2025 (Folge 3611–3635)
Sendung vom 23.09.2025
Folge 3611 (46 Min.)Bild: Arte(1): Antibiotikaresistenz: Die nächste große globale Gesundheitskrise? Ist Antibiotikaresistenz die nächste große Pandemie? Die französische Biologin Pascale Cossart ist alarmiert. In Virus contre bactéries. Une solution pour vaincre l’antibiorésistance [Virus gegen Bakterien. Eine Lösung zur Überwindung der Antibiotikaresistenz] (Verlag Odile Jacob) spricht die Pionierin der zellulären Mikrobiologie von einer „unsichtbaren und stillen Epidemie“. Mit Penicillin und den ersten Antibiotika schien das Ende der Infektionskrankheiten greifbar. Doch laut einer 2024 in The Lancet veröffentlichten Studie könnten bis zum Jahr 2050 weltweit 39 Millionen Menschen infolge unsachgemäßer und missbräuchlicher Antibiotika-Anwendung sterben.
Frankreich zählt zu den größten Verbrauchern in Europa und liegt auf Platz fünf. Als Gegenstrategie plädiert Cossart für eine seit 1917 bekannte, aber nie zugelassene Methode: die Phagentherapie – Viren, die gezielt Bakterien infizieren und zerstören, ohne körpereigene Zellen zu schädigen. (2): Ist die Schule der Inbegriff einer Zweiklassengesellschaft? Mindestens ein Drittel der Grundschullehrkräfte will heute streiken. Unzufrieden sind Lehrkräfte, aber auch Schulleitungen, Schulärzte und Verwaltungsangestellte in Grundschulen und Sekundarschulen.
Klagen: Gehälter, überfüllte Klassen, fehlende Mittel. Parallel wächst die Nachfrage nach Privatschulen. Laut einer Umfrage der Fondation Kairos (Mai 2025) meinen 45 % der Französinnen und Franzosen, ihre Kinder würden dort besser ausgebildet als in öffentlichen Schulen (27 %). In diesem Tempo könnte nach einer Studie von Julien Grenet, Forschungsdirektor am CNRS, im Jahr 2034 jeder zweite Schüler eine Privatschule besuchen. Aktuell gibt es 7.500 private Vertragsschulen in Frankreich, über 90 % davon katholisch. Sie werden zu 75 % mit 10 Mrd.
Euro vom Staat finanziert, müssen Lehrpläne und Stundenpläne des Bildungsministeriums einhalten sowie die Gewissensfreiheit der Schüler wahren. Laut einem parlamentarischen Untersuchungsbericht, der mangelnde Transparenz und Kontrolle kritisiert, werden diese Verpflichtungen jedoch häufig missachtet. Zum Schluss befasst sich Xavier Mauduit mit der Geschichte des Goldes, nachdem diese Woche mehrere Nuggets des wertvollsten Metalls aus dem Naturkundemuseum in Paris gestohlen wurden. Und Marie Bonnisseau berichtet über die DNA-Kassette: eine revolutionäre Technologie zur Speicherung großer Datenmengen als Alternative zu energieintensiven Rechenzentren. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 arte Sendung vom 24.09.2025
Folge 3612 (46 Min.)Bild: ArteAm Freitag analysiert Renaud Dély die Woche mit unseren Clubmitgliedern. Heute dabei: Jean Quatremer (Europa-Korrespondent von Libération), Laetitia Strauch-Bonart (Essayistin, freie Journalistin), Thomas Porcher (Ökonom, Économistes Atterrés) und Thibault Soulcié (Pressezeichner). Entlassungen, Selbstzensur: Ist der McCarthyismus in den USA zurück? Wer der amerikanischen Rechten vorwirft, den Mord an Charlie Kirk politisch auszuschlachten, riskiert Konsequenzen: Der für seine Satiresendung bekannte Fernsehstar Jimmy Kimmel wurde nach Kritik an der Instrumentalisierung des Mordes an dem rechtsextremen Influencer und Freund von Donald Trump von ABC vorläufig suspendiert.
Vor einigen Monaten erfuhr Stephen Colbert, der den amerikanischen Präsidenten regelmäßig kritisiert, dass seine Sendung bis Mai 2026 eingestellt wird. Dabei untersagt der Erste Verfassungszusatzartikel Gesetze gegen Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit. Zugleich startete Vizepräsident J. D. Vance eine groß angelegte Kampagne gegen Personen, die sich angeblich über Kirks Tod freuten. Und das Weiße Haus entschied, antifaschistische Organisationen künftig als terroristisch einzustufen.
Welcher Handlungsspielraum bleibt der Regierung nach den Mobilisierungen? Die Polizei zählt 500.000 Teilnehmende, die Gewerkschaft CGT spricht von einer Million: Am 18. September protestierte Frankreich landesweit gegen Sparpolitik, mangelnde Ausstattung der öffentlichen Schulen, Rente mit 64 und soziale Ungerechtigkeiten. Auch die FNSEA, die größte Landwirtschaftsgewerkschaft, ruft für den 26. September zur Mobilisierung auf. Wie die Regierung Lecornu – deren Zusammensetzung noch offen ist – reagiert, bleibt abzuwarten; der Handlungsspielraum wirkt begrenzt.
Die Gewerkschaftsvereinigung setzt Mittwoch als Frist für Antworten, sonst drohen weitere Streiks und Demonstrationen. Kann die Regierung nachgeben? Wir begrüßen Chloé Verlhac, Kuratorin der Ausstellung „Tignous Manifeste“. Sie ehrt ihren Mann Bernard Verlhac, der unter dem Pseudonym „Tignous“ als Pressezeichner bekannt war. Er wurde am 7. Januar 2015 zusammen mit elf weiteren Personen in den Räumen von Charlie Hebdo getötet.
Das nach seinem Tod nach ihm umbenannte Centre Tignous d’art contemporain in Montreuil zeigt die Ausstellung bis zum 25. Oktober. Der Ex-Europaabgeordnete Philippe de Villiers startete am 6. September eine Petition für ein „Einwanderungs-Referendum“. Seitdem wurden mehr als 1,5 Mio. Unterschriften gesammelt, jedoch ohne Identitätsprüfung, was Fragen zur Echtheit dieser Zahl aufwirft. Der Text wurde u. a. von Laurent Wauquiez und Éric Zemmour unterzeichnet; Marine Le Pen bevorzugt „Gesetzesvorschläge“. Methodenfrage oder tieferer Dissens? Das Duell der Woche von Frédéric Says.
Beim zweiten Staatsbesuch von Donald Trump im Vereinigten Königreich seit 2019 gab es in Windsor großes Protokoll: Kresse-Panna Cotta, Wachteleier auf Parmesan-Shortbread und Ballotine vom Freilandhuhn in Zucchinimantel – ein üppiges Mahl, und der Präsident war hoch erfreut über den Empfang. Marjorie Adelson berichtet in ihrem Point Com. Außerdem: Der Vorschlag der Europäischen Kommission, bestimmte israelische Produkte zu besteuern, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und Die Welt der Dinge, die neue Kolumne von David Castello-Lopes. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.09.2025 arte Sendung vom 25.09.2025
Folge 3613 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 arte Sendung vom 26.09.2025
Folge 3614 (46 Min.)Bild: ArteHerzlich willkommen in der fröhlich-gruseligen Welt des Kleinen Horrorladens Vollmond, ein schäbiger, kleiner Blumenladen, ein junger Angestellter – und eine neue Pflanze, die das Geschäft beflügeln soll. Doch die fleischfressende Pflanze verlangt nach menschlichem Blut und wird zum Albtraum ihres Besitzers. So die Handlung von Der kleine Horrorladen, dem Film von Roger Corman (1960), der in den 1980er-Jahren zu einem erfolgreichen Musical am Broadway wurde. In Frankreich adaptierten Valérie Lesort und Christian Hecq das Werk 2022 für die Opéra Comique de Paris. Sie präsentieren nun ihre neue Bühnenfassung im Théâtre de la Porte Saint-Martin bis zum 23. November 2025. Monstrosität und Fantastik sind das Band dieses Paars auf und hinter der Bühne.
Zu ihren preisgekrönten Gemeinschaftsarbeiten zählen La Mouche, Le voyage de Gulliver und 20.000 Lieues sous les mers. Sie sind unsere unzertrennlichen Gäste. Nach den Warnschüssen: Kommt die Deeskalation zwischen Donald Trump und Xi Jinping? Im Februar eröffnete Donald Trump den lange avisierten globalen Handelskrieg. Drei Monate später schossen die Zölle in die Höhe: +145 Prozent auf chinesische Importe in die USA, 125 Prozent Gegenzölle Chinas auf US-Waren. Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Weltmächten ist intensiver denn je.
Doch im Sommer einigte man sich auf einen Handelsfrieden mit deutlichen Senkungen. Am Freitag telefonierten die Staatschefs – auch zur TikTok-Frage. Dem Vernehmen nach steht eine Einigung über den Verkauf des US-Zweigs der Plattform. Ein Kompromiss, weit entfernt vom unter Joe Biden verabschiedeten Gesetz zum TikTok-Verbot in den Vereinigten Staaten. Erleben wir eine echte Deeskalation zwischen den beiden Mächten? Schließlich führt uns Xavier Mauduit nach Ruanda zur Radweltmeisterschaft, dem größten Sportereignis der Landesgeschichte. Marie Bonnisseau berichtet über den internationalen Erfolg der Sardine. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.09.2025 arte Sendung vom 27.09.2025
Folge 3615 (46 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Sa. 27.09.2025 arte Sendung vom 29.09.2025
Folge 3616 (46 Min.)Bild: ArteIm Kino, in der Literatur, in Liedern: Die Kultur des Femizids ist allgegenwärtig Die 25-jährige Inès Mecellem wurde am 8. September mit mehreren Messerstichen tot in ihrer Wohnung in Poitiers aufgefunden. Hauptverdächtig und wegen Mordes gesucht: ihr Ex-Partner, von dem sie sich gerade getrennt hatte. In den Wochen vor der Tat hatte das Opfer mehrfach Anzeige erstattet – wegen Würgegriffen, wiederholten Vergewaltigungen, Belästigungen und Morddrohungen. Zwei Tage vor ihrem Tod wählte sie das „Notfalltelefon“, weil sie verfolgt wurde; der Ex-Partner wurde festgenommen und wieder freigelassen.
Seit Jahresbeginn zählt die feministische Vereinigung „Nous Toutes“ 113 Femizide (Stand: 10. September). 2017 hatte der neu gewählte Präsident Emmanuel Macron den Schutz von Frauen zur Priorität erklärt; in der Folge wurden mehrere Gesetze gegen häusliche Gewalt verabschiedet. Ivan Jablonka zeigt in La culture du féminicide [Die Kultur des Femizids] (Seuil), wie kulturelle Darstellungen seit Jahrhunderten den Tod von Frauen ästhetisieren. Drohnen im europäischen Luftraum: Waffen der Wahl zur massiven Destabilisierung? Am 23. September meldeten die dänischen Behörden einen „schweren Angriff“ auf die nationale Infrastruktur: Drohnen unbekannter Herkunft hatten am Vortag den Flughafen Kopenhagen überflogen.
Russland, von Dänemark direkt verdächtigt, dementiert jede Beteiligung. Bereits seit Anfang September steht die russische Armee im Verdacht, Drohnen über Polen und Rumänien – beide NATO-Staaten – eingesetzt und damit deren Luftraum verletzt zu haben. Drohnen sind heute zentrales Arsenal jeder Großmacht: 2024 verfügten 40 Länder über bewaffnete Drohnen (2010: drei).
Vorteile: schwer zu entdecken, geringeres Risiko für die Einsetzenden; dazu niedrige Einstiegskosten – begünstigt durch preisgünstige Modelle aus chinesischer Konstruktion für nur einige hundert Dollar. Sind Drohnen unverzichtbar geworden? Xavier Mauduit erinnert an den Tod der französisch-italienischen Filmlegende Claudia Cardinale am 23. September. Marie Bonnisseau berichtet über sonderbare Einstellungstests, bei denen die Handtaschen der Bewerberinnen begutachtet werden, um deren Organisationstalent zu bewerten. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.09.2025 arte Sendung vom 30.09.2025
Folge 3617 (46 Min.)Bild: Arte(1): Isabelle Autissiers Plädoyer für das Überleben der Ozeane „Handeln ist das beste Mittel gegen Öko-Angst.“ Mit dieser Botschaft veröffentlichen die Seglerin Isabelle Autissier und die Zeichnerin Zelba den Comic Une bouteille à la mer [Eine Flasche im Meer] bei Futuropolis und Stock. Autissier – erste Frau, die solo um die Welt segelte und Ehrenpräsidentin der Stiftung WWF France – und die deutsche Illustratorin und Autorin rücken die zentrale Rolle des Wassers ins Licht: 100 Prozent der Biosphäre existieren in Gegenwart von Wasser oder im Wasser; Meere und Ozeane liefern 50 Prozent des Sauerstoffs in der Luft, die wir atmen – dank Plankton, das 30 Prozent unserer Treibhausgase bindet.
Die Autorinnen treffen u.a. die Wissenschaftlerin Françoise Gaill und die Aktivistin Lamya Essemlali von der Organisation Sea Shepherd France. Indem sie Vorurteile etwa zum Kunststoffrecycling und zu Meeresschutzgebieten entkräften, rufen sie zum Umdenken – und vor allem zum Handeln – auf. (2): Stillstand im Stellantis-Werk: Symbol einer Branchenkrise? Stellantis bestätigte am 23. September, dass 2000 Beschäftigte des Werks Poissy (Yvelines) im Oktober für drei Wochen in Kurzarbeit gehen.
Laut Les Échos sollen fünf weitere europäische Werke des Automobilherstellers folgen. Begründung des viertgrößten Autoherstellers der Welt: Anpassung des Produktionstempos an einen „schwierigen europäischen Markt“ – in der ersten Jahreshälfte 2025 sank der Umsatz um 8,1 Prozent. Zugleich geraten europäische Hersteller durch rückläufige Verkäufe und harten globalen Wettbewerb unter Druck. Das für 2035 geplante (und womöglich neu zu prüfende) Aus für Verbrenner rückt näher, während der Markt für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge stagniert.
Die Hersteller beklagen zudem einen Mangel an Ladestationen. Wird die Stilllegung bei Stellantis zum Symbol einer europäischen Autokrise? Xavier Mauduit befasst sich mit dem Flugzeug der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles, das nahe der russischen Enklave Kaliningrad zwischen Litauen und Polen von GPS-Störungen betroffen war. Marie Bonnisseau widmet sich der Affäre um Babelio: die Buchplattform steht zum Start der Herbstsaison im Zentrum eines Skandals. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.09.2025 arte Sendung vom 01.10.2025
Folge 3618 (46 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Mi. 01.10.2025 arte Sendung vom 02.10.2025
Folge 3619 (43 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Do. 02.10.2025 arte Sendung vom 03.10.2025
Folge 3620 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Fr. 03.10.2025 arte Sendung vom 04.10.2025
Folge 3621 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 04.10.2025 arte Sendung vom 06.10.2025
Folge 3622 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 06.10.2025 arte Sendung vom 07.10.2025
Folge 3623 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 arte Sendung vom 08.10.2025
Folge 3624 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 08.10.2025 arte Sendung vom 09.10.2025
Folge 3625 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 arte Sendung vom 10.10.2025
Folge 3626 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Fr. 10.10.2025 arte Sendung vom 11.10.2025
Folge 3627 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 11.10.2025 arte Sendung vom 13.10.2025
Folge 3628 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 13.10.2025 arte Sendung vom 14.10.2025
Folge 3629 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 14.10.2025 arte Sendung vom 15.10.2025
Folge 3630 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.10.2025 arte Sendung vom 16.10.2025
Folge 3631 (43 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 16.10.2025 arte Sendung vom 17.10.2025
Folge 3632 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Fr. 17.10.2025 arte Sendung vom 18.10.2025
Folge 3633 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 18.10.2025 arte Sendung vom 20.10.2025
Folge 3634 (46 Min.)Bild: ArteDeutsche TV-Premiere Mo. 20.10.2025 arte Sendung vom 21.10.2025
Folge 3635 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 21.10.2025 arte
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