2005, Folge 7–8

  • Folge 7
    Robert Burdy begibt sich auf die weniger bekannten Spuren der DDR. Ziel der Expedition in die Vergangenheit sind die unterirdischen Betongefilde, die Bunker der Roten Armee. Die ehemaligen Sowjetischen Streitkräfte sind schon vor mehr als 15 Jahren aus Deutschland abgezogen. Zurück blieben Kasernen, ehemalige Militärflugplätze, Truppenübungsgelände – eine Fläche, größer als das Saarland. Fast 50 Jahre hatte die Rote Armee mit einer halben Million Menschen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Besatzungsrecht ausgeübt. Eine Zeit, die viele Spuren hinterlassen hat.
    Auch unter der Erde, mit riesigen, weit verzweigten Bunkeranlagen. Unterirdische Zeugen des Kalten Krieges, die damals zu den größten militärischen Geheimnissen zählten. Nicht weit von Königsbrück in Sachsen: ein ehemaliges Übungsgelände der Sowjetarmee. Ein Panzerschießplatz. So zumindest sollte es aussehen. Paul Bergner, ein Bunkerexperte, taucht ab in einen der geheimsten Kommandobunker der Sowjets auf deutschem Boden. Ein Bunker, gesichert gegen Atombomben, gegen chemische und bakteriologische Waffen. Ein anderer streng geheimer Bunker, auf dem Gelände des einstigen sowjetischen Militärflughafens Finsterwalde.
    Hier befand sich damals ein Extraareal, perfekt abgeschirmt mit drei Hochsicherheitszäunen, freilaufenden Hunden und 600 KGB-Leuten. Selbst die Flughafenbesatzung wusste nicht, was in dieser verbotenen Zone lagerte. Niemand hätte gewagt, danach zu fragen, so heute Augenzeugen. Allein die Frage galt als Hochverrat. Der Film von Michael Erler erforscht den Alltag in den Katakomben der Macht und fragt nach dem strategischen Sinn dieser technischen Erfindungen in einem Klima gegenseitiger Bedrohung. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.10.2005MDR
    • Alternativtitel: Die Katakomben der Genossen
    Folge 8
    Gedacht waren sie für den Ernstfall, den Krieg, schlimmstenfalls den atomaren. In den unterirdischen Katakomben wollten sich ein paar hundert Genossen von Regierung, NVA und Staatssicherheit verschanzen und verkriechen, bis der Klassenfeind geschlagen ist. So verfügte z.B. der Nationale Verteidigungsrat der DDR, Erich Honecker an der Spitze, bei Prenden und in der näheren Umgebung über ein Bunkersystem, das Anfang der achtziger Jahre technisches Nonplusultra war. Der Führungsbunker hätte der hundertfachen Sprengkraft der Hiroshimabombe getrotzt. Doch nicht nur hier in Prenden, sondern auch in Mitteldeutschland haben die Genossen ein weit verzweigtes Schattenreich errichtet, das heute noch weitgehend unerforscht ist. Um den technischen Höchststand der Bunkeranlagen zu ermöglichen, musste die DDR-Wirtschaft mit ihren relativ begrenzten Mitteln alles aufbieten. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.10.2005MDR

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