge wurde „Diamant“ bekannt. Hochspannung zur Friedensfahrt 1955. Auf den letzten Metern gewinnt Gustav-Adolf Schur, von allen nur „Täve“ genannt, als erster Deutscher die 8. Friedensfahrt – auf einem Rennrad der Marke „Diamant“! Der Sieg ist eine Sensation, genau wie das Rad, auf dem sich der 24-Jährige schindet: „Es war das Gefühl von Sicherheit.
    Auf einem Rad zu sitzen, auf das man sich zu 100 Prozent verlassen konnte!“, sagt Täve noch heute. Auch Ursula und Gerd Klein erleben den schönsten Urlaub ihres Lebens ganz privat auf „Diamant“-Sporträdern. 1975 können sie keinen Urlaubsplatz in der DDR ergattern. Kurz entschlossen checken sie deshalb mit ihren Sporträdern auf dem Flughafen „Berlin – Schönefeld“ ein, um nach Bratislava zu fliegen. Von dort starten sie eine 1.300 Kilometer lange Radtour durch die CSSR und Ungarn. Drei Wochen Abenteuer! „Nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen haben neugierig auf unsere ‚Diamanträder‘ geschaut.
    Die waren ja bekannt, durch die Friedensfahrt.“ Die Alten sind Gold wert! Ludwig Karsch sammelt seit 30 Jahren Diamant Fahrräder. Sein ältestes Rad ist Baujahr 1906. Aber besonders stolz ist der Chemnitzer auf ein grün emailliertes Damenrad, Baujahr
    1927. Mit leichtem Rahmen und luxuriöser Ausstattung erobert „Die Schöne aus Sachsen“ in den 1920er-Jahren die Radfahrerherzen der Frauen. Anfang der 1980er-Jahre fahren DDR-Radsportler mit futuristisch aussehenden Zeitfahrrädern zahlreiche Siege ein. Ein Logo tragen die Räder nicht – und damit rätselt die Fachwelt, wer die erfolgreichen Flitzer eigentlich baut.
    Einer von ihnen ist Christian Pyttel. Der versierte Mechaniker fertigt seit 1975 in einer geheimen „Diamant“-Werkstatt maßgeschneiderte Zeitfahrräder für alle bekannten DDR-Radsportler. Auf einem seiner Räder gewinnt Olaf Ludwig 1981 alle Zeitfahretappen der Internationalen Friedensfahrt. Noch heute baut Pyttel in Rahmenbaukursen exklusive Fahrradrahmen. Mit der Wende 1989 wollte niemand mehr Diamanträder kaufen. Von ehemals 1.500 Mitarbeitern mussten 1.300 gehen. Nach schlaflosen Nächten fasst der letzte Betriebsdirektor der Diamantwerke, Dr. Hartwig Müller, einen Plan, um die Fahrradproduktion zu retten: In schicken Volvos, mit „Diamant“-Rädern auf dem Dachgepäckträger, schwärmen seine Händler in den Westen aus.
    Mit Erfolg! Wenige Monate später verkauft „Diamant“ mehr Sporträder in den alten als in den neuen Bundesländern. Ein Lichtblick für die gebeutelten Fahrradbauer. Die Dokumentation beleuchtet die wechselvolle Geschichte der ältesten mitteldeutschen Fahrradwerke und geht der Frage nach, warum die „Diamant“-Räder bis heute so viele Fans haben. Gegründet 1885 von den Gebrüdern Nevoigt, werden noch heute Fahrräder unter dem Namen „Diamant“ gebaut. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 30.07.2019MDR

Cast & Crew

Sendetermine

So 12.04.2020
13:55–14:40
13:55–
Mo 06.01.2020
06:45–07:30
06:45–
So 05.01.2020
16:25–17:10
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Mi 31.07.2019
03:10–03:53
03:10–
Di 30.07.2019
21:00–21:45
21:00–
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