Am Schauplatz Folge 855: Alles für die Katz – Tierschutzvereine in Not
Folge 855
Alles für die Katz – Tierschutzvereine in Not
Folge 855
Durch das neue Tierschutzgesetz stehen viele kleine Tierschutzvereine vor dem Aus.Mit dem 1. Juli tritt der Paragraph 8a des neuen Tierschutzgesetzes ohne Wenn und Aber in Kraft. Dann wird nur es mehr Tierheimen, Züchtern und Privat-Personen unter speziellen Bedingungen erlaubt sein, Tiere „öffentlich feilzubieten“, wie es im Gesetzestext heißt. Und das bedeutet für viele kleine Tierschutzvereine das Ende. Denn wenn sie keine Tiere mehr vermitteln dürfen, meist sind es Katzen, dann können sie auch keine mehr retten. Weil früher oder später ist jeder Pflegeplatz besetzt. Die Familie Neuhofer aus Lassing im Ennstal baut ihr halbes Haus um, um weiterhin Tiere vermitteln zu dürfen. „Wir müssen ähnliche Bedingungen wie ein Tierheim erfüllen, damit wir legal arbeiten können“, erzählt uns Fritz Neuhofer. Deshalb wird aus der Sauna ein Geburtsraum für die Mutterkatzen und aus dem ehemaligen Kinderzimmer eine Quarantäne-Station. Knapp 100 Tiere, für die sie versuchen Plätze zu finden, beherbergt das Ehepaar zu
Spitzenzeiten. „Wir wohnen bei den Katzen, und nicht die Katzen bei uns“, sagt Ursula Neuhofer. Marion Wagner aus Salzburg hat das Handtuch geworfen. Viel zu hoch sei der Aufwand um weiterhin im Tierschutz tätig zu sein. Über zwölf Jahre hinweg hat sie sich um Streunerkatzen gekümmert. Frau Wagner schätzt, dass sie 5.000 Katzen kastrieren hat lassen. Die meisten davon hat sie selbst gefangen und zum Tierarzt gebracht. „Es war ein Teil meines Lebens, aber der ist jetzt vorbei“, sagt sie unter Tränen. Frau Helena und Frau Cornelia betreuen verwilderte Katzen am Donaukanal in Wien. Dieser Tage hat eine Katze Babys bekommen. Die Damen vermuten, dass sie von ihrem Besitzer ausgesetzt worden ist. Sie wissen nicht wohin mit den kleinen Katzen, denn sie dürfen sie nicht mehr über das Internet vermitteln. „Es bricht mir das Herz. Wohin mit den Babys? Sie sollen eine bessere Zukunft als ihre Mama“ haben, wünscht sich Helena. Für seine Reportage hat Alfred Schwarzenberger Menschen mit einer unglaublichen Opferbereitschaft getroffen. (Text: ORF)
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