bisher 166 Folgen, Folge 49–72

  • Folge 49
    Die Dokumentation von Filmemacher Tuki Jencquel begleitet einen venezolanischen Journalisten auf seiner Fahrt in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta. Seit Jahren deckt César Batiz die Korruption im Erdöl- und Elektrizitätssektor auf, in die auch das Militär verwickelt ist. An der Grenze spricht Batiz mit Venezolanern, die ihr Land verlassen mussten. Und er erlebt entscheidende Tage im Kampf um die Macht. In Venezuela tobt ein unerbittlicher Kampf um die Macht zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó. Gleichzeitig befindet sich das Land in einer der schlimmsten Versorgungskrisen. Die Reportage schaut auf fünf entscheidende Tage für das Land: Ende Februar 2019 rief Interimspräsident Guaidó seine Landsleute dazu auf, an die Grenze zu Kolumbien zu kommen.
    Das Ziel: humanitäre Hilfe ins Land holen. Nahrungsmittel und Medikamente für die notleidende Bevölkerung. Von entscheidender Frage: Würde das Militär, das bislang fest an der Seite von Staatschef Maduro stand, diese Hilfslieferungen zulassen? Die Korruption gilt als eine der Hauptursachen für die sich seit vier Jahren ständig verschlimmernde Krise. Hyperinflation, mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten und häufige Stromausfälle haben bislang mehr als drei Millionen Venezolaner zur Flucht ins Ausland getrieben. Und das, obwohl das Land über die größten bekannten Erdölvorkommen der Welt verfügt. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 27.03.2019 ZDF
  • Folge 50
    Die 30-minütige Doku von ZDF-Korrespondent Timm Kröger geht dem „Wunder“ Ruanda nach. Wie hat das kleine Land es geschafft, sich in wenigen Jahren zum Vorzeigestaat Afrikas zu entwickeln? Ruanda ist eines der widersprüchlichsten Länder Afrikas: Vor 25 Jahren wurde es durch den Genozid zum Inbegriff für unmenschliche Gräueltaten. Nur eine Generation später gilt das kleine Land vielen afrikanischen Staaten als Vorbild und Zukunftsmodell. Die Start-up-Szene in der Hauptstadt Kigali boomt, VW setzt hier voll auf Elektro-Mobilität. Das Land hat Plastiktüten aus dem Alltag verbannt.
    Frauen sind in Führungspositionen so oft zu finden wie sonst kaum auf der Welt. Gorillas und grüne Hügel, Versöhnung und Visionen, Kaffeeanbau und Korruptionsbekämpfung, Tourismus und Wirtschaftsboom – was in Ruanda Realität ist, danach sehnen sich viele Afrikaner andernorts. Längst ist das kleine Land unter seinem Herrscher Paul Kagame auch Musterschüler und Machtfaktor in der Region. Wie hat Ruanda es geschafft, sich in dieser relativ kurzen Zeitspanne vom Failed State zum Vorzeigestaat zu entwickeln? Ist die Entwicklung nachhaltig? Und was ist der Preis für die Stabilität? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 03.04.2019 ZDF
  • Folge 51
    Aus einem Kloster in den Bergen von Italien soll das Abendland gerettet werden. Rechtspopulisten verbünden sich mit ultrakonservativen Kirchenkreisen, um Europa zu verändern. In dieser Woche berichtet „auslandsjournal“ über neue, unheilige Allianzen, die mit ihren Themen immer weiter in die Mitte der Gesellschaft vordringen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 17.05.2019 3sat
  • Folge 52
    Ein Fernsehteam hatte die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Brexit-Verhandlungen auf Seiten des EU-Parlaments zu schauen. Dabei erhielt es ungeschminkte Einblicke in den Austrittsprozess. Über zwei Jahre begleitete der belgische Filmemacher Lode Desmet den Chefunterhändler des europäischen Parlaments, Guy Verhofstadt, und dessen Team bei den Brexit-Verhandlungen. Ohne Zustimmung des EU-Parlaments kann ein Brexit-Abkommen nicht in Kraft treten. Von Anfang an hat die EU bei den Brexit-Gesprächen mit der Uneinigkeit auf Seiten der Briten zu kämpfen. Dort finden sich neben den gemäßigten Befürwortern des Brexits und Hardlinern auch Pro-Europäer.
    Sie schaffen es kaum, sich auf eine einheitliche Position zu einigen. Bis zum Schluss werden die Verhandlungen dadurch extrem erschwert. Der Film zeigt, wie innerhalb der EU und vor allem auf Seiten der Brexit-Steuerungsgruppe des EU-Parlaments damit umgegangen wird. Nicht immer wird auch dort mit offenen Karten gespielt. Es kommt vor, dass Details über den Stand der Verhandlungen und der Diskussionen an Zeitungen durchgesteckt werden. Indiskretionen, die den Zusammenhalt der Brexit-Steuerungsgruppe gefährden. Zum Brexit-Koordinator des Europäischen Parlaments und somit zum Vorsitzenden der sechsköpfigen Brexit-Steuerungsgruppe wurde Guy Verhofstadt ernannt.
    Der Liberaldemokrat war von 1999 bis 2008 Ministerpräsident von Belgien. Er ist überzeugter Europäer und kämpft – trotz des Ausscheidens von Großbritannien – für eine Stärkung der EU. Sein Ziel: die Vereinigten Staaten von Europa. Guy Verhofstadt und sein Team standen während der vergangenen zwei Jahre im Zentrum der Ereignisse um den EU-Austritt Großbritanniens. Verhandelt wird der Brexit auf Seiten der EU von dem Franzosen Michel Barnier (EVP). Mit ihm steht Guy Verhofstadt im engen Austausch.
    Immer wieder ging es unter anderem um die Streitpunkte Bürgerrechte, Finanzen und eine mögliche neue Grenze zwischen Irland und Nordirland (Backstop). Der Autor Lode Desmet war bei vielen vertraulichen Treffen zwischen Barniers Team und der Brexit-Steuerungsgruppe mit der Kamera dabei. Dort wurde offen über Fortschritte und Hindernisse bei den Verhandlungen berichtet und der Stand der Dinge diskutiert. Und immer wieder taucht bei EU-Verhandlern die Frage auf, was die britische Seite eigentlich erreichen will und was am Ende herauskommt. Deal oder harter Brexit? Für alle Beteiligten eine nervenaufreibende Zeit. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 22.05.2019 ZDF
  • Folge 53
    Mit Amtsantritt des ehemaligen Fallschirmjäger-Hauptmanns Jair Bolsonaro am 1. Januar 2019 hat sich Brasilien verändert. Sein politischer Stil wird zwischen rechtspopulistisch bis faschistisch eingeordnet. Der Wahlsieg Bolsonaros ist das Ergebnis eines langen Machtkampfs in Brasilien. Die streng konservativen Kräfte haben sich mit seiner Wahl durchgesetzt. Besonders drei Gruppen haben ihn unterstützt: Großgrundbesitzer, evangelikale Christen und das Militär – Beef, Bible and Bullets. Sie alle halten traditionelle Werte wie Familienstrukturen hoch, und sie lehnen Abtreibung und gleichgeschlechtliche Ehe ab. Auf der anderen Seite befürworten sie das Recht, Feuerwaffen zu tragen, und betreiben das Abholzen des Regenwaldes im Interesse der Agrarindustrie. Ein radikaler Wandel spielt sich ab mit gravierenden Folgen für die brasilianische Gesellschaft. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 05.06.2019 ZDF
  • Folge 54
    Mit Boris Johnson wird einer der schillerndsten Politiker Großbritanniens neuer Premier. Er war das Zugpferd der Brexit-Bewegung. Viele halten Boris Johnson für die entscheidende Person beim Ausgang des EU-Referendums. Yacin Hehrlein porträtiert den neuen Premier auf seinem Weg raus aus Europa – rein in die Downing Street. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.07.2019 ZDF
  • Folge 55
    Der Kaschmir-Konflikt hat schätzungsweise bereits mehr als 70 000 Todesopfer gefordert. Kaschmir ist zum Zankapfel zweier Atommächte geworden. Pakistan und Indien wollen das Gebiet jeweils für sich beanspruchen. Die Straßen von Srinagar verwandeln sich jeden Freitag in ein Schlachtfeld. Die muslimischen Bewohner der Stadt werfen Steine gegen indische Polizisten, die antworten mit Tränengas. Festnahmen, Ausgangssperren sowie gekappte Internet- und Telefonleitungen sind im indisch kontrollierten Teil von Kaschmir Alltag. Die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Bergregion ist zwischen Indien und Pakistan geteilt, dazwischen verläuft eine Waffenstillstandslinie.
    Es gab zwei Kriege um das Gebiet. Beide Seiten kontrollieren jeweils nur einen Teil, und die militanten muslimischen Gruppen, die Indien angreifen wollen und für eine Unabhängigkeit kämpfen, wechseln über die Waffenstillstandslinie hin und her. Dabei werden die Unabhängigkeitskämpfer wohl maßgeblich von Pakistan mit Geldern und Waffen unterstützt. In den vergangenen Jahren gab es mehrere Anschläge auf indische Sicherheitskräfte. Dem französischen Filmemacher Paul Comiti ist es bis Ende 2018 immer wieder gelungen, in die umkämpfte Region zu reisen.
    Journalisten sind hier eigentlich unerwünscht, trotzdem konnte der Autor den gefährlichen Alltag der Menschen filmen. „auslandsjournal – die doku“ zeigt die freitäglichen Auseinandersetzungen zwischen Aufständischen und der indischen Polizei, berichtet von Jugendlichen, die bei den Demonstrationen durch die indischen Soldaten angeschossen wurden, und begleitet einen Iman, der sich für Frieden in der Region einsetzt. Der Film zeigt aber auch die Sehnsucht der Menschen nach Normalität, nach mehr Touristen, die früher die Hotels auf den alten kolonialen Hausbooten besuchten und die Schönheit der Landschaft genossen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.08.2019 ZDF
  • Folge 56
    China hat einen Plan für das 21. Jahrhundert: Zum ersten Mal formuliert die Staatsführung den Anspruch auf den Status einer globalen Militärmacht. Dies geht einher mit einer massiven Aufrüstung. Chinas direkte Nachbarn, Japan, Taiwan und die Philippinen, blicken besorgt auf den chinesischen Riesen. Auch die beiden Großmächte USA und Russland rüsten sich für einen Konflikt mit dem Reich der Mitte. Die Dokumentation von Michael Mueller und Nick Golüke zeigt und analysiert, was hinter dem militärischen Masterplan Pekings steht.
    Wie gefährlich kann er werden für das, was wir unter der westlichen Weltordnung verstehen? Die Autoren reisen nach Djibouti zur ersten chinesischen Militärbasis außerhalb Chinas. Sie reicht angeblich drei Stockwerke in die Tiefe, 10 000 Soldaten sind dort stationiert. Im November 2018 übten die chinesischen Soldaten den militärischen Ernstfall auf einem Truppenübungsplatz in der Mitte Djiboutis. Die Botschaft war eindeutig: China ist stark. Stark genug, seine Interessen im Ernstfall auch mit Waffen zu verteidigen. Immer verbunden mit der Friedensbotschaft, alles diene der reinen Verteidigung.
    „China ist unser wichtigster Partner“, sagt voller Überzeugung Djiboutis Präsident Ismail Omar Guelleh, „denn China investiert in unser Land – im Gegensatz zu allen anderen Ländern, die hier ihre Militärbasis haben.“ Guelleh ist ein optimistischer Mann, und wenn er an die Zukunft Djiboutis denkt, dann blickt er nicht auf den bettelarmen und vom Bürgerkrieg verwüsteten Nachbarn Somalia oder auf das ebenfalls gebeutelte Äthiopien, sondern dann schweift sein Blick in die Ferne in Richtung der reichen Golfstaaten, nach Hongkong und Singapur.
    So soll Djibouti einmal werden. Mit chinesischer Hilfe. In Taiwan und Hongkong blickt man mit anderen Augen zum großen Nachbarn. „Wir sehen China mit großer, wachsender Sorge“, erklärt Taiwans Außenminister Jaushieh Wu. Vor der Küste Taiwans hat China gerade zum ersten Mal seit den 90er-Jahren ein großes Militärmanöver abgehalten. Der Ton der chinesischen Führung gegenüber der Insel, die eine demokratische Regierung hat, von China aber nach wie vor als Teil des eigenen Territoriums angesehen wird, ist scharf: „Sollte es irgendjemand wagen, Taiwan von unserem Land abspalten zu wollen, wird das chinesische Militär bereitstehen.
    Es wird die nationale Einheit, Unabhängigkeit und territoriale Integrität beschützen“, sagte Wu Qian, ein Sprecher der chinesischen Regierung. Neben Taiwans Außenminister Jaushieh Wu kommen internationale Sicherheits- und Rüstungsexperten zu Wort, wie die Sicherheitsberaterin unter Barack Obama, Julianne Smith, sowie Peter Tauber, Staatssekretär im Verteidigungsministerium. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.09.2019 ZDF
  • Folge 57
    Zum 100. Jahrestag der Türkischen Republik soll sich eine „neue Türkei“ zeigen. Sie soll von einer Regional- zu einer Führungsmacht in der islamischen Welt werden, so Präsident Erdogan. Bis vor wenigen Jahren erschien die Türkei als zuverlässiger Partner. Doch seit 2016 schreitet die Transformation des Landes in ein autoritäres Präsidialsystem voran. Welche Rolle wird Erdogans AKP dabei spielen? Wie viel Kraft und Einfluss hat sie noch? Nach den verpatzten Bürgermeisterwahlen im Juni 2019 ist die Partei unter Druck, da ist von Abspaltungen in der AKP die Rede und von Partei-Neugründungen.
    Was bedeutet das für die Türkei – und was für Europa? Seit dem gescheiterten Putsch im Juli 2016 bauten Recep Tayyip Erdogan und seine Parteianhänger ihre Macht kontinuierlich aus. Hunderttausende Menschen wurden verfolgt, Zehntausende inhaftiert oder mussten ins europäische Ausland fliehen. Wenige Jahre vor dem symbolträchtigen 100. Jubiläum der Türkischen Republik hat es Erdogans AKP geschafft, das Land tiefgreifend zu verändern. Der Film hinterfragt Motivationen, Mittel und Ziele der AKP: Mit welchen Manövern hat es Erdogan geschafft, seine Macht auszubauen? Was sagen AKP-Anhänger und -Kritiker, welche Veränderungen und Abspaltungen gibt es parteiintern? Die letzten Kommunalwahlen haben Erdogan erstmals Grenzen aufgezeigt.
    Die Abwahl der AKP in Istanbul und die erstmals deutliche Kritik an Erdogan zeigen, dass seine Macht nicht absolut ist. Gerät Erdogans AKP und damit seine Machtbasis ins Wanken? Entscheidend wird dabei auch sein, ob die demokratische Opposition ihren Wahlsieg in den türkischen Metropolen für eine politische Neuaufstellung nutzen kann, um eine demokratische und wirtschaftliche Erneuerung des Landes einzuleiten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.10.2019 ZDF
  • Folge 58
    Brasilien ist in Unruhe – ein Jahr nach der Wahl von Jair Bolsonaro. Er ist der neue starke Mann Brasiliens und zugleich einer der umstrittensten und schillerndsten Politiker Südamerikas. Seit Januar 2019 regiert Jair Bolsonaro Brasilien als Präsident und hat seither für jede Menge Schlagzeilen gesorgt. Der 64-jährige Ex-Militär gilt als rechtsextrem, und er verherrlicht die Militärdiktatur. Er will den Regenwald weiter für die wirtschaftliche Ausbeutung öffnen und hat sich immer wieder verächtlich gegenüber Minderheiten, Frauen und Homosexuellen geäußert.
    Kritische Presse sind für ihn grundsätzlich Fake News. Das politische und gesellschaftliche Klima im Land hat sich verändert, beobachtet ZDF-Südamerikakorrespondent Christoph Röckerath auf seiner Reise durch Brasilien. Tief im Regenwald spricht er mit indigenen Stämmen, die immer stärker von illegalen Holzfällern bedroht werden, aber auch mit Rinderzüchtern, die sich als Ernährer der Welt verstehen. Eine große Rolle spielt auch die Religion. Die aufstrebenden evangelikalen Kirchen unterstützen die Politik Bolsonaros und sehen sich als Vertreter von Moral und traditionellen Familienwerten, während die vom Priestermangel geschwächten Katholiken für die Rechte der Indigenen und den Schutz des Waldes eintreten.
    Die Politik ist polarisierter denn je. Das ZDF-Team begleitet die junge und prominente Abgeordnete Tabata Amaral in Brasilia, die versucht, einen Weg der Mitte zu gehen und dafür von rechts und links angefeindet wird. Auch sozial nimmt die Polarisierung zu. Gewalt gegen Frauen und Minderheiten ist auf dem Vormarsch, doch die Betroffenen wehren sich. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 18.12.2019 ZDF
  • Folge 59
    Aus Wuhan hat sich das Coronavirus innerhalb weniger Wochen in mindestens 25 Ländern verbreitet. Damit hat das Virus bereits mehr Opfer gefordert als das SARS-Virus vor 17 Jahren. Die Geschwindigkeit der Globalisierung, der Handel und der Tourismus tragen dazu bei, dass hochansteckende Viren von einzelnen Staaten nur schwer eingedämmt werden können. Weltweit sind Mitte Februar mehr als 60 000 Menschen infiziert, mehr als 1000 gestorben. Die Dokumentation der Peking-Korrespondenten Stefanie Schoeneborn und Ulf Röller zeigt die Konsequenzen, die das Coronavirus auf den Alltag in China hat. Ausgehend vom mittelchinesischen Wuhan zeichnen die Korrespondenten die Ausbreitung des Virus nach und beleuchten gesundheitliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen der Seuche.
    Die WHO hat den Gesundheitsnotstand ausgerufen, Großbritannien hat das Coronavirus als „ernsthafte und unmittelbar bevorstehende“ Gefahr für die öffentliche Gesundheit bezeichnet, der internationale Handel mit China droht einzubrechen. Mit wachsender Nervosität blickt die Welt auf China und deren Maßnahmen, um die weltweite Verbreitung des Virus einzudämmen. Gleichzeitig wächst der innenpolitische Druck auf die chinesische Staatsführung. In den sozialen Medien kursieren Handyvideos vom Ausnahmezustand in chinesischen Krankenhäusern. Der Vorwurf, Peking würde das wahre Ausmaß der Seuche verschweigen, wird immer lauter. Und die Staatsführung kommt mit der sonst gewohnten Zensur nicht hinterher. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2020 ZDF
  • Folge 60
    Das Coronavirus hat Deutschland erreicht, breitet sich aus, rasend schnell nicht nur in Europa, sondern weltweit. Die Angst wächst vor einer nur schwer zu kontrollierenden Pandemie. Die Zahl der Toten und der Infizierten steigt täglich. Öffentliche Veranstaltungen werden abgesagt, ganze Regionen unter Quarantäne gestellt. Von einem Fischmarkt im chinesischen Wuhan hat sich das Coronavirus innerhalb weniger Wochen in über 40 Länder verbreitet. Die Geschwindigkeit der Globalisierung, der Handel und der Tourismus tragen dazu bei, dass hochansteckende Viren von einzelnen Staaten nur schwer eingedämmt werden können.
    Weltweit sind Anfang März 89 000 Menschen infiziert, mehr als 3000 gestorben. Der Film „Zwischen Pandemie und Hysterie – Wie das Coronavirus die Welt erschüttert“ von Gert Anhalt blickt nach Asien, Afrika, Europa und Amerika. Im Film schildern Menschen eindrücklich die Ausnahmesituation in den Sperrzonen. Die Dokumentation zeigt auch, wie die Angst vor einer Pandemie den Umgang der Menschen miteinander verändert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 04.03.2020 ZDF
  • Folge 61
    Seit dem Amoklauf an einer Schule in Parkland, in 2018 mit 17 Toten wehrt sich eine junge Protestbewegung gegen den Waffenwahn in den USA. Ihr Gegner: eine mächtige Waffenlobby. Die National Rifle Association (NRA) ist von einem Schießclub zum Kämpfer für ein uneingeschränktes Waffenrecht geworden – ein politisches Schwergewicht, das mit Spenden an Parteien und Abgeordnete die Gesetzgebung und Wahlen beeinflusst. Die NRA regiert praktisch in Washington mit. Sie beruft sich auf den zweiten Verfassungszusatz von 1787, der jedem amerikanischen Bürger die Wehrhaftigkeit garantiert.
    Allerdings kannte man zur Zeit der Gründerväter nur Musketen. Heute kursieren in den Vereinigten Staaten rund 300 Millionen Pistolen und Gewehre, viele mit Schnellfeuer-Einrichtungen. Beliebteste Waffe ist das AR-15, ein halbautomatisches Sturmgewehr, das in den meisten Bundesstaaten schon jeder 18-Jährige kaufen kann – ohne polizeiliches Führungszeugnis und Eignungstest. Selbst Kinder im Vorschulalter werden bereits an dieser Waffe ausgebildet, wie die Dokumentation zeigt. Auch bei den Schulmassakern der letzten Jahre benutzten die Täter häufig diese Waffe.
    Die Waffenfrage spaltet die amerikanische Gesellschaft: Während die Überlebenden des Parkland-Amoklaufes und andere Aktivisten eine strengere Waffengesetzgebung und -kontrolle fordern, berufen sich die Waffenlobby und ihre Anhänger auf die Formel: „Um einen Bösen mit einer Waffe zu stoppen, braucht es einen Guten mit einer Waffe.“ In der Vergangenheit sind alle Versuche einer Verschärfung des Waffenrechts gescheitert – gelingt es der Generation der Amoklauf-Opfer, Amerikas Waffenwahn zu stoppen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 11.03.2020 ZDF
  • Folge 62
    Hongkong kommt nicht zur Ruhe. Aber seitdem sich das Coronavirus ausbreitet, haben sich die Proteste gegen den Einfluss Pekings von der Straße in den Einzelhandel verlagert. Chinesische Restaurants und Produkte werden zunehmend boykottiert. Im Juni 2019 gehen die Bewohner der Stadt erstmals zu Hunderttausenden auf die Straße und fordern das mächtige China heraus. Bis heute ist Hongkong gespalten. Es ist eine Auseinandersetzung, die über die Zukunft der Menschen in der Sonderverwaltungszone entscheiden wird. Wie groß ist die Kontrolle Chinas? Wie weit reicht die Autonomie? Und wie hoch ist der Preis für die Freiheit? Im Herbst eskaliert die Gewalt.
    Tagelang liefern sich Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei. Für mehrere Tage wird das Gelände der Universität besetzt. Es gibt tausende Festnahmen. Chinas Staatschef Xi Jinping sieht das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ durch die Gewalt in Frage gestellt und droht unverhohlen mit dem Eingriff des Militärs. Bis 2047 hat China Hongkong einen Autonomiestatus garantiert, mit den liberalen Grundrechten eines kapitalistischen Systems. Doch spätestens mit dem geplanten „Auslieferungsgesetz“ habe China aus Sicht der Demonstranten versucht, die Kontrolle über Hongkong zu verstärken.
    Vor den Augen der Weltöffentlichkeit spitzt sich in Hongkong ein Kampf der Systeme zu: Demokratie gegen Hochleistungsdiktatur. ZDF-Chinakorrespondent Ulf-Jensen Röller hat den anhaltenden Konflikt auf mehreren Reisen nach Hongkong beobachtet. Röller war in den Tagen der Eskalation hautnah dabei und hat auch den Studenten Francis King wieder getroffen, der durch die Entwicklungen radikalisiert und immer tiefer in die Auseinandersetzungen mit der Staatsmacht hineingezogen wurde. Röller war zwischen den Fronten, schildert sein persönliches Erleben und erzählt, wie die zunächst friedlichen und disziplinierten Proteste zunehmend in Wut und Gewalt umgeschlagen sind.
    Er beschreibt die Eskalation auf beiden Seiten, erzählt von dem chinesischen Kampfsportler Dragon, der nach Hongkong gereist ist, um Chinas Interessen zu verteidigen, und analysiert, wie es so weit kommen konnte. Zwischen liberalen Hoffnungen und der traditionellen Verbundenheit mit einem starken China schwelt ein Konflikt, dessen Ausgang noch nicht abzusehen ist. Schon heute aber haben die Proteste und die zunehmende Radikalisierung aller Lager die Gesellschaft Hongkongs tiefgreifend verändert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 25.03.2020 ZDF
  • Folge 63
    Es ist ein tödlicher Sturm, der über Spanien hinwegfegt: Mehr als 100 000 Infizierte und über 10 000 Tote, das Gesundheitssystem ist völlig überfordert. Besonders schlimm ist die Situation in den Altenheimen Spaniens. „Die Krankenwagen kommen nicht mehr. Wenn unsere Bewohner sterben, öffnen wir die Fenster und lassen sie in Ruhe, bis jemand kommt, um sie zu holen.“ Raquel Rubio, Altenpflegerin in der Residencia La Alameda, 40 Kilometer von Madrid entfernt, ist direkt an der Front. In den vergangenen zwei Wochen sind in ihrem Heim acht Insassen gestorben.
    Spezialeinheiten der spanischen Armee durchkämmen Altersheime im ganzen Land. In Raquels Heim desinfizieren sie die Zimmer der Verstorbenen. Extrem auch die Situation in vielen Krankenhäusern. In der katalanischen Kleinstadt Igualada kämpfen die Intensivschwestern Susanna Ribos und Anjelina Asaldi: „Wenn das alles vorbei ist, werden die Therapeuten viel zu tun haben. Jetzt halten wir noch durch. Wir motivieren uns gegenseitig. Aber es ist sehr, sehr hart.“ Zwei Wochen lang war Igualada hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten.
    Zu viele Menschen waren dort am Virus erkrankt und gestorben. Fast alle versuchen, zu helfen. Schutzmasken werden genäht, Restaurants liefern Essensspenden an Krankenhäuser. Und jeden Abend feiern die Spanier ihre Helden. Diejenigen, die an vorderster Front der Pandemie die Stirn bieten: Ärzte, Pfleger, Soldaten und Polizisten. Denn die Freude am Leben versuchen sich die Spanier auch im nationalen Notstand nicht nehmen zu lassen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Do. 16.04.2020 ZDF
    ursprünglich für den 15.04.2020 angekündigt
  • Folge 64
    Das Coronavirus hat die USA überrollt. Es traf ein Land, das unvorbereitet war auf die Pandemie, das weder medizinisch noch politisch in der Lage war, schnell und konsequent zu handeln. Heute sind die Vereinigten Staaten der globale Corona-Hotspot: die meisten Infizierten, die meisten Todesfälle. Welche Verantwortung tragen US-Präsident Donald Trump und seine Regierung für die mangelnde Vorbereitung und das Leid? Der selbst ernannte Kriegspräsident überhörte die Warnungen seiner Geheimdienste, missachtete den Rat der medizinischen Fachleute, spielte die Bedrohung durch das Virus herunter und weigerte sich, eine koordinierte, entschlossene Strategie zur Rettung amerikanischer Bürger voranzutreiben. Das sogenannte Playbook für Pandemien wurde ad acta gelegt, das Frühwarnsystem durch massive Mittelkürzungen zerstört und die nationale Medikamenten-Reserve sträflich vernachlässigt.
    In seiner Dokumentation „Der Unverantwortliche“ zeigt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen eine Chronik des Versagens, von den ersten Warnungen über den Ausbruch in China im November 2019 bis heute. Und er beschreibt, was Amerika so wehrlos machte gegen das Virus, einen übermächtigen Gegner, der sich nicht einschüchtern oder einwickeln lässt. Für seinen Film hat Elmar Theveßen interne Dokumente aus dem Beraterstab von Donald Trump ausgewertet, zahlreiche Expertenmeinungen aus den unterschiedlichen politischen Lagern eingeholt und die Handlungen des US-Präsidenten in entscheidenden Momenten rekonstruiert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 13.05.2020 ZDF
  • Folge 65
    Aus Wuhan hat sich das Coronavirus zuerst in China und schließlich über die ganze Welt verbreitet. Mit radikalen Maßnahmen versucht die chinesische Regierung, die Seuche zu bekämpfen. China feiert sich für erste Erfolge. Aber was passiert wirklich im verschlossenen Riesen-Reich? Monatelang konnten sich Journalisten kein eigenes Bild machen, war die Weltöffentlichkeit auf die offiziellen Bilder der chinesischen Propaganda angewiesen. Nach dem Shutdown sammeln die ZDF-Korrespondenten Stefanie Schoeneborn und Ulf Röller erste Eindrücke und erspüren, wie es dem Land wirklich geht.
    Denn im Schatten der Krise hat Chinas Führung den eigenen Überwachungsstaat weiter ausgebaut. Tracing-Apps verfolgen die Bewegungsmuster aller Bürger. Ganze Regionen wurden unter Quarantäne gestellt. Und der Zusammenbruch globaler Handelsketten hat beispiellose Folgen für die größte Volkswirtschaft der Welt. Millionen chinesischer Arbeiter fürchten mittlerweile um ihre Existenz. Für ihre Dokumentation „Inside China“ haben die ZDF-Chinakorrespondenten das Land von der russisch-chinesischen Grenze in der Inneren Mongolei bis zur Technologie-Metropole Shenzhen bereist, vom Exporthafen in Shanghai bis zu den idyllischen Nationalparks und Touristenattraktionen im Herzen des Landes.
    In Dongguan, der Werkbank der Welt mit 15 000 Textilfabriken, kämpfen Millionen von Wanderarbeitern um ihr wirtschaftliches Überleben. Seit der Wildtierhandel verboten wurde, füttern Schlangenfarmer ihre Reptilien, ohne zu wissen, wie es weitergehen soll. Nationalparks, die von Touristen-Einnahmen leben, sind menschenleer. Die Containerhäfen in Shanghai und Ningbo, die größten Umschlagplätze des Landes, stehen still, während die IT-Branche in Shenzhen davon profitiert, dass neue Apps zur Kontrolle der Bevölkerung entwickelt werden.
    Spürbar ist im Land eine wachsende Unzufriedenheit, die ungewohnt offen von Chinesen geäußert wird. Spürbar ist aber auch die Angst vor einer möglichen zweiten Corona-Welle. Ausländern wird mit Misstrauen begegnet, denn Europäer und Amerikaner haben nach Meinung vieler Chinesen das Virus nach China gebracht. Die Propagandamaschine der politischen Führung preist den Sieg über das Virus als Systemerfolg. Doch die Corona-Krise hat China verändert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 27.05.2020 ZDF
  • Folge 66
    Großbritannien und Corona: Das Vereinigte Königreich ist eines der am härtesten getroffenen Länder der Welt, vermutlich 60 000 Menschen starben bisher an den Folgen einer Infektion. ZDF-London-Korrespondentin Diana Zimmermann geht der Frage nach: Hat die britische Regierung versagt? Fassungslos starrte die Nation zum traurigen Höhepunkt der Pandemie auf Handys und Fernseher, wenn jeden Nachmittag die aktuelle Todeszahl verkündet wurde. Es wurde den Briten klar: Es kann jeden treffen. Auch Boris Johnson. Seine Regierung gerät immer stärker in die Kritik: Das langsame politische Handeln habe so viele Menschen das Leben gekostet.
    Das Virus hat vieles im Königreich offengelegt: Das Land, das mit dem Brexit eigene Wege gehen will, sah schwach und schwankend aus. Ließ seine Krankenschwestern und Ärzte ungeschützt, seine Veteranen allein sterben. Eine Million Briten haben überhaupt kein Einkommen mehr. Besonders düstere Prognosen sehen einen Einbruch des Bruttosozialprodukts um 35 Prozent voraus. Die Dokumentation offenbart die Versäumnisse der britischen Regierung – bis hin zur Causa Cummings: Johnsons engster Berater, der die eigenen Lockdown-Regeln missachtet und mit seiner kranken Frau durchs halbe Land fährt.
    Einen Autoritätsverlust erleidet Johnsons Regierung auch in den drei Nationen Wales, Nordirland und Schottland: Sie gehen in der Pandemiebekämpfung zunehmend eigene, deutlich vorsichtigere Wege. Die Pannen der britischen Regierung kosten nicht nur Leben, sie untergraben das Vertrauen in die Regierung. Ausgerechnet jetzt, da die Regierung das Land vorsichtig aus dem Lockdown führen muss, tun immer weniger Briten, was Downing Street ihnen sagt. Warum bekommen ausgerechnet die Briten die Pandemie so schlecht in den Griff? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.06.2020 ZDF
  • Folge 67
    Mehr als 21 000 Corona Tote, drei Monate Lockdown, Wirtschaft und Kultur am Boden, hohe Arbeitslosigkeit und jetzt die Massenproteste gegen Polizeigewalt und Rassismus. Die Weltmetropole New York steht vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Und noch ist völlig unklar, wann, ob und wie sich die Stadt erholen, wie das neue New York aussehen wird. In der „auslandsjournal-doku“ trifft ZDF-New-York-Korrespondent Johannes Hano Menschen, die nach Auswegen aus der Krise suchen, für die klar ist, dass es kein Zurück mehr geben wird, dass sich New York neu erfinden muss, um in der Zukunft zu bestehen.
    Er trifft Künstler, Ladenbesitzer, Makler und Vertreter des Big Business, die über ihre Vision sprechen, und er begleitet Lokalpolitiker, Polizisten und Familien, deren Kinder durch Polizeigewalt umgekommen sind, die nach Antworten suchen, wie der allgegenwärtige Rassismus überwunden werden kann. New York City war schon immer ein Versuchslabor für gesellschaftliche Entwicklungen, ein Brennglas sozialer und ökonomischer Konflikte und Herausforderungen. Die Antworten, die diese Stadt liefert, strahlen aus in die ganze Welt – denn die ganze Welt ist in New York zu Hause. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 15.07.2020 ZDF
  • Folge 68
    Die Flüchtlingsroute über das Mittelmeer ist zum Massengrab geworden. Flüchtlinge, die nach Europa wollen, nehmen bei der Überfahrt tödliche Gefahren in Kauf. „SOS MEDITERRANEE“ und „Médecins Sans Frontières“ haben die „Ocean Viking“ gechartert – ein Rettungsschiff, das seit Ende 2019 im Mittelmeer kreuzt. Die Journalisten Etienne Huver und Jean-Baptiste Renaud haben die „Ocean Viking“ beim Einsatz begleitet. Die Crew des Schiffes hat es sich zur Aufgabe gemacht, Flüchtlinge auf dem Meer zu retten. Immer hält sie Ausschau nach Booten, die für die lange Fahrt nach Europa nicht gemacht sind. Entstanden sind beeindruckende Aufnahmen von Rettungsaktionen auf hoher See und von Geflüchteten und ihren Geschichten. Es sind auch Bilder von der Arbeit der Helfer, die unermüdlich um jedes einzelne Leben kämpfen.
    Die meisten Geflüchteten, die auf der „Ocean Viking“ ankommen, sind in Libyen gestartet. Dort waren sie oft eingepfercht in Lagern, in denen menschenunwürdige Zustände herrschen. Frauen werden von Polizisten vergewaltigt, Männer brutal geschlagen und gefoltert. Dem Kamerateam ist es gelungen, sich Zugang zu einem dieser Camps zu verschaffen. Der Chef des Camps zeigt ihnen, wie „gut“ die Flüchtlinge leben. Mit versteckter Kamera filmt das Team aber auch dort, wo es nicht offiziell hingeführt wird. Der Film führt die Grausamkeit in libyschen Flüchtlingscamps vor Augen, zeigt den besonderen Einsatz der Helfer der „Ocean Viking“ und stellt eindrucksvoll einzelne Schicksale vor. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 02.09.2020 ZDF
  • Folge 69
    Großbritannien im Umbruch. Corona und der Brexit haben den Briten schwer zugesetzt. Mitten in diesem Chaos demonstrieren junge schwarze Briten für eine bessere Zukunft. Unter ihnen: Superstar Stormzy und die Singer-Songwriterin Lianne La Havas. Während die einen glauben, dass die Zukunft schwerer wird, beschließen die anderen, dass sie endlich leichter werden soll. Noch immer sind die Familien schwarzer Menschen im Königreich ärmer, schlechter ausgebildet und nur selten in wichtigen Positionen zu finden.
    Und sie sterben früher als Weiße. „Corona ist weniger tödlich als Rassismus“, steht auf Plakaten, die bei den „Black Lives Matter“-Demonstrationen im Juni 2020 hochgehalten werden. Auf einer dieser Demonstrationen wurde auch Stormzy, The King of Grime, gesichtet. Der Superstar spricht den Rassismus im Land offen an, in seinen Liedern und im ZDF-Interview. „Als Schwarzer weißt Du immer: Es gibt Dinge, die sind nicht für Dich, Orte, an denen Du Dich besser nicht blicken lässt.“ Stormzy klagt nicht an, er stellt fest.
    Er hält Großbritannien für ein institutionell rassistisches Land und reagiert darauf, indem er Mut macht und seine schwarzen Landsleute auffordert, nichts als gegeben hinzunehmen. Die Dokumentation geht dem Begriff des institutionellen Rassismus nach: Diese traditionelle und selbstverständliche Diskriminierung von Schwarzen durch Organisationen hat in Großbritannien ganz konkrete Auswirkungen, so wie das sogenannte stop and search. Jede und jeder kann von der Polizei auf der Straße angehalten und durchsucht werden.
    Es trifft Schwarze 40-mal häufiger als Weiße. Auch stehen Minderheiten überproportional vor Gericht und müssen häufiger ins Gefängnis. Neben Stormzy trifft ZDF-London-Korrespondentin Diana Zimmermann die Musikerin Lianne La Havas, die erzählt, wie sehr die „Black Lives Matter“-Demonstrationen sie bewegt haben. „Tausende von Londonern, von überall in der Welt, saßen vor dem Innenministerium. Ganz friedlich. Alle trugen Masken.
    Es fühlte sich historisch an. Und ich dachte: Vielleicht ändert sich jetzt wirklich etwas.“ Zum ersten Mal hat Melanie Onovo die berühmte Universität Oxford im Fernsehen gesehen. Da war sie sieben Jahre alt und beschloss: Dort werde ich studieren. Nun ist die 19-Jährige am Christchurch College und schockiert von dem dort ganz alltäglichen Rassismus. „In London habe ich darüber nicht viel nachgedacht, ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Leute solche Positionen ganz offen vertreten, ausgerechnet hier, wo unsere Politiker studiert haben.“ Der britische Rassismus, so Danny Dorling, Professor für Geografie in Oxford, war die Voraussetzung für das Empire, und er ist noch immer sehr einflussreich, gerade an dieser Top-Universität, an der seit Jahrzehnten die Elite des Landes ausgebildet wird.
    Das Vereinigte Königreich hat seine eigene Geschichte mit dem Rassismus nie aufgearbeitet. In ihrer Dokumentation geht ZDF-London-Korrespondentin Diana Zimmermann der Frage nach: Wird die alte Geschichte neu erzählt, damit die Zukunft beginnen kann? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 30.09.2020 ZDF
  • Folge 70
    Die Vereinigten Staaten von Amerika sind kurz vor den Präsidentschaftswahlen im November 2020 tief gespalten. Seit George Floyds Tod im Mai rollt eine Protestwelle durch die USA. Die Proteste richten sich gegen Polizeigewalt und Rassismus. Doch anders als in den Jahren zuvor unterstützt eine große Zahl von Weißen den Wunsch nach Gleichberechtigung. Es sind neue, bislang unbekannte Koalitionen. Der Kampf für ein neues Amerika vertieft die ohnehin bestehenden Gräben. US-Präsident Trump nutzt den Aufruhr in Amerikas Städten und inszeniert sich als Präsident für Recht und Ordnung.
    Während Trump Bundespolizisten in vor allem demokratisch regierte Städte schickt, fordert eine junge Protestbewegung grundlegende Reformen der Polizei. Diese Auseinandersetzung beleuchten die ZDF-USA-Korrespondentin Ines Trams und ZDF-Autorin Steffanie Riess in „auslandsjournal – die doku“ und zeigen, wie die aufgeheizte Stimmung das Land grundlegend verändert. Mit der „Black Lives Matter“-Bewegung haben die Proteste gegen Polizeigewalt in den vergangenen Jahren stark zugenommen. George Floyd ist nur der jüngste und sichtbarste Fall einer anhaltenden Diskriminierung, der Schwarze in den USA ausgesetzt sind.
    Der Film zeigt, wie sich in Minneapolis die Bewegung über Jahre etabliert hat und was sich im aktuellen Fall durch die Unterstützung weißer Amerikaner verändert. In Denver ist bereits sichtbar, mit welchen Folgen Pläne für den Umbau der Polizeistrukturen umgesetzt werden. Seit der jüngsten Polizeireform werden dort bei einem Notruf nicht sofort Polizisten losgeschickt, sondern je nach Bedarfslage zunächst Sozialarbeiter. In Lancaster, Pennsylvania, arbeiten weiße Stadtratsmitglieder daran, mit Mitteln der Stadtplanung langfristig gewachsene Gettos aufzulösen und die immer noch sichtbaren Folgen der Rassentrennung zu überwinden.
    Diese Initiativen stehen als Beispiele dafür, wie auch weiße Amerikaner beginnen, Strukturen zu verändern, die hinter Rassismus und Ausgrenzung stehen. In Washington D.C., dem Epizentrum der Proteste und der politischen Macht, begleitet das ZDF-Team schwarze und weiße Aktivisten und zeigt, wie sich der Kampf für ein neues Amerika auch gegen den Widerstand in den eigenen Familien formiert.
    Georgia, im Süden der Vereinigten Staaten, war einer der großen Sklavenhalter-Staaten. Hier wird besonders deutlich, wie die Republikaner um US-Präsident Donald Trump noch heute versuchen, die schwarze Minderheit am Wählen zu hindern. „auslandsjournal – die doku“ zeigt, mit welchen Mitteln schwarzen Wählern immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, um die lange gewachsene republikanische Macht in den Südstaaten zu bewahren. Mit Analysen von führenden Köpfen der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und Polit-Experten zeichnet der Film das Bild eines Amerika im Umbruch. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 14.10.2020 ZDF
  • Folge 71
    Chinas Präsident hat einen Plan. Er will das Land zu alter Größe führen. Während viele Länder noch mit den Folgen der Pandemie kämpfen, nutzt China die Chance und schafft Fakten. China hole sich zurück, was dem Land zustehe – dieser Blick auf die eigene Rolle in der Welt bestimmt Chinas strategisches Handeln. „auslandsjournal – die doku: Chinas großer Plan“ beleuchtet Chinas globale Ambitionen. Im Ringen um die Vorherrschaft im Südchinesischen Meer wächst Chinas militärische Präsenz rasant. Das Sicherheitsgesetz in Hongkong versetzt auch die Menschen in Taiwan in Angst, dass China den eigenen Herrschaftsanspruch mit Waffengewalt durchsetzen könnte. Überwachungsmaßnahmen wurden im Land flächendeckend etabliert, und mit der Reaktion auf die Pandemie propagiert China die Überlegenheit des eigenen Systems noch selbstbewusster.
    Zeitgleich geht die politische Führung innenpolitisch gnadenlos gegen Minderheiten und Kritiker vor. Staatspräsident Xi Jinping ist der Kopf dieser neuen China-Politik. Um ihn hat sich ein Personenkult entwickelt, der vergleichbar ist mit den Zeiten Maos. Er ist der Präsident des „Chinesischen Jahrhunderts“ und verkörpert Chinas neues Selbstverständnis in der Welt. Die Corona-Krise hat als eine Art Brandbeschleuniger gewirkt und viele Entwicklungen, die bereits angestoßen wurden, extrem vorangetrieben. China nutzt die globale Verunsicherung in Zeiten der Pandemie, um die eigenen Weltmachtansprüche durchzusetzen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 21.10.2020 ZDF
  • Folge 72
    Amerika steht wohl vor der wichtigsten Wahl seiner Geschichte. Schafft der umstrittene US-Präsident Trump seine Wiederwahl? Elmar Theveßen erkundet auf einer Reise durchs Land die Stimmung. Weder bei der Corona-Pandemie und einer drohenden Rezession noch bei den Auseinandersetzungen um fortdauernden Rassismus findet Präsident Trump angemessene Antworten. Im Gegenteil: Er selbst polarisiert das Land. Die USA stecken im Wahljahr 2020 in einer tiefen Krise. Nashville im Bundesstaat Tennessee ist Synonym für Country Music, mitten im „Bible Belt“ ist die Stadt auch ein Zentrum der Evangelikalen. Keine Gesellschaftsgruppe ist Präsident Trump so treu ergeben wie sie.
    Schaffen sie es, den angeschlagenen Präsidenten, den viele von ihnen für den Auserwählten Gottes halten, noch einmal über die Ziellinie zu schieben?In Indiana führt die Route des ZDF-Teams durch die endlosen Mais- und Soja-Felder; die Landwirtschaft bestimmt hier den Lebensrhythmus und die Politik, bisher verlässlich konservativ. Aber die Bauern sind die großen Verlierer im andauernden Handelsstreit mit China. Treibt es die Landwirte im Mittleren Westen im Wahljahr 2020 ins gegnerische Lager der Demokraten?Akron und Youngstown in Ohio liegen im sogenannten Rust Belt – einst die größte Industrieregion der USA.
    In den 1960er-Jahren begann mit der Abwanderung der Schwerindustrie in die billiger produzierenden Entwicklungsländer der Niedergang. Donald Trump hat 2016 vor allem hier Stimmen aus der weißen Wählerschaft gewinnen können, die sich von der Politik in Washington vergessen fühlten. Wie stehen sie heute zu dem damaligen Außenseiter Trump, der seit beinahe vier Jahren im Weißen Haus regiert?Nach über 3000 Meilen endet der Roadtrip in Gettysburg, Pennsylvania, dem Ort, an dem die entscheidende Schlacht des Bürgerkrieges Amerika vor dem Zerfall bewahrte. Droht heute ein neuer Bürgerkrieg, oder kann die Einheit des Landes trotz der Polarisierung gesichert werden? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 28.10.2020 ZDF

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