7 Folgen (BBC-Fassung gekürzt (SRF)), Folge 1–7

"Unser blauer Planet II"
  • Folge 1 (44 Min.)
    Von der unerträglichen Hitze der Tropen bis zu den eiskalten Polen: Die Folge «Unbekannte Ozeane» nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die Weltmeere. Fast überall gibt es Leben, doch sind die Herausforderungen jedes Mal ganz unterschiedlich.
    In den Tropen lernt ein junger Delfin, sich an einer bestimmten Koralle zu reiben, die möglicherweise heilende Eigenschaften hat. Ein Grosszahn-Lippfisch nutzt einen Korallen-Amboss, um Muscheln zu knacken. Und eine Dickkopf-Stachelmakrele katapultiert sich hoch hinaus aus dem Wasser, um einen Vogel im Flug zu fangen.
    In gemässigten Gewässern bieten Teufelsrochen nachts ein bezauberndes Schauspiel, wenn sie durch ihre Flügelschläge aufgewühlte winzige Organismen zum Leuchten bringen. Zwei ganz unterschiedliche Gattungen, Kleine Schwertwale und Grosse Tümmler, vereinen sich zu einer einzigen beeindruckenden Jagdtruppe. Und ein weiblicher Schafskopf-Lippfisch ändert das Geschlecht, um einem älteren Männchen den Harem streitig zu machen.
    Doch das System unserer Ozeane befindet sich in rasantem Wandel. In der Arktis ist das Eis in den letzten 30 Jahren um 40 Prozent geschrumpft, mit tiefgreifenden Folgen für die dortigen Tierarten, darunter eine Walrosskuh und ihr Kalb. Die Meeresströmungen unterstützen die Erhaltung eines lebensbegünstigenden Klimas. Doch wie lange noch? (Text: SRF)
  • Folge 2 (44 Min.)
    Die Tiefsee ist der grösste Lebensraum auf unserem Planeten. Mittlerweile sind Wissenschaftler davon überzeugt, dass es hier mehr Leben gibt als irgendwo sonst auf der Erde. Wilde Tintenfischhorden gehen in der Tiefe auf die Jagd. Korallengärten blühen in absoluter Dunkelheit. Ein Walkadaver sorgt für Unruhe, als langsame, fünf Meter lange Haie um ihre erste Mahlzeit nach einem Jahr des Hungerns kämpfen.
    Je tiefer man abtaucht, desto höher wird der fast unerträgliche Druck, den das reine Gewicht des Wassers erzeugt. Doch sogar in einer Tiefe von acht Kilometern, in der man die biochemischen Prozesse des Lebens einst für undenkbar hielt, treffen die Filmemacher auf eigentümliche neue Arten, die ihr ganzes Leben im Dunklen fristen.
    An vulkanischen Brennpunkten gedeihen Mikrowelten. Die Wesen, die hier leben, sind so fremdartig wie die Welten, die sie bewohnen. Mit Haaren bedeckte Krabben ernähren sich von ausströmenden Hydrogensulfid-Wolken. Garnelen schweben am Rande von Chemikalienwolken, die so heiss sind, dass sie Blei schmelzen könnten. Und dennoch enthalten diese Geysire eventuell sogar die Lösung für das Geheimnis vom Ursprung allen Lebens auf der Erde. (Text: SRF)
  • Folge 3 (43 Min.)
    Regelmässig sucht eine Schildkröte eine Art Wellnesshotel im Riff auf, einen Ort, an dem Putzerfische sie von Algen und Parasiten befreien. Aber sie muss sich geschickt anstellen, um nicht Schlange stehen zu müssen – so gross ist der Andrang. Ein cleverer Zackenbarsch nutzt eine Art Fisch-Zeichensprache und arbeitet so mit einem Kraken zusammen, um gemeinsam ihre Beute aus den Verstecken zu jagen.
    Dank Supermakro-Zeitraffer lassen sich Korallenpolypen beim Wachsen und Sterben beobachten. Die winzigen Organismen bilden schliesslich riesige Strukturen, die sogar aus dem All zu sehen sind.
    Wenn es dunkel wird, versammeln sich Hunderte Haie, um die laichenden Zackenbarsche zu jagen.
    Steigende Temperaturen haben jüngst zur verheerendsten Korallenbleiche der Geschichte geführt. Doch Hoffnung bleibt. Denn immer noch findet eines der grössten Laichspektakel unter Wasser statt: Korallen, Fische und Wirbellose entlassen in nur einer Nacht ganze Wolken aus Eiern ins Meer. (Text: SRF)
  • Folge 4 (43 Min.)
    Mit speziellen, drucksicheren Kameras wurde das Filmteam Zeuge einer der herausforderndsten Jagden auf hoher See: Pottwale tauchen einen Kilometer tief, um Tintenfische zu erbeuten.
    Bis vor Kurzem wusste niemand, wie junge Schildkröten im grossen, weiten Ozean überleben. Bei den Dreharbeiten für diese Folge wurde entdeckt, dass sie auf hoher See Treibholz oder andere schwimmende Gegenstände als Versteck nutzen und dort viele Jahre bis zur Geschlechtsreife überdauern.
    Gallertartige Portugiesische Galeeren nutzen ein gasgefülltes «Segel», um nach Fischen zu jagen. Tausende Delfine treiben riesige Laternenfisch-Schulen zusammen, um sie unterhalb der Oberfläche einzufangen. Einzigartige Bilder von flüchtenden, aus dem Wasser springenden Laternenfischen entlarven, was sich hinter der jahrhundertealten Legende von der «kochenden See» verbirgt.
    Walhaie unternehmen eine unglaubliche Reise durch den Pazifik, an den Ort – so glauben Forscher mittlerweile -, an dem sie ihre Jungen sicher zur Welt bringen können. Und ein alterndes Albatrospaar riskiert sein Leben, um sein letztes Küken aufzuziehen. (Text: SRF)
  • Folge 5 (43 Min.)
    Sobald die Sonne im Frühjahr das Meer erwärmt, setzt sie eine gewaltige Verwandlung in Gang: Riesige Tangwälder streben dem Licht entgegen, Seegraswiesen dehnen sich auf Flächen von über 5000 Quadratkilometern aus, Algenblüten färben ganze Meeresregionen grün. Zählt man noch die Mangroven der Tropen dazu, so bilden diese von Pflanzen dominierten Meeresregionen die reichhaltigsten aller Lebensräume. Sie sind deshalb dicht besiedelt und jeder muss um seinen Anteil an Raum und Nahrung kämpfen.
    In Tangwäldern ist der Oktopus dazu gezwungen, zum ultimativen Fluchtkünstler zu werden, um seinem Erzfeind, dem Pyjamahai, zu entgehen. Ein Garibaldi-Fisch verteidigt seinen Algengarten vor plündernden Seeigeln – wobei sich Seeotter als ungewöhnliche Verbündete herausstellen. Auf den Seegrasprärien spielen Tigerhaie ein Katz-und-Maus-Spiel mit Grünen Meeresschildkröten. Positiver Effekt: Da die Reptilien nie an einem Ort bleiben können, fressen sie nirgendwo die Wiesen völlig kahl.
    Auf einer strauchigen Algenwiese taucht eine gewaltige Armee aus Grossen Seespinnen aus der Tiefe auf, um sich einmal im Jahr in Massen zu häuten. Dabei müssen die Krebse versuchen, nicht im Maul eines Monsters zu landen. Der bis zu vier Meter lange Stachelrochen ist besonders auf die weichen, frisch gehäuteten Seespinnen aus. Riesensepien kommen in Massen zusammen, um sich zu paaren. Kleine Männchen haben keine Chance, es sei denn, sie wenden einen Trick an. Sie geben vor, selbst ein Weibchen zu sein.
    In den Mangroven verlässt ein Fangschreckenkrebs seine langjährige Partnerin für ein grösseres Weibchen. Anderswo liefern sich Delfine, Wale, Seelöwen und Vögel ein Wettrennen zu einem Festmahl: riesige, planktonfressende Fischschwärme, angelockt von einer Algenblüte. (Text: SRF)
  • Folge 6 (43 Min.)
    60 Kilogramm schwere Thunfische sind für Seelöwen einfach zu schnell, um sie zu fangen. Doch die Robben kreisen ihre Beute als Team ein und treiben sie in flache Buchten. Dort gefangen, ist der Fisch dann ein leicht gefundenes Fressen. Landkrabben springen von Stein zu Stein und sind darauf bedacht, das Wasser zu meiden. Muränen schiessen aus Felsenbecken hervor, um sie zu schnappen, gefolgt von Oktopussen. Beide verfolgen ihre Beute sogar über trockenen Fels.
    Nach einem Flug von fast 100 Kilometern kehrt ein Papageientaucher mit einem Schnabel voll wertvollen Futters heim. Dabei muss er sich dramatische Kunstflug-Duelle mit den schnellen Raubmöwen liefern, damit ihm der Fang nicht entrissen wird, bevor er ihn an seine Jungen verfüttern kann. Im Pazifik lebt ein springender Schleimfisch in winzigen Höhlen über der Wasserlinie. Ein Männchen versucht, das Interesse einer Partnerin zu wecken. Wellen sind dabei ein ständiges Hindernis. Und diese Fische hassen das Wasser.
    Wenn Königspinguine zur Mauser an Land gehen, müssen sie den grössten Speckberg der Welt überwinden – Tausende See-Elefanten versperren ihnen den Weg. Haben sie das geschafft, halten die Vögel einen ganzen Monat ohne Nahrung durch. (Text: SRF)
  • Folge 7 (43 Min.)
    Unwissentlich füttern Albatrosse ihre Jungen mit Plastik, Delfinmütter schaden ihren neugeborenen Kälbern mit ihrer von Schadstoffen verseuchten Milch. Und der von Menschen verursachte Lärm übertönt sogar die natürlichen Geräusche, die Tiere zur Kommunikation nutzen. Viele Lebewesen kämpfen um ihr Überleben.
    Trotz dieser fatalen Auswirkungen enthält dieser Film auch eine tröstliche Nachricht, die Hoffnung macht.
    Vor 50 Jahren war der norwegische frühjahrslaichende Hering fast ausgestorben. Heute liefern die regenerierten Bestände eins der grössten Ozeanschauspiele, wenn Hunderte Buckelwale und Orcas sich zum Festmahl treffen.
    Auf den Galapagosinseln widmet ein Wissenschaftler den grössten Teil seiner Lebenszeit der Erhaltung des grössten Fischs überhaupt: dem Walhai. In der Karibik setzt sich eine Gemeinschaft für die Rettung der riesigen Lederschildkröten ein, indem sie Tiere und deren Gelege schützen, die ihnen früher als Nahrung dienten.
    Manche Veränderungen werden jedoch nach einem globalen Einsatz verlangen. Die Erwärmung der Meere bedroht grossflächige Korallenriffe, und das Ansteigen des Meeresspiegels könnte sich auf das Leben von Hunderten von Millionen von Menschen auswirken. (Text: SRF)

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