Chronik der Wende

Die eigenwilligste Kundgebung jener Tage findet am 23. Oktober in Schwerin statt. Das „Neue Forum“ hat zum Protest gegen die geplante Wahl von Egon Krenz auch zum Staatsratsvorsitzenden aufgerufen; die SED-Bezirksleitung versucht die eigene Anhängerschaft zu mobilisieren: Am selben Ort, zur selben Zeit soll sie für die Wende demonstrieren. Am selben Tag veröffentlichen Bürgerinitiativen in Berlin eine 100-seitige Dokumentation mit Tatsachen- und Erlebnisberichten über die Polizeieinsätze am 7. und 8. Oktober. (Text: rbb)

Kurz nacheinander fasst die „Zustimmungs-Maschine“ DDR-Volkskammer am 24.Oktober ihren letzten einstimmigen Beschluss – die Entbindung Erich Honeckers vom Posten des Vorsitzenden des Staatsrates – und wählt zum ersten Mal in der 40-jährigen Geschichte der DDR mit 26 Gegenstimmen und bei 26 Enthaltungen den neuen Staatsratsvorsitzenden, Egon Krenz. Die Protestdemonstrationen gehen weiter. (Text: rbb)