2013, Folge 15–33

  • Folge 15 (45 Min.)
    Es klingelt. Ella lässt das Stück Pizza fallen. Den letzten Bissen schiebt sie sich mit ihren langen Fingernägeln noch schnell in den Mund und steht auf. Das Mittagessen muss warten, jetzt ist Arbeit angesagt. Arbeit heißt Sex. Sieben Tage verbringen Linda Luft und Brid Roesner in einem Bordell, irgendwo in einem Hamburger Industriegebiet. Für sie ist das, was die Mädchen mehrmals täglich tun, unvorstellbar: Wie kann man seinen Körper für Geld verkaufen? „Es ist nur eine Show“, erzählen die jungen Frauen. Gefühle werden ausgeklammert, bis sie nach ihrer Schicht nach Hause gehen, in ihr anderes Leben, zu ihren Männern, Freunden, Kindern. Ist das wirklich so einfach? Im Film „7 Tage … im Bordell“ sprechen Prostituierte und Freier über eine Scheinwelt, in der es um Geld, Sex und um falsche Gefühle geht. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 03.05.2013EinsPlus
  • Folge 16 (30 Min.)
    Früh fährt Andrzej nach Auschwitz-Birkenau hinaus, gedankenverloren vorbei an ehemaligen Baracken, Schlaglöchern und sommerlichen Wiesen. Er hat einen der eindringlichsten Jobs der Welt: Er ist Restaurator in der Gedenkstätte Auschwitz. Gerade repariert er einen ehemaligen Deportationswaggon. Hämmern und Bohren an einem Stück aus unbegreiflicher Geschichte. Gegen das Vergessen. Sieben Tage lang sind die Autoren Christian von Brockhausen und Timo Großpietsch in Auschwitz. Sie arbeiten mit den Restauratoren, erleben Auschwitz so aus einzigartiger Perspektive. „Über die Hände in den Kopf und dann ins Herz“, das ist der Rat von Andrzej an die beiden.
    Wie halten es die Helfer hier aus? Wie halten es die Autoren aus, permanent mit dem Gefühl Schuld konfrontiert zu werden? Ein Gefühl, das anhaftet, einen als deutschen Besucher nicht mehr loslässt, auch wenn man Jahrzehnte nach Kriegsende geboren ist. Der Film „7 Tage … in Auschwitz“ erzählt in eindrücklichen Bildern vom Alltag in Auschwitz im Hier und Jetzt. Zugleich liefert er überraschende Einblicke, wie schwer es für die späteren Generationen immer noch ist, das Trauma Auschwitz zu verarbeiten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.05.2013NDR
  • Folge 17 (30 Min.)
    Kein Dach über dem Kopf, krank, verzweifelt – in die Bahnhofsmission kommen Menschen, die am Ende sind. Alex lebt seit acht Jahren auf der Straße. Drei Nächte hat er nicht geschlafen. Um halb fünf Uhr morgens kommt er völlig verwirrt in die Bahnhofsmission. Wieder einmal. „Ich lande immer auf Polizeirevieren und in Krankenhäusern. Ich mag nicht, wenn man mich einschließt, ich krieg Klaustrophobie.“ In dieser Nacht wird Alex wieder nicht schlafen und stattdessen orientierungslos durch die Stadt irren. Penner, Obdachlose, Landstreicher werden Alex und die anderen genannt. Aber was sind das für Menschen, die nichts mehr haben? Wie leben sie, und wovon träumen sie? Für sieben Tage arbeiten Julian Amershi und Nikolas Müller in einer Bahnhofsmission. Sieben Tage zwischen Armut und Hoffnung. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.05.2013NDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Morgens um 5:50 Uhr in der Kaserne Fünfeichen, Neubrandenburg. „Und eins!“ brüllt der Ausbilder durch den Flur. Mit 20 Liegestützen vor dem Frühstück beginnt der Tag für die jungen Rekruten. Danach marschieren, durchs Gelände robben, schießen, wieder Liegestützen, abends noch die Stube und die Flure wischen. „Manchmal ist das hier wie im Gefängnis“ sagt Lucas F. (19). Dabei haben sich alle der fast 60 Rekruten freiwillig verpflichtet – die Wehrpflicht wurde 2011 abgeschafft. Was sind das für Menschen, die sich Drill, Unterordnung und körperlicher Quälerei aussetzen? Die im Ernstfall für Deutschland töten und sterben? Für sieben Tage haben die Autoren Julian Amershi und Willem Konrad an der Grundausbildung bei der Bundeswehr teilgenommen: eine Woche zusammen leiden und lachen, schwitzen und schießen. „7 Tage beim Bund“ – ein Film über die Welt hinter der Kasernenmauer. Über Kameradschaft und Einsamkeit, Monotonie und Abenteuer – und dem Traum von einem besseren Leben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2013NDR
  • Folge 19 (30 Min.)
    Seit 40 Jahren arbeitet Dagmar jeden Tag im Dorfladen in Kogel, im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Im Laden sieht alles noch ein bisschen so aus wie zu DDR-Zeiten, als wäre die Zeit stehen geblieben. Die Welt draußen aber hat sich drastisch verändert. Während früher die Landwirtschaft die Leute ins „Zentraldorf“ brachte, kommt seit der Wende kaum noch jemand. „Dieter hat den Laden nach dem Mauerfall übernommen. Ein Glück. Nicht nur für mich, fürs ganze Dorf“, findet Dagmar. Denn die Läden in den umliegenden Dörfern haben längst dicht gemacht.
    Sieben Tage verbringen Stefanie Gromes und Sebastian Bäumler mit Dagmar im „letzten“ Dorfladen. Das bedeutet: früh aufstehen, mit den Nachbarn reden, aber auch mal länger auf Kundschaft warten. Wie ist es, wenn um einen herum alles den Bach heruntergeht, wenn kaum noch junge Leute bleiben? Und wie ist es für die, die bleiben? Der Film „7 Tage … im Dorfladen“ zeigt, was mit einem Dorfmittelpunkt passiert, wenn die Welt rundherum nicht mehr die alte ist. Und er zeigt, was Sprühsahne mit Anerkennung und Dankbarkeit zu tun hat. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.06.2013NDR
  • Folge 20 (45 Min.)
    „Allahu Akbar!“ hallt es morgens um 4:30 Uhr unter der Moscheekuppel wider – Morgengebet. „Ich bin verliebt in Gott“, sagt Mohammad, nicht der Prophet, sondern Mohammad, der Übersetzer des Imams. Sieben Tage verbringen Ralph Baudach und Martin D’Costa in einem der ältesten islamischen Zentren Europas, der schiitischen Imam-Ali-Moschee in Hamburg. Sie treffen dort auf strenggläubige Muslime, die den Islam als einzig richtigen Weg für ihr Leben sehen und die aufgrund ihres Glaubens Probleme in der deutschen Gesellschaft haben. Wie die Studentin Nazanin Kopftuchträgerin und angehende Nanowissenschaftlerin: „Egal, was ich mache, ich muss immer aufpassen, was ich tue.
    Sonst heißt es gleich wieder: Ach ja, die Muslime!“ Es ist ein Leben zwischen strengen Ritualen, dem Ertragen von Vorurteilen und dem beruhigenden Glauben daran, dass Gott sowieso größer ist als alles und dass der Koran die Anleitung für ein glückseliges Leben bereithält. Was ist das für eine Religion, die wie keine andere die Nachrichten der letzten zwölf Jahre beherrscht hat? Was macht sie mit den Menschen? „7 Tage … unter Muslimen“ zeigt intime Bilder aus dem Innersten einer eingeschworenen Gemeinschaft. Der Zuschauer trifft dabei auf humorvolle, warmherzige und nachdenkliche Menschen. Er erlebt sie beim Ausüben ihres Glaubens, in sehr persönlichen Gesprächen und beim Feiern. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.08.2013NDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    „Du bist doch nicht etwa müde, Ella?!“ Susanne schiebt ihrer Kollegin Ella einen Kaffee über den Tisch. Was folgt, ist ein Gähnen als Antwort. Doch, Ella ist müde, so wie ihre vier Kollegen auch, um 4:15 Uhr am Morgen: Schichtbeginn für die Putzkolonne in einem dunklen Flur eines Bürogebäudes irgendwo in Berlin. Sieben Tage arbeiten die NDR Autoren Johanna Leuschen und Benjamin Arcioli in der Putzkolonne mit, sie leeren Mülleimer, wischen Flure, saugen Büroböden und putzen Toiletten. Jede Nacht von 4:15 Uhr bis 9:00 Uhr morgens.
    Sie wollen wissen, wie das ist, für andere sauber zu machen. Einen Job zu haben, für den man manchmal bemitleidet wird. Eine Arbeit, die mal belächelt und oft genug einfach nicht wahrgenommen wird. Wie verändert es den Menschen, der diese Arbeit täglich ausübt? „7 Tage … in der Putzkolonne“ ist ein Film über die, die viel zu selten gesehen werden. Atmosphärisch und eindrucksvoll zeigt er eine Welt, geprägt von harter Arbeit und wenig Anerkennung und wie trotz allem Zufriedenheit gelingen kann. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.08.2013NDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Noch fünf Minuten – Steffen und Eike schauen angespannt auf den Fernseher, es läuft eine Debatte im Deutschen Bundestag, ihr Chef, Lars Klingbeil (SPD), geht zum Rednerpult, er wird heute seine erste Gesetzesinitiative im Plenum vorstellen, es ist 22 Uhr. Die Initiative der SPD ist auch die Arbeit von Steffen und Eike, die viele Jahre an dem Entwurf gefeilt haben. Arbeiten bis spät in die Nacht, mühevolle Ausschusssitzungen und Verhandlungen mit der eigenen Fraktion. Und jetzt ist das Plenum wie ausgestorben. Lohnt sich das? Warum tut man sich das an? Funktioniert so Politik? Nach vier Minuten ist die Rede vorbei. „Zwei minus!“ tippt Eike in sein Handy und schickt die SMS seinem Chef. Für die Dokureihe „7 Tage“ wurden die NDR Autoren Tobias Lickes und Felix Meschede eine Sitzungswoche lang Teil der „Maschinerie“ Bundestag.
    Warum gehen Menschen in die Politik? Glauben sie daran, die Welt verändern zu können? Reizt sie die Aussicht auf Macht? Wie verändert Politik Menschen? Was macht ein Abgeordneter eigentlich, wenn er sich nicht von Kameras beobachtet fühlt? Der Film „7 Tage … im Bundestag“ zeigt den Politikbetrieb aus ungewöhnlicher Perspektive, fernab der täglichen Berichterstattung – und wirft dabei einen Blick hinter die Kulissen: Die Autoren begleiten das Abgeordnetenbüro Klingbeil rund um die Uhr und dokumentieren, was passiert, wenn Politiker unter sich sind. Wenn Ausschusssitzungen zu Ende sind und welche Deals bei Bier und Bratwurst gemacht werden. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.09.2013NDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    Draußen rauscht der Berufsverkehr, drinnen dudelt das Radio, und der Rauch steht bereits in der Luft: Die Eckkneipe „Kalle Schnoor“ hat schon in der Früh geöffnet. Wirtin Ute hat die Raucherkneipe vor 30 Jahren von ihrem Vater übernommen. Das Mobiliar ist bis heute unverändert: Holzvertäfelung, Kondomautomaten aus den 1970ern, Roy Black Plakate – weil Tresenkraft Eva Fan ist. „Streich hier mal ’ne Wand weiß, dann kommt kein Mensch mehr“, ist Eva überzeugt. Für die Stammgäste ist es wichtig, dass alles so bleibt wie es ist. Die Stammgäste, das sind Arbeiter und Rentner, Arbeitslose und Hartz-VI-Empfänger.
    Sie kennen sich alle, kommen seit Jahrzehnten fast täglich hierher – zum klönen, trinken und rauchen. Sieben Tage verbringen Katrin Görsch und Stefanie Gromes in der Eckkneipe. Es geht vor allem um eins: zuhören. Von 10 Uhr morgens bis in die Nacht hinein. Wer sind die Menschen, die an diesen verlebten Ort kommen? Warum nennen sie die alte Eckkneipe „mein Wohnzimmer“? Der bildstarke Film „7 Tage … Eckkneipe“ gibt Einblick in eine Welt voll charakterstarker Typen und melancholischer Lebensgeschichten. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.09.2013NDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    Die Tropen beginnen direkt hinter den elektrischen Glastüren. Schnell raus aus dem Wintermantel, bei über 60 Prozent Luftfeuchtigkeit rinnt der Schweiß ziemlich schnell den Rücken hinab. „An die Hitze gewöhnst du dich mit der Zeit, aber du musst immer schön viel trinken.“ so Nadine, sie managt die Strandbar im Tropical Islands. Sieben Tage lang arbeiten die NDR Autorinnen Beatrice von Mangoldt und Stefanie Gromes in den künstlichen Tropen unter der Stahlkuppel und lernen, was es bedeutet, bei Temperaturen über 32 Grad im Eiltempo Betten zu beziehen und Hotelzimmer zu reinigen, treffen Menschen, die lieber wochenlang unter der Kuppel Ferien machen als in der echten Südsee.
    Ein Mann in Badehose lehnt an der Strandbar: „Ich nehme eine Berliner Weiße – das ist einfach das perfekte Wetter dafür.“ Mitten im November geben sich die Feriengäste dem Sommergefühl hin. Was bringt Menschen dazu, in einem erhitzten Raum Ferien zu machen und trotzdem vom Wetter zu sprechen? Der Klimawandel? Was bedeutet es, hier bei konstanter Hitze in der strukturschwachen Region des Spreewaldes zu arbeiten? 7 Tage … deutsche Tropen“ – ein Film über eine Kunstwelt, die vielleicht echter ist, als manches in der Wirklichkeit da draußen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.09.2013NDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Es ist zwei Uhr nachts: Die Schicht bei „Kalle-Bäcker“ läuft erst seit zwei Stunden, doch die beiden „7 Tage“- Autoren Stefanie Gromes und Andrzej Król sind bereits kurz vor dem Umfallen. So hart haben sie sich die Nachtarbeit der Bäcker nicht vorgestellt. Es werden sieben Nächte, in denen sie aufgrund des Schlafmangels an ihre Grenzen kommen. Auch wenn die Bäckermeister und Gesellen sie immer wieder aufmuntern: „Ach, an die Uhrzeiten gewöhnt man sich“, so richtig will sich die Gewöhnung bei den beiden nicht einstellen.
    Bäcker sein, ist vor allem ein körperlich anstrengender Job: Teige im Akkord zu Broten formen, Bleche hin- und herheben, die ganze Schicht über im Stehen arbeiten und das auch noch nachts. Warum wollten die Leute hier Bäcker werden? Wie viel Leidenschaft und Tradition steckt heute noch im Bäckerhandwerk trotz Konkurrenzdruck durch Discountbäcker und industrieller Massenware? Der Film „7 Tage unter Bäckern“ bietet einen tiefen Einblick in die Bäckerwelt. Eine Welt, die auflebt, während alle anderen schlafen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.09.2013NDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Jeden Tag eine gute Tat begehen, Gitarre am Lagerfeuer spielen und singend durchs Land wandern da denkt jeder an die Pfadfinder. Benjamin Arcioli und Hendrik Buth ging es ähnlich. Aber ist das heute wirklich noch so? Die beiden NDR Autoren gingen sieben Tage mit dem Waldreiter-Stamm aus Großhansdorf auf Wanderschaft, zelteten mit ihnen im Wald, klingelten bei fremden Menschen mit der Bitte um Wasser, suchten bei Unwetter Schutz im Schweinestall. Sie erfuhren dabei, warum ganz normale Teenager freiwillig auf Handy oder MP3-Player verzichten und blaue Einheitskleidung tragen, auch wenn sie von Gleichaltrigen dafür ausgelacht werden. Sie erfuhren, warum ein Pfadfinder niemals sein Tuch wäscht, und es gab Gespräche über raufende Mädchen, Geschwisterersatz und die erste Liebe. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.10.2013NDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    „Die Kinder sind ein totaler Segen für uns! Weil wir von ihnen lernen können, was wir uns alle wünschen: bedingungslose Liebe zu geben ohne etwas dafür haben zu wollen. Und das ist ein großes Geschenk.“ Ina ist mit ihrer todkranken Tochter Lucia im Kinderhospiz in Hamburg. Wie bei allen Kindern hier, ist auch bei Inas Tochter eine Heilung ausgeschlossen. Sieben Tage verbringen die NDR Filmautoren Tobias Lickes und Nikolas Müller in einem Kinderhospiz in Hamburg. Sie wollen wissen, wie es sich dort lebt, wo der Tod zuhause ist. Wie erleben die Kinder einen Ort wie diesen? Wie gehen ihre Eltern mit der schrecklichen Gewissheit um, dass ihr Kind irgendwann sterben wird? „7 Tage … im Kinderhospiz“ ist ein leiser, einfühlsamer Film über das Leben: Die Dokumentation zeigt, dass auch – oder eben gerade in einem Kinderhospiz sich das Leben seinen Weg sucht und findet. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.10.2013NDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Herr S. braucht zwei Minuten um den Tischtennisschläger in die Hand zu nehmen. Er kleidet seine Hände penibel genau in Plastikhandschuhe, weil er Gegenstände nicht unmittelbar berühren möchte. Herr S. klebt Gegenstände mit Folie ab und baut sich eine sterile Plastikwelt. Er leidet unter der Zwangskrankheit, nur eine von vielen Qualen, die ihm den Schlaf rauben. Im Nachbarzimmer wohnt Herr L., der sich bald eine eigene Wohnkolonie im Wald bauen möchte, um die Stille zu suchen. Sieben Tage sind die Autoren Christian v. Brockhausen und Timo Grosspietsch in eine Wohneinrichtung für geistig erkrankte Menschen gezogen.
    Wie verhält man sich denjenigen gegenüber, die in einer vermeintlich anderen Welt leben? „Es geht darum, die Unsicherheit abzulegen und auf sie zuzugehen“, sagen die Betreuer der ungewöhnlichen Einrichtung. „So wie das die Gesellschaft auch lernen muss“. Nach wochenlanger Vorbereitung entschlossen sich die Patienten selbst, das Filmteam im Haus zuzulassen. Die „Klienten“, wie sie heißen, fassen den Mut und geben faszinierende, aber auch leidvolle Einblicke in ihre Welt. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.10.2013NDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    „Wir sind hier nicht so die Diskogänger und Theaterleute“, sagt Honke und greift sich einen schweren Steinklotz. Wie auch? Schließlich gibt es hier auf der Hallig Langeneß keine Disko, kein Theater, kein Kino. Nur ein paar Hügel, die Warften, mit Häusern drauf. Drumherum nichts als Wasser, das den Halligleuten mit jeder Sturmflut den Boden unter den Füßen wegfrisst. Honke wirft den Felsblock neben die anderen. „So muss das aussehen!“ Ohne den Steinwall wäre hier schon längst nichts mehr übrig von der Hallig. Wofür der Kampf gegen die Nordsee? Warum hier leben, abgeschieden vom Festland, abhängig von den Gezeiten und den Launen der Natur? Johanna Leuschen und Lars Kaufmann haben sich für sieben Tage auf Langeneß bei Familie Johannsen einquartiert: acht Menschen, drei Generationen zusammen auf ihrer Warft.
    Wie lebt es sich hier, wo die Strecke zum nächsten Supermarkt aus einer kleinen, holprigen Eisenbahntrasse besteht, über die die Halligleute bei Ebbe mit ihren selbstgebauten Gefährten knattern? Sind das hier nur verquere Eigenbrötler, oder vielleicht Menschen, die genau wissen, was sie tun? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.2013NDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Wie „ticken“ Fünfjährige? Glaubt Ali an Gott? Wie denkt Katharina über Liebe? Und wie stellt sich Delias das Leben seines ungeborenen Bruders vor? Die Autoren Tobias Lickes und David Hohndorf machen sich mit Fragen wie diesen auf in die Welt der Kinder und begeben sich auf Expedition in einen Kindergarten voller wilder kleiner Menschen. Dabei erforschen sie deren teils eigenartiges Verhalten und versuchen herauszufinden, welche Logik hinter den verschlüsselten Handlungsmustern der Kleinen steckt. Die Autoren begegnen den Kindern auf Augenhöhe. Sie bedienen sich nahezu streng wissenschaftlichen Methoden, um Handlungsmotive und Sichtweisen der kleinen Kinder zu erschließen.
    Sie beobachten die Kinder bei alltäglichen Ritualen wie dem Sandkuchenbacken. Wenn auch nicht gleich jede Beobachtung zwingend eine wissenschaftlich wasserdichte Aussage zulässt, so gelingt es den Autoren doch, mithilfe von Interpretation und Deutungen zu neuen Einsichten zu gelangen. So z. B. die, dass Gott kein Vegetarier ist, da er sich laut Ali gerne von Grillwürstchen ernährt. „7 Tage … unter Kindern“ nimmt die Kleinen auf seine Weise sehr ernst. Die Aufmerksamkeit der Autoren gilt allein den Kindern. Die ließen den Autoren allerdings auch keine andere Wahl. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.11.2013NDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Erik zieht an seinem Joint – sein fünfter heute. Währenddessen stimmt der 63-Jährige seine Gitarre. Heute Abend gibt er mit seiner Tochter ein Konzert auf einem Marktplatz auf Formentera. „Ohne meine Joints könnte ich vielleicht noch zwei Jahre länger leben“, sagt Erik, der 1968 auf die Insel kam. „Aber warum sollte ich damit aufhören? Ich habe Kinder, Enkelkinder und habe meine Runden gedreht. Ich habe glücklich gelebt.“ Sieben Tage verbringen Domenica Berger und Nikolas Müller auf der Finca einer Hippie-Familie auf der spanischen Insel. Für sie und die Kommune ein Leben zwischen Musik, Hippiemarkt und Familienstreitigkeiten. Wie fühlt es sich an, ohne fließend Wasser zu leben in einer Gemeinschaft, die nicht nur aus „Love, Peace & Harmony“ besteht? Was für ein Erbe hinterlassen die Hippies? „Meine Kindheit war nicht einfach.
    Ich hätte gerne einen Vater gehabt, der auch mal ‚Nein‘ sagt“, meint Eriks 30-jährige Tochter Mimosa. „Früh schlafen und zeitig Essen habe ich nie gehabt. Ich bin auf Partys aufgewachsen, habe in Autos und hinter Zigarettenautomaten geschlafen.“ Heute schläft ihr Sohn auf dem vollen Marktplatz in einem Gitarrenkoffer. Während Opa Erik seiner Gitarre südamerikanische Klänge entlockt. Der Film „7 Tage … unter Hippies“ liefert bildgewaltige Eindrücke und zeigt ein Leben zwischen Glück und Frust. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.11.2013NDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Mannshoch ist das Schilf, morastig der Boden, Hunde bellen, im dichten Gestrüpp haben sich Wildschweine versteckt, die Jagdscheinanwärter haben eine Kette gebildet, sie müssen die Tiere aufscheuchen. Für die meisten ist es die erste Jagd. Die Stimmung ist aufgekratzt. Das Adrenalin steigt. Jagdfieber nennen das die Erfahrenen. Am frühen Morgen hatten einige noch Zweifel. Wie wird es sein, wenn das erste tote Tier vor einem liegt, man den ersten Tierkörper aufschneiden muss? Später am Abend ist die Unsicherheit verflogen. Jetzt sind die grellen orangenen Warnwesten das einzige, was genauso leuchtet wie die Augen der zukünftigen Jäger. „7 Tage … auf der Jagd“, ein Film über Verantwortung, Jagdfieber und die Menschen, die den Finger an den Abzug legen wollen. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.11.2013NDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    „Fünfmal Gans, drei Steinbutt, viermal Angus, eines durch, sechsmal Hummer und zwölf Appetizer“ auch diese Ansage von Sternekoch Heinz Wehmann knallt durch sein Mikrophon über die Lautsprecher direkt zu seinen 16 Köchen. Jetzt nur nicht den Überblick verlieren, draußen warten 200 Gäste. Sieben Tage haben Martin D’Costa und Hendrik Buth in der Gourmetküche des „Landhauses Scherrer“ in Hamburg verbracht. In der Vorweihnachtszeit gleicht die Küche einem Schnellkochtopf. Der Druck kommt und geht, abhängig von der Zahl der Gäste. „Das Spiel ist jedes Mal anders“, sagt Heinz Wehmann. „Das ist wie eine Verlängerung beim DFB-Pokal, durchhalten“. Aber wie? „Irgendwann ist nur noch Küche, da ist man wie auf Droge“, sagt Koch Tobias Schneider. Den „Rausch“ der Küche können die Zuschauer bei „7 Tage …unter Spitzenköchen“ miterleben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.12.2013NDR

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