Rundum zufrieden mit dem eigenen Körper, das sind nur wenige Menschen. Melodie Michelberger zählt dazu. Sie hat sich mit ihrem Dicksein angefreundet. Als „Körper-Aktivistin“ möchte sie ein Zeichen setzen in einer Gesellschaft, in der dicke Menschen immer wieder herabgewürdigt werden. Dafür hat sie nun ihr erstes Buch „Body Politics“ veröffentlicht. Schon als Kind entwickelte Melodie Michelberger eine Essstörung mit extremen Gewichtsschwankungen. Auch beruflich hatte sie unmittelbar mit dem Thema Schönheitsideale zu tun: Als junge Erwachsene war sie als Modeassistentin bei vielen Fotoshootings dabei, hat den
Models geholfen, sich an- und auszuziehen. Anschließend war sie als Redakteurin für Frauenzeitschriften, in denen es bekanntermaßen häufig auch um Diäten geht, tätig. Inzwischen Ehefrau und Mutter, erlitt sie schließlich einen seelischen Zusammenbruch mit Erschöpfungsdepression und Burn-out. Erst mithilfe einer jahrelangen Therapie hat sie gelernt, nicht mehr ständig über Kalorien und Sportpensum nachzudenken. Vielmehr hat sie zur Selbstliebe gefunden und postet häufig Fotos von sich in Unterwäsche in den sozialen Netzwerken. Damit zeigt sie: Ich bin rund und glücklich mit meiner Figur. (Text: NDR)