Nico Semsrott ist ein Trendsetter, denn er ist sehr schlecht drauf, steht auf der Bühne rum und liest seine tragisch skurrilen Texte vom Zettel ab. Fürs Auswendiglernen fehlt ihm schlicht die Motivation. Mit diesem „Konzept“ gewann er bis heute über 100 Poetry Slams auf Bühnen in Deutschland, der Schweiz, Österreich sowie Liechtenstein und ist somit einer der erfolgreichsten Poetry Slamer. 2009 gewann er den NDR-Comedy-Contest, 2010 den Karl-Marx-Poesie-Preis und 2011 folgte der Publikumspreis beim Stuttgarter Besen. Im Soloprogramm „Freude ist nur ein Mangel an Information“ zeigt Nico, der von sich sagt: „Für einen
Loser bin ich ein ziemlich schlechter Verlierer“, was er am Besten kann: konsequente Leistungsverweigerung. Er fühlt sich missverstanden, sieht seinen Erfolg als Mobbing und hat dabei eine Mission: die Zahl der Depressiven in Deutschland zu verdoppeln. Die Chancen stehen gut – Depression ist ein Wachstumsmarkt. Die von ihm entwickelte, moderne Kabarettform der „Standup Tragedy“ ist in der deutschsprachigen Kleinkunstwelt einzigartig: Um beim Publikum Begeisterungsstürme auszulösen, braucht Nico Semsrott nicht mehr als einen Zettel, einen schwarzen Kapuzenpullover – und viel schlechte Laune. (Text: ARD)