131 Folgen, Folge 89–110

  • Folge 89
    Der 1957 in Neu-Ulm geborene Schauspieler und Kabarettist Harald Schmidt zählt seit Ende der 1980er Jahre zu den populärsten Entertainern der deutschen Fernsehkultur. Schmidt, der von 1978 bis 1981 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart ausgebildet wurde, hatte sein erstes Engagement in Augsburg, wurde aber bald von Kay Lorentz an das Düsseldorfer „Kom(m)ödchen“ geholt. 1985 ging er mit seinem ersten kabarettistischen Soloprogramm auf Tournee, ab 1988 arbeitete er auch im Fernsehen. Sendungen wie „MAZ ab!“ und „Schmidteinander“ machten ihn auch einem großen Publikum bekannt, mit der „Harald Schmidt Show“, die nach amerikanischem Vorbild gestaltet war, wurde Schmidt der Medienmann der neunziger Jahre.
    In den letzten Jahren hat sich Harald Schmidt wieder verstärkt dem Theater zugewandt. Anfang 2002 spielte er am Schauspielhaus Bochum den verwahrlosten Diener Lucky in Samuel Becketts „Warten auf Godot“, es folgte eine Rolle in Daniel Bessens „Direktoren“, ebenfalls in Bochum, wo Schmidt reguläres Ensemble-Mitglied wurde. Seit der Spielzeit 2008/​2009 ist Schmidt festes Ensemble-Mitglied am Staatstheater Stuttgart. Dort hatte schon 2007 „Elvis lebt. Und Schmidt kann es beweisen“ von und mit Harald Schmidt Premiere, 2008 „Der Prinz von Dänemark. Ein Hamlet-Musical von und mit Harald Schmidt“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.04.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 90
    Thomas Ostermeier, 1968 in Soltau geboren, absolvierte von 1992 bis 1996 in Berlin ein Regie-Studium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Seit Herbst 1996 arbeitete Ostermeier als Regisseur und künstlerischer Leiter der Baracke am Deutschen Theater in Berlin. Ostermeier schaffte es, diese Spielstätte zu einem der lebendigsten Theatertreffpunkte Berlins zu machen. Als deutsche Erstaufführungen inszenierte er Nicky Silvers „Fette Männer im Rock“ und David Harrowers Parabel „Messer in Hennen“. Überregionale Beachtung fanden seine packend-dicht inszenierte Version von Mark Ravenhills „Shoppen & Ficken“.
    Zum Berliner Theatertreffen 1998 wurden die Inszenierungen von „Messer in Hennen“ und „Shoppen & Ficken“ eingeladen. Seit September 1999 ist Thomas Ostermeier Regisseur und Mitglied der Künstlerischen Leitung der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin. Ostermeier wurde u.a. mit dem Friedrich-Luft-Preis und dem Nestroy-Theaterpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. 2006 wurde seine Inszenierung von Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ zum Theatertreffen eingeladen, 2008 „Die Ehe der Maria Braun“. Im Januar 2009 hatte Ostermeiers Inszenierung von „John Gabriel Borkman“ Premiere. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.05.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 91
    Sie wurde der „einzige Vamp der DDR“ bezeichnet, sie selbst nannte sich selbstironisch die „diensthabende Gräfin der DDR“. In rund fünfzig Bühnenrollen spielte Inge Keller vor allem kluge, stolze und emanzipierte Frauen, und immer wieder gewann sie dem Klischee der Dame von Welt neue Nuancen ab. Inge Keller wurde 1923 in Berlin geboren, wo sie auch die Schauspielschule besuchte und 1942 im Theater am Kurfürstendamm debütierte. Nach Engagements am Stadttheater Freiberg und an den Städtischen Bühnen Chemnitz kehrte sie 1947 nach Berlin zurück. Ab 1950 gehörte sie ununterbrochen bis 2001 dem Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin an und trug maßgeblich zum künstlerischen Rang dieses Theaters bei. Seit beginn ihrer Karriere arbeitete Inge Keller auch für Film und Fernsehen, so 1999 in Max Färberböcks „Aimée und Jaguar“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Di. 02.06.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 92
    Die 1978 in Lübeck geborene Constanze Becker hat sich in sehr kurzer Zeit in die erste Riege der deutschsprachigen Schauspielerinnen emporgearbeitet. Nach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, während dem sie von dem Filmemacher Andres Veiel für dessen Film „Die Spielwütigen“ begleitet wurde, war sie Ensemblemitglied an den Theater in Leipzig und Düsseldorf. In Düsseldorf arbeitete sie erstmals mit dem Regisseur Jürgen Gosch zusammen. 2006 wechselte Constanze Becker an das Deutsche Theater Berlin.
    Ihre erste Rolle dort war die der Klytaimestra in der „Orestie“ des Aischylos in der Regie von Michael Thalheimer. Diese Aufführung wurde ebenso zum Theatertreffen eingeladen wie ein Jahr später Hauptmanns „Die Ratten“, wieder in der Regie von Thalheimer und Tschechows „Onkel Wanja“, inszeniert von Jürgen Gosch. 2008 wurde Constanze Becker zudem für ihre Rolle der Jelena Andrejewna in „Onkel Wanja“ zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Im Sommer 2009 wechselt sie von Berlin an das Schauspiel Frankfurt. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.06.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 93
    Birgit Minichmayr ist die Überfliegerin der deutschen Theater-Szene. Zwischen Wien und Berlin pendelnd, ist sie ein Garant für kraftvoll-energische Auftritte, die das Publikum mitreißen. Die 1977 im österreichischen Linz geborene und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ausgebildete Schauspielerin ist derzeit auf der Bühne wie im Film gleichermaßen erfolgreich. 2001 wurde sie als Shooting Star auf der Berlinale präsentiert, 2009 erhielt sie den Darstellerpreis der 59. Filmfestspiele von Berlin für ihre Rolle in dem Film „Alle Anderen“.
    Zudem ist sie in diesem Jahr mit „Der Weibsteufel“ zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen, erhielt 2000 den Nestroy-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin, 2003 den Ulrich-Wildgruber-Preis und 2004 den Nestroy-Theaterpreis als Beste Schauspielerin. Einem breiten Publikum wurde sie durch ihre Rolle der Mutter in Tom Tykwers Verfilmung des Romans „Das Parfum“ bekannt. Auf dem neuen Album der Toten Hosen singt Birgit Minichmayr zusammen mit Campino das Lied „Auflösen“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.07.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 94
    Deutschland 2009: Seit zehn Jahren schon gehört Lars Eidinger, Jahrgang 1976, schon zum festen Ensemblestamm der Berliner Schaubühne. Dort ist er mit Rollen in vielen namhaften Inszenierungen von Thomas Ostermeier groß geworden. Ausgebildet wurde er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Letztes Jahr hat er sich an der Schaubühne erstmals als Regisseur ausprobiert und inszenierte Schillers „Die Räuber“ – die dieses Jahr zum „Radikal Jung“-Festival junger Regisseure nach München eingeladen wurden. Und scheinbar nebenher hat er die Kinoleinwand erobert – an der Seite von Birgit Minichmayr in dem Berlinale-Gewinner „Alle anderen“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 03.08.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 95
    Sie ist schon lange eine begehrte Bühnenschauspielerin, hatte kleinere Rollen in großen Filmen wie „Die Apothekerin“ und „Das Experiment“ übernommen, aber erst mit ihrem Auftritt als Polizeipsychologin Frieda Jung an der Seite von Axel Milberg im Kieler „Tatort“ wurde sie einem großen Publikum bekannt: Maren Eggert. Dabei ist die auf der Bühne oft zurückhaltende auftretende Schauspielerin eine, von der Kritiker sagen, selbst wenn sie schweige, drehe sich die Szene häufig genug um sie.
    Geboren wurde Maren Eggert 1974 in Hamburg, hatte als Siebenjährige einen Gesangsauftritt in der Sesamstraße und besuchte nach dem Abitur die Otto-Falckenberg- Schauspielschule in München. Erste Engagements führten sie 1997 und 1998 nach Zürich und zu Leander Haußmann nach Bochum. Ans Hamburger Thalia Theater wurde sie im Jahr 2000 von dem damaligen Intendanten Ulrich Khuon engagiert, nachdem der sie in einer Aufführung von Botho Strauß’ „Groß und Klein“ gesehen hatte. Seitdem hat sie dort mehr als 30 Rollen gespielt. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere So. 27.09.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 96
    Dieter Wedel wurde als Sohn des Ingenieurs Karl Wedel und der Pianistin Ada Wedel geboren. Aufgewachsen in Bad Nauheim, studierte er Theaterwissenschaft, Publizistik und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Während seines Studiums leitete er die dortige Studentenbühne. Daneben war er als Lektor und Theaterkritiker tätig. Später inszenierte er im Amerika Haus Berlin und am Hebbeltheater. Wedel begann seine berufliche Laufbahn als Autor und Hörspielregisseur bei Radio Bremen 1966. 1967 wurde er bei Dieter Meichsner in Hamburg Hausregisseur des NDR.
    1972 hatte Wedel seinen ersten großen Erfolg mit dem Dreiteiler „Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims“. Zahllose deutsche Häuslebauer erkannten sich in der fiktiven Familie Semmeling wieder, die nahezu alle Probleme eines Hausbaus durchlebten. 1978 machte Wedel sich selbständig und drehte als Regisseur und Produzent zahlreiche sozialkritische Fernsehspiele. In den Jahren 1980 bis 1985 inszenierte er am Hamburger Thalia-Theater unter anderem „Macbeth“ von William Shakespeare und „Die Frau des Bäckers“ von Marcel Pagnol.
    Als Fernsehregisseur machte sich Wedel einen Namen mit aufwändigen Mehrteilern wie „Der große Bellheim“ (1992), „Der Schattenmann“ (1995) oder „Der König von St. Pauli“ (1998). Seit 2002 leitet Dieter Wedel die Nibelungenfestspiele in Worms, zunächst als Regisseur, danach auch als Intendant in Zusammenarbeit mit Regisseurin Karin Beier. Für 2010 plant Wedel nach dem Beispiel von Worms Festspiele im Dresdner Zwinger. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 01.10.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 97
    Der Regisseur Armin Petras, der unter dem Namen Fritz Kater auch erfolgreich Theaterstücke schreibt, hat eine deutsch-deutsche Biographie par exellence. 1964 wurde er im sauerländischen Eschede geboren und übersiedelte 1969 mit seinen Eltern in die DDR, wo er nach dem Schulbesuch von 1985 bis 1987 Schauspiel und Regie an der Ernst-Busch-Hochschule studierte. Er gehörte einer der ersten Off-Theatergruppen in Ost-Berlin, dem Medea-Theater an. Als Regisseur wurde Petras im thüringischen Nordhausen tätig, wo er Heiner Müllers „Wolokolamsker Chaussee 1–3“ inszenierte. Während dieser Arbeit stellte er einen Ausreiseantrag und wurde mit Arbeitsverbot belegt. 1988 konnte er nach Frankfurt am Main ausreisen, wo er am Theater am Turm inszenierte, bevor er zu Dieter Dorn an die Münchner Kammerspiele ging, wo er den Zusammenbruch der DDR erlebte.
    Seitdem teilt Petras sein Arbeitsleben zwischen ost- und westdeutschen Bühnen auf, arbeitet in Frankfurt/​Oder, Chemnitz, Magdeburg, Rostock, Mannheim, Kassel und Berlin. Ab 1996 war er fester Regisseur am Schauspielhaus Leipzig. Mit seinem Stück „zeit zu lieben, zeit zu sterben“ am Thalia Theater in Hamburg wurde er 2003 zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen. 2003 übernahm Armin Petras als Kurator die Experimentalbühne des Schauspiels Frankfurt am Main und seit 2006 ist er Intendant des Maxim Gorki Theaters in Berlin. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Di. 03.11.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 98
    Joachim Meyerhoff wurde 1967 in Hamburg als Sohn eines Arztes geboren, der eine psychiatrische Klinik in Schleswig-Holstein leitete. Die Familienvilla stand mitten auf dem Anstaltsgelände. Diese Zeit und die Geschehnisse dort sind Teil seines mehrstündigen Solos „Alle Toten fliegen hoch“ am Wiener Burgtheater, in dem Meyerhoff sehr ausgiebig und zum Teil äußerst komisch die Geschichte seiner Familie ausbreitet. Sein Handwerk als Schauspieler lernte er an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Danach hatte er Engagements in Bielefeld, Kassel, Mainz, Dortmund und Köln und wechselte 2001 als festes Ensemblemitglied ans Maxim-Gorki-Theater nach Berlin.
    Ab 2002 war er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert, wo er in Jan Bosses „Faust“-Inszenierung seinen Durchbruch hatte. 2005 wechselte Meyerhoff ans Burgtheater nach Wien. Dort spielte er sich innerhalb kürzester Zeit in die erste Liga deutschsprachiger Schauspieler. 2006 erhielt er den Nestroy-Theaterpreis für seine Rolle in Martin Kusejs Inszenierung von Nestroys „Höllenangst“, ein Jahr später wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Seit 2001 arbeitet Meyerhoff auch als Regisseur. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Di. 01.12.2009 ZDFtheaterkanal
  • Folge 99
    Er ist Schauspieler, Musiker, Rezitator, Sänger, Autor und Regisseur: Ben Becker. Er wurde 1964 in Bremen als Sohn des Schauspieler-Ehepaares Monika Hansen und Rolf Becker geboren. Nach der Schule arbeitete Becker als Bühnenarbeiter an der Schaubühne Berlin, bevor er 1985–87 eine Schauspielausbildung machte. Danach war er Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Stuttgart und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Bekannt wurde er jedoch durch seine Mitwirkung in Fernseh- und Kinofilmen, u.a. in „Schlafes Bruder“ und „Comedian Harmonists“. Daneben spielte Ben Becker aber weiterhin Theater, trat mit seiner Band „Zero Tolerance“ auf und seit 2007 tourt er mit „Die Bibel“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 04.01.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 100
    Sie prägte viele Filme des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder: Hanna Schygulla, 1943 im oberschlesischen Kattowitz geboren und 1945 mit ihrer Mutter nach München gekommen. Nach einem Au-pair-Aufenthalt in Paris studierte sie zunächst Germanistik und Romanistik in München, bevor sie dort 1966 am Friedl-Leonhard-Studio Schauspielunterricht nahm und Fassbinder kennenlernte. Durch ihn kam sie auch zum Münchner Action-Theater und sprang für eine ausgefallene Schauspielerin ein. Erstmals spielte sie 1969 in einem Fassbinder-Film, „Liebe ist kälter als der Tod“, und war bis 1972 bis auf eine Ausnahme an allen Fassbinder-Filmen und Theaterstücken beteiligt und wurde zu einer Ikone des deutschen Autorenfilms.
    1974 löste Schygulla nach „Effi Briest“ die Arbeitsgemeinschaft mit Fassbinder, ein hochkompliziertes Wechselspiel von Abhängigkeit und Selbstbehauptung, welches von beiden künstlerisch konsequent genutzt wurde, vorübergehend auf. In der Folge drehte sie auch mit anderen renommierten Regisseuren, nach Fassbinders Tod 1982 auch international, mit Ettore Scola, Jean-Luc Godard und Andrzej Wajda.
    Ab Mitte der 90er-Jahre wandte sich die Schauspielerin, die eine ganze Generation verzaubert hatte, wieder verstärkt dem Theater zu und trat in den letzten Jahren auch mit Liedern mit Texten von Kurt Tucholsky, Erich Mühsam und Fassbinder auf. 2007 spielte sie in Fatih Akins Film „Auf der anderen Seite“ und im Herbst 2009 war Hanna Schygulla mit dem Chanson-Programm „Aus meinem Leben“ in der „Bar jeder Vernunft“ in Berlin zu sehen und zu hören. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 04.02.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 101
    Der 1962 im hessischen Dorheim geborene René Pollesch studierte von 1983 – 1989 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Während dieser Zeit schrieb er schon Theatertexte. 1990 gründete Pollesch das Theater „Montage Frankenthal“, zwei Jahre arbeitete er an der Probebühne des TAT in Frankfurt am Main, es folgten die Stationen Luzern, Stuttgart und Göttingen. Ende der 90er Jahre schaffte er den Durchbruch mit seinen so genannten „popmodernen Highspeed-Texten“. Seitdem inszenierte er seine Stücke unter anderem am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und an der Volksbühne Berlin.
    Pollesch, der auch der letzte Antikapitalist des Theaters genannt wird, schafft es wie kein anderer, die Leidenszustände der Angestellten des postmodernen Technologiezeitalters auf die Bühne zu bringen. Seine Themen kreisen um die Durchdringung aller Lebensbereiche durch das ökonomische Prinzip. In den Jahren 2001 und 2006 erhielt Pollesch den Mülheimer Dramatikerpreis, 2007 den Nestroy-Theaterpreis für das beste Stück. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.03.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 102
    Er hat den Chor zurück auf die deutschen Bühnen gebracht: Volker Lösch. Der 1963 in Worms geborene und in Uruquays Hauptstadt Montevideo aufgewachsene Regisseur setzte ihn erstmals 2003 auf der Bühne des Dresdner Staatsschauspiels ein. In Aischylos’ „Orestie“ ließ er einen Laienchor aus 33 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt auftreten, der für Reibung zwischen dem Stückinhalt und den gesellschaftlichen Erfahrungen der Laiendarsteller sorgte. Ein Jahr später transportierte Lösch, ebenfalls in Dresden, Gerhart Hauptmanns „Die Weber“ in die Gegenwart und sorgte für einen Skandal, denn der Bürgerchor trug Textpassagen vor, die aus den Aussagen der Bürger zum Thema Arbeitslosigkeit bestanden.
    Es folgte ein Prozess wegen urheberrechtlicher Verstöße, woraufhin Lösch eine neue Fassung unter dem Titel „Die Dresdner Weber. Eine Hommage an Gerhart Hauptmann“ erarbeitete. Das Stück wurde von der Zeitschrift „Die Deutsche Bühne“ zur Inszenierung des Jahres gewählt. Seitdem ist der Chor wichtiger Bestandteil in Löschs Inszenierungen. Mal sind es türkischstämmige Frauen in der Stuttgarter „Medea“ oder Hartz IV- und Sozialhilfeempfängern in „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg.
    Diese Inszenierung aus dem Jahr 2008, die auch zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen wurde, sorgte erneut für einen Skandal, weil Lösch auf der Bühne eine Liste mit Namen und Vermögen der reichsten Hamburger verlesen ließ. Seit der Spielzeit 2005/​06 fungiert Lösch als Mitglied der künstlerischen Leitung am Staatsschauspiel Stuttgart. Im Februar 2010 inszeniert er am Theater Bremen Schillers „Die Räuber“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.04.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 103
    Geboren 1980 in Bobingen bei Augsburg, absolvierte Meike Droste ihre Schauspielausbildung von 1999 bis 2003 an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Im Anschluss spielte sie im Ensemble der Münchner Kammerspiele (2000–02) sowie am Berliner Ensemble (2002–06) und am Schauspielhaus Zürich (2004/​05). Seit der Spielzeit 2006/​07 ist Meike Droste festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. In ihrer noch jungen Karriere arbeitete sie bereits mit Regisseuren wie Claus Peymann, George Tabori, Jürgen Gosch, Barbara Frey und Leander Haussmann zusammen. Für ihre Interpretation der Mascha in Tschechows „Die Möwe“ erhielt sie 2009 den Theaterpreis „FAUST“ in der Kategorie „Beste Darstellerische Leistung“. Seit 2007 ist Meike Droste auch für Film und Fernsehen tätig. Neben ihrer Rolle als Polizeianwärterin Bärbel Schmied in der Eifel-Krimireihe „Mord mit Aussicht“ übernahm sie u.a. Rollen in den Filmen „Ein spätes Mädchen“ und „Baching oder drei Worte zu wenig“. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.05.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 104
    Die Schauspielerin Christiane von Poelnitz wurde 1971 geboren und machte ihre Ausbildung an der Hochschule der Künste in Berlin. Anschließend wurde sie an das Kölner Schauspielhaus engagiert. 2000 holte sie der Regisseur Jan Bosse an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, wo sie u. a. die Titelrolle in Schillers Drama „Maria Stuart“ spielte. 2004 debütierte Christiane von Poelnitz am Burgtheater in Wien, wo sie bis heute zum Ensemble gehört. Von 2005 bis 2007 wurde sie dreimal für den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ nominiert. In diesem Jahr ist von Poelnitz mit Roland Schimmelpfennigs Stück „Der goldene Drache“ zum Theatertreffen in Berlin eingeladen. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 03.06.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 105
    Die Schauspielerin Bettina Stucky wurde 1969 in Bern geboren, wo sie auch am Konservatorium für Musik und Theater ausgebildet wurde. Nach einem Engagement an den Wuppertaler Bühnen arbeitete sie als freischaffende Schauspielerin in Jena, Kassel und Basel. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Bettina Stucky mit dem Regisseur Christoph Marthaler. Sie wirkte in vielen seiner Inszenierungen in Berlin an der Volksbühne, am Theater Basel, am Schauspielhaus Zürich und bei den Wiener Festwochen mit. Seit 2003 ist sie auch in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, so 2004 in „Meier Marilyn“, für den sie den Schweizer Filmpreis erhielt. 2000 erhielt Bettina Stucky den O.E. Hasse-Preis und 2002 den Alfred-Kerr-Darsteller-Preis. In diesem Jahr war sie zum Berliner Theatertreffen mit „Riesenbutzbach. Eine Dauerkolonie“ in der Regie von Christoph Marthaler eingeladen. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.07.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 106
    Der 1960 in Lübeck geborene Schauspieler, Autor und Regisseur Justus von Dohnányi, Sohn des Dirigenten Christoph von Dohnányi und Enkel des Widerstandskämpfers Hans von Dohnányi, studierte in Hamburg an der Hochschule für Musik und darstellende Künste. In der Folge hatte er Engagements am Schauspiel Frankfurt und am Thalia Theater in Hamburg. Seit 1998 ist er hauptsächlich für Film und Fernsehen tätig, wo er meist zwiespältige Charaktere spielt, so u. a. in „Das Experiment“, für den er 2001 den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller erhielt. Andere Filme waren 2004 „Der Untergang“, 2008 „Die Buddenbrocks“ und „Männerherzen“, für den er 2010 wieder den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller erhielt. Justus von Dohnanyi hat auch in internationalen Produktionen mitgewirkt, darunter 1999 „Jakob der Lügner“ und in dem James Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“. 2009 hat er in dem Theaterfilm „Frühlings Erwachen“ die Rolle des Vaters von Moritz gespielt. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 05.08.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 107
    Ingo Hülsmann wurde 1963 in Stuttgart geboren und studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Anschließend war er an der Freien Volksbühne in Berlin, am Bayerischen Staatsschauspiel in München, am Volkstheater Wien und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert. Seit 2001 ist Hülsmann Ensemblemitglied am Deutschen Theater in Berlin, wo er u.a. in der Regie von Michael Thalheimer einen fulminanten „Faust“ gab. 2007 gab er mit dem Stück „mobil“ sein Regiedebüt. Hülsmann, der 2002 den Friedrich Luft-Preis und den Nestroy-Preis erhielt, ist auch auf der Leinwand und im Fernsehen zu sehen. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.09.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 108
    Er tritt mit billigen Anzügen, grellen Krawatten, Hornbrille, strengem Scheitel und einem schiefen Grinsen auf, die Botschaft seines ersten Auftritts als Komiker war: „Ick erzähle keine Witze, ick bin der Witz!“ Kurt Krömer wurde 1974 als Alexander Bojcan in Berlin-Neukölln geboren und trat in den ersten Jahren ohne durchschlagenden Erfolg als Komiker in kleinen Theatern auf. 1995 gewann er einen Nachwuchspreis und es folgten Auftritte u.a. im Schmidt-Theater in Hamburg und auf dem Köln-Comedy-Festival. 1998 erhielt Krömer seine erste Einladung zu einer Fernsehsendung, den „Quatsch-Comedy-Club“. Einem größeren Publikum wurde er mit Auftritten in „5 Jahre Wochenschau“ und auf dem „3sat-Kleinkunstfestival“ bekannt. Seit 2004 hat er mit der „Kurt-Krömer-Show“ sein eigenes Talk-Forum im Dritten Programm der ARD. 2005 erhielt Krömer den Deutschen Comedy-Preis als Newcomer des Jahres, 2006 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Comedy“ und 2007 den Kleinkunstpreis. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 01.10.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 109
    Der 1940 in Frankfurt am Main geborene Theatermensch und -denker Klaus Zehelein arbeitete nach dem Studium zunächst als Dramaturg in Kiel und Oldenburg, bevor er als Chefdramaturg und Co-Direktor an der Oper in seine Heimatstadt zurückkehrte. Dort sorgte er zusammen mit dem Generalmusikdirektor Michael Gielen für Furore und begründete den damaligen Spitzenplatz Frankfurts in der europäischen Musiktheaterlandschaft. Nach zweijähriger Tätigkeit als freier Schauspiel- und Operndramaturg und ebenso langer Zeit als Künstlerischer Direktor am Thalia Theater in Hamburg ging Klaus Zehelein 1991 nach Stuttgart, wo er die Oper in den nächsten fünfzehn Jahren zur innovativsten Bühne in Deutschland machte.
    Sechsmal wurde sie zur Oper des Jahres gewählt und war ein international gefeiertes und gefragtes Haus. Als Klaus Zehelein 2006 Abschied von Stuttgart nahm, sprach man vom Ende einer Ära und er wurde als einer der erfolgreichsten Theaterchefs der jüngeren Zeit gewürdigt. 2006 übernahm Zehelein die Präsidentschaft der von August Everding gegründeten Bayerischen Theaterakademie. Seit 2003 ist er Präsident des Deutschen Bühnenvereins, der einer der Ausrichter des Deutschen Theaterpreises DER FAUST ist. (Text: ZDFtheaterkanal)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 05.11.2010 ZDFtheaterkanal
  • Folge 110
    Deutsche TV-Premiere Fr. 24.12.2010 ZDFtheaterkanal

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