Auf den Vulkanen der Welt Folge 9: Der Nyiragongo – ein Riesenvulkan
Folge 9
9. Der Nyiragongo – ein Riesenvulkan(Nyiragongo, le volcan géant)
Folge 9
Die Stadt Goma liegt in der Demokratischen Republik Kongo am Fuße der beiden aktiven Vulkane des Virunga-Massivs denkbar ungünstig. Nicht nur der oberhalb der Stadt gelegene Lavasee des Nyiragongo stellt eine permanente Bedrohung dar, auch der mit Kohlendioxid und Methan übersättigte Kivusee, an dessen Ufer die Stadt liegt, ist eine tickende Zeitbombe. Nicht zufällig heißen die beiden aktiven Vulkane Nyiragongo – der Rauchende – und Nyiamuragira – der Chef. Die Besteigung des 3.467 Meter hohen Nyiragongo, auch bekannt unter dem Namen Kirunga – „roter Feuerberg“ – ist kein Spaziergang. Vor der Expedition instruiert der französische Vulkanologe Guy de Saint Cyr die Teilnehmer seiner Expedition ganz genau. Ihnen steht ein über sechsstündiger Aufstieg bevor. Für den anstrengenden Marsch wird die Gruppe mit einem fantastischen Schauspiel entschädigt: In dem riesigen Vulkankrater liegt in 600 Meter Tiefe der größte Lavasee der Erde. Er erleuchtet den Himmel und die ganze Umgebung.
Guy de Saint Cyr erzählt, dass er diesen Vulkan im Zuge der Expeditionen von Haroun Tazieff entdeckte. Niemand kennt die Lebensdauer eines Lavasees und niemand weiß, wie lange es dieses faszinierende Schauspiel noch geben wird. Es gibt nur vier Lavaseen auf der Welt, zwei weitere treten sporadisch auf. Ein Lavasee entsteht durch die ständige Zufuhr von frischem Magma, das sich an der Oberfläche abkühlt. Sein Gleichgewicht ist sehr fragil. Wie so oft ist die Wetterlage hier sehr schlecht. Guy de Saint Cyr seilt sich gemeinsam mit Romain als Vorhut in den Nyiragongo-Krater ab. Die Bedingungen sind so gefährlich, dass die übrigen Mitglieder der Gruppe ihnen nicht folgen. Der Nyiragongo ist ein gefährlicher und unberechenbarer Vulkan. Er grollt und donnert unter den Füßen der Teilnehmer, die vom Schauspiel, das dieser mächtige Feuerberg bietet, überwältigt sind. Während sie den See betrachten, erzählt ihnen Guy von dem gewaltigen Ausbruch im Jahr 1977, der in Goma fast 3.000 Opfer forderte. (Text: arte)