Am Schauplatz Folge 1000: Gute Russen, böse Russen
Folge 1000
Gute Russen, böse Russen
Folge 1000
Wie lebt es sich eigentlich als Russe in Österreich seit Putins Armeen in der Ukraine eingefallen sind? Dieser Frage ist „Am Schauplatz“ seit Kriegsbeginn nachgegangen. „Ein falsches Wort und es fliegen die Fetzen“ erzählt Alexander Burt, der den russischen Kulturverein „Balalaika“ in Wien betreibt. Vor dem Krieg sind hier Menschen aus allen ehemaligen Sowjetstaaten zusammen gekommen um zu feiern, jetzt herrscht im Club gähnende Leere. „Die Ukrainer rufen an und fragen, ob Russen da sind und umgekehrt.“, erklärt Clubbetreiber Burt. Die Russin Jana plagt ein schlechtes Gewissen, deshalb steht sie mehrmals die Woche am Wiener Hauptbahnhof um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. „Wir Russen die gegen den Krieg sind, werden von allen Seiten
angefeindet. Von der ganzen Welt, wie alle Russen, aber auch von den Russen, die für den Krieg sind.“ Auch für russische Oligarchen ist seit Beginn des Krieges in Österreich alles anders. Vor dem Krieg wurden sie mit offenen Armen empfangen, kleine Gemeinden haben sich gefreut, wenn russische Multimillionäre ihre Ortschaft für Investitionen auserkoren haben. Jetzt sind sie nicht mehr willkommen. „Am Schauplatz“ begibt sich auf die Spur des engen Putin-Vertrauten Oleg Deripaska, der das teuerste Schihotel Österreichs gebaut hat und trifft einen engen Mitarbeiter des Oligarchen Rashid Sardarov auf seinem 40 Millionen Euro Anwesen in Brunn am Gebirge, um herauszufinden, wie sich das Leben von Russlands Superreichen in Österreich verändert hat. (Text: ORF)