2022, Folge 22–42

  • Folge 22
    Mutter sein gilt als höchstes Glück in unserer Gesellschaft, wird in Medien bejubelt und als das Ziel schlechthin bezeichnet, wenn eine Familie gegründet wird. Doch ist es immer ein Glück?
    Was ist, wenn ein Kind geboren ist und die Frau bereut, Mutter geworden zu sein? Mutterwerden zu bedauern, ist ein Tabubruch. „37°Leben“ zeigt aus der Perspektive zweier Mütter deren ambivalentes Verhältnis zur eigenen Mutterschaft.
    Sarah (Name geändert), 38, hat sich so das ideale Glück vorgestellt: heiraten, mit einem Mann eine Familie gründen, ein Kind bekommen. Und weil zu einer richtigen Familie nach ihrer Vorstellung mehr als ein Kind gehört, wurde sie noch mal schwanger. Es kamen Zwillinge. Als dreifache Mutter fühlte sie sich vollkommen überfordert und bedauerte zutiefst, diesem Klischee der glücklichen Familie aufgesessen zu sein. Sie trennte sich von ihrem Mann, überließ ihm die Kinder und wurde zur Wochenendmutter. Sie ist froh, wenn der Sonntag kommt, dann hat sie wieder Zeit und Raum für sich.
    Franziska (35) wurde unerwartet schwanger und freute sich auf ihr Kind, der zukünftige Vater weniger. Sie bekam das Kind, weil ihre Mutter ihr zusicherte, dass sie das schon gemeinsam stemmen würden. Immerhin war sie selbst eine alleinerziehende Mutter. Doch der Alltag entlarvte diese optimistische Prognose als falsch. Zunehmend fühlte sich Franziska alleingelassen, vom Vater des Kindes und auch von ihrer Mutter. Denn letztendlich blieb alles, was ihr Kind anging, an ihr hängen.
    Christina Mundlos ist Soziologin, Coach und Autorin. Sie berät Mütter in Krisensituation und hat das Buch „Wenn Mutter sein nicht glücklich macht. Das Phänomen Regretting Motherhood“ publiziert. Sie ordnet ein und zeigt mögliche Lösungswege. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 31.07.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 29.07.2022ZDFmediathek
  • Folge 23
    Ausgebaute Vans und Camper sind so beliebt wie nie zuvor. Wer sind die Menschen, die darin in der Welt unterwegs sind? Was treibt sie an, mobil und auf kleinstem Raum zu leben? Eigentlich ist Jan Investmentbanker. Dann begann er, Vans auszubauen. Denn die vierköpfige Familie startet das Abenteuer ihres Lebens: eine Reise auf der Panamericana-Tour von Kanada bis Südamerika. Das Gefährt ist noch nicht fertig, und jetzt wird die Zeit knapp. Familie Biel war gerade mit einem 7,5-Tonnen-Lkw in Spanien. Die dreiköpfige Familie wohnt seit März 2020 im Lkw und bezeichnet sich als „die spießigsten Hippies des Ruhrpotts“.
    Anika ist Urologin und hat lange als Chefärztin gearbeitet, ihr Mann als Krankenpfleger. Die beiden hatten das stressige Leben genauso satt wie ihr 240 Quadratmeter großes Haus und fühlen sich bei ihrem minimalistischen Remote-Wohnen pudelwohl. So können sie auch einfach dem deutschen Winter entfliehen. Warum haben sie sich dazu entschlossen, in einem Lkw zu leben? Wie sind ihre Erfahrungen und ihre Zukunftspläne – gerade mit Kindern? „37°Leben“ taucht ein in das Lebensgefühl der Vanlife-Bewegung. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 05.08.2022ZDFmediathek
  • Folge 24
    „Es geht auch anders“, haben sich Sabine und Simon Stier gedacht, als sie vor drei Jahren eine Genossenschaft gründeten und die Burg Disternich kauften – als WG für Gleichgesinnte. 40 Fahrminuten von Köln entfernt haben sie auf einem zehn Hektar großen Land eine Lebensgemeinschaft gegründet für alle, die eine alternative Lebensform suchten. Mittlerweile leben dort 16 Erwachsene und sieben Kinder, mit jeder Menge Wild- und Haustieren. Der Film zeigt die weiteren Entwicklungen in der WG, die in der „37°“-Dokumentation am Dienstag, 9. August 2022, um 22:15 Uhr vorgestellt wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 12.08.2022ZDFmediathek
  • Folge 25
    Bei Widerspruch Zuschlagen. Das bringt Heranwachsende nicht selten ins Gefängnis. Alex und Glenn lernen „draußen“, ein freies, verantwortungsvolles Leben zu führen.
    Ohne Gewalt, jedoch mit verlässlicher Zuwendung und klaren Regeln zeigen Christian Ruhnke und seine Frau Emila ihnen und drei weiteren straffällig gewordenen Jugendlichen in einer Wohngemeinschaft den Weg raus aus ihrer Wut infolge einer schmerzvollen Kindheit.
    Alex, 18, und Glenn, 17, leben in der Jungen-WG im Haus Wildfang in Vahlde, Niedersachsen. Im Gegenzug für staatlich gewährte Freiheit sollen sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, für sich sorgen – kochen, waschen, putzen, reparieren. Im Garten ihrer WG erleben sie, was es heißt, das eigene Gemüse zu säen, großzuziehen und zu ernten – im Wissen, aber eben im nur langsam wachsenden Vertrauen, dass im Notfall Christian helfen wird, wenn etwas nicht gelingt.
    Ziel ist es, den Jungen ein soziales Netzwerk in Vahlde anzubieten. Sie sollen Teil des Dorfes werden, aus dem Christian stammt, sollen mit anpacken, im Verein trainieren, die Schule fertig machen und einen Beruf erlernen. Während Alex zunehmend erkennt, dass er sein Leben selbst gestalten kann, sieht Glenn immer wieder rot. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 19.08.2022ZDFmediathek
    • ursprünglich angekündigt: Knast und Kirche
    Folge 26
    „Die Freiheit ist verloren – das Menschsein nicht.“ Drei Seelsorger stehen Gefangenen bei und begleiten sie durch die schwere Zeit der Haft.
    Barbara Wewel ist Pfarrerin und hat ihren Job in der Gemeinde gegen die Seelsorgetätigkeit in der JVA Münster eingetauscht. Auch Islamlehrer Cengiz Ayar und Pastoralreferentin Sarah Ostermann widmen sich der Gefängnisseelsorge.
    „Ich möchte den Gefangenen mitgeben, dass sie mehr sind als ihre Taten. Dass sie Talente haben, über die andere Menschen sich freuen.“ Barbara Wewel ist evangelische Pfarrerin und Seelsorgerin in der JVA Münster, dem ältesten Gefängnis Niedersachsens. Ihre Arbeit mit den Gefangenen erfüllt sie. „Hier kann ich machen, weshalb ich Pfarrerin geworden bin.“ Gleichzeitig ist es ihr wichtig, die Taten nicht kleinzureden. „Es gehört auch zur Würde des Menschen, ihn für seine Taten verantwortlich zu machen.“
    Sarah Ostermann ist seit 2021 Seelsorgerin in der JVA Dinslaken. In dem kleinen Gefängnis befinden sich etwa 50 Frauen in Untersuchungshaft. „Die meisten Frauen, mit denen ich spreche, sind selbst Mütter, und sie vermissen natürlich ihre Kinder.“ Sarah versucht, die Frauen zu stärken und gemeinsam positive Perspektiven der eigenen, schweren Situation herauszuarbeiten. Die Inhalte der Gespräche sind von absoluter Vertraulichkeit geprägt: „Das höchste Gut meiner Arbeit ist auf jeden Fall die Vertrauensbasis.“
    „Ich begegne bei den Gesprächen sehr verschiedenen Menschen: Vergewaltiger, Mörder, Gewalttäter. Ich begegne allen Menschen als Schöpfung Gottes.“ Cengiz Ayar ist als muslimischer Honorar-Seelsorger in der JVA Sehnde bei Hannover tätig. Viele muslimische Inhaftierte finden während der Haft zurück zu ihrem Glauben. Dabei spielen Tat, Schuld und Vergebung eine zentrale Rolle in den Gesprächen. Cengiz begleitet die Inhaftierten auf diesem Weg, und dafür muss er viele Meter gehen. Denn die JVA erstreckt sich über ein gigantisches Areal.
    „Beistand hinter Gittern“ begleitet drei Seelsorger in die spannende Welt des Strafvollzugs. Wo Menschen ihre Freiheit verloren haben, schenken sie Trost und Zuversicht. Wo Schuld abgesessen wird, weisen sie Wege zu Reue und Vergebung. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 26.08.2022ZDFmediathek
  • Folge 27
    Sie haben die DDR selbst nicht mehr erlebt und sind trotzdem von ihr geprägt. Durch ihr Aufwachsen im Umbruch eines wiedervereinigten Deutschlands haben Ostkinder oft eine eigene Perspektive. Die 36-jährige Liedermacherin Sarah Lesch erlebte den Westen als fremd: „Die Menschen sind unglaublich anders.“ Der 27-jährige Schriftsteller Lukas Rietzschel sieht Vorurteile. Die 30-jährige Journalistin Julia Lorenz hadert mit dem ostdeutschen Unterreiben. Drei Nachgeborene, die die DDR nur aus den Erinnerungen ihrer Eltern kennen, sprechen über ihre Ost-Identität, die durch das Aufwachsen in einem großen gesellschaftlichen Umbruch gekennzeichnet ist, in dem alles infrage gestellt wurde. Sie schildern ihre Erfahrungen im Westen und spüren Mentalitätsunterschieden nach wie Bescheidenheit, Ost-Pragmatismus und einem gewissen Veränderungsunwillen, der von Generation zu Generation weitergegeben wird. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 02.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 28
    Lina und Lukas teilen ein Schicksal: Sie mussten sich schon in jungen Jahren einer Amputation unterziehen. „37°Leben“ begleitet sie, wie sie sich mit den Prothesen zurück ins Leben kämpfen.
    Die beiden zeigen, wie ein Leben nach der Amputation aussehen kann. Was motiviert sie? In welcher Situation waren sie kurz davor, aufzugeben? Was sind die größten Hürden im Alltag? Und wie gehen Familie und Freunde mit solch einer Extremsituation um?
    2016, als Lina 16 Jahre alt ist, entdecken Ärzte einen seltenen Tumor in ihrem rechten Handgelenk. Nach mehreren erfolglosen Chemotherapien gibt es nur eine Option, den Krebs zu stoppen: die Amputation ihres Unterarmes. Lina ist schon dabei, aufzugeben, als sie von einer Weltneuheit erfährt – einer Hightech-Prothese, die mit künstlicher Intelligenz funktioniert und die Bewegungsmuster von Lina lernt und abspeichert. Die Wahlberlinerin ist 2019 die erste Patientin in Deutschland, die sie von der Krankenkasse gestellt bekommt.
    Lukas ist leidenschaftlicher Motorradfan, bis ein Ausflug mit der Maschine sein Leben für immer verändert. Ein schwerer Unfall zertrümmert sein linkes Bein. Mit dem Rettungshubschrauber kommt er ins Krankenhaus. Schnell steht fest: Unter- und ein Teil des Oberschenkels müssen amputiert werden. Für Lukas bricht eine Welt zusammen – nie wieder klettern gehen, nie wieder Motorrad fahren. Doch als er die Paralympischen Spiele im Fernsehen sieht, packt ihn neuer Mut. Inzwischen wagt sich Lukas mit seiner Prothese sogar an die Steilwand und stellt fest: Grenzen gibt es nur im Kopf.
    Lina und Lukas machen nicht nur anderen Betroffenen Mut. Indem sie beweisen, wie wertvoll das Leben ist, sind sie eine Inspiration für uns alle. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 09.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 29
    In Mexiko setzt sich Kathrin Zeiske seit 20 Jahren gegen Gewalt gegen Frauen ein und ist als „Miss Kath“ eine berühmte Luchadora geworden, der mexikanischen Variante des Wrestlings. Als „Six Feet of German Brutality“ ist Miss Kath eine Berühmtheit in dieser Sportart. Als Studentin kam sie nach Ciudad Juárez, der mexikanischen Grenzstadt zum amerikanischen El Paso und engagiert sich dort seit Jahrzehnten für weibliche Flüchtlinge. Die Biografie einer jungen Frau, die eine akademische Karriere in Deutschland aufgab, um in Mexiko – in einer der gefährlichsten Städte der Welt – Sinn und Anerkennung zu finden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 16.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 30
    Die Herausforderungen für junge Landwirtinnen und Landwirte sind riesig. Und doch wollen Marie Tigges und Julius Nennewitz die bäuerlichen Familienbetriebe gern weiterführen.
    Nicht nur, weil sie ihren Beruf mögen, sondern auch, weil sie die Landwirtschaft als große Chance sehen, um in der Gesellschaft etwas zu ändern. Dafür gehen sie auf ihren Höfen neue Wege.
    Marie Tigges, geboren 1992, ist im Übergabeprozess des elterlichen Biobetriebes in Arnsberg im Sauerland. Um den Hof in die Zukunft zu führen, setzt Marie mit ihren Eltern bereits neue Ideen um: Milchproduktion wird es zukünftig nicht mehr geben, stattdessen bleiben die Kälber bei den Müttern, die als Ammenkühe noch weitere Jungtiere säugen.
    Und Marie möchte in die sogenannte Solidarische Landwirtschaft (Solawi) einsteigen und mit dem Gemüseanbau starten. Bei der Solawi finanziert ein fester Kundenkreis die Kosten und bekommt dafür die Ernte. Über ihre Arbeit informiert Marie sehr aktiv in den sozialen Netzwerken. Ihr ist wichtig, den Hof zu öffnen sowie über die Produktion von Lebensmitteln aufzuklären und wie diese mit Umwelt- und Klimaschutz zusammenhängt.
    Auch Julius Nennewitz, geboren 1996, muss als nächste Generation auf dem Biohof, den seine Mutter aufgebaut hat, mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtkommen. Er legt mit Freunden und Mitstreiterinnen im hessischen Eschwege deshalb gerade ein sogenanntes Agroforst-System an. Er und seine Helferinnen und Helfer pflanzen über 1000, teils nicht heimische Gehölze wie Feigen oder Maulbeeren. Für Julius sind Agroforste, das heißt, mit Bäumen bepflanzte Flächen, zwischen denen Ackerbau oder Tierhaltung betrieben werden kann, ein wichtiger Teil der Landwirtschaft der Zukunft. Julius will aber auch insgesamt den Betrieb anders aufstellen: Nicht er allein, sondern ein gemeinnütziger Verein soll später einmal den Hof führen.
    Der Film begleitet die nächste Generation auf zwei Bauernhöfen, zeigt die Herausforderungen ihres Berufes, ihre Ziele und wie befriedigend die Arbeit in der Landwirtschaft sein kann. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 23.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 31
    Landwirtschaft in der Stadt betreiben und Gemüse direkt vor Ort anbauen. Als Stadtfarmerinnen setzen Laura Setzer und Juliane Ranck gemeinsam mit vielen Freiwilligen ihren großen Traum um.
    Urban Farming ist für sie der Weg zu mehr städtischer Ernährungssouveränität, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gemeinschaftssinn. Sie initiierten 2019 die „GemüseheldInnen“ und riefen 2022 die „Frankfurter Stadtfarm“ ins Leben.
    Die „Frankfurter Stadtfarm“ ist ein deutschlandweit einzigartiges Pionierprojekt. Bisher haben die „GemüseheldInnen“ mit mittlerweile 300 aktiven Freiwilligen in 19 Gärten Frankfurts Gemüse in ihrer Freizeit angebaut. Für den nächsten Schritt gaben Laura Setzer und Juliane Ranck ihre bisherigen Berufe auf und ließen sich von der Gärtnerei Anja Rappelt anstellen – als Stadtfarmerinnen. Eine Herausforderung, denn die beiden haben zwar viel Erfahrung, aber keine Ausbildungen im Bereich Gärtnerei oder Landwirtschaft gemacht.
    Auf den zwei Hektar großen Flächen der Gärtnerei bauen sie mit großer Unterstützung weiterer Freiwilliger professionell und erwerbsmäßig biologisches Gemüse nach den Prinzipien der Permakultur an. Dadurch erhöhen alle Beteiligten ihre Schlagkraft und können ihre gesellschafts-, ernährungs- und klimapolitisch relevanten Ziele besser verfolgen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.10.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 30.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 32
    Imkern ist in. Die Zahl der jungen Imker schießt in die Höhe. Jahrelang dachte man, dass die Beschäftigung mit den Bienen ein Rentnerhobby sei, das dem Ende zugehe. Die Neu-Imker machen vieles anders: wie der 18-jährige Quentin, der mit seinem TikTok-Kanal „beestez“ 800.000 Follower erreicht – mit Videos über Bienen. Oder die Imkerin Stephanie Eden, die sich wie Quentin für mehr Natur- und Insektenschutz engagiert. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.10.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 30.09.2022ZDFmediathek
  • Folge 33 (27 Min.)
    Am Liebsten wandert Bernadette Herterich alleine, da sie sich dann ganz auf sich konzentrieren kann.
    Raus aus den vier Wänden und den Kopf freikriegen. Bernadette sucht regelmäßig Abstand vom Alltag. Und wenn es Franzi zu viel wird, fährt sie mit ihren Söhnen aufs Land zu ihren Freunden.
    Bernadette studiert Soziale Arbeit und arbeitet Teilzeit in einer psychosomatischen Klinik. Um Energie zu tanken, um abzuschalten, geht sie in die Berge. Franzi ist alleinerziehende Mutter und berufstätig; sie zieht es mit ihren Söhnen immer wieder raus aufs Land.
    Bernadette (26) lebt in Oberbayern und liebt die Berge. Die gelernte Erzieherin studiert Soziale Arbeit, arbeitet Teilzeit in einer psychosomatischen Klinik, hilft ehrenamtlich bei der Bergwacht und bietet nebenher noch erlebnispädagogische Führungen in der Natur an. Um sich zu entspannen, geht sie allein ins Gebirge und wandert. „Der Rhythmus der Schritte und der Atmung beruhigt.“ Mit 21 Jahren ist sie 2600 Kilometer auf dem Jakobsweg gewandert – von ihrem Elternhaus bei Garmisch-Partenkirchen bis nach Santiago de Compostela in Spanien. Zurzeit stehen bei ihr nur kleine Auszeiten in den Bergen auf dem Programm, mindestens einmal im Monat.
    Franzi (37) aus Freiburg ist alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Die Doppelbelastung von Kindererziehung und Beruf beansprucht sie sehr. Sie leidet besonders darunter, nicht mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Dazu kommt eine angespannte finanzielle Situation. Etwa alle zwei Monate nimmt sie sich mit ihrer Familie eine Auszeit. Dann besucht sie ihre Freunde Insa und Carsten, die mit ihren Söhnen 90 Kilometer entfernt auf dem Land leben. All die Aufgaben, für die sie sonst allein zuständig ist, verteilen sich dort auf mehrere Schultern. Auch die Kinder genießen es, ohne Termindruck frei herumtoben zu können.
    Die Arbeits- und Organisationspsychologin Anne Casper beschäftigt sich mit der Wirkung von kurzen Erholungsurlauben. Sie geben Körper und Geist die Möglichkeit, sich vom Alltagsstress zu erholen. Dafür sei es aber wichtig, dass man auch wirklich gedanklich abschalte und nicht weiterhin beispielsweise seine beruflichen Mails checke, erklärt sie. Es sei sinnvoll, sich regelmäßig eine Auszeit zu nehmen und die eigenen vier Wände hinter sich zu lassen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.10.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 14.10.2022ZDFmediathek
  • Folge 34
    Zwei Familien berichten über Herausforderungen ihres binationalen Familienlebens. Die einen haben eine deutsch-kroatisch-mexikanische Herkunft, die anderen eine deutsch-georgische.
    Wie gibt man die Kultur seines Herkunftslandes weiter, wenn man selbst nicht dort lebt? Was bedeuten zwei unterschiedliche Kulturen für das alltägliche Miteinander? Wie wichtig ist die Sprache?
    Vyaney Monserratt Espinosa Ramiro (34) kommt aus Mexiko, seit 2019 lebt sie in Deutschland. Daniel Brandic (40) hat kroatische Wurzeln und ist in Deutschland aufgewachsen. Die Familie lebt mit ihren zwei Kindern (8 und 6) in Wiesbaden, die kroatischen Großeltern sind ebenfalls vor Ort. Eine dreisprachige Familie. Mit den Großeltern spricht Daniel Kroatisch, zu Hause wird sonst Spanisch geredet, wenn sie alle zusammen sind, Deutsch.
    Auch Vyaney findet es schön, „so international unterwegs zu sein“, aber sie hatte zunächst große Schwierigkeiten, sich an die deutsche Kultur zu gewöhnen. Sie musste die Sprache lernen, eine Arbeit finden. Nun macht sie eine Ausbildung in der Pflege und engagiert sich im Ausländerbeirat der Stadt.
    Nino Bleck (38) kommt aus Georgien, seit 2007 ist sie in Deutschland. Sie kam zu Studienzwecken – dann verliebte sie sich in Daniel Bleck (45) und blieb. Mit Heimweh. Die Familie lebt in Frankfurt und hat zwei Kinder (9 und 7). Nino hat in Georgien Modedesign studiert, macht nun eine Ausbildung zur Maßschneiderin. Zusammen mit ihrem Mann, einem Soziologen, engagiert sie sich im Georgischen Kulturverein. Dort wird georgisch getanzt und gesungen und gekocht. Und ein Stück Heimat nach Frankfurt geholt.
    Mit den Kindern spricht Nino Georgisch, ihr Mann versteht dann leider wenig – deshalb lernt auch er jetzt die Muttersprache seiner Frau. Es ist ihr wichtig, dass die Kinder die georgische Kultur kennen. Die deutsche Kultur ist anders, sagt sie. Aber spannend. Und dass es bei ihr zu Hause „grundsätzlich“ gut läuft, hat damit zu tun, dass ihr Mann so offen und interessiert ist. Und das wünscht sie sich auch für ihre Kinder: offen und neugierig allen Kulturen der Welt zu begegnen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.10.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.10.2022ZDFmediathek
  • Folge 35
    Schwarze Klamotte und in sich gekehrt – den Verlust eines Menschen mit sich ausmachen – das war einmal. Ines und Ziné integrieren den Tod in ihr Leben – auch öffentlich. Ines (36) arbeitet als Erzieherin, als sie 2021 ihren Lebenspartner verliert, nicht weiter weiß. Sie beginnt, Briefe an ihn auf Instagram zu posten. Auch die Studentin Ziné (23) will über den Tod ihrer Eltern sprechen, teilt ihre Trauer aktiv im Netz. „Ich trauere anders“ – das behaupten beide Frauen von sich und wollen andere ermuntern, den eigenen Weg im Umgang mit lähmendem Schmerz zu finden – einfach das zu tun, was emotional hilft.
    Ines trinkt mit ihrem verstorbenen Lebenspartner Bier an seinem Grab und renoviert weiterhin Häuser – wie früher mit ihm. Ziné reagiert ihre Trauer mit Sport ab, geht mit Freunden in Berlin shoppen, lebt einfach das Leben, das sie nicht oder nur begrenzt leben konnte, weil die Eltern lange krank und auf Zuwendung und Pflege ihrer Tochter angewiesen waren. Ziné kann kaum noch am Krankenhaus vorbeigehen, in dem die Eltern starben. Für den Film will sie sich mit diesem Trauma konfrontieren. Eingeordnet werden die Erfahrungen der beiden Frauen durch den Psychologen Dr. Leon Winscheid. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.10.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 28.10.2022ZDFmediathek
  • Folge 36 (27 Min.)
    Grenzenlose Freiheit, übermäßiger Konsum oder doch eher nachhaltig leben fürs Klima? Marielle, Michael und Lisa bewegen sich zwischen Genuss und Verantwortung.
    Drei junge Menschen, drei unterschiedliche Lebenskonzepte. Trader Michael, Theaterregisseurin Marielle und Tierrechtsaktivistin Lisa beziehen Position zu den Konflikten ihrer Generation und antworten auf die Frage: Was macht eigentlich ein glückliches Leben aus?
    Marielle, 33, lebt als freie Theaterregisseurin von Auftrag zu Auftrag. Ihre Kunst ist politisch, soll aber auch Spaß machen – ihr und vor allem dem Publikum. Fürs Glücklichsein braucht sie keinen hohen Lebensstandard – Marielle legt sowieso mehr Wert darauf, Menschen zusammenzubringen und dass alle eine gute Zeit haben.
    Michael, 26, hat eine lukrative Nebenbeschäftigung: Er ist im Trading-Geschäft und verzeichnet damit Gewinne. Sein Ziel: finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit. Hauptberuflich arbeitet er als Streifenpolizist. Warum ist ihm Geld so wichtig?
    Nicht einfach zusehen, wie die Erde brennt, Lisa, 23, hat ihr Leben vor knapp drei Jahren komplett umgekrempelt. Der Auslöser: ein Instagram-Video über den Klimawandel. Seitdem lebt sie vegan und versucht, ihr Leben so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Ihr Lebenstraum des Reisens steht allerdings im krassen Konflikt zu ihren Nachhaltigkeitszielen.
    Erwachsen werden in Zeiten der Pandemie, des Klimawandels und politischer Bedrohungen bis hin zur Kriegsgefahr. Die junge Generation traut sich laut der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ auch unter diesen widrigen Umständen zu, das eigene Leben in den Griff zu bekommen. Trotzdem sorgen Verunsicherungen im finanziellen und psychischen Bereich dafür, dass der Optimismus bröckelt und die junge Generation von den Lebensanforderungen überwältigt und gestresst ist.
    Der Film aus der Reihe „37°Leben“ mit dem Titel „Generation Gönn dir?“ ist im Rahmen des Abschlussprojekts der ZDF-Redaktionsvolontäre entstanden. Der Plan: Zeigen, was beziehungsweise wer hinter ihrer eigenen Generation steckt! (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.11.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 04.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 37
    „Ein Spinner ist, wer kein Prepper ist“, sagt Philipp. „Wenn ich für mich selbst sorgen kann, gibt das Sicherheit“, sagt Konstantin. Die beiden Mittdreißiger rüsten sich für Notfälle. Durch Corona und den Ukraine-Krieg wirken Vorratshaltung und Vorsorge heute weniger irrational als früher. „Kontrollverlust begegnen Prepper mit Eigeninitiative“, sagen Experten. In der Szene tummeln sich aber auch Verschwörungstheoretiker und Fanatiker. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.11.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 11.11.2022ZDFmediathek
    • Alternativtitel: In der Tradition der Eltern
    Folge 38
    Jungwinzerin Sophie Egert (26) und Trachtenexperte Simon Stöger (26) bringen frischen Wind in die Familienbetriebe ihrer Eltern. Denn Tradition ist ihr Geschäft. Während Sophie gemeinsam mit ihrem Bruder grundlegende Änderungen im elterlichen Betrieb im hessischen Rheingau einführt, setzt Simon Stöger aus Oberbayern auf Beständigkeit und möchte nur so wenig ändern wie nötig. Beide sind in ihrer Heimat tief verwurzelt. Winzerin Sophie und Simon, gelernter Säckler, also Lederhosenmacher, lieben die Kultur, in der sie aufgewachsen sind.
    Wein- und Dorffeste sind wichtige Ereignisse in ihrem Leben und von klein auf haben sie sich daran beteiligt. Simon ist zudem begeistert vom Schuhplattler. Sophie hat sogar eine eigene Sektmarke kreiert und Simon will dem Trachtentrend, in dem Dirndl und Lederhosen zur Massenware werden, mit traditioneller und hochwertiger Handarbeit begegnen.Für beide ist es eine Gradwanderung, den Vorstellungen der Eltern gerecht zu werden und gleichzeitig mit der Zeit zu gehen, um die Unternehmen auch in Zukunft zu erhalten. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.11.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 18.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 39
    Der Glaube und die Liebe, wie passen sie zusammen? Saadet Czapski will wissen: Was bringt der Glaube jungen Paaren in der Liebe, wo ist der Mehrwert, und wie sehen das queere Menschen? „Warum glaubst du?“ befasst sich mit den Glaubensfragen junger Menschen. Auf ihrer Entdeckungsreise geht Saadet der Frage nach, ob Religion heute noch etwas zu melden hat, warum junge Leute an ihrem Glauben festhalten und danach leben. In dieser Folge trifft Saadet Zakaria und Hannah, er ist Muslim, sie Katholikin. Die beiden haben nach islamischem Ritus geheiratet. Darauf haben sie sich geeinigt.
    In ihrer Ehe wollen sie sich auf die Gemeinsamkeiten der Religionen konzentrieren. Wie gelingt das in Alltagsfragen: „Kaufen wir einen Weihnachtsbaum?“, oder „Kochen wir halal?“ Saadet fragt, wie ihre Religionen das Zusammenleben prägen und wie ihre Familien dazu stehen. Das katholische Ehepaar Katharina und Benedikt ist seit August 2022 verheiratet und hat eine neun Monate alte Tochter, die es christlich erziehen will. Der Glaube spielt in ihrem Lebensalltag eine große Rolle, gemeinsames Beten ist ihnen sehr wichtig. Ihre Ehe, die im Versprechen vor Gott gebunden ist, gibt der Partnerschaft eine besondere Tiefe.
    Saadet will verstehen, wie das gemeint ist und wie sie das konkret leben. Monty beschreibt sich selbst als „wandelnden Widerspruch“. Als bisexueller Jude ist er aber davon überzeugt, dass Queersein und Judentum einander nicht ausschließen. Denn queeres jüdisches Leben eröffne neue Perspektiven, die alle Gläubigen bereichern können. Saadet interessiert, wie Monty queeres jüdisches Leben gestaltet und wie er es in der Gesellschaft und in jüdischen Gemeinden sichtbarer und selbstverständlicher machen will. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.11.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 25.11.2022ZDFmediathek
  • Folge 40
    Wird am Ende wirklich alles gut? Saadet Czapski will herausfinden, wie junge Menschen mithilfe der Religion persönliche und globale Krisen angehen. Woher nehmen sie ihre Hoffnung? „Warum glaubst du?“ befasst sich mit den existenziellen Lebensfragen junger Menschen. Auf ihrer Entdeckungsreise interessiert Saadet, ob Religion heute noch etwas zu melden hat und warum junge Leute an ihrem Glauben festhalten und danach leben. Der Islam ist grün. Diana (38) und Baraa (30) kämpfen gegen die Zerstörung der Umwelt. Die Schöpfung zu bewahren, ist für sie als Muslimin und Muslim selbstverständlich. So steht es auch im Koran.
    Die beiden engagieren sich bei NourEnergy, einem muslimisch-deutschen Verein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Sie wollen 1000 Bäume pflanzen und damit etwas gegen den Klimawandel tun. Saadet will wissen, warum sie die Hoffnung auf die Rettung des Planeten nicht aufgeben. Benjamin (37) hatte sehr starke Migräneanfälle, die sich im Verlauf zu Clusterkopfschmerzen entwickelt haben. Ein Buch über die Wirkung von Meditation catcht ihn, er taucht ein in die Welt des Buddhismus. Eines Nachts meditiert er mehrere Stunden lang, sieht plötzlich flackernde Lichter, danach verschwinden seine Schmerzen.
    Ist es eine Meditationstechnik oder eine spirituelle Erfahrung? „Wie ist das möglich?“, fragt Saadet. Magali (38) und ihr Mann leiden darunter, dass sie kein Kind bekommen können. Sie sucht in ihrem christlich-freikirchlichen Glauben Halt und neue Hoffnung. Und findet für sich heraus, dass Gott trotzdem ein erfülltes Leben für sie bereithält, egal ob sie Mutter werden kann oder nicht. Magali gründet ein christliches Netzwerk, in dem sich Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch austauschen und zusammen beten. Saadet möchte wissen, wie ihnen ihr Glaube hilft, gemeinsam Kraft und Zuversicht zu schöpfen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.12.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 02.12.2022ZDFmediathek
  • Folge 41
    Am Ende ist dann alles einfach vorbei? Das kann es doch nicht gewesen sein. Saadet Czapski fragt, warum junge Leute an ein Leben nach dem Tod glauben, an den Himmel oder die Wiedergeburt. „Warum glaubst du?“ befasst sich mit existenziellen Lebensfragen junger Menschen. Auf ihrer Entdeckungsreise will Saadet herausfinden, ob Religion heute noch etwas zu melden hat und warum junge Leute an ihrem Glauben festhalten und danach leben. Johannes’ Schwester Elisabeth kam mit 18 Jahren bei einem Unfall ums Leben, sein Bruder Philipp starb an Krebs. Ein unvorstellbarer Verlust. Die Brüder wurden gemeinsam bekannt mit ihrem YouTube-Kanal „The Real Life Guys“ und ihren verrückten Bauprojekten.
    Legendär sind ihre umgebauten Badewannen. Auch sein Krebsleiden hat Philipp öffentlich gemacht und von seinem Glauben an Gott erzählt. Die starke Religiosität der Brüder und Philipps unerschütterlicher Glaube beeindruckte viele Menschen. Johannes führt auch nach dem Tod seines Bruders den Kanal weiter. Saadet spricht mit ihm über seinen Glauben: Wie hat er ihn gefunden, wie hat er ihn nach all diesen Schicksalsschlägen behalten, und glaubt er tatsächlich an ein Wiedersehen mit Philipp im Himmel? Tuba ist bekennende Muslimin, die Palliativpflegerin begleitet Patientinnen und Patienten jeder Glaubensrichtung durch die letzte Phase ihres Lebens.
    Dabei versucht sie, auf deren Wünsche und Sehnsüchte einzugehen. Würdevolles Sterben, ein gutes Ende und einen Sinn im Leben zu erkennen kurz vor dem Tod – das sind Tubas Leitmotive. Auch ihre Kraftquelle ist der Glaube. Saadet begleitet Tuba einen Tag lang bei ihrer sensiblen Arbeit im Klinikum. Dabei will sie wissen, wie sie als Muslimin den Tod sieht und ihm begegnet. Tu-Tam ist Tempelschülerin in der Vién Giâc Pagode in Hannover. Die Buddhistin hilft bei allen anfallenden Arbeiten: Sie fegt den Hof der weitläufigen Anlage, stattet die Schreine und Altäre mit Räucherstäbchen und Opfergaben aus und macht Besorgungen für die Mönche.
    Ihre Motivation: gutes Karma zu erzeugen, das sich direkt auf ihr jetziges und ihr nächstes Leben auswirken soll. Denn damit hängt das Prinzip der Wiedergeburt eng zusammen. Jeder Mensch hat sein persönliches „Karma-Konto“, das mehr gute als schlechte Taten vorweisen sollte. Saadet spricht mit Tu-Tam über deren buddhistische Sichtweise auf das Lebensende. Sie erfährt, was es mit dem Konzept der Wiedergeburt auf sich hat und welche Auswirkungen eine gute Lebensführung im aktuellen Dasein hat. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.12.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 09.12.2022ZDFmediathek
  • Folge 42
    Wie kann Religion helfen, wenn man etwas verbockt hat? Saadet will wissen, warum es wichtig ist, dass wir Fehler bereuen und wie man als gläubiger Mensch Vergebung erlangen kann. „Warum glaubst du?“ befasst sich mit existenziellen Lebensfragen junger Menschen. Auf ihrer Entdeckungsreise geht Saadet der Frage nach, ob Religion heute noch etwas zu melden hat und warum junge Leute an ihrem Glauben festhalten und danach leben. Enes ist muslimischer Gefängnisseelsorger. Im Gespräch mit den Inhaftierten zeigt er Wege seiner Religion auf, mit Schuld umzugehen.
    Aber kann man jeden Fehler – egal wie schwer die Schuld wiegt – wieder gut machen? Und warum brauchen wir überhaupt das Gefühl, dass die Schuld irgendwann aufgehoben und überwunden ist? Saadet begleitet Enes in die Justizvollzugsanstalt und darf bei seinen Seelsorgegesprächen mit Inhaftierten dabei sein. Georgiy ist bekennender Jude. Er nimmt sich die Freiheit, seine Religion zu hinterfragen und für sich anzupassen. An Jom Kippur, dem Fest der Versöhnung und wichtigstem jüdischen Feiertag, verlässt er seine Wohnung nicht.
    Mithilfe alter Fotos auf dem Handy lässt er das letzte Jahr Revue passieren. Sind da noch Dinge offen? Muss er sich für etwas entschuldigen? Im vergangenen Jahr ist eine gute Freundschaft zu Ende gegangen. Da musste Georgiy verzeihen und loslassen. Davor hat er eine Beziehung unschön beendet und möchte seine Ex-Freundin um Verzeihung bitten. Saadet fragt Georgiy, wie ihm der jüdische Feiertag hilft, einmal im Jahr reinen Tisch zu machen. Als andere konfirmiert wurden, hat sich Holly bewusst für den Buddhismus entschieden.
    Sie engagiert sich im Tibet-Zentrum Hannover, unterstützt dort das Homeless-Care-Projekt. Mehr als hundert Menschen ohne Obdach oder in Armut versorgen sie dort mit gesunden Mahlzeiten. Es zählen die Taten. Jeden Tag hat ein Buddhist die Möglichkeit, durch sein Tun sein Karma-Konto aufzubessern. Saadet will wissen: Wie genau funktioniert das mit dem Karma-Konto? Kann man einfach Gutes tun, nachdem man Mist gebaut hat und wird so seine Schuld wieder los? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.12.2022ZDFDeutsche Online-PremiereFr 16.12.2022ZDFmediathek

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