2018, Folge 158–180

  • Folge 158 (28 Min.)
    Hans Brandner ist Eigentümer eines kleinen Unternehmens im Allgäu, das er einmal an seinen Sohn übergeben will. Doch seine chinesischen Kunden setzen ihn zunehmend unter Druck. Schon vor Jahren war er gezwungen, auch in Nordchina ein Unternehmen zu gründen. Inzwischen begegnet er der chinesischen Übermacht aber nicht mehr nur auf dem dortigen wichtigen Absatzmarkt. Denn immer mehr Vorzeigunternehmen aus Deutschland gehören inzwischen Chinesen. Bei betroffenen Unternehmen wie Waldrich Coburg schätzen die Betriebsräte und Geschäftsführer die neuen Eigentümer: Die meisten chinesischen Investoren agieren langfristig und investieren in die deutschen Standorte.
    Doch Experten und Politiker machen sich Sorgen. Langfristig will das Reich der Mitte wichtige Schlüsselindustrien beherrschen. Das steht im Masterplan der chinesischen Regierung „Made in China 2025“.Der Generationswechsel im Mittelstand und die Nachfolgeproblematik bieten das ideale Einfallstor für die Investoren aus Fernost. Besonders gefragt: die sogenannten „Hidden Champions“, Weltmarktführer in Nischenbereichen. Firmen wie die von Hans Brandner in Deutschland könnten dabei nur der Beginn sein. Die chinesischen Aufkäufer werden zunehmend ein europäisches Problem. Das beunruhigt Bürger und bewegt Politiker wie den EU-Parlamentarier Daniel Caspary. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 08.01.2018arte
  • Folge 159 (28 Min.)
    Mai-Lis Eira gehört zum letzten indigenen Volk Europas, den Sami. Sie und ihr Vater sind Rentier-Hirten. Doch sie haben bereits einen großen Teil des Weidelandes, das ihre Tiere seit Jahrhunderten nutzen, an die norwegische Industrie verloren. Jetzt soll eine Starkstromtrasse mitten durch das Tal gebaut werden, in dem ihre Renen kalben.“Re:“ begleitet Mai-Lis Eira und ihre Familie bei ihrem Kampf gegen den Stromkonzern, der zum norwegischen Staat gehört. Die Regierung will die Stromtrasse zur Energieversorgung der Ölindustrie nutzen und zeigt wenig Verständnis für die Existenzängste der samischen Hirten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 09.01.2018arte
  • Folge 160 (28 Min.)
    Bruder Gediminas ist Franziskaner-Mönch. Und er hat sich einer Aufgabe verschrieben: dem Kampf gegen die Alkoholsucht in seinem Land Litauen. Denn: Alkohol ist dort ein riesiges Problem. Laut WHO wird nirgends in der EU so viel getrunken wie hier. Die Folge: Jedes Jahr sterben durchschnittlich 2.900 Männer und 950 Frauen an den Folgen des Alkohols. Das sind 30 Prozent aller Todesfälle. Bruder Gediminas hat mitten im Nirgendwo ein Kloster errichtet. Hier hilft er den Menschen, sich von ihrer Sucht zu befreien und Gott zu finden.
    Doch das ist nicht immer eine einfache Aufgabe. „Ich möchte eigentlich immer wieder alles hinschmeißen“, sagt der Mönch. „Am meisten schmerzt es, wenn solche Fälle mit Selbstmord enden.“ Der Mönch ist landesweit für seine Arbeit bekannt. Doch wer seine Hilfe möchte, muss beweisen, dass er es ernst meint. Das weiß auch Valentina. Die Kulturjournalistin ist Alkoholikerin und seit fünf Monaten im Kloster. Ihre Motivation: Sie darf ihr Enkelkind nur kennenlernen, wenn sie trocken ist.
    Das karge Klosterleben gibt ihr Ruhe – und die harte Arbeit hilft ihr dabei, ihr bisheriges Leben zu überdenken. Kochen, Holzhaken, Feuer machen, Schafe treiben, Putzen: Jede Woche bekommt sie einen anderen Dienst. Doch ihre Tage im Kloster sind gezählt. Schon bald muss sie sich wieder dem Alltag stellen: „Ich habe nicht die Angst, dass ich sofort wieder nach der Flasche greifen werde. Aber ich habe Angst vor ganz alltäglichen Sachen.“ Die Tatsache jedoch, dass sie jederzeit ins Kloster zurückkehren kann, gibt ihr Kraft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.01.2018arte
    ursprünglich für den 22.12.2017 angekündigt
  • Folge 161 (28 Min.)
    Seit dem Brexit-Referendum gewinnt Frankfurt immer mehr an Bedeutung; Banken richten ihren Blick von der Themse an den Main, wollen rund 10.000 Arbeitsplätze dorthin verlagern. Doch schon jetzt wächst Frankfurt jedes Jahr um etwa 15.000 Menschen. Steigende Mieten und ein eklatanter Mangel an Wohnraum machen das Leben in der Stadt für viele zu teuer.Daniela Kolloch erwartet ihr erstes Kind. Doch die Vorfreude auf das Baby ist gedämpft, denn sie wohnt nicht mit dem Vater des Kindes zusammen. Seit fast einem Jahr sucht sie mit ihrem Partner vergeblich nach einer Wohnung. Ähnlich geht es Frank Remmert. Der Ersthelfer, bei einem angesehenen Wohlfahrtsverband angestellt, nächtigt zeitweise in einer provisorischen Bleibe, um in Frankfurt arbeiten zu können.
    Eigentlich gibt es ein großes Angebot an Wohnungen, doch viele können sich die Mieten nicht mehr leisten. Es werden auch neue Wohnhäuser gebaut, aber die sind teuer. Hochwertiger Wohnraum soll internationale Investoren anziehen und Finanzunternehmen von Frankfurt als Standort überzeugen. Erste Banken haben sich bereits für den Umzug an den Main entschieden. Für Menschen mit kleinen Einkommen wie die Paketzustellerin Daniela Kolloch und Ersthelfer Frank Remmert ist es kaum noch möglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Sie fühlen sich in der Stadt immer weniger erwünscht. Wird Wohnen in Frankfurt zum Luxus und was bedeutet das für eine Stadt, die sich immer als offen für alle verstanden hat? Frankfurt wächst, aber für wen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.01.2018arte
  • Folge 162 (28 Min.)
    Sozialarbeiter Vahidin Omanovic vermittelt Jugendlichen seine Vision einer friedlichen Zukunft, um sie von Extremisten fernzuhalten. Zu seinen Widersachern gehört Elvedin Pezic, Islamist und Youtube-Prediger, der gerade bei jungen Muslimen immer beliebter wird. Pezic spricht sich gegen Gewalt aus, aber er predigt die Scharia und orientiert sich am Wahabismus, der in Saudi-Arabien dominant ist. Saudi-Arabien fördert diesen Islam in Bosnien durch den Bau von Moscheen und die Unterstützung wahabitischer Prediger. „Re:“ spürt in Sarajewo und auf dem Land der zunehmenden Islamisierung und dem saudischen Einfluss nach. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 15.01.2018arte
  • Folge 163 (28 Min.)
    Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise ging Philkeram-Johnson, einer der bedeutendsten griechischen Produzenten für Baustoffe und Keramikfliesen, bankrott. Seitdem produzieren die Arbeiter unter dem Namen „Vio.Me“ in Eigenverantwortung ökologische Seife. Unter ihnen gibt es keine Hierarchie, jeder bekommt den gleichen Lohn und alle Entscheidungen werden im Kollektiv getroffen.Doch die Gläubiger von Philkeram-Johnson drängen auf eine Zwangsversteigerung der Fabrik, wodurch die Arbeiter alles verlieren würden. Kann das soziale Experiment bestehen? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 16.01.2018arte
  • Folge 164 (28 Min.)
    Die katholische Kirche hat ein Nachwuchsproblem. Deshalb holt sie sich Geistliche aus dem Ausland, beispielweise aus Indien oder Afrika. Erwartet wird von ihnen, dass sie ihr Amt genauso ausüben wie ihre deutschen Kollegen. Doch kann das so einfach gelingen? Mangelnde Sprachkenntnis ist nur eine der Hürden, mit denen die „Importpriester“ zu kämpfen haben. Pater George kommt aus Kerala in Indien und unterstützt als Kaplan die Pfarreiengemeinschaft Peißenberg-Forst in Oberbayern. Dort wird er zum ersten Mal die Predigt bei der traditionellen Leonhardifahrt halten.
    Für ihn ein großer Tag, denn dort muss er sich Tausenden von Besuchern präsentieren.. Inzwischen gibt jeder zehnte katholische Priester an, dass Deutsch nicht seine Muttersprache ist. Eine 2011 erschienene Studie bescheinigt ihnen Probleme mit Rassismus: Von den aus Indien stammenden Priestern haben 16 Prozent Erfahrungen damit gemacht. Bei Afrikanern war es sogar jeder Dritte. An der Spitze sind Priester aus dem Kongo oder Nigeria. Der nigerianische Pfarrer Paul Igbo wurde nach Karlshuld bei Ingolstadt geschickt, wo zuletzt 17 Prozent der Bürger die AfD gewählt haben.
    Zu seinem Amtsantritt überraschte Igbo die Bürger im Donaumoos mit der provokanten Aussage, er finde, dass das gut zusammenpasse: schwarze Erde und ein schwarzer Geistlicher. DokThema beobachtet die Pfarrer bei ihrem Versuch, in der Gemeinde Anschluss zu finden, ohne dabei ihre eigene kulturelle Identität aufzugeben. Zudem kommt der aus dem Kongo stammende Zornedinger Ex-Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende zu Wort, der wegen rassistischer Drohungen sein Amt im Sommer 2016 niederlegen musste. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.01.2018arte
  • Folge 165 (28 Min.)
    Steh’ um 4:20 Uhr auf und schau dir einen Horrorfilm an! Ritze dir einen Blauwal in den Unterarm, poste ein Foto davon! Geh’ auf das Dach eines Hauses und stürze dich in die Tiefe! 50 Aufgaben verteilt über 50 Tage. Am Ende steht der Selbstmord. Das Ganze spielt sich in geschlossenen Gruppen in den russischen sozialen Netzwerken ab. Die Gruppen haben Namen wie #BlauerWal oder #MeerDerWale. Aufgedeckt hat diese so genannte „Blue-Whale-Challenge“ die russische Journalistin Galina Mursalijewa. Sie sagt: In diesen Gruppen treiben Administratoren gesunde Jugendliche vorsätzlich in den Tod; dahinter steht ein kriminelles Netzwerk.
    Über 100 Jugendliche in ganz Russland seien dem schon zum Opfer gefallen. Auch Diana gehört dazu, davon ist ihr Vater Sergej Pestov fest überzeugt. Er hat nach dem Tod der 16-Jährigen recherchiert und herausgefunden, dass Diana im Internet Mitglied in einer Gruppe mit dem Namen #WaleSchwimmenNachOben war. Sie habe Nachrichten von Administratoren erhalten. Und es gebe Videoaufnahmen, die zeigen, dass Diana nicht allein war, als sie sich vom Hochhaus stürzte.
    Die „Blue-Whale-Challenge“ erhitzt weltweit die Gemüter, macht vor allem Eltern Angst vor dem unkontrollierbaren Internet. Doch viele Kritiker zweifeln an der Theorie. Einer der lautesten unter ihnen ist der Bulgare Georgi Apostolov. Er hält die „Blue-Whale-Challenge“ für Fake und wirft Galina Mursalijewa vor, journalistisch unsauber gearbeitet zu haben. Sie habe dadurch ein Phänomen kreiert, das es nicht gebe, das aber Klickzahlen bringe. Mursalijewas Motivation, so glaubt Apostolov: Sie wollte berühmt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.01.2018arte
  • Folge 166 (28 Min.)
    Joachim Widera besitzt einen „Deutschen Reichspass“. Er ist Bürger des Deutschen Reichs, das für ihn nie aufgehört hat zu existieren. Die BRD ist für ihn kein legitimer Staat, sondern ein von den Alliierten aufgezwungenes Besatzungsregime. Dafür hat er eigens eine Partei gegründet, die „Deutsche Zukunft“. Lange Zeit galt die Reichsbürgerszene als Sammelbecken für harmlose Spinner, Rechte und verkrachte Existenzen. Wie gefährlich die Szene geworden ist, zeigt ein Fall vom Oktober 2016, als ein Reichsbürger einen Polizisten erschoss.
    Seitdem wird die Szene durch den Verfassungsschutz beobachtet. 15.000 Reichsbürger soll es geben, Tendenz steigend. Im Internet tauscht sich die Szene aus, wie man Reichsbürger werden kann, und dort erfolgt die schnelle Mobilmachung für Aktionen in der Öffentlichkeit. Rüdiger Hoffmann und sein Verein Staatenlos e.V. verkünden allwöchentlich auf dem Marktplatz im ostdeutschen Wittenburg absurde geschichtsrevisionistische Thesen. Staatliche Gesetze, Steuer- oder Bußgeldbescheide sind für sie nichtig.
    Neben Behörden werden neuerdings auch Mitarbeiter in Geschäften drangsaliert, etwa wenn Reichsbürger mit selbstgedruckten Währungen zahlen wollen. Auch in Frankreich gibt es mit dem Reichsbürger-Milieu vergleichbare Gruppen: Eric Fiorile behauptet, dass der französische Staat nach dem Verfassungs-Referendum 2005 illegitim sei. Er träumt von einem Staatsstreich und will mit einem Nationalen Übergangsrat den Weg frei machen für ein neues Frankreich. Erkundungen in Milieus, in denen der Rechtsstaat und die Demokratie zunehmend erodieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.01.2018arte
  • Folge 167 (28 Min.)
    Die Neapolitanerin Serena Caterino sieht in ihrer Heimat keine Chancen mehr. Bereits vor mehr als zwei Jahren hat sie ihr Studium zur qualifizierten Krankenpflegerin abgeschlossen. Seitdem hat sie versucht, in Italien eine Anstellung zu finden vergeblich. Perspektivlosigkeit, schlechte Bezahlung und prekäre Lebensverhältnisse immer mehr junge Italiener sind gezwungen, ihr Glück im Ausland zu suchen. Serena ist bereits auf dem Absprung. Zuvor muss sie noch pauken und einen Sprachtest in Deutsch bestehen. Nur mit einem B2-Zertifikat wird ihr Krankenpfleger-Diplom in Deutschland anerkannt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 23.01.2018arte
  • Folge 168 (28 Min.)
    Die beiden Unternehmer Max Krämer und Baris Ösel haben sich einiges vorgenommen. Mit ihrem Start-up wollen sie in ganz Europa Appetit auf Krabbeltiere machen. Dafür haben sie einen Insekten-Burger entwickelt, der vor allem aus Buffalowürmern besteht. Doch in Deutschland dürfen sie ihren Insektenburger bisher nicht verkaufen. Das Problem: In der Europäischen Union ist die Zulassung von Lebensmittel aus Insekten bisher eine rechtliche Grauzone. Jedes Land entscheidet nach eigenem Gusto. Erlaubt ist der Verkauf beispielsweise in den Niederlanden und Belgien. Dieser EU-Wahnsinn führt dazu, dass die beiden Unternehmer ihren Insektenburger nur in den Nachbarländern anbieten dürfen.
    2018 soll nun alles einfacher werden. Dann gilt für alle EU-Länder die sogenannte Novel Food-Verordnung. Insekten gelten damit als „neuartige Lebensmittel“. Für die Zulassung zuständig ist nun die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und nicht mehr einzelne EU-Staaten. Jetzt könnte es nur noch eine Frage von wenigen Monaten sein, bis der Insektenburger auf deutschen Speisekarten landet. In den Niederlanden wurden bereits vor 10 Jahren mehrere Insektenarten überprüft und für sicher befunden. Seitdem entwickelt sich hier ein ganzer Wirtschaftszweig, der die Aufzucht und die Verarbeitung von Insekten immer weiter professionalisiert.
    Die Vereinten Nationen sind sich sicher, dass Insekten helfen könnten, den weltweiten Hunger und den Bedarf an tierischen Proteinen zu stillen. Dazu kommt, dass die Insektenzucht deutlich umweltfreundlicher ist als die Schweine- oder Rindermast. Laut einer UN-Studie brauchen Insekten nur zwei Kilogramm Futter, um ein Kilo essbares Gewicht zu produzieren. Schweine brauchen dafür die vierfache Menge, Rinder sogar zwölfmal so viel Futtermittel. Gleichzeitig produzieren Insekten deutlich weniger Treibhausgase als Kühe oder Schweine. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 24.01.2018arte
  • Folge 169 (28 Min.)
    Die 19-jährige Deutsch-Iranerin Nahid und der 16-jährige Philipp nehmen freiwillig an einer Fahrt nach Auschwitz teil, gemeinsam mit 17 anderen Jugendlichen aus ihrer Düsseldorfer Schule. Philipps Großeltern sind nach dem Zweiten Weltkrieg geboren, über den Nationalsozialismus wurde in seiner Familie nur wenig gesprochen. Und Nahid will endlich „dieses Auschwitz“ sehen, über das sie im Geschichtsunterricht immer sprechen. Die gebürtige Iranerin, die vor fünf Jahren aus ihrer Heimat geflohen ist, hat kaum einen Bezug zum Holocaust. In ihrem alten Heimatland gehörten Antisemitismus und Israelhass zum ideologischen Programm.
    Für sie wie für Philipp ist es der erste Besuch eines Konzentrationslagers. Obwohl immer mehr Menschen aus der ganzen Welt die Gedenkstätte in Auschwitz besuchen, kommen aus Deutschland verhältnismäßig wenige Besucher. Gleichzeitig erleben Deutschland und Europa einen wachsenden Rechtspopulismus und einen zunehmenden arabisch-muslimischen Antisemitismus. Die Forderung nach verpflichtenden Besuchen von KZ-Gedenkstätten wird deshalb immer lauter. Aber kann eine Auschwitz-Reise tatsächlich etwas bewirken? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 26.01.2018arte
  • Folge 170 (28 Min.)
    Impfen? Um nichts in der Welt! Denn Impfstoffe seien nicht sicher. Das sagen immerhin 41 Prozent aller Franzosen. Damit sind sie das impfkritischste Volk in Europa. Lucie Michel aus der Nähe von Nantes gehört zu den zahlreichen Impfgegnern in Frankreich. Sie glaubt, ihr sechsjähriger Sohn Malone habe durch Impfungen Epilepsie und Autismus entwickelt. Nun kämpft sie mit Hilfe eines Anwalts dafür, dass französische Gerichte den Impfschaden offiziell anerkennen. Und sie geht auf die Straße, denn seit dem 1. Januar müssen französische Eltern ihre Neugeborenen nicht nur gegen Tetanus, Diphtherie und Polio immunisieren lassen, sondern auch gegen Masern, Röteln, Mumps, Keuchhusten, Hepatitis B, Pneumokokken, Meningokokken sowie Haemophilus influenzae B. Wer dies unterlässt, kann sein Kind künftig in keiner französischen Bildungs- oder Betreuungseinrichtung mehr unterbringen.
    Aber was Impfkritiker dabei aus den Augen verlieren: Impfen schützt vor gefährlichen Infektionskrankheiten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass bis zu drei Millionen Todesfälle durch Impfungen vermieden werden. Und wer impft, schützt nicht nur sich oder sein eigenes Kind, sondern auch die anderen. Nur glauben die Impfkritiker das nicht. Warum? „Re:“ über Mütter, die an Impfschäden glauben, tödliche Infektionskrankheiten und die Frage, ob Impfen eine rein individuelle Entscheidung sein sollte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.01.2018arte
  • Folge 171 (28 Min.)
    Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher: Die heile Bergwelt in den Schweizer Alpen existiert schon länger nicht mehr und zieht dennoch erlebnishungrige Touristen an. Voraussetzung dafür: möglichst viele Events und ganz viel Schnee. Am letzteren mangelt es dieses Jahr ausnahmsweise mal nicht. Um das ultimative Berg-Erlebnis zu ermöglichen, rückt die Tourismus-Industrie den Alpen weiter zu Leibe. Bernhard Tschannen, Chef des Erlebnis-Skigebietes Glacier 3000 am Nobelort Gstaad, will mit neuen Ski-Pisten immer höher hinaus.
    Die neueste, der sogenannte Red Run, beginnt auf 3.000 Metern und wurde erst kürzlich aus dem Berg herausgebombt. Sie soll neue Kundschaft aus Asien anlocken, die möglichst viel möglichst schnell erleben will. Bislang geht diese Geschäftsstrategie auf aber ob das langfristig die Bergwelt für die Touristen, aber auch die Einheimischen, erhalten wird, ist fraglich. Klar ist: Durch den Klimawandel wird bis zum Ende des Jahrhunderts ein Großteil der Schweizer Gletscher verschwunden sein. Das Tauwetter in den Alpen bringt Menschen aber bereits heute in Not: Ein gewaltiger Bergrutsch hat im Sommer 2017 Teile des Dorfes Bondo in Graubünden verwüstet, acht Menschen starben.
    Über Jahrhunderte blieben die Gesteinsböden am Berg gefroren. Jetzt taut der Berg allmählich auf und bricht deshalb quasi auseinander. Annemieke und Reto Müller-Buob haben ihr Haus verloren; ihr Tal und ihre Heimat aufgeben, wollen sie dennoch nicht. Während die Müller-Buobs ihr Haus räumen müssen, steigt auf dem Gletscher bei Gstaad die Eröffnungs-Party für die neue Skipiste. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMi 31.01.2018arte
  • Folge 172 (28 Min.)
    Viele junge Patienten suchen die Öffentlichkeit. Manche schreiben einen eigenen Blog wie Erik, dem die Ärzte nicht mehr helfen können und der dennoch anderen Betroffenen Mut machen möchte.Marlene steckte mitten im Abitur, als die Krankheit ausbrach. Sie war gerade ein Jahr mit ihrem Freund Daniel zusammen, da musste sie sich schnell vor der Chemotherapie Eizellen entnehmen lassen und einfrieren um die Familienplanung nicht zu gefährden. Marlene postet Bilder von sich und ihren Freunden auf Instagram und erzählt einer großen Zahl von Followern, wie das Leben trotz Krebs weitergeht. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 02.02.2018arte
  • Folge 173 (28 Min.)
    Lammert Homma leidet seit 2014 an chronischem Nierenversagen. Der Körper des Holländers vergiftet sich langsam selbst. Die Folgen: Kraftlosigkeit, schnelle Erschöpfung – auch nach leichten Tätigkeiten. Täglich muss er sein Blut über die Dialyse reinigen lassen – zehn Stunden jede Nacht. Aber auch das reicht irgendwann nicht mehr aus. Um zu überleben, ist der 40-jährige auf eine neue Niere angewiesen. Lammert Homma steht zwar auf der Liste für eine Nierenspende bei der europaweit tätigen Stiftung Eurotransplant. Doch die Wartezeit dauert in den Niederlanden im Schnitt drei Jahre.
    Der Vater einer siebenjährigen Tochter befürchtet, dass ihm so viel Zeit nicht mehr bleibt. Lammert hat sich deshalb entschieden, die Suche nach einem geeigneten Spender selbst in die Hand zu nehmen: über Facebook. Und tatsächlich bekommt der Holländer Spenden-Angebote. Wie Lammert suchen in Holland Dutzende Nierenpatienten einen Spender via Facebook. Erardo Kea war 2013 der erste, der in Holland diesen Weg beschritt – mit Erfolg. Um Nachahmern zu helfen, hat Erardo einen Verein gegründet.
    „Stiching Doneren en Transplanteren“ übernimmt ehrenamtlich den Kontakt zu potenziellen Facebook-Spendern, klärt sie auf und begleitet sie durch die Tests. Auch Carmilla Corporaal ist den unkonventionellen Weg gegangen. Ihr Facebook-Aufruf wurde innerhalb von drei Tagen 55.000 Mal geteilt. Unter den Freiwilligen gab es schließlich einen Treffer: die 62-jährige Annet Rintjema. Die Organspende via Facebook ist in Holland möglich, weil dort Menschen auch außerhalb der eigenen Familie eine Niere uneigennützig spenden dürfen. Ein Modell auch für andere Länder? (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.02.2018arte
  • Folge 174 (28 Min.)
    Einige Großunternehmen bieten ihren Mitarbeitern Programme zur Entschleunigung, zum Beispiel Meditationskurse während der Arbeit. Schüler in England haben das Pflichtfach Achtsamkeit, Yogakurse boomen. Doch bringen die Entschleunigungsprogramme wirklich etwas? Positive Gefühle kann man trainieren, meinen Neurowissenschaftler. Mitgefühltraining mithilfe von Meditation verstärkt die Aktivität von Gehirnregionen, die mit positiven Emotionen und Belohnung verknüpft sind. Das hilft beim Umgang mit Stress und erhöht die Motivation zu sozialem Verhalten. Was dem Einzelnen gut tut, nützt auch der Gemeinschaft.
    Denn das „Ausgebranntsein“ verursacht wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland sind nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen schon heute von Burnout betroffen. „Re:“ begleitet einen Manager bei Thyssen Krupp, der das Thema „Achtsamkeit“ für sich und seine Mitarbeiter entdeckt hat, besucht Menschen, die mit einer Eselswanderung Ruhe suchen und stellt eine Musikerin vor, die aus dem Musikbusiness ausgestiegen ist. Außerdem werden Trainingsprogramme für Jugendliche gezeigt, die schon früh lernen sollen, mit Stress besser umzugehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 06.02.2018arte
  • Folge 175 (28 Min.)
    Im finnischen Seinäjoki müssen die Schüler in allen Fächern sportliche Aufgaben erfüllen. Dazu kommen gesunde Mahlzeiten – vom Gesundheitsamt bezahlt und bestimmt. Heute sind die Kinder messbar schlanker und fitter als vor sechs Jahren, als noch rund um Seinäjoki Finnlands dickste Kinder lebten. In Deutschland entscheiden meist die Eltern, ob die Kinder am Schulessen teilnehmen oder nicht. Viele überlassen die Essenswahl sogar ganz ihren Kindern. Projekte wie im finnischen Seinäjoki sind Vorbilder – und es gibt auch in Deutschland Initiativen, die dem Kinderspeck den Kampf angesagt haben. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.02.2018arte
  • Folge 176 (28 Min.)
    Weniger Raum bedeutet auch: weniger Ressourcenverbrauch. Für immer mehr Menschen ist es wichtig, dass sie einen möglichst kleinen Fußabdruck auf der Erde hinterlassen. Alice und Jonas entsorgen ihr Wasser selbst und achten genau darauf, wie viel sie verbrauchen. Wer auf kleinem Raum wohnt, braucht auch deutlich weniger Strom und Heizung. „Es geht uns auch darum, zu überlegen, wie viel Platz brauchen wir wirklich? Wie viel Überflüssiges besitzen wir?“, sagt das Paar aus Freiburg. 2030 werden zwei Drittel der Erdbewohner Städter sein, schätzen Experten.
    Die Grundstückspreise steigen, Trinkwasser und saubere Luft werden knapp. Es droht eine Ghetto-Bildung, weil nur noch diejenigen in der Stadt wohnen können, die es sich leisten können. In Zürich zeigt das soziale Wohnprojekt ‚Kalkbreite‘, dass man bezahlbare Wohnungen mitten in die Stadt bauen kann – mit weniger Luxus und weniger Wohnfläche. Der Däne Kim Loudrup geht noch weiter: Weil es in den Innenstädten eng wird, weicht er einfach aufs Wasser aus.
    „Urban Rigger“ heißt sein Projekt im Hafen von Kopenhagen: Schwimmende Apartments, die man überall andocken kann. Gebaut aus alten Schiffscontainern. Die Uni Kopenhagen hat sie als Wohnheim gemietet – die ersten Studenten sollen dieses Jahr einziehen. Das Ziel: Wohnraum für alle zu schaffen. „Wenn die Studenten, oder Taxifahrer oder Krankenschwestern – alle, die das öffentliche Leben am Laufen halten, sich keine Unterkunft im Zentrum leisten können, dann bricht das ganze System auseinander“, sagt Kim Loudrup. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 13.02.2018arte
  • Folge 177 (28 Min.)
    Ekaterina Polyakova, genannt Mimi, ist Youtuberin. Die Videos, die sie unter dem Namen „Minimal Mimi“ postet, werden bis zu 70.000 Mal geklickt. Die 28-Jährige zeigt der Internet-Community ihre minimalistisch eingerichtete Wohnung, präsentiert stylische und langlebige Outfits, gibt Tipps zu plastikfreiem Einkauf und veröffentlicht Anleitungen zur Herstellung von umweltfreundlichen Körperpflegeprodukten. Dieser selbst gewählte Minimalismus ist für Mimi kein Verzicht, sondern eine bessere Art zu leben.Was Mimi im „Kleinen“ versucht, kann auch in Gemeinden und ganzen Städten funktionieren: Im französischen Dorf Ungersheim initiiert der engagierte Bürgermeister zahlreiche Veränderungen.
    Ungersheim ist eine „Stadt im Wandel“, Teil des internationalen Netzwerks der „Transition Town“. Öffentliche Gebäude werden weitestgehend mit regenerativer Energie versorgt, die Gemeinde baut Bio-Gemüse an und fördert ehrenamtliches Engagement der Bürger. Denn auch der soziale Austausch gehört zu einem bewussten, glücklichen Leben dazu. Im englischen Totnes demonstriert Rob Hopkins, Gründer der „Transition Town“-Bewegung, wie auch ein Unternehmen nachhaltig und sozial geführt werden kann. 2013 gründete er mit anderen die New Lion Brauerei heute ist sie profitabel und ein Vorbild für viele Unternehmen, die anders wirtschaften wollen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2018arte
  • Folge 178 (28 Min.)
    Małgorzata Bruczyńska ist Veterinärinspektorin in Piaseczno, einer Kleinstadt südlich von Warschau. Die 47 Jahre alte Polin hat seit drei Monaten viel zu tun. Im November 2017 ist in ihrer Gegend die afrikanische Schweinepest, kurz ASP, ausgebrochen. Nun kämpft sie gemeinsam mit dem polnischen Militär und den Behörden gegen die Ausbreitung der Seuche. Unter anderem muss sie sich darum kümmern, dass die Kadaver ordnungsgemäß entsorgt werden. Doch das Engagement kommt vier Jahre zu spät, findet der polnische Schweinebauer Adam Zboina, er hat Angst, dass sein Tierbestand gekeult werden muss, denn die Seuche verbreitet sich rasend schnell und ist hoch ansteckend. Anders in Deutschland, hier herrscht schon seit Wochen Alarmbereitschaft, dabei ist die Seuche noch 300 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.
    Der Deutsche Bauernverband fordert vorsorglich einen Abschuss von 70 Prozent der Wildschweine. Für Angela Dinter vom Fachverband für Nutztiere ein „Schuss ins Blaue“ – sie will sich ein eigenes Bild davon machen, wie groß die Gefahr in Deutschland wirklich ist. Was ist Panikmache und welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll, um zu verhindern, dass die Seuche auch nach Deutschland kommt? „Re:“ begleitet Angela Dinter zur letzten Treibjagd in Schwerin und auf ihrer Reise an die polnische Grenze. Sie fährt zu einem Freilandbauern und zu einem Großmäster, um zu schauen, welche präventiven Maßnahmen bereits umgesetzt wurden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 20.02.2018arte
  • Folge 179 (28 Min.)
    Deutsche TV-PremiereFr 23.02.2018arte
  • Folge 180 (28 Min.)
    Jungs spielen Fußball, Mädchen mit Puppen: Solche Geschlechter-Stereotype will Schweden bekämpfen – und zwar bereits im Kindergarten. Die Stockholmer Vorschule Egalia setzt auf eine geschlechtsneutrale Erziehung. „Kleine Jungs“ und „kleine Mädchen“ sind passé – hier gibt es nur noch „kleine Leute“. Jungs sollen weinen dürfen und Mädchen sich auch mal raufen. Pädagogen feiern das Konzept, Kritiker sprechen von Genderwahn im Kindergarten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.02.2018arte

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