2025 (Folge 1554–1572)
Endlich clean! Neustart ins Leben
Folge 1554 (30 Min.)Bild: hr/ blue marmot/Simone JungClark wollte partout nicht nach Leimbach, doch der Richter stellte ihn vor die Wahl: Paragraf 35 Betäubungsmittelgesetz, Therapie statt Strafe. Das hieß für Clark: Mindestens ein Jahr Lebensgemeinschaft Leimbach – oder Gefängnis. Bei seiner Ankunft muss Clark alles abgeben. Kleider, Fotos, Handy, Musik. Alles wird gefilzt und – bis auf die Kleidung – einbehalten. Nathan lebt schon zweieinhalb Jahre hier und weiß, wie sich das anfühlt: „Du stehst erst mal blank da. Du hast eigentlich nichts, außer dein Chaos im Kopf: Ich will wieder Drogen nehmen.“ Auch deshalb ist die ersten drei Monate kein Kontakt nach draußen erlaubt.
Die Tage sind streng getaktet, die Gemeinschaft trifft sich pünktlich zu den Mahlzeiten. Und: tägliche Zimmerkontrolle, Schulpflicht oder Arbeitsdienste. Wer sich nicht daran hält, wird sanktioniert. Halten sich die Jugendlichen an die Regeln, können sie sich nach und nach Privilegien zurückerobern: persönliche Dinge, MP3-Player, Handy. Doch vor allem sollen sie Struktur lernen. Verlässlichkeit. Konflikte mit Worten lösen. Dabei hilft die Gemeinschaft, die wie eine große Familie zusammenlebt.
Etwa 16 männliche Jugendliche und 15 Erwachsene – die meisten waren selbst drogensüchtig. Jens, früher alkoholkrank, durchschaut rasch, ob Suchtdruck das Verhalten der Jungen bestimmt. Seit zehn Jahren ist er clean. Er ist ein Beispiel, dass man es schaffen kann. Und: Jungen wie Clark, die die Schule geschmissen haben, können hier ihren Schulabschluss nachholen. Rund zwei Drittel der Jungen aus Leimbach schaffen den Neustart ins Leben. Überdurchschnittlich viele. (Namen von der Redaktion geändert) (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Sa. 04.10.2025 arte.tv Das Austernwunder von Portugal
Folge 1555 (29 Min.)Im Sado-Delta im Süden von Lissabon gewinnt die Natur allmählich wieder die Oberhand. Lange setzten Industrieverschmutzung, Überfischung und Urbanisierung dem fragilen Ökosystem zu. Seine heutige Renaissance ist der Initiative engagierter Frauen zu verdanken. Raquel Gaspar, Meeresbiologin und Mitbegründerin des Vereins Ocean Alive, kämpft seit Jahren für den Erhalt der Seegraswiesen. Sie weiß, dass die Ökosysteme nicht nur eine reichhaltige Nahrungsquelle für die Fische sind, sondern auch essenziell für das Überleben der großen Delfine, die das ganze Jahr über im Delta leben.
Um sie zu schützen, kartiert Raquel bedrohte Seegraswiesen, initiiert Reinigungsaktionen und bildet lokale Fischerinnen zu „Meereswächterinnen“ aus. Zu ihnen gehört auch die Kleinfischerin Sandra. Schon als kleines Mädchen warf sie Netze in der Sado-Mündung aus. Heute ist sie eine der letzten, die diese für den Meeresboden schonende Art des Fischfangs noch ausüben. Ihr Einkommen bessert sie mit Umweltbildungsangeboten für Kinder auf.
Ihnen gibt sie ihre Leidenschaft für den Ozean weiter und vermittelt, wie wichtig der Erhalt dieses Ökosystems ist. Der Austernzüchterin Celia ist es gelungen, die portugiesische Auster wieder anzusiedeln, die seit den 1970er Jahren aus dem Delta verschwunden war. Es brauchte zehn Jahre wissenschaftliche Experimente und viel Ausdauer und Leidenschaft, bis die regionaltypische Angulata wieder im Delta heimisch wurde. Heute hat sie erneut ihren festen Platz auf den Speisekarten der besten Restaurants in der Region. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Di. 30.09.2025 arte.tv Polens Frauen zwischen „Tradwife“ und Karriere
Folge 1556 (30 Min.)Bild: ArteKaja lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Krakau. Man könnte sie – dem aktuellen Social Media Trend entsprechend – eine Tradwife nennen. Doch sie wehrt sich gegen den Begriff: Sie ist Hausfrau, nicht für Klicks oder aus Zwang, sondern aus Überzeugung. Für sie ist Mutterschaft Berufung, Fürsorge eine Haltung. Kaja sieht sich deshalb auch eher als „Matka Polka“, einem traditionellen, religiös geprägten polnischen Frauenbild aus dem 19 Jahrhundert entsprechend. Der Annahme von der unterdrückten Frau setzt sie das Bild der selbstbestimmten Hausfrau entgegen.
Ganz anders lebt Edyta auf ihrem eigenen Reiterhof bei Posen. Sie balanciert Reitstunden, Stall ausmisten, die Erziehung ihrer zwei Töchter und ihre krisenhafte Ehe. Nur selten findet sie Zeit, um im Sattel abzuschalten, denn ihr hektischer Alltag stellt Edyta von früh bis spät vor große Herausforderungen. Sind Familie und Selbstbestimmtheit überhaupt zu vereinbaren? Magda und Kacper sind beide 30, Schauspieler, und wollen bald heiraten. Gemeinsam leiten sie in einem entlegenen Haus in Niederschlesien den Workshop.
„Mit voller Stimme“ der sich explizit an Frauen richtet. Aus ihrer Sicht waren Frauen zu lange zu leise, haben keine Grenzen gezogen. Jetzt sollen sie laut sein und ihre Stimme (wieder-)finden. Im Workshop sind Magda und Kacper ein Team – doch wie sieht es aus, wenn es um ihre gemeinsame Zukunft geht? Was verändert Hochzeit und Familie? Und wie wollen sie sich künftig aufstellen? Polen verändert sich – langsam, widersprüchlich. Und mittendrin: die Frage nach Selbstverwirklichung. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.10.2025 arte Italien und die Flüchtlingslager in Albanien
Folge 1557 (29 Min.)Bild: ECO Media TVDominique aus Kamerun ist vor zwei Jahren über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Der 24-Jährige lebt heute in einem Aufnahmelager in Bari. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Er hat zwar Einspruch eingelegt, doch scheitert er damit. Ihm droht im Zuge der Abschiebung eine Deportation nach Albanien. Dort betreibt Italien seit Oktober 2024 zwei Flüchtlingslager. Geschätzt über 700 Millionen Euro kosten der Bau und der Unterhalt der zwei Lager in Gjader und Shengjin für die nächsten fünf Jahre. Doch wegen rechtlicher Einwände kam alles zum Erliegen. Die Lager standen zeitweise leer. Seit April 2025 dient nun eines von ihnen als hoch umstrittenes Abschiebezentrum. Dagegen geht Erminia Rizzi vor. Die Rechtsexpertin arbeitet für eine NGO zum Schutz von Geflüchteten in Bari.
Sie kritisiert die Intransparenz rund um das sogenannte Albanien-Modell. Rizzi hat mit vielen der in Albanien untergebrachten Asylsuchenden gesprochen und Missstände dokumentiert. Während in Albanien Tatsachen geschaffen werden, verschärft sich die Lage von Asylsuchenden wie Dominique in Italien. Das Aufnahmelager in Bari ist völlig überfüllt und unterfinanziert. Es fehlt außerdem an Mitteln für die Integration der anerkannten Geflüchteten. Eine Kirchengemeinde nahe Bari versucht auszuhelfen. Dominique hat so zumindest eine Praktikumsstelle gefunden. Doch die Abschiebung via Albanien hängt weiter wie ein Damokles-Schwert über ihm. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 arte Sizilien – Profit durch Brandstiftung?
Folge 1558 (30 Min.)Bild: Kevin KöhrmannJeden Sommer steht Sizilien in Flammen. Bis zu 5.000 Brände verwüsten ganze Landstriche, zerstören Wälder, Felder und Existenzen. Offiziell sind Forstbehörde, Feuerwehr und Zivilschutz für die Brandbekämpfung zuständig. Immer wieder tauchen allerdings Fälle auf, in denen Einsatzkräfte selbst Feuer gelegt haben – um danach Prämien einzustreichen. Und immer wieder deuten Hinweise auf eine Verwicklung der Mafia, die aus verbranntem Land Profit schlägt. Viele Einwohner Siziliens wollen das nicht länger hinnehmen. Eine von ihnen ist Valeria Cimó aus San Vito Lo Capo.
Die Musikerin erwischte 2018 einen Mann bei dem Versuch, ein Feuer zu legen. Er ergriff die Flucht. Einen Tag später brannte Valerias Auto. Ihr war klar: Es war eine Drohung. Valeria gründete die „Bürgerfeuerwehr Sizilien West“, heute ein Netzwerk von rund 70 Freiwilligen. Wenn es brennt, rücken sie aus, löschen mit Kübelspritzen und Feuerpatschen. Ihr Engagement inspiriert auch andere Menschen auf der Insel. Marco Pitò aus Alcamo organisiert Feuerwachen an gefährdeten Stellen.
Seine Mitstreiter dokumentieren verbrannte Flächen. Obwohl sie bis zu 15 Jahre brach liegen müssen, entstehen häufig binnen weniger Jahre Luxusvillen oder Solarparks. Pitò will diese Machenschaften sichtbar machen. Andreina Albano trauert derweil um ihren Vater, der vor zwei Jahren bei dem Versuch, einen Brand auf seinem Grundstück allein einzudämmen, starb. Trotz zahlreicher Anrufe kam die Feuerwehr ihm nicht zur Hilfe. Die Bürgerfeuerwehren auf Sizilien zeigen: Die Zivilgesellschaft kann handeln, wo Behörden versagen oder mafiöse Strukturen profitieren. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.10.2025 arte Pflegeheim im tunesischen Luxushotel
Folge 1559 (30 Min.)In den Strandorten Tunesiens stehen viele Hotelresorts monatelang leer. Nur im Sommer kommen die Hunderttausende von Urlaubsgästen, für die sie einst geplant wurden. Seit dem Arabischen Frühling 2011 leidet der tunesische Tourismus – und neue Einnahmequellen sind gern gesehen. Seniorinnen und Senioren, vor allem aus Frankreich, Belgien und der Schweiz, erhalten hier eine Eins-zu-eins-Rundumbetreuung in exklusivem Setting. In der Nebensaison haben sie die Anlagen monatelang fast für sich alleine. Senior Pierre lebt seit sechs Jahren hier, umsorgt wird er von Rim.
Neben der täglichen medizinischen Pflegearbeit fährt sie ihn im Rollstuhl zum Hotelrestaurant, an den Pool und entlang der Strandpromenade. 13 Stunden am Tag ist sie nur für ihn da. Was in Europa unbezahlbar wäre, ist hier möglich, dank des Leerstands in den Hotelanlagen, einer guten Infrastruktur und sehr geringer Löhne bei hoher Arbeitslosigkeit im Land. Rim will in Kürze zu ihrem englischen Verlobten nach London ziehen. Andere, wie Ergotherapeutin Ikram, möchten ihre Heimat Tunesien nicht verlassen.
Die 26-Jährige hat als Fachkraft bessere Arbeitsbedingungen als Rim. Sie leitet Gruppenaktivitäten und macht bei Einzelbesuchen therapeutische Übungen – Händchenhalten und Umarmungen inklusive, denn diese körperliche Nähe gehört hier dazu. Die Reportage zeigt fragile Beziehungen zwischen alternden Europäern in Tunesien und jungen Einheimischen. Luxus und einfache Verhältnisse stehen nah beieinander, wo europäische Kaufkraft auf die andauernde tunesische Krise trifft. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.10.2025 arte Italiens längster Arbeitskampf
Folge 1560 (30 Min.)Als 2021 das Werk des Autozulieferers GKN geschlossen wird, gehen die rund 500 Arbeiterinnen und Arbeiter in den Widerstand. „Wir sind jetzt seit fast 1.400 Tagen durchgehend in einer permanenten Betriebsversammlung,“ erzählt Dario. Ihre selbstgebaute Streikzentrale auf dem Fabrik-Gelände ist rund um die Uhr besetzt. So wollen sie sich gegen die Kündigungen wehren. Und tatsächlich: Das Arbeitsgericht in Florenz hat die Entlassungen mehrfach aufgehoben. Der neue Eigentümer, der Unternehmer Francesco Borgomeo, zahlt schon lange keine Löhne mehr, obwohl er müsste. „Es wird alles getan, um uns zum Aufgeben zu bewegen“, klagt Dario. Nur noch knapp 60 Arbeiter sind übriggeblieben, einer von ihnen ist Snupo.
„Klar gab es Zeiten, in den ich heulen wollte. Ich schaue schon gar nicht mehr auf mein Konto.“ Doch die Arbeiter sind nicht nur im Widerstand, sie wollen mit einem eigenen Businessplan ihre Arbeitsplätze retten. Ihre Idee: Statt Antriebswellen sollen künftig, in genossenschaftlicher Eigenregie, Lastenräder und Solarpanels in der Fabrik produziert werden. Und auch der Staat zeigt Interesse am Erhalt der Arbeitsplätze und der Fabrik. Ein neues Gesetz erlaubt es den Kommunen und lokalen Behörden die Kontrolle über das 40.000 qm große Gelände zu übernehmen. Doch die Zeit drängt. Denn der Fabrikbesitzer droht mit der Räumung. „Sollte die Räumung durchkommen, wäre das das Todesurteil für unseren Neuanfang,“ fürchtet Dario. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 14.10.2025 arte Guter Job, aber keine Bleibe
Folge 1561 (29 Min.)Keine Wohnung – kein Job? Firmen in der Bretagne boomen, doch für neue Beschäftigte fehlen die Unterkünfte. Auch Firmenchef Dominique Lamballe sind die Hände gebunden. Der Inhaber einer Großschreinerei muss selbst motivierten Bewerbern absagen. Angesichts der Wohnungskrise plant der Firmenchef, selbst Häuser für seine zukünftigen Angestellten zu bauen. In der Bretagne bleiben auch Kleinunternehmer wie Jean-François nicht von der Wohnungskrise verschont. Mit 63 Jahren muss der Molkereibesitzer sein Haus verlassen, denn sein Mietvertrag läuft aus, und der Eigentümer meldet Eigenbedarf an. Jean-François’ Lage ist prekär; ständig sitzt ihm die Angst im Nacken, er könnte auf der Straße landen.
Der Bretagne den Rücken kehren will Jean-François jedoch nicht. Cécile Landuré sucht händeringend nach Not- oder gerne auch langfristigen Lösungen für die Beschäftigten und die Familien in der Region. Die 43-jährige Stadtplanerin leitet das Wohnungsamt der Verbandsgemeinde Loudéac, das neue Wohnraumprojekte finanziert und umsetzt. Man setzt auf neuartige Lösungen wie etwa Mini-Sozialwohnungen oder den Umbau eines Feriendorfs zur Wohnsiedlung für Arbeiter. Inmitten der Wohnungsnot werden die ländlichen Regionen in der Bretagne zu einem riesigen Testlabor im Kampf gegen die Krise. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 08.10.2025 arte.tv Singen für Estland
Folge 1562 (30 Min.)Im Osten des Landes, unweit der russischen Grenze, bereitet der junge Chorleiter Kirill Gorjušin seinen Männerchor für das große Sängerfest vor. Er selbst ist russischsprachig aufgewachsen, hat sich aber schon früh in estnische Musik verliebt. Darüber, so sagt er, sei er wirklich Este geworden. Beim „Laulupidu“ singt er mit drei verschiedenen Chören – und träumt davon, eines Tages dort selbst dirigieren zu dürfen. In Tallinn probt Kuldar Schüts mit seinem Männerchor. Er gehört zu den ausgewählten Dirigenten, die auf dem Sängerfest auftreten dürfen. Für ihn ist das Festival auf der großen Open-Air-Bühne, vor hunderttausend oftmals mitsingenden Zuhörern nicht nur das größte Volksfest des Landes, sondern auch ein spirituelles Erlebnis.
Die 16-jährige Berit Pilvik singt mit dem international ausgezeichneten Mädchenchor Ellerhein. Berit ist typisch für eine patriotisch geprägte Jugend, die die Fremdbestimmung Estlands durch die Sowjetunion nur aus den Schulbüchern kennt. Sie brennt für das Sängerfest. Für sie ist es eine Liebeserklärung an Sprache, Heimat und Gemeinschaft; am liebsten mag sie patriotische Lieder. Und als dann in Tallinn das Sängerfest „Laulupidu“ beginnt, wird Musik spürbar zur Staatsangelegenheit. Das Fernsehen überträgt live und erreicht Traumquoten. 30.000 Sängerinnen und Sänger stehen gemeinsam auf der Bühne, feiern mit ihren Liedern die eigene Sprache und ihre Unabhängigkeit – und trotzen dem Dauerregen, der fast schon traditionell das Fest begleitet. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mi. 15.10.2025 arte.tv Die Qualen der spanischen Windhunde
Folge 1563 (30 Min.)Die Jagdsaison mit Windhunden, den Podencos, endet in Spanien im Februar. Jäger töten dann nach Jahrhunderte alter Tradition schätzungsweise 50.000 Jagdhunde – die schwächsten, die zu alt oder verletzt sind. Ein Brauch, der die Europäer schockiert: Die Tiere werden gevierteilt, erhängt oder bei lebendigem Leib zerstückelt. In Spanien hält sich dieses grausame Ritual hartnäckig. Spaniens Tierschützer setzen sich unermüdlich dafür ein, diesem Massaker ein Ende zu setzen. Sie sammeln verletzte Windhunde ein, pflegen sie und geben sie dann zur Adoption frei. Um das sinnlose Leiden der Windhunde zu beenden, müsste jedoch erst einmal das spanische Gesetz gegen Tierquälerei verschärft werden. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 20.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 19.10.2025 arte.tv Raketenstarts im schottischen Inselparadies
Folge 1564 (30 Min.)Alison MacCorquodale ist die Projektleiterin für den umstrittenen Raketenbahnhof Spaceport One. Sie ist selbst hier aufgewachsen, in der Abgeschiedenheit der Äußeren Hebriden. Heute steht sie im Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Kritikern des Projektes. Sie kennt die Befürchtungen der Bewohner von North Uist. Aber sie ist überzeugt davon, dass der Weltraumbahnhof eine Chance für ihre Heimat ist. Angus MacNab gehört zu den Kritikern des Projekts. Er lebt direkt neben dem Raketengelände, das gerade angelegt wird.
Er ist unmittelbar betroffen, wenn in Zukunft bis zu zehn Raketenstarts im Jahr stattfinden sollen. „Das ist hier eine der besten Aussichten Schottlands und genau hier wollen sie ihren verdammten Weltraumbahnhof bauen“, sagt der wütende Anwohner. Allerdings ist auch ihm klar, dass sich alle auf North Uist Gedanken um ihre Zukunft machen müssen. Traditionelle Berufe wie die Fischerei können die Menschen nicht mehr ernähren. Schon seit Jahren müssen die meisten jungen Leute die Insel verlassen, nicht nur, um eine höhere Ausbildung zu absolvieren.
Viele können nicht zurückkehren, weil es für sie keine Arbeitsplätze gibt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl der heute 26.000 Einwohner in 20 Jahren um 4.000 Menschen schrumpfen wird. Kann das Projekt Spaceport zur Lösung beitragen? „Technologie ist der Weg in die Zukunft, aber nicht Weltraumstarts“, findet der Kritiker Angus MacNab. Die Projektleiterin dagegen bleibt optimistisch: „Ich liebe Uist, und ich hoffe, dass die Menschen bald erkennen, dass der Spaceport etwas Positives ist.“ (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere So. 19.10.2025 arte.tv Gerettet vor Lampedusa
Folge 1565 (29 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 22.10.2025 arte Rumäniens Psychiatrie der Hoffnung
Folge 1566 (30 Min.)Ciprian Hord arbeitet als Psychologe in einer staatlichen psychiatrischen Klinik in Rumänien. Ein Land, in dem Menschen mit psychischen Erkrankungen und geistigen Beeinträchtigungen häufig auf Vorurteile, Ausgrenzung und Stigmatisierung treffen. Ciprian fotografiert seine Patientinnen und Patienten, organisiert Konzerte, hört zu und schenkt damit Sichtbarkeit und Hoffnung. „Ein Foto kann verändern, wie sich die fotografierte Person selbst sieht“, sagt Ciprian. Für ihn ist Fotografie mehr als ein Bild: Sie ist Therapie, Empowerment und ein Akt der Anerkennung. Die Reportage zeigt nicht nur die Realität in einem überforderten Gesundheitssystem, sondern auch, wie viel ein Einzelner im Team bewirken kann.
Ciprian war selbst Patient – heute ist er Hoffnungsträger, Mentor und Brückenbauer zwischen Klinik und Gesellschaft. Hier entsteht ein Ort, der mehr ist als eine Klinik: ein Raum für Respekt, Toleranz und Frieden für die Seele. „Rumäniens Psychiatrie der Hoffnung“ ist eine leise, aber kraftvolle Reportage über Menschlichkeit, Wandel und die Magie der kleinen Gesten. Eine Geschichte, die über Rumänien hinausreicht und Fragen stellt: Wie gehen wir mit psychischer Krankheit um? Und was braucht es, damit Menschen nicht nur behandelt, sondern gesehen und akzeptiert werden? (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Do. 23.10.2025 arte Leben mit Wildtieren
Folge 1567 (30 Min.)In Deutschland und Frankreich leben in manchen privaten Haushalten wilde Tiere. Die Reportage begleitet mehrere engagierte Menschen, die ihr Leben ganz den Tieren widmen. In Hohenfels am Bodensee pflegt die 75-jährige Nada Lange verletzte Wildkatzen – viele stammen aus schlechter Haltung. Für ihre Servale und Leopardenkatzen will sie eine Stiftung gründen, doch noch fehlt das nötige Startkapital. In Frankreich kämpfen Sabine und Christophe Landais um eine Genehmigung für ihre geplante Auffangstation für Wildschweine. Die Wildschweine Martin und Barry leben seit Jahren bei ihnen, doch bisher verweigern die Behörden jede Unterstützung – trotz erfüllter Auflagen.
Im Hunsrück halten Heidi und Harald Beck sechs Weißbüscheläffchen. Genehmigt und artgerecht – aber nicht ohne Konflikte innerhalb der Affengruppe. Die Haltung wilder Tiere stellt Privatpersonen trotz aller Leidenschaft vor enorme Herausforderungen: hohe Kosten, viele rechtliche Vorgaben und spezielles Fachwissen. Eine Reportage über Tierliebe, Verantwortung und die Frage, wer diese Tiere schützt, wenn ihre Halter es nicht mehr können. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 24.10.2025 arte Junge Frauen und der harte Weg aus der Armut
Folge 1568 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 27.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Sa. 25.10.2025 arte.tv Hollands Frauen schlagen zurück
Folge 1569 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 28.10.2025 arte Die Seegras-Retter von den Balearen
Folge 1570 (30 Min.)Urlauber sehen in ihm oft nur eine lästige Alge, die am Strand herumliegt: Posidonia Oceanica, wie Wissenschaftler das Seegras nennen, ist eine der unterschätztesten Pflanzen der Welt – aber in Wahrheit ein echtes Multitalent. Eine Unterwasser-Wiese, die jungen Fischen und bedrohten Arten wie Seepferdchen Schutz bietet. Ein Klimaretter mit mehr Power als der Regenwald. Und eine Bio-Barriere, die die Strände der Baleareninseln vor Herbst- und Winterstürmen schützt. Dass diese „Lunge des Meeres“ Außergewöhnliches leistet und geschützt werden muss, ist unter Fachleuten unumstritten.
Doch neben Klimawandel und Wasserverschmutzung droht dem Seegras noch eine ganz andere Gefahr: Mit jedem Jahr liegen mehr Boote – oft luxuriöse Yachten – vor Mallorca oder Formentera. Und schon ein einziger Anker kann Hunderte Seegraspflanzen vernichten. Es dauert Jahrzehnte, den Schaden wieder zu beheben. „Seegras ist eine sehr stabile Pflanze, aber auch sehr langsam im Wachstum“, sagt Ozeanologin Laura Royo, die den Unterwasser-Wald in aufwendigen Tauchgängen wieder aufforstet: „Man muss Geduld haben.“ Die Behörden auf den Balearen setzen mittlerweile auf Vorbeugung: Besonders in der Hochsaison sind Patrouillenboote unterwegs, überwachen die Ankerpositionen von Yachten, klären die Kapitäne auf, dass sie nur über Sandflächen ankern dürfen und verhängen auch mal Geldstrafen.
Seegras-Retter Marcial Bardolet fährt eines dieser Boote. Der gebürtige Mallorquiner will seine Heimat schützen: „Ich fühle mich verbunden mit dem Seegras und es ist meine Lebensaufgabe, es zu erhalten.“ (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.10.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.10.2025 arte.tv Mein Recht zu sterben
Folge 1571 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 30.10.2025 arte Kroatische Seeleute – gefangen an Bord
Folge 1572 (30 Min.)Deutsche TV-Premiere Fr. 31.10.2025 arte
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