Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Armes reiches Deutschland“ startete am 15.01.2017 im ZDF.
  • Staffel 1, Folge 1
    Fast jedes fünfte Kind in Deutschland gilt als arm oder armutsgefährdet. Mit am stärksten betroffen sind Kinder Alleinerziehender. Doch wie sieht das Leben und der Alltag dieser Kinder aus? Andrea L. wohnt mit ihren sechs Kindern in einem Reihenhaus. Die 44-Jährige würde gern als Hauswirtschafterin arbeiten gehen, aber der dafür erforderliche Kurs an der Volkshochschule kam nicht zustande. Sie leben von Hartz IV, Kindergeld und Unterhaltsvorschuss. Im Urlaub war Andrea zuletzt vor drei Jahren. Sie versucht alles, um die Wünsche der Kinder zu erfüllen. Während der Dreharbeiten kommt die neunjährige Matilda mit einem Elternbrief nach Hause.
    Für das Weihnachtsfrühstück in der Schule soll jedes Kind zehn Euro mitbringen. Aber kurz nach Monatsmitte sind in der Haushaltskasse nur noch etwas mehr als 100 Euro, zu wenig für ungeplante Ausgaben. Andrea muss absagen. Zwei Alleinerziehende, eine Familie mit Drillingen und eine Familie mit Migrationshintergrund, gewähren Einblick in ihren Alltag. Wie geraten Familien in diese Notlage? Haben sie sich damit abgefunden oder versuchen sie, ihr zu entkommen? Wie erleben betroffene Kinder ihre Armut? Wie prägt sie das tägliche Leben der Familien? Wie reagiert ihre Umgebung darauf? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.01.2017ZDF
    • Alternativtitel: Altersarmut
    Staffel 1, Folge 2
    Umsonst geschuftet? Viele Rentner in Deutschland stellen sich diese Frage. Da trotz eines langen Arbeitslebens nur wenig für sie übrig bleibt, kämpfen sie gegen die Altersarmut. Mindestens jeder siebte Rentner gilt als armutsgefährdet, rund eine halbe Million erhält schon heute Grundsicherung. Wer nicht von seiner Rente leben kann, sucht einen Nebenjob. Doch die Arbeitsplätze für Ältere sind rar gesät, viele Jobs gehen auf die Knochen. Die „ZDF.reportage“ trifft Menschen, die im Alter noch schuften müssen. Ob in Berlin, München oder im Ruhrgebiet, Altersarmut trifft fast immer die gleichen: Verkäuferinnen, Putzkräfte, Handwerker, Selbstständige.
    Die Arbeitsverträge sind kurz, der Verdienst ist gering für die Rente kommt dadurch nur wenig zusammen. Frauen sind besonders häufig von Altersarmut betroffen. So wie Marion Z. aus Berlin. Nach Abzug aller Kosten lebt die 69-Jährige von 4,50 Euro am Tag. Ihr einziger Luxus: eine Monatskarte für den Bus und eine Tageszeitung. Verzweifelt sucht sie einen Minijob. Um ihre Chancen zu erhöhen, verschweigt sie ihre Schwerbehinderung. Dieter N. aus Dortmund hat lange Jahre als Schmelzer in der Schwerindustrie gearbeitet, doch auch seine Rente reicht nicht aus.
    Lebensmittel erhält er von der Tafel, Klamotten von der Kleiderkammer. Mit seinen 75 Jahren nutzt er jede Gelegenheit, um mit handwerklichen Arbeiten zusätzliches Geld zu verdienen. Ohne die Rente ihres Mannes wäre Renate R. im teuren München auf Grundsicherung angewiesen. Zusammen packen die beiden 75-Jährigen zweimal in der Woche Werbeprospekte in Zeitungen. Ein Job, der in die Beine und den Rücken geht, aber notwendig ist, um wenigstens ein bisschen Geld zur Seite legen zu können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.01.2017ZDF
  • Staffel 1, Folge 3
    Die „Mitte“ der Gesellschaft fürchtet den sozialen Abstieg. Trotz anhaltend hohem Wirtschaftswachstum nähern sich immer mehr Menschen mit ihrem Einkommen der Armutsgrenze. Wie die sechsköpfige Familie E. aus Niedersachsen. Sie hat sich über die Jahre einen bescheidenen Wohlstand aufgebaut. Doch die Fixkosten nahmen mit jedem Kind zu. Jetzt bleibt am Ende des Monats häufig nicht genug übrig, um Lebensmittel einzukaufen. Nur mit engen Freunden sprechen sie über ihre Sorge, die Rechnungen irgendwann nicht mehr bezahlen zu können. „Es ist ein gesellschaftliches Tabu. Man möchte einfach nicht als arm dastehen“, sagt Mutter Elona.
    Ein weiteres Beispiel: Denise D., 38 Jahre, lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Dresden. Die promovierte Psychologin und Neurowissenschaftlerin arbeitet an der Uni. Alle paar Monate bekommt sie einen neuen Vertrag, manchmal ist sie zwischen Projekten arbeitslos. Auch bei Familie D. wird der Alltag von Abstiegsängsten bestimmt: Die Wissenschaftlerin weiß nie, ob sie einen neuen Vertrag erhält, die Familie kann ihre Zukunft nicht fest an einem Ort planen. Die Einkünfte sind unregelmäßig, die Ausgaben steigen. Es ist fast unmöglich, Vermögen aufzubauen oder Rücklagen fürs Alter zu bilden, sagt Familie D. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.01.2017ZDF
  • Staffel 1, Folge 4
    Morgens um halb vier trägt Andrea M. Zeitungen aus, bei Wind und Wetter. Bis sechs ist sie unterwegs. Länger darf sie nicht brauchen, um acht beginnt ihr Hauptjob – in einer Arztpraxis. Der Zustelldienst bringt Andrea 400 Euro im Monat. Geld, das sie dringend braucht, um in München über die Runden zu kommen. Denn für immer mehr Menschen reicht ein Gehalt zum Leben nicht aus. Etwa fünf Prozent aller Erwerbstätigen haben einen angemeldeten Zweitjob. Das sind rund zwei Millionen Multijobber, 13 Prozent mehr, als noch 2011. Viele von ihnen arbeiten im Hauptberuf vor allem in schlechter bezahlten Tätigkeiten von Handel und Service.
    Auch Janine Z. aus Duisburg sucht händeringend einen zweiten Job. Vor einem Jahr ging die Beziehung mit dem Vater ihres dreijährigen Sohnes Alesandro zu Ende; seitdem ist sie alleinerziehend. Janine arbeitet in Teilzeit als Einzelhandelskauffrau bei Aldi-Süd in Oberhausen. Eine Vollzeitstelle bekommt sie derzeit nicht. Und von der halben Stelle kann sie nicht leben. Sie würde fast alles machen: putzen, als Kurier fahren – egal. Doch die Arbeitssuche gestaltet sich als schwierig, da sie bei Aldi häufig Überstunden leisten muss. Auch ist sie als Alleinerziehende nur begrenzt flexibel, was die Arbeitszeiten betrifft.
    Der Vater des Sohnes unterstützt sie wo er kann, doch auch er arbeitet im Schichtdienst. Wenn Janine Spätschicht hat, dann holen entweder der Vater oder Oma und Opa den Kleinen ab. Ein zusätzliches Einkommen ist bitter nötig, aber ihren Jungen wird sie dann noch weniger sehen können. Andrea M. lebt bescheiden, für ihre Wohnung muss sie nur 540 Euro Miete zahlen, dank eines alten Mietvertrages. Aber mit dem Verdienst ihrer Halbtagsstelle in der Arztpraxis reicht es selbst für ein bescheidenes Leben in München nicht.
    Vor kurzem hat sie eine Aushilfsstelle in einem Obstladen gefunden. Mit diesem Verdienst kann sie es sich leisten, im Winter keine Zeitungen zuzustellen. Rund 1400 Euro hat sie jetzt zur Verfügung. Das ist in München nicht viel, aber Andrea kommt klar damit, sie hat keine großen Ansprüche. Der Film ist Teil einer vierteiligen Reihe, die sich der sozialen Ungleichheit und der Frage nach sozialer Gerechtigkeit in Deutschland widmet. In den Wochen davor und danach beschäftigt sich die „ZDF.reportage“ mit dem Armutsrisiko für Kinder, Altersarmut und den zunehmenden Schwierigkeiten der Mittelschicht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.02.2017ZDF

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Armes reiches Deutschland online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…