ARTE 360° Reportage Folge 467: Myanmars Bambusbrücke – Ein Dorf packt an!
Folge 467
Myanmars Bambusbrücke – Ein Dorf packt an!
Folge 467 (43 Min.)
Das Dorf Sin Kin liegt außerhalb der Provinzstadt Bhamo auf einer Flussinsel; es ist ein recht wohlhabendes Dorf. Der mächtige Irrawaddy-Strom, Myanmars größter Fluss, trägt jedes Jahr fruchtbaren Schlamm auf die Äcker von Sin Kin. Doch die Lage auf einer Flussinsel bringt für die Dorfbewohner auch Versorgungsprobleme mit sich. Zumindest im Sommer, in der Zeit des Hochwassers, wenn es keine Brücke zum Festland gibt. Jeder, der nach Sin Kin will, muss dann das Boot nehmen. Und das ist relativ teuer. Etwa 30 Cent pro Person oder Moped kostet das Übersetzen. Und mit schweren Lasten kann es sogar gefährlich werden. Die meisten Dorfbewohner sehnen daher jedes Jahr den Rückgang des Hochwassers herbei, denn dann
endlich können sie wieder ihre Bambusbrücke errichten, den wichtigen Festlandzugang. Gemeinsam fahren die Bewohner in den nahegelegenen Wald, um Bambus für die Brücke zu sammeln. Im November sind die Stämme am größten und kräftigsten. Ein großer Teil des Bambus wächst in den Wäldern rund um die Äcker der Dorfbewohner. Erbrachte Arbeit und das Material werden nicht bezahlt, dafür ist später die Brückennutzung für alle aus Sin Kin kostenfrei. Die Brückenbauer errichten die Brücke als reine Handwerkskunst, ohne die Verwendung von Nägeln oder sonstigem Metall. Sie sind vor allem stolz auf die perfekte Organisation ihrer Arbeit. Nur so gelingt es, den Bau in zwei Tagen durchzuführen. (Text: arte)