alpha-retro Folge 714: Genosse Trabant: Deutsch-deutsche Beobachtungen in Zwickau
Folge 714
Genosse Trabant: Deutsch-deutsche Beobachtungen in Zwickau
Folge 714
Der Trabant 601, gebaut in Zwickau und im Volksmund liebevoll „Trabi“ genannt, war der Volks-Wagen der DDR. Wer einen haben wollte, musste 14 Jahre warten. Im Bild: eine Schlange von Trabis wartet im November 1989 hinter einer (im Bild nicht sichtbaren) Tankstelle auf Benzin, um einen Abstecher in den Westen zu machen.
Bild: NDR, BR
Film-Reise eines deutsch-deutschen Fernsehteams mit einem Stimmungsbild aus dem Industriegebiet um Zwickau. Besichtigung der Werkshallen der VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau, in denen der „Trabant“ (Trabi) produziert wird. Geschichten um das „Auto des Jahres“ und Gespräche mit Arbeitern des Automobilwerkes über ihren Alltag und ihre Erfahrungen im sozialistischen System. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung einer Arbeiterin mit kleinem Kind z.B. waren erbärmlich. Da half die ganze Sicherheit des Arbeitsplatzes nichts. Aber selbst diese Sicherheit wird nun, wie alle
richtig vermuten, ebenfalls verloren gehen. „Genosse Trabant“ entstand im Auftrag des NDR – in Zusammenarbeit mit der DEFA, dem volkseigenen Filmunternehmen der DDR. Zur Jahreswende 1989/90 dachten die Mitarbeiter von Sachsenring, sie würden den Trabi bestimmt noch einige Jahre bauen – auch wenn sie ihn selbst nun nicht mehr haben wollten. Denn ein hemdsärmeliger Sachsenring-Arbeiter gibt unumwunden zu, keinen Trabant zu besitzen und sich auch keinen kaufen zu wollen – denn wenn dann will er ein richtiges Auto haben, nicht so etwas. (Text: ARD-alpha)