25 Jahre lang war ihr Bruder schon drogenabhängig, als die Journalistin und Buchautorin Kerstin Herrnkind eines Abends die Nachricht erhielt, dass ihr Bruder Uwe tot aufgefunden wurde. Dabei hatte sie alles versucht, ihm zu helfen. Er war sogar bei ihr eingezogen, hatte einen Entzug und eine Therapie gemacht. Am Ende jedoch hatte die Sucht nach Heroin gewonnen. Nach dem Tod ihres Bruders machte sich Kerstin Herrnkind auf die Suche nach Ursachen, tauchte in die gemeinsame Familiengeschichte ein, sprach mit ihrer Mutter, mit Freunden. Und schrieb darüber ihr neues Buch: „Den Drachen jagen“. Kerstin Herrnkind wuchs in Bremen und im Umland von Hamburg auf. Schon während ihres Studiums Bibliothekswesen und Literaturwissenschaft
schrieb sie Artikel für den Lokalteil des „Buxtehuder Tageblattes“. Es folgte ein Volontariat bei der „Nordsee-Zeitung“, sie schrieb für die Bremer Redaktion der „taz“, seit 1999 ist sie Reporterin beim „Stern“. Ihre bisher größte Recherche: ihr viel beachtetes Buch „Maries Akte“ über ihre Großtante Marie, der Ärzte in der NS-Zeit eine wahnhafte psychische Störung diagnostizierten. Als „lebensunwert“ wurde Marie schließlich ein Opfer der Krankenmorde der deutschen Nationalsozialisten. Mittlerweile hat Kerstin Herrnkind ein halbes Dutzend Bücher veröffentlicht. Über ihr aktuelles Werk „Den Drachen jagen“, die tragische Drogengeschichte ihres Bruders, spricht sie auf dem Roten Sofa. (Text: NDR)