• Folge 56 (45 Min.)
    Fotos von Heinz Brauwers, Rudolf Jacobs und Walter Fischer. – Bild: HR/​Gropperfilm
    Fotos von Heinz Brauwers, Rudolf Jacobs und Walter Fischer.
    Sommer 1944. Mehr als eine Million deutsche Soldaten kämpfen in Italien. Immer weniger von ihnen glauben noch daran, dass Deutschland den Zweiten Weltkrieg gewinnen kann. Viele werden Zeugen der Kriegsverbrechen, die SS und Wehrmacht an der italienischen Zivilbevölkerung begehen. Und einige treffen eine hochriskante Entscheidung: Sie laufen zu den italienischen Partisanen über. Ihre Geschichte ist kaum bekannt, denn auch nach dem Ende des Nationalsozialismus schwiegen die Heimkehrer, um nicht als Vaterlandsverräter bestraft zu werden. 80 Jahre später gehen ihre Nachfahren in Italien auf Spurensuche.
    Lange weiß Claudia Höft nicht, was mit ihrem Großvater wirklich passiert ist. Offiziell heißt es immer, er sei im Kampf gegen italienische Partisanen gefallen. Tatsächlich liegt Rudolf Jacobs aber in einem Ehrengrab für Partisanen in der ligurischen Kleinstadt Sarzana – gefeiert als Held im Kampf gegen die Faschisten. Auch Hans Brauwers erfährt spät vom Geheimnis seines verstorbenen Vaters. Er weiß, dass Heinz Brauwers als SS-Polizist in Norditalien war und dort auch Zeuge von Kriegsverbrechen wurde.
    Aber erst, als der Sohn eine Mappe mit rätselhaften Fotos und Dokumenten findet, wird ihm klar, wie viel sein Vater verschwiegen hat. Der SS-Polizist Brauwers hatte die Seiten gewechselt und für die Befreiung Italiens gekämpft. Aber warum hat er nie darüber gesprochen? Für den Sohn bleiben viele Fragen offen, und so reist er nach Italien. Um herauszufinden, was im Sommer 1944 wirklich geschehen ist. Von drei Schicksalen deutscher Partisanen erzählt dieser Film. Und vom Versuch ihrer Angehörigen, in Italien der Wahrheit Stück für Stück näherzukommen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 23.06.2025 Das Erste
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 16.06.2025
  • Folge 57 (90 Min.)
    Doreen Meier (li.) und die DDR-Nationalmannschaft.
    Der Dokumentarfilm von Torsten Körner erzählt von den Pionierinnen des Frauenfußballs, die sich gegen alle Widerstände, die Männer ihnen in den Weg legten, behaupteten und das Spiel ihres Lebens spielten. Der Weg zum ersten offiziell anerkannten Länderspiel, in Ost und West, war steinig, aber die Fußballspielerinnen hatten etwas zu beweisen: Frauen können Fußball spielen! Der Kampf für ihren Sport war zugleich ein Kampf um die Anerkennung und Rechte der Frau. Diese Dokumentation versammelt ein hinreißendes Ensemble von Zeitzeuginnen, denen eines gemeinsam ist: ihre Liebe zum Fußball. Erzählt wird, wie sich diese Pionierinnen des Frauenfußballs gegen alle Widerstände durchsetzten, in Ost und West.
    Dass der DFB 1955 seinen Vereinen den Frauenfußball verbot, klingt heute kaum noch glaubhaft, aber mit diesem machtvollen Bannstrahl mussten die Frauen in der BRD wirklich kämpfen. Ihre Fußball-Schwestern in der DDR waren zwar nicht mit einem Verbot, aber auch mit Verachtung und Vernachlässigung konfrontiert. Frauenfußball galt hier wie dort nicht als förderungswürdig. Der Dokumentarfilm von Torsten Körner ist eine bewegende Zeitreise mit Protagonistinnen, die uns an ihrem leidenschaftlichen Kampf um Anerkennung teilhaben lassen und damit auch für heutige Generationen wichtige Impulse setzen.
    Nichts kommt von allein, nichts ist gegeben für immer. Berichtet wird von der ersten weiblichen Torschützin des Monats und dem steinigen Weg zu den ersten offiziellen Länderspielen der Frauen in Ost und West. Wir begleiten Frauen, die trotz aller Hindernisse nie aufgehört haben, den Fußball zu lieben. Zugleich entlarvt der Film chauvinistische Ressentiments und eine maskuline Matrix des Fußballs, die sich lange Zeit einbildete, die Norm zu sein. Wer diese Pionierinnen und ihre Biografien begleitet, wird ein tieferes Fußballverständnis gewinnen und lernen, dass der Fußball allen gehört, nicht nur einem Geschlecht.
    Dabei kommt der Film ohne Bevormundung aus dem Off aus, er lässt die Zeitzeuginnen sprechen, weil nichts machtvoller ist als eine gute Geschichte. Dass diese Frauen nicht nur großartige Fußballerinnen waren, sondern auch hinreißende Erzählerinnen sind, macht diesen Dokumentarfilm zu einem kostbaren Ausflug in die jüngste Geschichte, der einem – das ist das Bestürzende – die Augen auch für das Heute öffnet. Dieser Film ist virtuos montiert und glänzt mit Fundstücken aus dem Archiv, die uns den Atem stocken lassen. Das sollen wir gewesen sein? (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 04.07.2025 Das Erste
  • Folge 58 (45 Min.)
    Peter Karfeld, Abteilungsleiter der Landeszentralstelle für Wein- und Lebensmittelstrafsachen im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach, erklärt die Rechtslage.
    Im Sommer 1985 bestimmt vor allem ein Thema die Schlagzeilen: der Glykolweinskandal. Winzer aus Österreich panschen illegal Millionen Liter Wein mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit. Später findet sich diese Flüssigkeit auch in deutschen Weinen. Der Fall entwickelt sich zu einem Wirtschaftskrimi, mit vermeintlichen „Giftmischern“, rätselhaften Informanten und politischen Verflechtungen. Der Weinskandal von 1985 wird zu einem der größten Lebensmittelskandale Österreichs und Deutschlands überhaupt. Ins Rollen kommt der Fall durch einen Informanten, der Ende 1984 die landwirtschaftlich-chemische Versuchsanstalt in Wien betritt. Er hat eine Flüssigkeit dabei und erklärt: „Das ist das Mittel, mit dem in Österreich massenweise Wein gefälscht wird.“ Es handelt sich um Diethylenglykol – ein Stoff, der auch mit Frostschutzmitteln in Verbindung gebracht wird.
    Medien und Konsumenten reagieren hysterisch, berichten von vermeintlichen Toten und Vergifteten. „Glykol“ ist 1985 in aller Munde und wird in Deutschland sogar zum „Wort des Jahres“ gewählt. Im Juli 1985 warnt der deutsche Gesundheitsminister Heiner Geißler davor, österreichische Prädikatsweine zu trinken. Dann wird klar, dass auch deutsche Weine belastet sind – vor allem Weine der Firma Pieroth. Der Verdacht: Die Firma habe illegal die gepanschten österreichischen Weine mit deutschen vermischt und teuer verkauft. (Text: ARD)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 07.07.2025 Das Erste

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