bisher 149 Folgen, Folge 26–50

  • Folge 26
    Sie sind in die religiös-korrekte Abaya gehüllt, dürfen kein Auto fahren, verfolgen beruflich aber ihre eigene Karriere. Die Frauen in Saudi-Arabien fordern das System von innen heraus. Rasha Hefzi zum Beispiel lebt in Jeddah, wo sie im Dezember 2015 in den Stadtrat gewählt wurde. Es war die erste Wahl in der Geschichte des Landes, bei der Frauen wählen und sich als Kandidatin aufstellen konnten. Doch schon bei der ersten Stadtratssitzung kam es zu Diskussionen. Ihre konservativen Kollegen wollten nicht mit ihr im selben Raum sitzen und sie hinter eine Wand verbannen. Rasha Hefzi ließ das nicht mit sich machen. „Sie meinen, Frauen beschützen zu wollen, in dem sie uns ausschließen, von ihrer Welt getrennt halten, einhüllen und einem männlichen Vormund unterstellen.
    Doch das ist kein Schutz, sondern Belagerung.“ Rahsa Hefzi steht für eine neue Generation von Saudis, die, oft nach einem Studium im Ausland, mit differenziertem, kritischem Blick ihre Heimat betrachten und nicht mehr nur Untertanen eines repressiven absolutistischen Königreichs sein wollen. Selbstbewusst schließen sie sich zusammen, gründen Firmen, realisieren Projekte und entwickeln Ideen dafür, was diese Gesellschaft an Innovationen für die Zukunft braucht – ob in der Wirtschaft, der Politik, den Medien, oder im gesellschaftlichen Leben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.05.2016ZDF
  • Folge 27
    Am schlimmsten für Hala Al-Saliba ist es, morgens den Kaffee alleine zu trinken, ohne ihren Mann, in einem fremden Land, ihrer neuen Heimat Deutschland. Sie hat mit ihrer Familie in Aleppo direkt an der Frontlinie gelebt. Marcel Mettelsiefen hat 2014 den Dokumentarfilm „Die Kinder von Aleppo“ über die Familie gedreht, der unter anderem mit dem Emmy Award und dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr Mann Abu Ali war Kommandeur in der Freien Syrischen Armee, sie und die vier Kinder wollten nicht von seiner Seite weichen und haben in Aleppo tägliche Bombardements ertragen.
    Marcel Mettelsiefen hat das dramatische Schicksal der Familie weiter begleitet, ihr Leben hat sich in dieser Zeit noch einmal völlig geändert. Abu Ali Al-Saliba wurde gefangengenommen, möglicherweise hingerichtet, Hala ist nun alleine mit ihren Kindern an der Frontlinie. Nach langem Zögern entscheidet sie, mit den Kindern Syrien zu verlassen und über Istanbul – wie Hunderttausende andere Syrer – nach Deutschland zu fliehen. Marcel Mettelsiefen hat die Familie beim Abschied aus Syrien und auf ihrer Flucht bis zu ihrer neuen Heimat in Goslar begleitet.
    Hier sind sie nun endlich in Sicherheit, doch für sie beginnt ein neues Leben mit ganz neuen Schwierigkeiten, ohne den Vater und Ehemann, in einem völlig fremden Land. Für alle bedeutet es etwas anderes: Hala Al-Saliba muss nun alleine für die Familie sorgen, lebt in Gedanken aber immer noch in Syrien und versucht herauszufinden, ob ihr Mann doch noch lebt. Helen, die älteste Tochter, versucht dagegen, Syrien zu vergessen und ganz wie ein deutscher Teenager zu leben. Ihr Bruder Mohammed wiederum reagiert völlig anders, wendet sich dem Koran zu.
    Wie werden sie die neue Herausforderung meistern? Wird es ihnen gelingen, sich in Deutschland ein neues Leben aufzubauen? „Neue Heimat Deutschland – das Schicksal der Kinder von Aleppo“ zeigt das Schicksal von Flüchtlingen nicht, wie die meisten anderen Beiträge zu diesem Thema, ausschnitthaft, etwa auf der Balkanroute oder im Flüchtlingsheim, sondern in seiner ganzen Entwicklung, vom Bürgerkrieg in Aleppo über die Flucht bis zu ihrem neuen Leben in Goslar und stellt damit einen einzigartigen Beitrag zum beherrschenden Thema in Deutschland dar. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 05.05.2016ZDF
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 08.03.2016 angekündigt
  • Folge 28
    Soweto – „Southwestern Township“. Kein anderes Township ist so zum Markenzeichen für den Kampf gegen die Apartheid geworden. Im Juni 2016 jährt sich der Schüleraufstand von Soweto zum 40. Mal. Der 16. Juni 1976 ist auch der Ausgangspunkt, um in die Gegenwart zu schauen: Wo steht das Township heute – 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid? Haben sich Träume, Hoffnungen und Wünsche von damals erfüllt? Haben sich Opfer im Kampf für Freiheit gelohnt? Der Schüleraufstand vom 16. Juni 1976 gilt als der Beginn vom Ende der Apartheid.
    Dutzende starben damals. Das Land am Kap geriet in Aufruhr. Zum Symbol dieses Aufstands wurde der zwölfjährige Hector Pieterson, dessen Bild, auf dem er sterbend in den Armen eines Mannes weggetragen wird, um die Welt geht. Neben ihm rennt mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Schwester Antoinette. Von ihrem Schicksal und dem ihrer Mutter ausgehend, rekapituliert die „auslandsjournal“-Dokumentation „Revolte der Kinder – Der Anfang vom Ende der Apartheid“ diesen Tag vor 40 Jahren. Wie war die Stimmung damals? Was geschah genau? Wir treffen Zeitzeugen von damals und die Schüler von heute.
    Wir sprechen mit aufstrebenden Unternehmern und jenen, die bis heute in den Slums in tiefer Armut leben. Wir treffen afrikanische Ausländer, die den Fremdenhass täglich zu spüren bekommen. Wir begleiten Musiker, Immobilienmakler, Fußballfans, Taxifahrer, Touristen und Partymacher, um uns der Realität des heutigen Soweto zu nähern. Soweto ist heute ein Ort der großen Hoffnungen, aber noch immer vieler Ängste und Sorgen, eine pulsierende Legende, die noch immer sozialen Sprengstoff birgt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.06.2016ZDF
  • Folge 29
    Früher Weltreich, heute nur noch einer von 28 EU-Mitgliedsstaaten. Und bald vielleicht wieder auf eigenen Wegen. Am 23. Juni 2016 entscheidet sich Großbritanniens Zukunft. Dann werden die Briten darüber abstimmen, ob sie in der EU bleiben oder doch lieber austreten wollen. Wie die Entscheidung ausgeht, ist derzeit nicht vorherzusehen. Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat laut Umfragen in der britischen Bevölkerung etwa genauso viele Anhänger wie Gegner. Doch wer will den Brexit? Und wer würde dagegen stimmen? Was würde der Brexit für Großbritannien bedeuten? In Schottland, Nordirland und in Wales würde eine Mehrheit der Menschen gern mit „Remain“ stimmen, während eine Mehrheit der Engländer das Königreich lieber von Brüssel losgelöst sähe.
    Besonders eng sehen das die Schotten. Für den Fall, dass Großbritannien und Nordirland die Europäische Union verlassen sollten, wollen 58 Prozent der Bevölkerung Schottlands in einem zweiten Referendum über die Unabhängigkeit mit Ja stimmen. Kurz vor der Schicksalsfrage reist Diana Zimmermann durch Großbritannien und sucht in London, Lincolnshire, Schottland und Nordirland Antworten auf die Fragen: Wer stimmt wie und warum? Wie ticken die Briten? Und was hält das Königreich eigentlich zusammen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 22.06.2016ZDF
  • Folge 30
    Die UN spricht von der größten humanitären Katastrophe in Syrien: Seit dem Bruch der einwöchigen Waffenruhe am 19.09. fliegt die syrische und die russische Luftwaffe Angriffe auf Aleppo. Knapp 300 000 Menschen leben noch immer in dem umkämpften Gebiet, sie sind den Bombardements schutzlos ausgeliefert, die Zahl der zivilen Opfer ist hoch. Die Luftangriffe zielen auch auf Wohnviertel, Schulen und Krankenhäuser. Schwere bunkerbrechende Bomben zerstören auch die Schutzkeller der Zivilisten. Die Reportage zeigt den Alltag von Familien, die im Osten Aleppos ausharren, zunächst im August, während der seit Jahren üblichen Angriffe. Dann, zu Beginn der Waffenruhe, am 12.09., schöpfen sie Hoffnung, die sich schon nach einer Woche als trügerisch erweist: Denn die Luftangriffe sind nun so heftig wie nie zuvor, ebenso das Leid in der Osthälfte der Stadt. Mehr als 300 Zivilisten sind seit dem Ende der Waffenruhe getötet worden, es fehlen Nahrungsmittel, Trinkwasser und medizinische Versorgung. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.10.2016ZDF
  • Folge 31
    Telosqof, 20 Kilometer nördlich der IS-Hochburg Mosul im Nordirak. Zuvor ist es Einheiten der kurdischen Peschmerga gelungen, diese vorwiegend von Christen bewohnte Stadt vom IS zu befreien. Seitdem versucht der sogenannte „Islamische Staat“ immer wieder, Telosqof zurückzuerobern. So auch am 3. Mai 2016. Am helllichten Tag rücken sie mit 200 Kämpfern in gepanzerten Fahrzeugen bis zur Stadtgrenze vor. Unserem Reporter Ashwin Raman ist es gelungen, dieses Ereignis filmisch festzuhalten, und erstmalig in diesem Konflikt US-amerikanische Soldaten in kriegerischen Handlungen zu dokumentieren.
    Innerhalb von drei Monaten im Sommer 2014 hat der IS die gesamte politische Lage im Nahen Osten verändert. Die Weltmächte mussten hilflos zusehen, wie eine Gruppe von fanatischen islamischen Kämpfern blitzartige Siege gegen die Armee des Iraks und gegen die Armeen von Syrien und Kurdistan gelangen. Es folgten Hinrichtungen, Morde und Vertreibungen. Für die IS-Führung war dies der erste Schritt, die Welt unter ein großes islamisches Kalifat stellen zu wollen. Nach anfänglichen Erfolgen musste der IS einige Rückschläge hinnehmen.
    Laut des US- Verteidigungsministeriums hat er bereits 14 Prozent seines Territoriums verloren. So sind syrische Städte wie Kobane, Teile von Aleppo und Rakka nicht mehr unter der Kontrolle des IS. Im Irak konnte die irakische Armee Ramadi und Fallujah wieder zurückerobern. Den größten Erfolg konnten allerdings die Peschmerga vermelden. Im November 2015 gelang es ihnen, den IS aus weiten Teilen der Region Sinjar zu vertreiben. Momentan laufen die Vorbereitungen für den Schlag auf die IS-Hochburg Mosul auf Hochtouren.
    Im Sommer 2016 war der mehrfach ausgezeichnete Kriegsreporter Ashwin Raman über zwei Monate im Irak und in Syrien unterwegs. Ausgestattet mit einem Rucksack und einer kleinen Videokamera lebte Raman wochenlang mit den Soldaten der kurdischen Armee. Dabei gelangen ihm hautnahe Aufnahmen vom Leben an der Frontlinie. Exklusiv konnte Raman die Ausbildung kurdischer Rekruten durch deutsche Bundeswehr-Soldaten begleiten. Deutschland beliefert die Peschmerga mit Waffen, unter anderem mit panzerbrechenden MILAN-Raketen. Begleitet wird Raman auf seiner Reise von Hiwa Amin, einem deutschsprachigen Peschmerga.
    Obwohl Amin ein Oberstleutnant bei den Peschmerga ist, musste er seine Kalaschnikow für 1500 Dollar auf dem Basar kaufen. Das ist keine Seltenheit, ein Großteil der kurdischen Kämpfer ist gezwungen, für Waffen und Ausrüstung selbst zu sorgen. Amins Appell an Frau Angela Merkel: „Bitte schick uns mehr Waffen. Wir kämpfen nicht nur für uns, sondern für die ganze Welt.“ Dass es nicht harmonisch zwischen den Kurden und der irakischen Armee läuft, erfährt Raman von General Sirwan Barzani, dem kurdischen Oberbefehlshaber an der Makhmur Front.
    Barzani: „Die Iraker sind zwar hier, tun jedoch herzlich wenig. Sie haben ein paar Dörfer zurückerobert und mehr nicht. Seit die Iraker hier sind, werden meine Männer mehrmals am Tag angegriffen.“ Während seiner Reise erlebt Raman immer wieder die Improvisationskunst des IS. Abseits der Selbstdarstellung in Propagandavideos als Hightech-Armee, verwendet der IS überwiegend Lowtech bei seinen Angriffen. So werden zivile Fahrzeuge mit Panzerstahl aufgerüstet oder Camouflage-Jacken entworfen, um sich vor Drohnen „unsichtbar“ zu machen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.10.2016ZDF
  • Folge 32
    Das junge Amerika wählt, und das ZDF schickt Dner, einen Star unter Deutschlands Youtubern, über den großen Teich, um vor Ort zu erfahren: Wie tickt das junge Amerika? Was denkt, fühlt und will das junge Amerika im Vorfeld der Wahl? Was interessiert an Politik – und was nicht? Was polarisiert, was mobilisiert, was interessiert? Dner trifft auf Youtube-Kolleginnen, auf professionelle Gamer, auf Politiker, auf Schüler, auf Menschen, die politisch engagiert sind, und auf andere, die erlebten, was Amerika 2016 in Mark und Bein traf. Er erforscht Metropolen ebenso wie die Provinz. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.10.2016ZDF
  • Folge 33
    Er ist allgegenwärtig und äußerst rätselhaft: Kim Jong Un, Nordkoreas Machthaber. 2011 beerbte er seinen verstorbenen Vater, als dritter Machthaber der Kim-Dynastie in Folge. Kim wurde in der Schweiz ausgebildet, ging auf eine öffentliche Schule, soll ein fleißiger und ehrgeiziger Schüler gewesen sein, der viel Spaß am Basketball hatte. Die Hoffnung: Mit ihm als Nachfolger seines Vaters könnte sich das Land dem Westen vorsichtig öffnen. Doch in Wirklichkeit verschärfte sich seit seiner Machtübernahme die Nordkorea-Krise. Nach mehreren Atomwaffentests erklärte sich das Land 2012 selbst zur Atommacht.
    Der UN-Sicherheitsrat verhängte danach Sanktionen, das Regime provozierte weiter mit Militärmanövern und Atomtests. Auch im familiären Umfeld ging Kim Jong Un mit harter Hand gegen Kritiker vor. So ließ er 2013 seinen Onkel Jang Song-Thaek wegen angeblicher Umsturzversuche hinrichten. Auch seine Tante verschwand – unklar ist, ob sie das Schicksal ihres Mannes teilt oder ob sie Selbstmord beging. Die Versuche des Westens, eine Annäherung mit dem Regime zu erzielen, schlugen bislang alle fehl. Einzig der amerikanische Basketball-Star Dennis Rodman sollte mit skurrilen Besuchen in Pjöngjang zeigen, dass der Diktator ein Mann zum Anfassen ist.
    Die Dokumentation „Geheimakte Kim Jong Un – Nordkoreas rätselhafter Führer“ zeigt das Bild eines Mannes, der sein Land immer weniger abschirmen und abschotten kann, aber trotzdem keine Verhandlungen mit dem Westen will. Der Autor Anthony Dufour berichtet auch Persönliches, so beispielsweise über die Freundschaft Kims zu einem japanischen Koch oder über die bewusst inszenierte Ehe mit der Sängerin Ri Sol-Ju. Die Dokumentation befragt außerdem Zeitzeugen und Experten und gibt exklusive Einblicke in das Leben des wohl rätselhaftesten Diktators der Welt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 25.01.2017ZDF
  • Folge 34
    Er ist der jüngste Präsident in der Geschichte Frankreichs. Macron ist mit 39 Jahren, ohne Partei, nur mit einer eigenen politischen Bewegung aus Tausenden Anhängern in den Élysée eingezogen. Die Dokumentation zeichnet die biografischen Stationen seines Lebens nach, vom Theaterschauspieler in seiner Schule über das Philosophiestudium bis zum Investmentbanker. Mit 37 wurde er zum Minister ernannt und träumte bereits, die Führung der Nation zu übernehmen. In der Sendung „auslandsjournal – die doku“ erzählen Zeitzeugen und Wegbegleiter von dem rasanten Aufstieg des jungen Politstars. Seltene Archivaufnahmen beleuchten das Privatleben des jungen Präsidenten, der in einer ungewöhnlichen Ehe lebt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.05.2017ZDF
  • Folge 35
    Als Kinder entführt von Terrororganisationen wie der Lord’s Resistance Army (LRA) in Uganda oder der Boko Haram in Nigeria. Gezwungen zu töten, als Sexsklaven missbraucht. Oft verbringen diese Kinder viele Jahre im Busch als Geiseln von Rebellen, auf der Flucht vor Regierungstruppen, die sie jagen. Viele dieser Kinder überleben dieses Martyrium nicht. Und wenn sie es überleben und entkommen können, sind sie schwer traumatisiert und werden oft von ihren Familien abgelehnt. Gemeinsam mit ihren Kindern. Denn die meisten der Mädchen kehren als Mütter nach Hause zurück. ZDF-Afrika-Korrespondent Jörg Brase hat einige von ihnen getroffen und erzählt die Geschichten dieser „Kinder des Terrors“.
    Auch Evelyn Amony und Victoria Nyanyjura haben dieses Schicksal erlitten. Evelyn wurde mit 11 Jahren auf dem Schulweg von der LRA entführt. Mit 14 nahm sie der berüchtigte Anführer der LRA, Joseph Kony, zur Frau. Sie gebar ihm drei Töchter im Busch. Die Älteste ist heute 16 Jahre alt. Victoria wurde als Schülerin der Missionsschule in Aboke gemeinsam mit 138 anderen Mädchen von der LRA verschleppt. Die Entführung der Aboke-Girls war damals eine Meldung, die um die Welt ging. Victoria lebte acht Jahre in Gefangenschaft. Beide Frauen und ihre Kinder kämpfen bis heute mit den Folgen dieser traumatischen Ereignisse. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.05.2017ZDF
  • Folge 36
    Was, wenn Populisten an die Macht kommen? Spätestens seit Trump ist das keine theoretische Frage mehr. In vielen Teilen der Welt sind Populisten salonfähig geworden. Was sind die Parallelen, was sind die Unterschiede zwischen den Ländern, was eint die neue Internationale der Populisten? Dunja Hayali geht diesen Fragen nach – Ausgangspunkt ihrer Reise ist Europa. Erste Station ist Frankreich nach der Wahl, von der sich Marine Le Pen einen Sieg erhofft, und Ungarn nach über sechs Jahren Viktor Orban. Weitere Stationen führen sie in die USA nach 100 Tagen Trump sowie Richtung Venezuela, wo das Phänomen des Linkspopulismus, des Chavismus, bis heute nachwirkt. Dunja Hayali trifft auf ihrer Reise Gegner und Unterstützer von Populisten. In ihren persönlichen Begegnungen mit den Menschen ergründet sie, was die kurz- und langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen sind, wenn Populisten regieren. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.05.2017ZDF
  • Folge 37
    Hebron, die größte palästinensische Stadt im besetzten Westjordanland. Hier wird sie gemessen, die Fieberkurve des Nahostkonflikts, des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern. „Wenn ich mein Haus an einen Juden verkaufe, würde mein Herz vermutlich aufhören zu schlagen. Ich wäre ein Verräter vor Gott und vor meinem Volk. Ich habe nichts gegen Juden, aber ich kann ihnen nicht meine Heimat verkaufen.“ „Sollen wir als Gäste auf unserem Land leben?“ Abed will bleiben, auch 50 Jahre nach dem Sechstagekrieg, in dessen Folge Israel das Westjordanland besetzt hat.
    Schon oft haben reiche Juden aus Israel und den USA dem palästinensischen Souvenirhändler Abed Al Muhtaseb viel Geld für sein Haus geboten. Angeblich mehrere Millionen Dollar. Schwer vorstellbar ist das nicht, obwohl Abeds Haus bescheiden, ja gar baufällig ist. Aber es liegt mitten in Hebron mit Blick auf die Machpela, eine der heiligsten Stätten im Judentum. Dort sind der Überlieferung nach Abraham, Isaak und Jakob sowie ihre Frauen begraben.
    „Es gibt nur zwei Sachen, die das Leben in Hebron hart machen: der Terror durch die Araber und dass wir Siedler dämonisiert werden. Wir sollen kein Recht haben, in dem Land zu leben, das uns von Gott gegeben wurde?“, sagt uns die jüdische Siedlerin Tzipi Schlissel, deren Vater von einem palästinensischen Attentäter in Hebron getötet wurde. Hebron, mit 200 000 Einwohnern die größte palästinensische Stadt im besetzten Westjordanland. Es ist die einzige palästinensische Stadt, in der es gleich vier jüdische Siedlungen mitten im Zentrum gibt.
    Etwa 800 Siedler leben hier, bewacht von rund 2000 israelischen Soldaten. Das Stadtzentrum ist kaleidoskopartig fragmentiert und die neuralgischen Punkte stets spannungsgeladen. Wir begleiten jüdische Siedler, Soldaten, Palästinenser. Sie führen uns zurück in die Geschichte der Stadt seit dem Sechstagekrieg, seit dem Moment, in dem Israel Besatzungsmacht wurde. Und sie zeigen uns ihr Leben heute, 50 Jahre danach.
    Denn der Konflikt ist der gleiche, doch die Methoden des Kampfes haben sich verändert. Es ist der 24. März 2016, als der Palästinenser Imad Abu Shamsiya vor seiner Haustür in Hebron filmt, wie der israelische Soldat Elor Azaria seine Waffe entsichert und einen verletzt am Boden liegenden Palästinenser mit einem Kopfschuss tötet. Zuvor war der Palästinenser mit einem Messer auf einen Kameraden losgegangen. Imads Bilder gingen um die Welt. Dem Soldaten wurde der Prozess gemacht, die israelische Gesellschaft war in Aufruhr, und der Kampf der Bilder hatte begonnen.
    Kameras sind die neue Waffe. Und in Hebron filmt nun fast jeder: Die Palästinenser filmen Übergriffe von Siedlern und Soldaten. Siedler filmen Attacken von Palästinensern, und die Überwachungskameras von Armee und Staat schweben über allem. Die Kamera soll schützen und Beweise liefern. Beweise für die eigene Wahrheit. Doch in Hebron gibt es viele Wahrheiten. Einzig einer würden wohl alle zustimmen: Eine Lösung ist nicht in Sicht, denn niemand hier will „sein Land“ aufgeben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.06.2017ZDF
  • Folge 38
    Wie hat sich die Türkei nach dem Putschversuch des Militärs im vergangenen Sommer verändert? Es war eine der blutigsten Nächte in der Geschichte der Türkei, als das Militär am 15. Juli 2016 versuchte, die Macht an sich zu reißen. Seitdem sind hunderttausend Bürger inhaftiert und Staatsbeamte entlassen worden. Staatspräsident Erdogan hat seine Idee von einem Umbau der türkischen Demokratie in ein Präsidialsystem nach einem Referendum umgesetzt. Die Dokumentation zeigt anhand von Schicksalen, wie sehr sich das Land verändert hat. ZDF-Türkei-Korrespondent Luc Walpot trifft Unternehmer, die ihre Firma verloren haben, Richter, die abgesetzt wurden, junge Kadetten, die der Militärakademie verwiesen wurden und Offiziere, die nach der Putschnacht geflohen sind. Ihre Biografien zeigen, dass die Demokratie in der Türkei mehr und mehr ausgehöhlt wird. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 12.07.2017ZDF
  • Folge 39
    Ungarn ist zu einem Anlaufpunkt für Rechtsextremisten aus Ost und West geworden. Sie halten im Land immer wieder Kongresse und Treffen ab, einige ziehen sogar dorthin. Denn sie fühlen sich in Ungarn selbst von höchster Stelle willkommen. Zwar behaupten die ungarische Regierung und Ministerpräsident Viktor Orbán immer wieder, entschieden gegen die Rechtsaußenszene vorzugehen. Doch daneben stehen andere Botschaften. „Aber natürlich wollen wir wahre Flüchtlinge einlassen: Deutsche, Holländer, Franzosen und Italiener, erschreckte Politiker und Journalisten, die hier in Ungarn das Europa finden, das sie in ihren Heimatländern verloren haben“, so Orbán im Februar 2017. Eine Einladung, der zahlreiche Rechtsextreme gefolgt sind.
    Zum Beispiel die Briten James Dowson und Nick Griffin, ehemals in der British National Party, aus Deutschland Horst Mahler und Mario Rönsch, der in Ungarn untergetaucht sein soll. Mittlerweile hat die ungarische Regierung reagiert, hat Mahler, Dowson und Griffin des Landes verwiesen. Ist Ungarn ein Knotenpunkt der rechtsextremistischen Szene, ein Rückzugsraum, in dem sie sich organisieren kann? ZDF-Südosteuropa-Korrespondentin Eva Schiller und die freie Autorin Katrin Molnár blicken auf das rechte Netzwerk in Ungarn und den Einfluss auf die Szene in Europa und den USA. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 15.11.2017ZDF
  • Folge 40
    Raketentests, Kriegsdrohungen, Menschenrechtsverletzungen und plötzlich Signale der Dialogbereitschaft. Nordkoreas Staatsführer Kim Yong Un hält die Welt auch 2018 in Atem. Doch was spielt sich in dem abgeschotteten Land wirklich ab? Wie leben die Menschen zwischen Sanktionen und totaler Überwachung? Nur selten wird westlichen Journalisten die Einreise nach Nordkorea gestattet. Michael Höft ist es gelungen, das Land zu bereisen. Die Reise beginnt in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang. Mitten im kalten Winter beobachten Höft und sein Team Arbeiterkolonnen, die mit einfachem Werkzeug Eis von den Fahrbahnen kratzen, und Soldaten, die zentnerschwere Betonklötze schleppen.
    Sie erleben ungeheizte Fabrikräume, in denen Arbeiterinnen ohne Schutzkleidung giftige Dämpfe einatmen. Dagegen sagt die 46-jährige Kim Mi Ran, Frau eines ehemaligen Fußballnationalspielers: „Auch wenn es woanders schön aussieht und mehr glitzert, ist unser Land das Beste, denn nur hier kann man gut und glücklich leben.“ Sie gehört zur privilegierten Schicht. Die modern ausgestattete 220 Quadratmeter große Wohnung wurde ihr mietfrei vom Staat überlassen. So belohnt die Diktatur ihre treuen Gefolgsleute. Der größte Teil der Bevölkerung lebt dagegen unter völlig anderen Bedingungen: ohne Strom, Heizung, oft ohne fließend Wasser und vor allem unter ständiger Überwachung.
    Doch Nordkorea will ein perfektes Leben in einem perfekten Staat präsentieren. Ständig begleitet und bewacht wird das Film-Team von zwei Männern aus dem Ministerium, die das Team auch an moderne Sportstätten führen: Hier trainieren junge Talente und hoffen bis zuletzt auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen im benachbarten Südkorea. Abseits der „schönen neuen Welt“, die die staatliche Propaganda heraufbeschwört, gelingt es dem Kamera-Team, die bedrückende Atmosphäre eines von der Außenwelt völlig abgeschotteten Landes in ungewöhnlichen, oftmals heimlich gedrehten Bildern einzufangen und die Inszenierungen offenzulegen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2018ZDF
  • Folge 41
    Es sind die letzten Schlachten gegen den IS in Syrien und Irak: Ein Kampf um jedes Haus, um jedes Dorf, mittendrin Männer, Frauen und Kinder, die nur eines wollen überleben. Der freie Journalist Ashwin Raman ist mit seiner Kamera in die Todeszonen von Rakka und Mossul gereist. Dabei sind exklusive und hautnahe Aufnahmen des erbittert geführten Krieges gegen den sogenannten Islamischen Staat entstanden. Der Autor dokumentiert den brutalen Kriegsalltag an vorderster Front, begleitet die kurdischen Kämpfer, darunter auch Deutsche.
    Einer von ihnen ist ein 32-Jähriger aus der Stuttgarter Region, der sich „Robin“ nennt. Seite an Seite kämpft er mit Kameraden aus den USA, England und Irland, und er weiß genau, dass er bei seiner Rückkehr nach Deutschland Schwierigkeiten mit den Behörden bekommen wird. In Rakka begegnet Filmemacher Raman auch einer 20-jährigen Jesidin aus Oldenburg. Im etwa 500 Kilometer entfernten Mossul ist der Kampf um den Ostteil der Stadt noch immer nicht beendet. Die irakische Armee geht mit aller Härte gegen IS-Kämpfer vor und verübt dabei auch Gräueltaten, die von Bürgerrechtsaktivisten angeprangert werden.
    Gleichzeitig schaffen es Unterstützer des IS, in der örtlichen Bevölkerung unterzutauchen. Ashwin Raman zeigt Leid, Zerstörung und Widersprüche bei der Zerschlagung des Islamischen Staates und macht auf die politische Verworrenheit des Konflikts zwischen den kurdischen Kämpfern und den jeweiligen Machthabern in Irak und Syrien aufmerksam. Der Autor Ashwin Raman ist freier Filmemacher und Träger des Deutschen Fernsehpreises und des Grimme-Preises. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2018ZDF
  • Folge 42
    Die Wolga ist Handelsweg und Pulsgeber. Zwischen Zwiebeltürmen, Fabrikschloten, Minaretten und Start-ups lebt Russland in seiner atemberaubenden Vielfalt – und Widersprüchlichkeit. 3530 Kilometer fließt die Wolga – vorbei an vier der elf Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Die Städte Nischni Nowgorod, Kasan, Samara und Wolgograd sind Ankerplatz für die unterschiedlichen Geschichten. Zusammen ergeben sie ein facettenreiches Bild des heutigen Russlands. Da ist zum Beispiel die Modedesignerin Zarina Babadzhanova. In Kasan, der Hauptstadt der muslimisch geprägten autonomen Republik Tatarstan, entwirft sie Kleidung für modebewusste Musliminnen.
    Die strengen Regeln des Koran – keine Haut zeigen, die Haare und die weiblichen Formen verschleiern – stehen für sie nicht im Gegensatz zu selbstbewussten, kreativen Designs. Das Autokennzeichen von Samara ist „63“. Das hat die Bürgerwehr „Night Patrol 63“ in ihren Namen aufgenommen – denn um Autofahrer geht es den Aktivisten. Genauer: um betrunkene Autofahrer. Alkohol am Steuer ist in der russischen Gesellschaft noch immer akzeptiert – und kostete 2017 landesweit rund 18 000 Menschen das Leben.
    Die Mitglieder von „Night Patrol 63“ unterstützen jeden Freitag und Samstag nachts die Polizei dabei, Betrunkene aus dem Verkehr zu ziehen und leisten zusätzlich Aufklärungsarbeit. Die Hälfte aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse Russlands stammt aus der Wolga-Region mit ihren fruchtbaren Böden. Die meisten Bauernhöfe setzen auf „Masse statt Klasse“: Durch die Sanktionen und den darauf folgenden Importbann auf landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der EU ist der Bedarf an heimischem Obst, Gemüse, an Milch und Fleisch riesig.
    Aber es gibt auch Bauern, die unkonventionelle Wege gehen. Ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung kommt ihnen dabei gelegen. Die Gründer von „Telefarmer“ stellen ihr Projekt vor: User können online ein Tier auf einem Bauernhof kaufen – und dann per Webcam beobachten, wie es gefüttert, gehegt und gepflegt wird. Wolgograd steht wohl wie keine andere Stadt Russlands für die Geschichte des Landes – und die Konfrontation mit den Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
    Hier lernen schon die Jüngsten, wie man die ewige Flamme für die gefallenen Helden des Großen Vaterländischen Krieges bewacht – Militärdrill und der Umgang mit Waffen gehören zu den Unterrichtseinheiten an der „Schule der Patrioten“. Hier werden nur die Kinder aufgenommen, die sich durch besonderen Stolz auf ihr Land hervortun – eine Ehre für die ganze Familie. Die Reise entlang „Mütterchen Wolga“, wie die Russen den Fluss liebevoll nennen, führt direkt in die Seele Russlands mit all seinen Vorlieben für Tradition sowie dem Drang in die Moderne. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.06.2018ZDF
  • Folge 43
    Auch nach 17 Jahren Krieg am Hindukusch gelingt es nicht, den Konflikt zu beenden. Afghanistan wird beinahe täglich von schweren Anschlägen erschüttert. Vorstöße der Taliban sind ebenso häufig, IS-Terroristen breiten sich aus. Im Laufe dieses Jahres wird das deutsche Kontingent wieder auf 1300 Soldaten verstärkt. Als die Bundeswehr im März zum ersten Mal seit drei Jahren ihr Camp in Masar-i-Sharif zu einem Einsatz verlässt, ist endgültig klar: Die Strategie der NATO, die afghanische Armee stärker in die Verantwortung zu nehmen, ist gescheitert. Der vielfach ausgezeichnete Kriegsreporter Ashwin Raman hat den aussichtslosen Kampf der Bundeswehr und der afghanischen Armee gegen die Taliban begleitet.
    Er war mit dem deutschen Befehlshaber Wolf-Jürgen Stahl im Nordwesten Afghanistans unterwegs und mit afghanischen Truppen im Gefecht gegen die Taliban. In Kabul hat er einen von der Regierung alimentierten Talibanführer getroffen und einen deutschen Gartenarchitekten, der inmitten des Terrors mit deutschen Fördergeldern eine alte Parkanlage wieder aufbaut. Es ergibt sich das widersprüchliche Bild eines Landes, in dem der Staat mit Hilfe von ausländischen Soldaten gegen die Taliban kämpft, diese aber gleichzeitig toleriert. Ein Land, das selbst innerhalb von Familien in Taliban und Regierungsanhänger zerfällt und das in seiner Rauheit und Unwegsamkeit kaum zu kontrollieren ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.09.2018ZDF
  • Folge 44
    70 000 Menschen sind in der Wüste Nevadas zum Burning Man Festival zusammen gekommen. Es ist eine Mischung aus Love Parade und Mad Max, acht Tage und Nächte lang, 24 Stunden Programm nonstop. Ein Selbsterfahrungstrip in der staubigen, heißen und lebensfeindlichen Einöde. Und das verteilt auf vierhundert Quadratmeilen. Am Ende brennt der Mann, ein gigantisches Lagerfeuer das für Freiheit und Kreativität, Ideen und Fantasie, steht. „Ich glaube“, meint Megan Miller, eine der Veranstalter, „Burning Man bietet den Menschen etwas an, was wichtiger ist denn je. Gerade jetzt in Amerika. Sie sehnen sich nach Freiheit, nach Gemeinschaft, wollen die Spaltung und die Unterschiede überwinden.“ Leave No Trace Behind – ist eines der zehn Prinzipien, an denen sich die Festivalbesucher orientieren.
    Das bedeutet so viel wie: alles was du brauchst, musst du selbst mitbringen und am Ende auch wieder mitnehmen. Dominic, genannt Dark Angel, ist der Chef der 170 Mann starken Wüstenputzkolonne. Er fährt mit dem ZDF-Team über das Wüstenareal und erklärt die minutiöse Planung, die der fröhlichen Anarchie zugrunde liegt. Tausende von Kunstwerke werden für die Dauer der Feier in der Wüste installiert. Sie leuchten, tönen, strahlen und locken die Burner, eine documenta für die Techno-Generation.
    Der Axolotl ist einer der vielen Kunstwagen, die Tag und Nacht über die Playa ziehen. Eine wummernde Technoparty auf Rädern. Was einst ein bescheidener Schulbus war, rollt nun, bizarr erleuchtet, durch eine Nacht. „Wenn die Welt um dich rum verrückt ist“ meint Kristina, Teil des Axelotl-Teams, „musst du noch verrückter sein!“ Die Deutschen, Ben und Alexa, sind etwas gemäßigter, aber nicht minder begeistert von einem Geist, der sich allen öffnet. „Wenn du durch die Straßen von Black Rock City läufst, lächelt sich jeder freundlich an“ meint Alexa.“ Diese Freundlichkeit und Offenheit ist ganz wichtig hier beim Burning Man.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereFr 05.10.20183sat
  • Folge 45
    Was ist los in Italien? Mit seiner Regierung der Populisten aus rechter Lega und der systemkritischen Fünf-Sterne-Bewegung scheint das Land plötzlich zum Problemfall für Europa zu werden. Fremdenfeindlichkeit, Europaverdruss, Abschottung, aggressive Rhetorik und Gleichgültigkeit gegenüber einer steigenden Staatsverschuldung prägen neuerdings den politischen Alltag zwischen Alpen und Ätna. Eine Reise quer durch das Land und Gespräche mit führenden Politikern und Wissenschaftlern in Rom ergänzen einander zu einer kritischen Bestandsaufnahme. Während überall in Europas liberalen Demokratien die Populisten erstarken, ist in Italien der Wandel bereits zur Regierungswirklichkeit geworden.
    Das drastische Abschmelzen der großen Volksparteien, der Vertrauensverlust der Bevölkerung in Eliten und die Medien, die wirtschaftlichen Probleme und eine zunehmende Europaverdrossenheit haben den systemkritischen und systemfeindlichen Parteien den Weg in die Verantwortung geebnet. Aber warum glauben so viele Italiener den radikalen Parolen der rechten Lega und ihres Anführers, Innenminister Matteo Salvini? Warum bekennt sich ein Drittel der Bevölkerung zu den oft utopischen Idealen der Fünf-Sterne-Bewegung des Komikers Beppe Grillo? Eindrücke und Begegnungen einer Reise quer durch ein zutiefst verunsichertes Land sowie vertiefende Hintergrundgespräche fügen sich zusammen zu einer kritischen Bestandsaufnahme eines Landes, das möglicherweise eine Entwicklung nur vorhernimmt, die vielen Demokratien Europas drohen könnte.
    Von den Grenzzäunen in Ventimiglia, wo Flüchtlinge vergebens auf die Weiterreise nach Frankreich warten, über die Käsekeller und Schweinefarmen der Emilia-Romagna und die Arbeiterviertel Pisas führt die Reise zu den Anhängern der Fünf-Sterne-Bewegung in Caserta bei Neapel. Flankiert und vertieft werden die Eindrücke durch Gespräche mit Verantwortlichen und Beobachtern in der Hauptstadt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 21.11.2018ZDF
  • Folge 46
    Als Theresa May im Juli 2016 Premierministerin wurde, steckte Großbritannien in der größten Krise der Nachkriegszeit. Die Bürger hatten wider Erwarten für den Austritt aus der EU gestimmt. David Cameron trat zurück, Boris Johnson wollte plötzlich auch nicht mehr, da fiel das schwere Los auf die Pfarrerstochter Theresa May. Mit eisernem Willen hält sich Theresa May seitdem an der Spitze einer von Skandalen geplagten Regierung. Ihre Widersacher sitzen nicht nur in Brüssel, wo May als schwach, andere Mitglieder ihrer Regierung als völlig unberechenbar gelten. Vor allem in den eigenen Reihen lauern die hohen Tiere der konservativen „nasty party“ auf einen günstigen Moment, sie weg zu putschen, sie übersteht zuletzt im Dezember ein Misstrauensvotum aus den eigenen Reihen. Wer ist diese Frau, die den Austritt aus der Europäischen Union gegen ihre ursprüngliche Überzeugung vorantreibt und dabei glaubt, ihrem Land einen Dienst zu erweisen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.01.2019ZDF
  • Folge 47
    Seit fast vier Jahren herrscht im Jemen ein Krieg, für den sich die Welt kaum interessiert. 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Am schlimmsten sei der Hunger im Land. Mohammed hat nicht einmal die Kraft zum Weinen. Der Säugling ringt um sein Leben, ist mit einer Fehlbildung geboren und hat kaum Hoffnung auf eine Operation. Denn es mangelt an allem, was es für eine solche Operation braucht: Strom, Sauerstoff, Medikamente. Vier von fünf Jemeniten sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Krieg hat viele Menschen vertrieben, die im eigenen Land Schutz suchen.
    Das Reporterteam reist in ein Lager, wo Geflüchtete völlig auf sich alleine gestellt sind. Verletzt, krank, traumatisiert – sie alle hier suchen nach Worten und Antworten auf die Frage, wer die treibenden Kräfte des Krieges sind. Viele wissen es nicht. „Der Jemen ist elend, verwüstet und ein hoffnungsloser Fall“, erzählt ein junger Jemenit, der sich und sein Land aufgegeben hat. Während ihrer Reise stoßen die Autoren aber auch auf Menschen wie die 12-jährige Noor, die sagt: „Ich will Architektin werden und mein Land wieder aufbauen.“ Die Dokumentation zeigt jedoch auch die komplizierte Ausgangslage des Konflikts.
    Die Hoffnung auf Frieden währt meist nur kurz: So waren durch Vermittlung der Vereinten Nationen mehrere Vereinbarungen zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, und der von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Regierung ausgehandelt worden. Hoffnungen auf einen Waffenstillstand wurden geweckt – und mussten kurz darauf wegen neuer Kämpfe wieder begraben werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 30.01.2019ZDF
  • Folge 48
    Die Länder auf dem Balkan trennt auch Jahrzehnte nach den Jugoslawien-Kriegen vieles – aber eines eint sie: Alle drängen in die EU. Einige haben es schon geschafft. Andere sind noch in Beitrittsverhandlungen. Die ersten Staaten könnten 2025 der EU beitreten. Inwieweit sind Mazedonien, Albanien, Montenegro, Serbien und der umstrittene Kosovo wirklich EU-reif – auf staatlicher, rechtlicher und gesellschaftlicher Ebene? Eva Schiller und Britta Hilpert wollen das erfahren – im wahrsten Sinne des Wortes.
    Mit dem Linienbus machen sie sich auf den Weg und kommen auf ihren Touren quer über den Balkan mit Menschen ins Gespräch. Wie nah fühlen sie sich der EU? Was erhoffen sie sich von einem Beitritt, und wie glaubwürdig sind die Versuche ihrer Regierungen, wie stark der politische Wille, sich Europa anzunähern? Europa, so zeigt sich auch auf dieser Tour, ist für viele mehr als nur ein Wirtschaftsraum: Es ist auch ein Versprechen von Wohlstand, Freiheit und Gerechtigkeit. Die Autorinnen zeigen in Mazedonien, wie die junge Generation an ihren korrupten Machthabern verzweifelt: Sie verlassen entweder das Land oder suchen sich neue Einnahmequellen.
    Im US-Wahlkampf etwa verdienten Tausende Mazedonier Geld mit Fake News. In Albanien geht es um die Höhen und Tiefen bei der staatlichen Korruptionsbekämpfung. Vorbildlich: In Clearing-Verfahren werden die Vermögensverhältnisse von Staatsanwälten und Richtern durchleuchtet: Bereits 50 Prozent der Staatsdiener wurden wegen des Verdachts auf Korruption entlassen – oder sind freiwillig gegangen.
    In Montenegro sprechen sie mit Frauen über die Schwierigkeiten und Hürden, im Beruf gleichberechtigt anerkannt zu sein. In Serbien fahren sie in den Kosovo, dessen ungelöster Status eine zentrale Hürde bei den EU-Beitrittsverhandlungen ist. Kaum ein Beitrittsland ist wirtschaftlich so interessant für die EU – und nicht nur für sie. In Serbien zeigt sich, dass der Beitrittsprozess auch ein Ringen mit Russland und China um politische Vormacht auf dem Balkan ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.03.2019ZDF
  • Folge 49
    Die Dokumentation von Filmemacher Tuki Jencquel begleitet einen venezolanischen Journalisten auf seiner Fahrt in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta. Seit Jahren deckt César Batiz die Korruption im Erdöl- und Elektrizitätssektor auf, in die auch das Militär verwickelt ist. An der Grenze spricht Batiz mit Venezolanern, die ihr Land verlassen mussten. Und er erlebt entscheidende Tage im Kampf um die Macht. In Venezuela tobt ein unerbittlicher Kampf um die Macht zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó. Gleichzeitig befindet sich das Land in einer der schlimmsten Versorgungskrisen. Die Reportage schaut auf fünf entscheidende Tage für das Land: Ende Februar 2019 rief Interimspräsident Guaidó seine Landsleute dazu auf, an die Grenze zu Kolumbien zu kommen.
    Das Ziel: humanitäre Hilfe ins Land holen. Nahrungsmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung. Von entscheidender Frage: Würde das Militär, das bislang fest an der Seite von Staatschef Maduro stand, diese Hilfslieferungen zulassen? Die Korruption gilt als eine der Hauptursachen für die sich seit vier Jahren ständig verschlimmernde Krise. Hyperinflation, mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten und häufige Stromausfälle haben bislang mehr als drei Millionen Venezolaner zur Flucht ins Ausland getrieben. Und das, obwohl das Land über die größten bekannten Erdölvorkommen der Welt verfügt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.03.2019ZDF
  • Folge 50
    Die 30-minütige Doku von ZDF-Korrespondent Timm Kröger geht dem „Wunder“ Ruanda nach. Wie hat das kleine Land es geschafft, sich in wenigen Jahren zum Vorzeigestaat Afrikas zu entwickeln? Ruanda ist eines der widersprüchlichsten Länder Afrikas: Vor 25 Jahren wurde es durch den Genozid zum Inbegriff für unmenschliche Gräueltaten. Nur eine Generation später gilt das kleine Land vielen afrikanischen Staaten als Vorbild und Zukunftsmodell. Die Start-up-Szene in der Hauptstadt Kigali boomt, VW setzt hier voll auf Elektro-Mobilität. Das Land hat Plastiktüten aus dem Alltag verbannt.
    Frauen sind in Führungspositionen so oft zu finden wie sonst kaum auf der Welt. Gorillas und grüne Hügel, Versöhnung und Visionen, Kaffeeanbau und Korruptionsbekämpfung, Tourismus und Wirtschaftsboom – was in Ruanda Realität ist, danach sehnen sich viele Afrikaner andernorts. Längst ist das kleine Land unter seinem Herrscher Paul Kagame auch Musterschüler und Machtfaktor in der Region. Wie hat Ruanda es geschafft, sich in dieser relativ kurzen Zeitspanne vom Failed State zum Vorzeigestaat zu entwickeln? Ist die Entwicklung nachhaltig? Und was ist der Preis für die Stabilität? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.04.2019ZDF

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