In den letzten 50 Jahren hat sich die Wolfspopulation im Apennin erholen können. Starke junge Wölfe gehen auf Wanderung und suchen ein neues Revier. Der Wolf war in weiten Teilen Europas ausgerottet, genauso wie die anderen einheimischen Raubtiere wie Bär und Luchs. Aber in Italien hat er überlebt, dank der einsamen Bergrücken im Apennin. In den letzten 50 Jahren hat sich die Wolfspopulation dort sogar erholen können. Am Fuß des Gran Paradiso, einem der vielen Viertausender im abgelegenen Aostatal, müssen sich Wolf und Wölfin gefunden haben. Die beiden stammen aus zwei verschiedenen Rudeln im Piemont. Über 300 Kilometer sind sie alleine gewandert, haben lange gesucht, bis sie einen idealen Platz zum
Überleben gefunden haben: den Nationalpark Gran Paradiso. Dort lebt die Urpopulation des Alpensteinbocks, eine große Anzahl von Gämsen und auch Rehwild ist in den letzten Jahren immer häufiger zu sehen – ein Paradies für Wölfe. Die Schäfer vom Aostatal haben sich daran gewöhnt, im Sommer ihre Schafe ohne Aufsicht in die Bergwiesen zu treiben. Die ungeschützten Schafherden sind jedoch eine leichte Beute für einen Wolf. Auch wenn für jedes gerissene Schaf ein Ausgleich bezahlt wird – das Wolfspaar stellt Biologen und Wildhüter vor eine große Herausforderung. Filmautorin Andrea Rüthlein erzählt die Geschichte von zwei Wölfen in der grandiosen Tierwelt am Gran Paradiso. (Text: BR Fernsehen)