ARTE 360° Reportage Folge 676: Borneo, wo junge Orang-Utans leben lernen
Folge 676
Borneo, wo junge Orang-Utans leben lernen
Folge 676 (35 Min.)
Ursulae ist schwer gefordert: Die Mitarbeiterin des Waldkindergartens im indonesischen Nyaru Menteng ist mit zwei ihrer Schützlinge unterwegs, um ihnen das Leben im Regenwald beizubringen. Selfie und Nia sind Orang-Utan-Waisen, die von der Nichtregierungsorganisation Borneo Orangutan Survival Foundation (BOSF) krank und unterernährt aus Privathaushalten gerettet wurden. Die Organisation bemüht sich seit Jahren darum, Waisen wie diese beiden nach der Rettung auf ein Leben in der Natur vorzubereiten. Eine Arbeit, die Jahre dauert – denn nach uns Menschen pflegen Orang-Utans die längste Bindung zu ihren Nachkommen: Bis zu neun Jahre verbringen die Mütter mit ihrem Nachwuchs, bevor sie diesen in die Selbstständigkeit entlassen.
In dieser Zeit bringen sie ihren Jungen alles bei, was sie wissen
müssen, um zu überleben. Eine Aufgabe, die nun die Mitarbeitenden der Auffangstation übernehmen. Um jedem Alter gerecht zu werden, ist die Aufzucht der jungen Menschenaffen in mehrere Teile gegliedert – in einen Kindergarten, eine Schule und einen anschließenden mehrjährigen Aufenthalt auf sogenannten Vorauswilderungsinseln.
Erst wenn sie all diese Stationen durchlaufen haben, sind die jungen Tiere bereit, in ihre ursprüngliche Heimat, die Wildnis, zurückzukehren. Seit Bestehen der Auffangstation in Nyaru Menteng erlangten mehr als 800 Orang-Utans ihre uneingeschränkte Freiheit in einem der sicheren Waldschutzgebiete auf Borneo. Auch Selfie und Nia sollen eines Tages dorthin zurückgebracht werden. Und Ursulae wird sie auf diesem langen Weg ein gutes Stück begleiten. (Text: arte)