Folge 17

  • Aufstand der Frauen

    Folge 17
    Auf dem Marktplatz in Halle, 17. Juni 1953. – Bild: ZDF und rbb/​Alexander K. Ammer.
    Auf dem Marktplatz in Halle, 17. Juni 1953.
    Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR jährt sich 2023 zum 70. Mal. So lange gilt er auch als Aufstand der Arbeiter, der Männer. Zahlreiche Quellen beweisen jedoch, dass auch viele Frauen auf den Straßen und in den Betrieben beteiligt waren, ebenso sind sie unter den Inhaftierten und Opfern zu finden. War der 17. Juni auch ein Aufstand der Frauen? Die Dokumentation macht sich auf die Suche nach Frauenschicksalen rund um den 17. Juni 1953. Ausgehend von der ikonografischen Trümmerfrau als Vorbild der neuen „sozialistischen Frau“ legt sie die tatsächlichen sozialen Bedingungen für Frauen Anfang der 50er Jahre offen.
    Viele ihrer Männer sind noch in Kriegsgefangenschaft, die Frauen versorgen ihre Familien allein. 1949 legt die Verfassung der DDR die Gleichberechtigung der Frauen und das Recht auf Arbeit gesetzlich fest, alte Rollenbilder sollen über den Haufen geworfen werden. 1953 arbeiten in der DDR schon über 50 Prozent der Frauen. Sie betreffen die 1952 beschlossenen Maßnahmen des „verstärkten Aufbaus des Sozialismus“ in der DDR, wie Normerhöhungen, Zwangskollektivierungen oder die knappe Versorgung genauso wie die Männer.
    Am 17. Juni 1953 stellen auch Frauen ihre Forderungen, sie steigen auf Tische und halten Reden auf den Demonstrationen. Sie fordern freie
    Wahlen und Demokratie, bessere Arbeitsbedingungen, die Rücknahme der Normerhöhungen, bessere Versorgung und die Freilassung ihrer gefangenen Familienangehörigen – und sie beteiligen sich auch an den Ausschreitungen. Frauen haben Hoffnungen und träumen von gesellschaftlicher Veränderung.
    Aber auch auf der Gegenseite agieren Frauen als Aufseherinnen, Polizistinnen oder SED-Funktionärinnen. Nach dem 17. Juni 1953 nehmen Berufswege von Frauen ein jähes Ende, oder sie nehmen gerade mit der Niederschlagung des Aufstands an Fahrt auf. Frauen, die an den Streiks beteiligt waren, werden von der DDR-Staatsführung als asoziale Elemente und Prostituierte verunglimpft, andere instrumentalisiert man für das Narrativ des faschistischen Aufstandes.
    Die vielen schmerzlichen Erinnerungen in den Familien an für Jahre eingesperrte, als Provokateure verunglimpfte, gar getötete und heimlich verscharrte Männer müssen gerade auch Ehefrauen, Mütter und Töchter mittragen. Über die Toten darf in der Öffentlichkeit nicht gesprochen werden, die Frauen werden zum Teil jahrelang überwacht. Die Dokumentation erzählt einfühlsam exemplarische Geschichten von Frauen aus Halle an der Saale, Rathenow und Ost-Berlin. Sie haben zum Aufstand des 17. Juni 1953 beigetragen und sind durch ihn geprägt worden. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 12.06.2023Das Erste

Cast & Crew

Streaming & Mediatheken

Sendetermine

So 23.06.2024
01:45–02:30
01:45–
Sa 22.06.2024
13:15–14:00
13:15–
So 25.06.2023
09:15–10:00
09:15–
So 18.06.2023
00:20–01:05
00:20–
Sa 17.06.2023
20:15–21:00
20:15–
Sa 17.06.2023
13:15–14:00
13:15–
Fr 16.06.2023
22:15–23:00
22:15–
Di 13.06.2023
03:20–04:05
03:20–
Mo 12.06.2023
23:35–00:20
23:35–
NEU
Füge ARD History kostenlos zu deinem Feed hinzu, um keine Neuigkeit zur Serie zu verpassen.
Alle Neuigkeiten zu ARD History und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn ARD History online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…