Doku-Soap in 10 Teilen, Folge 1–10

  • Folge 1
    Der französische Vulkanologe Guy de Saint Cyr geht mit einer Gruppe Vulkanbegeisterter auf Entdeckungsreise in Hawaii. Sie sind alle weit gereiste Amateurgeologen, mit besonderem Interesse an Vulkanologie. Die Inselgruppe mitten im Pazifik ist die Südspitze einer mehr als 6.000 Kilometer langen Vulkankette. Big Island ist die jüngste Insel und die Hauptinsel des Archipels. Sie ruht auf mehr als 6.000 Meter dicken Lavaschichten. Dort befinden sich fünf der aktivsten Vulkane der Erde. Guy de Saint Cyr bereitet den Aufstieg vor. Morgen soll es zum Puuoo gehen, einem Lavasee, der in einem Krater des Vulkans Kilauea liegt – eine äußerst gefährliche und unsichere Gegend.
    Der Puuoo ist einer der jüngsten und zugleich aktivsten Krater. Ihn muss die Gruppe erklimmen, um den am besten überwachten Lavasee der Erde zu erblicken. Eine Nacht werden sie an diesem Ort verbringen, der nicht von dieser Welt zu sein scheint – nur 15 Meter über den Lavafonteinen. Bleibt zu hoffen, dass ihnen die Vulkangöttin Pele wohl gesonnen ist! In der hawaiischen Mythologie der geheiligten Erde steht sie für das kosmische Feuer und die Schöpfung. Das Kamerateam folgt der Gruppe auf ihrem Weg zum Lavasee. In der zerklüfteten Landschaft und der tiefen Stille der Nacht bereiten sie sich auf das vor, was sie ungeduldig und auch etwas ängstlich erwarten.
    Der Boden unter ihren Füßen kann jeden Moment nachgeben, die Lavakruste ist mehr oder weniger dick und tragfähig. Aber Guy ist ein erfahrener Vulkanologe und kann das Risiko richtig einschätzen. Noch einige Stunden geht es so weiter. Die Strecke wird immer gefährlicher, aber die Gruppe nähert sich langsam dem See. Da am Puuoo Menschen leben, wird er besonders sorgfältig überwacht. Als der Krater nur noch 200 Meter entfernt ist, bietet sich den Abenteurern ein magisches Naturschauspiel. Die Amateurvulkanologen sind sprachlos. Eine Nacht verbringen sie an diesem einzigartigen Ort. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 17.09.2007arte
  • Folge 2
    Die Gruppe von Vulkanbegeisterten setzt ihre Entdeckungsreise auf Hawaii fort, auf der Insel, die einst aus der Vereinigung von fünf Vulkanen entstanden ist. An den Flanken des Kilauea folgen sie den Spuren der Lavaströme. Seit Beginn der Eruption hat die Lava des Kilauea 195 Gebäude, 15 Kilometer Straße und 120 Quadratkilometer Gelände verschluckt. Der erfahrene Vulkanologe Guy de Saint Cyr bereist regelmäßig diesen Teil der Erde und weiß, wie man Lavatunnel ausfindig macht. Er selbst hat übrigens selbst den Eingang zu einem solchen unterirdischen Gang entdeckt, zum Kazamura Cave, dem längsten bekannten Lavatunnel der Welt.
    Es handelt sich um ein 160 Quadratkilometer großes Areal aus Tunneln und Hallen, durch das Lavaströme fließen, die bis zu 60 Stundenkilometer erreichen können. Erst das Meer bringt die zerstörerische Masse zum Stehen. Auf dem langen Weg der Lava bilden sich ständig neue Tunnel. Aber diese Art Kanäle entstehen nur bei wenigen Vulkanen, genauer gesagt bei zwölf der insgesamt 600 aktiven Vulkane der Erde. Guy erzählt, dass die Hawaiianer die Tunnel früher als Grabstätten benutzten.
    Seit den 70er Jahren dienen sie jedoch vorwiegend Forschungszwecken, denn die Gesteinsstruktur ähnelt denen von Kanälen auf Mond und Mars. Die Dokumentation zeigt atemberaubende Bilder und Naturschauspiele. Sie folgt den Abenteurern durch einen alten Tunnel und über die glühende Lava, die an der Oberfläche über 300, im Erdinneren 1.100 Grad heiß ist. Lange sollte man demnach nicht auf ein und derselben Stelle stehenbleiben. Die brennende Flüssigkeit eignet sich jedoch wunderbar, um leckere Steaks zu grillen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 18.09.2007arte
  • Folge 3
    Mehr als 24 Flugstunden von Europa entfernt liegt Vanuatu, eine sehr junge Kette vulkanischer Inseln, die den pazifischen Feuerring im Südwestpazifik markieren. Die Vulkane des Vanuatu-Archipels gelten als besonders gefährlich, denn die Inselgruppe hat im Laufe des 20. Jahrhunderts zwei katastrophale Vulkanausbrüche erlebt. Auf der Insel Uréparapara dringt die Reisegruppe vom Meer aus mit einem Boot in einen nicht mehr aktiven Vulkankrater vor – ein besonderes Unterfangen auch für den erfahrenen Vulkanologen. Nach dieser Expedition geht es per Schiff weiter vorbei an paradiesischen Stränden zur Insel Gaua. Dort befindet sich der Mount Garat, der als gefährlichster Vulkan des Archipels gilt und nur per Helikopter zugänglich ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.09.2007arte
  • Folge 4
    150 Kilometer von Gaua entfernt, im nördlichen Teil Vanuatus, liegt Ambae, eine der 80 Inseln des Archipels. Ambae ist der sichtbare Teil des mächtigsten aktiven Vulkans der Inselgruppe, des Lombenben. Er gehört zu den wenigen Vulkanen der Erde, deren Krater säurehaltige, heiße Seen umschließen. Der Lombenben brach im Dezember 2005 aus und überzog die Insel mit einem Ascheregen. Guy de Saint Cyr fährt allein nach Ambae, um die Situation abzuwägen. Doch die Wetterlage ist schlecht, und der Lombenben gilt als unbegehbar. So wird der Aufstieg für die Gruppe äußerst schwierig. Anschließend setzen die Amateurvulkanologen ihre Reise in die entgegengesetzte Richtung fort, zu dem berühmten Vulkan Yasur auf der Insel Tanna im Süden des Archipels.
    Eine wahrlich explosive Angelegenheit. Denn der kleine Feuerberg, der als einziger Vulkan auf Vanuatu ständig überwacht wird, könnte mit einem Ausbruch alles Leben auf der Insel vernichten. Als die Gruppe auf Tanna ankommt, herrscht Alarmstufe zwei. Die Gruppe bereitet sich auf eine Nacht am Yasur vor. Nach eingehender Beobachtung des Berges führt Guy seine Schützlinge auf den Vulkankamm. Dort bietet sich ihnen ein nahezu unwirkliches Schauspiel. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.09.2007arte
  • Folge 5
    Auf der Insel Tanna im Süden des Vanuatu-Archipels leben etwa 20.000 Menschen. Die wilde, exotische Insellandschaft ist das Ergebnis der sukzessiven Ausbrüche eines riesigen, vor 100.000 Jahren erloschenen Vulkans. Der jüngste und als einziger noch aktive Vulkan der Insel ist der im Südosten gelegene Yasur. Guy weiß, dass hier höchste Vorsicht angesagt ist. Denn die Stärke der Explosionen kann sich mitunter von einer Minute auf die andere ändern. Mit über 240 Stundenkilometern kann die Lava aus dem Krater schießen. Schon mehrfach sind allzu waghalsige Vulkanbesteiger ums Leben gekommen.
    Der Vulkan ist zwar sichtbar aktiv, doch schätzt Guy die Aktivität des Yasur nur als Stufe eins von vier ein Bedingungen sind gut: Die Teilnehmer können den Vulkan auch bei Tag sehr gut beobachten und den gesamten Kamm des eindrucksvollen Kraters abwandern. Dabei legen sie häufig Pausen ein, um alle Veränderungen im Kraterinnern genau mitzuverfolgen. In einem günstigen Moment steigen sie über einen Lavagrat hinab – ein unvergesslicher Moment für die Teilnehmer. Nach der achtwöchigen Expedition zu den bedeutendsten Vulkanen der Erde nähert sich für die Gruppe das Ende des Abenteuers.
    Guy setzt die Reise allein fort. Sein Ziel ist die Ambrym-Insel, bekannt für die berühmten Vulkane Marum und Benbow – und für Schwarze Magie. Guy hat die beiden Vulkane schon vor 14 Jahren kennengelernt. Seither haben sie keine Ruhe gefunden. Sogar Lavaseen lassen sich hier beobachten. Zwei der sechs Lavaseen der Erde befinden sich hier. Der in einer riesigen Caldera liegende Benbow zählt zu Guys Lieblingsvulkanen. Beim Abseilen in den Krater überwindet er einen Höhenunterschied von mehr als 200 Metern und nähert sich der Lava. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 21.09.2007arte
  • Folge 6
    Der französische Vulkanologe Guy de Saint Cyr reist mit einer Gruppe passionierter Amateurforscher ans Horn von Afrika. Ziel der Reise ist der Vulkan Erta Ale im Norden Äthiopiens. Der Weg dorthin führt die Gruppe durch geologisch faszinierende Landschaften: durch den großen afrikanischen Grabenbruch mit seiner intensiven vulkanischen Aktivität sowie ans Rote Meer und an den Golf von Aden. In diesem Teil der Erde spielen sich einzigartige geologische Phänomene ab. Hier stoßen drei tektonische Platten aufeinander: die nubische im Westen, die somalische im Osten und die arabische im Nordosten.
    Ihre Kollision wird den afrikanischen Kontinent eines Tages in drei Teile spalten. Für die Amateurforscher ist es die erste Begegnung mit dem afrikanischen Kontinent. Erste Station ist der Abbé-See. Hier treffen das große äthiopische Rift-Valley und die Afar-Senke aufeinander. Vor der erstaunlichen Kulisse des ausgetrockneten Seebeckens wurde der Film „Planet der Affen“ gedreht. In dieser faszinierenden Mondlandschaft verbringt die Gruppe ihre erste Nacht zwischen teils über 60 Meter hohen Kalksteinkegeln. Eine weitere Entdeckung ist ein Ausflug zum einzigen begehbaren Meeresboden der Erde.
    Hier schießen die Vulkane buchstäblich aus dem Boden, sobald sich das Magma seinen Weg durch kleinste Risse bahnt. Der jüngste dieser Vulkane heißt Ardoukoba. Mitten in der Nacht erreicht die Gruppe schließlich den Erta Ale, an der Grenze zwischen Äthiopien und Eritrea. Das Nachtlager wird im Krater aufgeschlagen, gerade einmal 80 Meter über dem prächtigen Lavasee. Noch können die Amateurforscher nicht sehen, in welch atemberaubender Kulisse sie übernachten. Ungeduldig warten sie auf den Sonnenaufgang. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.09.2007arte
  • Folge 7
    Der französische Vulkanforscher Guy de Saint Cyr reist mit einer Gruppe von Amateurvulkanologen ans Horn von Afrika nach Äthiopien. Das Gebiet der Afar-Wüste zählt zu den geologisch aktivsten Regionen der Erde. Denn hier treffen drei Kontinentalplatten aufeinander. Die Erta-Ale-Kette liegt 790 Kilometer von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba entfernt in der Afar-Wüste. Die heißeste Wüste der Welt verdankt ihren Namen den Nomaden, die als einzige Menschen dort leben. Die Region bildete sich im Quartär und liegt auf der Mittelachse der Danakil-Senke 130 Meter unter dem Meeresspiegel. Auf der Höhe des Erta Ale ist diese tektonische Senke nur 55 Kilometer breit und wird von zahlreichen Rissen durchzogen, die parallel zum Roten Meer verlaufen.
    Die Gruppe um Guy de Saint Cyr bewundert nach einer ersten Nacht im Krater des Erta Ale den beeindruckenden Vulkan. Sie werden noch zwei weitere Nächte hier bleiben, um den Krater, den Lavasee sowie die beiden Schachtkrater des Erta Ale zu erkunden. Der Erta Ale ist der aktivste Vulkan der Danakil-Senke. Im Gegensatz zu den Vulkanologen nähern sich die Afar-Nomaden nie dem Gipfel des legendären Feuerbergs, weil sie glauben, dass ihn die Seelen verstorbener Hirten auf geflügelten Pferden umkreisen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 25.09.2007arte
  • Folge 8
    Der Vulkanforscher Guy de Saint Cyr hat schon manchen Sandsturm in der äthiopischen Wüste erlebt. Er weist die Teilnehmer seiner Expedition darauf hin, dass Wasser hier Mangelware ist und dass sie sparsam damit umgehen sollen. Während der Fahrt zum Vulkan Dallol erzählt Guy: „Es heißt, die Hitze auf dem Salzsee sei so glühend, dass es nur der Teufel höchstpersönlich dort aushalte. Wir haben dort eigentlich nichts verloren.“ Dallol ist der einzige aktive Vulkan der Erde, dessen Gipfel unter dem Meeresspiegel liegt, und zwar 48 Meter. Er brach 1926 zum letzten Mal aus. Der Krater wurde wahrscheinlich von den Ablagerungen heißer Quellen bedeckt und ist deshalb nicht sichtbar.
    Dallol ist das einmalige Ergebnis eines Zusammenspiels von vulkanischer und hydrothermaler Aktivität. Als sie beim Dallol ankommen, erklärt Guy: „Was ihr hier riecht, ist Schwefel. Und das da ist Salz. Schaut nur, wie rosarot diese Salzkrusten sind. Letztes Jahr war diese ganze Flanke hier aktiv. Jetzt herrscht auf dieser Seite Ruhe, aber weiter hinten ist der Vulkan immer noch aktiv.“ Guy bewegt sich zwischen Säurelachen und Salzkrusten, die jederzeit nachgeben können. Sich auf diesem fragilen Untergrund zu bewegen, ist gefährlich, denn die Säure lauert überall.
    Guy holt einen pH-Messstreifen hervor und hält ihn in die Luft. Der Streifen zeigt sofort einen pH-Wert von 2 an. Als Guy ihn in eine Säurelache eintaucht, wird der Streifen tiefrot. Hier liegt der pH-Wert bei 1 – das entspricht der menschlichen Magensäure! Guy erinnert seine Schützlinge daran, dass sich hinter dem faszinierenden Anblick von Dallol ein gefährlicher, chemisch höchst aktiver Vulkan verbirgt. „Dallol ist eine Salzkuppel, die durch vulkanische Kräfte entstanden ist. Es ist kein klassischer Vulkan. Die Gesteine, die hier ausgespuckt wurden, sind hydrochemischer Natur.
    Es handelt sich nicht um Lava, sondern um hybrides Material. Dallol ist etwas ganz Besonderes.“ Die Landschaft des Dallol verändert sich ständig. Vor ein paar Jahren gab es hier noch einen großen Säuresee. Zwei Stunden brauchte man, um ihn zu umwandern. Die Amateurvulkanologen bewundern die spektakulären Farben und Formen. Während sie zwischen den Säurelachen herumspazieren, werden Guys Warnungen immer dringlicher. Aber er weiß, auf was er sich eingelassen hat und hat diese Herausforderung bewusst gesucht. Er will beweisen, dass man dieses schwer zugängliche und gefährliche Vulkangebiet zu Fuß erkunden kann. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.09.2007arte
  • Folge 9
    Die Stadt Goma liegt in der Demokratischen Republik Kongo am Fuße der beiden aktiven Vulkane des Virunga-Massivs denkbar ungünstig. Nicht nur der oberhalb der Stadt gelegene Lavasee des Nyiragongo stellt eine permanente Bedrohung dar, auch der mit Kohlendioxid und Methan übersättigte Kivusee, an dessen Ufer die Stadt liegt, ist eine tickende Zeitbombe. Nicht zufällig heißen die beiden aktiven Vulkane Nyiragongo – der Rauchende – und Nyiamuragira – der Chef. Die Besteigung des 3.467 Meter hohen Nyiragongo, auch bekannt unter dem Namen Kirunga – „roter Feuerberg“ – ist kein Spaziergang. Vor der Expedition instruiert der französische Vulkanologe Guy de Saint Cyr die Teilnehmer seiner Expedition ganz genau.
    Ihnen steht ein über sechsstündiger Aufstieg bevor. Für den anstrengenden Marsch wird die Gruppe mit einem fantastischen Schauspiel entschädigt: In dem riesigen Vulkankrater liegt in 600 Meter Tiefe der größte Lavasee der Erde. Er erleuchtet den Himmel und die ganze Umgebung. Guy de Saint Cyr erzählt, dass er diesen Vulkan im Zuge der Expeditionen von Haroun Tazieff entdeckte. Niemand kennt die Lebensdauer eines Lavasees und niemand weiß, wie lange es dieses faszinierende Schauspiel noch geben wird. Es gibt nur vier Lavaseen auf der Welt, zwei weitere treten sporadisch auf. Ein Lavasee entsteht durch die ständige Zufuhr von frischem Magma, das sich an der Oberfläche abkühlt.
    Sein Gleichgewicht ist sehr fragil. Wie so oft ist die Wetterlage hier sehr schlecht. Guy de Saint Cyr seilt sich gemeinsam mit Romain als Vorhut in den Nyiragongo-Krater ab. Die Bedingungen sind so gefährlich, dass die übrigen Mitglieder der Gruppe ihnen nicht folgen. Der Nyiragongo ist ein gefährlicher und unberechenbarer Vulkan. Er grollt und donnert unter den Füßen der Teilnehmer, die vom Schauspiel, das dieser mächtige Feuerberg bietet, überwältigt sind. Während sie den See betrachten, erzählt ihnen Guy von dem gewaltigen Ausbruch im Jahr 1977, der in Goma fast 3.000 Opfer forderte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.09.2007arte
  • Folge 10
    Der Vulkan Ol Doinyo Lengai liegt im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs auf tansanischem Staatsgebiet. Den Massai ist der 2.877 Meter hohe „Berg des schwarzen Gottes“ heilig. Beim Besuch der Gruppe von passionierten Amateurforschern um den französischen Vulkanologen Guy de Saint Cyr ist der Vulkan unerwarteterweise aktiv. Seit vier Monaten hatte er kein Lebenszeichen von sich gegeben. Das ist allerdings nicht selten, denn der Lengai hat beunruhigende Stimmungsschwankungen. Die Expeditionsteilnehmer haben also sehr viel Glück, aber natürlich ist das Risiko dadurch auch weitaus größer. Der Lengai ist der jüngste Vulkan in diesem Teil Afrikas.
    Geologisch gesehen steckt er mit seinen 370.000 Jahren noch in den Kinderschuhen. Er liegt am Südufer des Natronsees, 160 Kilometer westlich des Kilimandscharo-Massivs. Als einziger Vulkan der Erde fördert der Lengai keine silikathaltige Lava, sondern Karbonatitlava. Diese relativ kühle Lava ist zunächst pechschwarz und dünnflüssig. Nur nachts glüht sie rötlich. Durch den Kontakt mit Wasser wird sie jedoch schnell schneeweiß und verwandelt den Krater in eine fantastische Landschaft. Die Gruppe um Guy de Saint Cyr besteigt diesen „Vulkan der Extreme“. Der steil bergauf führende Marsch dauert mehrere Stunden.
    Doch einer der faszinierendsten Ausblicke in ganz Afrika entschädigt für die Strapazen. Den Vulkanologen geben der Lengai und seine einzigartige Lava noch immer Rätsel auf. Alles geht hier sehr schnell. Lava kann immer und überall hervorquellen. Der Boden vibriert ununterbrochen und droht einzubrechen. Alles ist in permanenter Veränderung. Guy de Saint Cyr vermutet, dass der Krater bald ganz einstürzen wird. Für die Gruppe ist die Besteigung des Lengai ein Höhepunkt und gleichzeitig der Abschluss ihrer Reise. Guy de Saint Cyr reist allein weiter, um seine unersättliche Leidenschaft für Vulkane an anderen Orten der Welt zu stillen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 28.09.2007arte

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