2025 (Folge 3602⁠–⁠3625)

  • Folge 3602 (46 Min.)
    (1): Arielle Dombasle und Laurent Stocker – La Fontaine, neu gesehen Zeitlose Stoffe, frisch erzählt: In der „Cité Immersive des Fables“ lassen Arielle Dombasle und Laurent Stocker La Fontaines Fabeln (1668⁠–⁠1693) aufleben, als Wolf und Jean de La Fontaine. Die gefilmte Ausstellung verbindet verschiedene Medienformen zu einer leichten und lehrreichen Reise durch Klassiker, die bis heute wirken. (2): Trump gegen FED – ein Risiko für Weltwirtschaft und Demokratie? Ein neuer Machtkampf in den Vereinigten Staaten: Donald Trump drängt die US-Notenbank (FED) auf Zinssenkungen, um die Konjunktur zu pushen – mit absehbarem Inflationsrisiko. Die traditionell unabhängige FED widersetzt sich. Nach verbalen Attacken auf Jerome Powell zielt Trump nun auf Gouverneurin Lisa Cook, der er vorwirft, von günstigen Zinssätzen für einen Privatkredit profitiert zu haben. Diese politische Einmischung sorgt für Alarm in Wirtschaftskreisen: EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt vor „einer sehr ernsten Gefahr“, 600 Ökonomen unterzeichneten einen Brief zur Unterstützung von Lisa Cook. Drohen globale Folgewirkungen dieser Trump-Offensive? Außerdem erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der legendären Toulouser Süßwarenmarke Cachou Lajaunie, deren Produktion vor einigen Monaten still und heimlich eingestellt wurde. Marie Bonnisseau blickt auf das Ende eines digitalen Urgesteins: Das 2G-Netz soll laut Betreibern 2026 auslaufen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 12.09.2025 arte
  • Folge 3603 (46 Min.)
    (1): Schulen in der Ukraine: Lernen unter Bomben Für vier Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer zwischen 6 und 17 Jahren hat letzte Woche das Schuljahr begonnen. Etwa die Hälfte von ihnen besucht täglich die Schule, die übrigen lernen ganz im Fernunterricht oder wechseln zwischen Videounterricht und Präsenz. Im Westen und in der Mitte des Landes ist die Lage fast normal, doch selbst dort gehören unterirdische Schutzräume zum Schulalltag. Nah der russischen Grenze und in den besetzten Gebieten ist die Lage eine andere: Die Regisseurin Kateryna Gornostai filmte unterirdische Schulen, in denen die Schüler zwischen Luftalarm und Pausenglocke lernen. Für die 36-Jährige, Tochter zweier Lehrkräfte, war es ein Akt des Widerstands zu zeigen, dass Schulen mitten im Krieg geöffnet bleiben. Aus den zwischen März 2023 und Juni 2024 entstandenen Aufnahmen wurde der Dokumentarfilm „Premières classes“ [Erste Klassen], Kinostart am 10. September. (2): Politische und demokratische Krise: Der große Abend oder Viel Rauch um Nichts? Die Regierung Bayrou ist am Abend des 8. Septembers gestürzt, nachdem ihr die Nationalversammlung das Vertrauen entzogen hatte. Emmanuel Macron kündigte an, „in den allernächsten Tagen“ einen neuen Premierminister zu benennen. Wird der erzwungene Rücktritt die für den 10. September angekündigt landesweite Blockade beruhigen oder bestärken? Der Innenminister kündigte die Mobilisierung von 80.000 Einsatzkräften an, um den Blockaden von Bahnhöfen, Raffinerien, Verkehrsachsen, Großhandelslagern u.a. zu begegnen. Laut Ipsos-BVA für La Tribune Dimanche unterstützen 46 % der Französinnen und Franzosen die Bewegung, 28 % lehnen sie ab. Die Bewegung „Bloquons tout“ [Alles blockieren], die sich als unpolitisch versteht, scheint laut Geheimdienstinformationen von La France Insoumise und dem Nouveau Parti Anticapitaliste sowie von Aktivisten der Gewerkschaften CGT und Solidaires vereinnahmt worden zu sein. Schließlich nimmt Xavier Mauduit eine aktuelle Studie zu den Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gehirnfunktion zum Anlass, die Ursprünge der Lewy-Körper-Demenz zu beleuchten. Marie Bonnisseau berichtet über ein abgehörtes privates Gespräch zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping über die Verlängerung des Lebens und das Streben nach Unsterblichkeit. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.09.2025 arte
  • Folge 3604 (46 Min.)
    (1): Ist „Bloquons tout“ [Alles blockieren] der Archetyp sozialer Revolten in Frankreich? Am 10. September wurden bereits am frühen Morgen zahlreiche Blockaden registriert, organisiert von der Bewegung „Bloquons tout“. Sie versteht sich als Ausdruck der allgemeinen Unzufriedenheit des französischen Volkes. Genau dieses Volk steht im Zentrum des neuen Buchs von Gérard Noiriel, Historiker mit Schwerpunkt Einwanderung und Arbeiterklasse. In Le peuple français. Histoire et polémiques [Das französische Volk. Geschichte und Polemiken], Verlag Tallandier, beleuchtet er die Rolle von Frauen, Migration und Krieg in der Geschichte Frankreichs und ein Volk, das das Land durch seine Mobilisierungen geprägt hat, häufig getragen von Fragen sozialer Gerechtigkeit. (2): Zwei Jahre nach Amtsantritt: Rückschlag für Javier Milei? Der argentinische Präsident verzeichnet seine erste Wahlniederlage seit der Wahl im Dezember 2023: Seine Partei La Libertad Avanza kommt bei den Provinzwahlen in Buenos Aires auf 34 %, die Mitte-Links-Opposition auf 47 %. Ein Dämpfer für den Mann mit der Kettensäge vor den Parlamentswahlen am 26. Oktober, bei denen ein Drittel der Senatoren und die Hälfte der Abgeordneten neu gewählt werden. Milei kann anführen, ein zentrales Versprechen eingelöst zu haben: die Senkung der Inflation von 87 % im Jahr 2024 auf 17,3 % in diesem Jahr. Dennoch begleiten ihn Skandale: Seine zur Generalsekretärin der Präsidentschaft ernannte Schwester soll von einem Pharmaunternehmen Bestechungsgelder erhalten haben. Deuten diese Wahl- und Justizprobleme auf eine turbulente zweite Amtszeit für Javier Milei hin? Während Äthiopien, sehr zum Missfallen Ägyptens einen Staudamm am Nil einweiht, blickt Xavier Mauduit auf die langen Wasserkriege entlang des Flusses zurück. Marie Bonnisseau berichtet, wie das Netzwerk Tenu.pro versucht, wissenschaftliche Zeitschriften mit betrügerischen Artikeln zu infiltrieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 15.09.2025 arte
  • Folge 3605 (46 Min.)
    (1): Die „Tochter des Mörders“ erzählt die Wahrheit über ihren Vater, Georges Arnaud In ihrem Buch „In violentia veritas“ (Grasset) untersucht Catherine Girard ihre Familiengeschichte durch das Prisma der Gewalt. Ausgangspunkt ist das Geständnis ihres Vaters, als sie im Alter von 14 Jahren erfahren hatte, dass man sie die „Tochter des Mörders“ nannte. Ein Mitschüler erklärte ihr, dass sie diesen Spitznamen ihrem Vater verdanke, der unter dem Pseudonym Georges Arnaud den Roman „Le Salaire de la peur“ (Lohn der Angst) veröffentlichte. Er soll im Oktober 1941 seinen Vater, seine Tante und eine Dienstmagd ermordet haben. Kaum zu Hause, stellte die fassungslose Teenagerin ihren Vater zur Rede – er gestand das Unaussprechliche. Bei seinem Prozess im Jahr 1943 wurde er jedoch, verteidigt vom renommierten Strafverteidiger Maurice Garçon, aufgrund von Unstimmigkeiten in der Akte freigesprochen, obwohl alles auf die Guillotine hingedeutet hatte. In ihrem Buch stellt Catherine Girard die gerichtliche Wahrheit infrage und fragt, was ihren Vater zu der Tat getrieben haben könnte: der Einfluss seines eigenen Vaters, die Liebe zu seiner Mutter oder der Kinderwunsch seiner Tante. (2): Russischer Drohneneinflug in Polen. NATO und Europa auf dem Prüfstand? In der Nacht vom 9. auf 10. September 2025 überflogen mehrere russische Drohnen die ukrainische Grenze und drangen nach Polen ein. Gleichzeitig feuerte Russland laut Kiew 458 Drohnen und Raketen auf die Ukraine ab. Polen forderte daraufhin umgehend die Aktivierung von Artikel 4 des NATO-Vertrags (Konsultationen im Bedrohungsfall). Die russische Armee erklärte, dass keine Absicht bestanden habe, Ziele in Polen anzugreifen. Aus Europa kommt eine einhellige Verurteilung des Luftraumverstoßes. Der Vorfall trat im Laufe von russisch-weißrussischen Militärübungen auf weißrussischem Gebiet ein. Laut dem polnischen Generalstabschef drohen Provokationen, Sabotageakte und potenzielle Aggressionen gegenüber Polen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte: „Meine Botschaft ist klar. Beendet den Krieg in der Ukraine, hört auf, unseren Luftraum zu verletzen. Wir sind wachsam und verteidigen jeden Zentimeter des NATO-Gebiets.“ Ist der Drohneneinflug ein Zeichen für eine Eskalation der russischen Bedrohung gegenüber Europa? Anschließend erzählt Xavier Mauduit eine Weihnachtsgeschichte, während Venezuelas Präsident Nicolás Maduro dieses Fest auf den 1. Oktober vorverlegt. Marie Bonnisseau führt die Zuschauerinnen und Zuschauer nach Deutschland, wo Markus Söder, Vorsitzender der CSU, Fotos von sich beim Würstchenessen in den sozialen Netzwerken postet, um seine Gegner, die sich für Vegetarismus einsetzen, anzugreifen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.09.2025 arte
  • Folge 3606 (46 Min.)
    Am Freitag analysiert Renaud Dély die Woche mit unseren Clubmitgliedern. Heute dabei: der Historiker Pascal Blanchard, Geraldine Woessner, Chefredakteurin Le Point, der Essayist Antoine Bueno und die Pressezeichnerin Coco. (1): Nahost: Diplomatie in Trümmern nach israelischen Luftangriffen in Katar Einen Tag nach den israelischen Luftangriffen auf Hamas-Kader in Doha verurteilte Katars Premierminister Mohammed ben Abdulrahman Al-Thani das Vorgehen: „Benjamin Netanjahu muss vor Gericht gestellt werden.“ Katar prüft seine Rolle als Vermittler zwischen Israel und Hamas neu. Donald Trump wies den Vorwurf, die Offensive Israels zu unterstützen, entschieden zurück: Die Entscheidung liege bei Netanjahu, nicht bei ihm. Die Zeichen stehen auf Eskalation. Mit diesem beispiellosen Angriff auf Katar hat Benjamin Netanjahu der ganzen Welt eine klare Botschaft übermittelt: Die Fortsetzung des Krieges hat Priorität. Netanjahu erklärte zudem zum Westjordanland: „Es wird keinen palästinensischen Staat geben, denn dieses Gebiet gehört uns.“ Steckt die Diplomatie in einer Sackgasse? (2): Kann Emmanuel Macron mit sich selbst brechen? Nur 24 Stunden nach dem Sturz François Bayrous ernannte Macron Sébastien Lecornu zum Premieminister. Der Nachfolger stößt auf heftigen Widerstand der Opposition – besonders bei den Sozialisten, die Bayrous gebrochene Zusagen nachtragen. Lecornu kündigte „grundlegende Brüche und nicht nur in Form und Methode“ an. Doch mit der Wahl seines ehemaligen Verteidigungsministers, der in allen Kabinetten vertreten war, nährt der Präsident Zweifel, ob er tatsächlich Kurskorrekturen an der seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 geführten Politik wagt – etwa bei Vermögensbesteuerung oder Renten. Wir begrüßen Camille Dejardin. Die Philosophin legt nach ihrem bei Gallimard erschienenen Pamphlet Urgence pour l’école républicaine : exigence, équité, transmission [Dringlichkeit für die republikanische Schule: Anspruch, Gerechtigkeit, Weitergabe] (2022) nun À quoi bon encore apprendre? [Wozu noch lernen?] vor, ein Plädoyer fürs Lernen und gegen den fehlgeleiteten KI-Einsatz auf Kosten menschlichen Wissens. Am Dienstag warnte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk bei einem Besuch in Finnland, Russland könnte „andere Länder als die Ukraine angreifen“. Tags darauf meldete Warschau 19 abgeschossene Drohnen im eigenen Luftraum – eine „Provokation großen Ausmaßes“. Moskau beteuert, nicht auf Polen gezielt zu haben. Das Duell der Woche von Frédéric Says. Die Satireserie The White Lotus kommt nach Frankreich – ein großes Ereignis! Nach Hawaii, Sizilien und Thailand sind Saint-Jean-Cap-Ferrat, Megève oder Paris für die vierte Staffel im Gespräch. Eine hervorragende Nachricht für den französischen Tourismus! Nach dem Phänomen Emily in Paris könnte die vierte Staffel von The White Lotus Frankreich erneut international zum Strahlen bringen. Marjorie Adelson berichtet in ihrem Point Com. Außerdem: Die Verurteilung von Jair Bolsonaro in Brasilien zu 27 Jahren Haft, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und Die Welt der Dinge die neue Kolumne von David Castello-Lopes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 17.09.2025 arte
  • Folge 3607 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 18.09.2025 arte
  • Folge 3608 (46 Min.)
    Die Gerichtsmedizinerin, die Leichen zum Sprechen bringt In ihrem Buch Corps Corps Corps. Carnet d’une médecin légiste [Leichen Leichen Leichen. Tagebuch einer Gerichtsmedizinerin], verfasst mit Macha Séry, schildert Karine Dabadie ihren Alltag in einem Beruf, der im Film oft romantisiert wird. Gerichtsmedizinerinnen und Gerichtsmediziner arbeiten zwar mit Toten, wollen aber auch Licht in das Leben und Leiden der Lebenden bringen. „Jede Leiche erzählt die Geschichte eines Lebenswegs“, schreibt sie. Dabadie ist eine engagierte Frau, insbesondere im Kampf gegen häusliche, sexuelle und Kindergewalt. Dieses Engagement wurzelt in ihrer eigenen Geschichte: sie wurde als Kind selbst Opfer einer Vergewaltigung. Zucman-Steuer: Sollen die Reichen höher besteuert werden? Ist die Zucman-Steuer ein Ausweg aus politischer Instabilität und Haushaltskrise in Frankreich? Das von dem Ökonomen Gabriel Zucman entwickelte Steuerkonzept steht im Zentrum der bevorstehenden Gespräche zwischen Premier Sébastien Lecornu und den Spitzen der Sozialistischen Partei. Das Treffen ist für Mittwochmorgen angesetzt. Die Zucman-Steuer sieht eine Mindeststeuer von 2 % auf Vermögen über 100 Millionen Euro vor. Ende August nahm der PS die Maßnahme in seinen Gegenhaushalt auf, präsentiert bei seiner Sommeruniversität in Blois. Widerspruch kommt u. a. vom Arbeitgeberverband Medef: „Dies wäre ein schreckliches Hindernis für Investitionen und die Risikobereitschaft von Unternehmen“, warnte Arbeitgeberpräsident Patrick Martin in Le Parisien. Nach einer massiven Demonstration der extremen Rechten in den Straßen Londons am vergangenen Samstag befasst sich Xavier Mauduit mit der Geschichte des Georgskreuzes, des weiß-roten Emblems der englischen Flagge. Marie Bonnisseau erzählt vom Schicksal dreier über 80-jähriger österreichischer Nonnen, die aus ihrem Altenheim flohen, um in ihr ehemaliges Kloster in den Alpen zurückzukehren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 19.09.2025 arte
  • Folge 3609 (46 Min.)
    Klima: Der Preis der Untätigkeit – Milliarden vergeudet, Natur geopfert Ein am 15. September veröffentlichten UN-Bericht meldet: Das Ozonloch wird in den kommenden Jahrzehnten verschwinden – vor allem dank Maßnahmen zur Beseitigung ozonschädigender Chemikalien. Diese gute Nachricht bleibt allerdings die Ausnahme. Heute legte der Rechnungshof nach: Die großen globalen Rückversicherer beziffern die Klimaschäden 2024 weltweit auf rund 300 Mrd. Euro. Die Kosten des Nichthandelns sind deutlich höher als die einer ökologischen Wende, betont die französische Institution. Der Philosoph und Ökologie-Experte Dominique Bourg warnt: Durch menschliche Aktivitäten habe die Erde bereits sieben von neun Planetarien Grenzwerten (u.a. Versauerung der Ozeane, Ozonabbau, Aerosolen) überschritten. Er ist heute Abend unser Gast. Die Ermordung von Charlie Kirk: Wendepunkt für die US-Demokratie? „Expose Charlie’s Murderers“: Unter diesem Namen ist in den USA eine anonyme Website online, die Personen anzeigt, die sich angeblich über den Tod des rechtsextremen Pro-MAGA-Influencers Charlie Kirk (erschossen am 10. September in Utah) freuen. Offiziell werden keine persönlichen Daten veröffentlicht, de facto finden sich dort jedoch Herkunftsstädte, E-Mail-Adressen und Instagram-Konten. Die MAGA-Influencerin Laura Loomer hatte letzte Woche den Ton angegeben: „Bereitet euch darauf vor, dass eure beruflichen Ambitionen ruiniert werden.“ Dutzende verloren bereits ihren Job, darunter ein MSNBC-Journalist, eine Universitätsmitarbeiterin sowie Feuerwehrleute und Soldaten. Statt nach der Ermordung seines Freundes Charlie Kirk zur Einheit aufzurufen, geißelte Donald Trump die „radikale Linke“ und machte deren Rhetorik „direkt für den in unserem Land beobachteten Terrorismus verantwortlich“. Als Hauptverdächtiger wurde der 22-jährige Tyler Robinson festgenommen, seine Motive sind jedoch noch unklar. Demokratinnen und Demokraten verurteilten den Mord einstimmig – von Barack Obama bis Bernie Sanders. Droht den USA der Übergang von einem Anti-Woke-Kulturkrieg in einen Bürgerkrieg? Zu Beginn des Prozesses gegen einen ehemaligen britischen Soldaten, der wegen des „Bloody Sunday“ vor Gericht gestellt wurde, erinnert Xavier Mauduit an die Massaker von 1972 in Nordirland. Marie Bonnisseau nimmt uns mit nach Albanien, das soeben seine neue Anti-Korruptionsministerin ernannt hat: die weltweit erste KI-Ministerin. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.09.2025 arte
  • Folge 3610 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.09.2025 arte
  • Folge 3611 (46 Min.)
    (1): Antibiotikaresistenz: Die nächste große globale Gesundheitskrise? Ist Antibiotikaresistenz die nächste große Pandemie? Die französische Biologin Pascale Cossart ist alarmiert. In Virus contre bactéries. Une solution pour vaincre l’antibiorésistance [Virus gegen Bakterien. Eine Lösung zur Überwindung der Antibiotikaresistenz] (Verlag Odile Jacob) spricht die Pionierin der zellulären Mikrobiologie von einer „unsichtbaren und stillen Epidemie“. Mit Penicillin und den ersten Antibiotika schien das Ende der Infektionskrankheiten greifbar. Doch laut einer 2024 in The Lancet veröffentlichten Studie könnten bis zum Jahr 2050 weltweit 39 Millionen Menschen infolge unsachgemäßer und missbräuchlicher Antibiotika-Anwendung sterben. Frankreich zählt zu den größten Verbrauchern in Europa und liegt auf Platz fünf. Als Gegenstrategie plädiert Cossart für eine seit 1917 bekannte, aber nie zugelassene Methode: die Phagentherapie – Viren, die gezielt Bakterien infizieren und zerstören, ohne körpereigene Zellen zu schädigen. (2): Ist die Schule der Inbegriff einer Zweiklassengesellschaft? Mindestens ein Drittel der Grundschullehrkräfte will heute streiken. Unzufrieden sind Lehrkräfte, aber auch Schulleitungen, Schulärzte und Verwaltungsangestellte in Grundschulen und Sekundarschulen. Klagen: Gehälter, überfüllte Klassen, fehlende Mittel. Parallel wächst die Nachfrage nach Privatschulen. Laut einer Umfrage der Fondation Kairos (Mai 2025) meinen 45 % der Französinnen und Franzosen, ihre Kinder würden dort besser ausgebildet als in öffentlichen Schulen (27 %). In diesem Tempo könnte nach einer Studie von Julien Grenet, Forschungsdirektor am CNRS, im Jahr 2034 jeder zweite Schüler eine Privatschule besuchen. Aktuell gibt es 7.500 private Vertragsschulen in Frankreich, über 90 % davon katholisch. Sie werden zu 75 % mit 10 Mrd. Euro vom Staat finanziert, müssen Lehrpläne und Stundenpläne des Bildungsministeriums einhalten sowie die Gewissensfreiheit der Schüler wahren. Laut einem parlamentarischen Untersuchungsbericht, der mangelnde Transparenz und Kontrolle kritisiert, werden diese Verpflichtungen jedoch häufig missachtet. Zum Schluss befasst sich Xavier Mauduit mit der Geschichte des Goldes, nachdem diese Woche mehrere Nuggets des wertvollsten Metalls aus dem Naturkundemuseum in Paris gestohlen wurden. Und Marie Bonnisseau berichtet über die DNA-Kassette: eine revolutionäre Technologie zur Speicherung großer Datenmengen als Alternative zu energieintensiven Rechenzentren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 23.09.2025 arte
  • Folge 3612 (46 Min.)
    Am Freitag analysiert Renaud Dély die Woche mit unseren Clubmitgliedern. Heute dabei: Jean Quatremer (Europa-Korrespondent von Libération), Laetitia Strauch-Bonart (Essayistin, freie Journalistin), Thomas Porcher (Ökonom, Économistes Atterrés) und Thibault Soulcié (Pressezeichner). Entlassungen, Selbstzensur: Ist der McCarthyismus in den USA zurück? Wer der amerikanischen Rechten vorwirft, den Mord an Charlie Kirk politisch auszuschlachten, riskiert Konsequenzen: Der für seine Satiresendung bekannte Fernsehstar Jimmy Kimmel wurde nach Kritik an der Instrumentalisierung des Mordes an dem rechtsextremen Influencer und Freund von Donald Trump von ABC vorläufig suspendiert. Vor einigen Monaten erfuhr Stephen Colbert, der den amerikanischen Präsidenten regelmäßig kritisiert, dass seine Sendung bis Mai 2026 eingestellt wird. Dabei untersagt der Erste Verfassungszusatzartikel Gesetze gegen Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit. Zugleich startete Vizepräsident J. D. Vance eine groß angelegte Kampagne gegen Personen, die sich angeblich über Kirks Tod freuten. Und das Weiße Haus entschied, antifaschistische Organisationen künftig als terroristisch einzustufen. Welcher Handlungsspielraum bleibt der Regierung nach den Mobilisierungen? Die Polizei zählt 500.000 Teilnehmende, die Gewerkschaft CGT spricht von einer Million: Am 18. September protestierte Frankreich landesweit gegen Sparpolitik, mangelnde Ausstattung der öffentlichen Schulen, Rente mit 64 und soziale Ungerechtigkeiten. Auch die FNSEA, die größte Landwirtschaftsgewerkschaft, ruft für den 26. September zur Mobilisierung auf. Wie die Regierung Lecornu – deren Zusammensetzung noch offen ist – reagiert, bleibt abzuwarten; der Handlungsspielraum wirkt begrenzt. Die Gewerkschaftsvereinigung setzt Mittwoch als Frist für Antworten, sonst drohen weitere Streiks und Demonstrationen. Kann die Regierung nachgeben? Wir begrüßen Chloé Verlhac, Kuratorin der Ausstellung „Tignous Manifeste“. Sie ehrt ihren Mann Bernard Verlhac, der unter dem Pseudonym „Tignous“ als Pressezeichner bekannt war. Er wurde am 7. Januar 2015 zusammen mit elf weiteren Personen in den Räumen von Charlie Hebdo getötet. Das nach seinem Tod nach ihm umbenannte Centre Tignous d’art contemporain in Montreuil zeigt die Ausstellung bis zum 25. Oktober. Der Ex-Europaabgeordnete Philippe de Villiers startete am 6. September eine Petition für ein „Einwanderungs-Referendum“. Seitdem wurden mehr als 1,5 Mio. Unterschriften gesammelt, jedoch ohne Identitätsprüfung, was Fragen zur Echtheit dieser Zahl aufwirft. Der Text wurde u. a. von Laurent Wauquiez und Éric Zemmour unterzeichnet; Marine Le Pen bevorzugt „Gesetzesvorschläge“. Methodenfrage oder tieferer Dissens? Das Duell der Woche von Frédéric Says. Beim zweiten Staatsbesuch von Donald Trump im Vereinigten Königreich seit 2019 gab es in Windsor großes Protokoll: Kresse-Panna Cotta, Wachteleier auf Parmesan-Shortbread und Ballotine vom Freilandhuhn in Zucchinimantel – ein üppiges Mahl, und der Präsident war hoch erfreut über den Empfang. Marjorie Adelson berichtet in ihrem Point Com. Außerdem: Der Vorschlag der Europäischen Kommission, bestimmte israelische Produkte zu besteuern, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und Die Welt der Dinge, die neue Kolumne von David Castello-Lopes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 24.09.2025 arte
  • Folge 3613 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 25.09.2025 arte
  • Folge 3614 (46 Min.)
    Herzlich willkommen in der fröhlich-gruseligen Welt des Kleinen Horrorladens Vollmond, ein schäbiger, kleiner Blumenladen, ein junger Angestellter – und eine neue Pflanze, die das Geschäft beflügeln soll. Doch die fleischfressende Pflanze verlangt nach menschlichem Blut und wird zum Albtraum ihres Besitzers. So die Handlung von Der kleine Horrorladen, dem Film von Roger Corman (1960), der in den 1980er-Jahren zu einem erfolgreichen Musical am Broadway wurde. In Frankreich adaptierten Valérie Lesort und Christian Hecq das Werk 2022 für die Opéra Comique de Paris. Sie präsentieren nun ihre neue Bühnenfassung im Théâtre de la Porte Saint-Martin bis zum 23. November 2025. Monstrosität und Fantastik sind das Band dieses Paars auf und hinter der Bühne. Zu ihren preisgekrönten Gemeinschaftsarbeiten zählen La Mouche, Le voyage de Gulliver und 20.000 Lieues sous les mers. Sie sind unsere unzertrennlichen Gäste. Nach den Warnschüssen: Kommt die Deeskalation zwischen Donald Trump und Xi Jinping? Im Februar eröffnete Donald Trump den lange avisierten globalen Handelskrieg. Drei Monate später schossen die Zölle in die Höhe: +145 Prozent auf chinesische Importe in die USA, 125 Prozent Gegenzölle Chinas auf US-Waren. Der Handelskrieg zwischen den beiden größten Weltmächten ist intensiver denn je. Doch im Sommer einigte man sich auf einen Handelsfrieden mit deutlichen Senkungen. Am Freitag telefonierten die Staatschefs – auch zur TikTok-Frage. Dem Vernehmen nach steht eine Einigung über den Verkauf des US-Zweigs der Plattform. Ein Kompromiss, weit entfernt vom unter Joe Biden verabschiedeten Gesetz zum TikTok-Verbot in den Vereinigten Staaten. Erleben wir eine echte Deeskalation zwischen den beiden Mächten? Schließlich führt uns Xavier Mauduit nach Ruanda zur Radweltmeisterschaft, dem größten Sportereignis der Landesgeschichte. Marie Bonnisseau berichtet über den internationalen Erfolg der Sardine. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 26.09.2025 arte
  • Folge 3615 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.09.2025 arte
  • Folge 3616 (46 Min.)
    Im Kino, in der Literatur, in Liedern: Die Kultur des Femizids ist allgegenwärtig Die 25-jährige Inès Mecellem wurde am 8. September mit mehreren Messerstichen tot in ihrer Wohnung in Poitiers aufgefunden. Hauptverdächtig und wegen Mordes gesucht: ihr Ex-Partner, von dem sie sich gerade getrennt hatte. In den Wochen vor der Tat hatte das Opfer mehrfach Anzeige erstattet – wegen Würgegriffen, wiederholten Vergewaltigungen, Belästigungen und Morddrohungen. Zwei Tage vor ihrem Tod wählte sie das „Notfalltelefon“, weil sie verfolgt wurde; der Ex-Partner wurde festgenommen und wieder freigelassen. Seit Jahresbeginn zählt die feministische Vereinigung „Nous Toutes“ 113 Femizide (Stand: 10. September). 2017 hatte der neu gewählte Präsident Emmanuel Macron den Schutz von Frauen zur Priorität erklärt; in der Folge wurden mehrere Gesetze gegen häusliche Gewalt verabschiedet. Ivan Jablonka zeigt in La culture du féminicide [Die Kultur des Femizids] (Seuil), wie kulturelle Darstellungen seit Jahrhunderten den Tod von Frauen ästhetisieren. Drohnen im europäischen Luftraum: Waffen der Wahl zur massiven Destabilisierung? Am 23. September meldeten die dänischen Behörden einen „schweren Angriff“ auf die nationale Infrastruktur: Drohnen unbekannter Herkunft hatten am Vortag den Flughafen Kopenhagen überflogen. Russland, von Dänemark direkt verdächtigt, dementiert jede Beteiligung. Bereits seit Anfang September steht die russische Armee im Verdacht, Drohnen über Polen und Rumänien – beide NATO-Staaten – eingesetzt und damit deren Luftraum verletzt zu haben. Drohnen sind heute zentrales Arsenal jeder Großmacht: 2024 verfügten 40 Länder über bewaffnete Drohnen (2010: drei). Vorteile: schwer zu entdecken, geringeres Risiko für die Einsetzenden; dazu niedrige Einstiegskosten – begünstigt durch preisgünstige Modelle aus chinesischer Konstruktion für nur einige hundert Dollar. Sind Drohnen unverzichtbar geworden? Xavier Mauduit erinnert an den Tod der französisch-italienischen Filmlegende Claudia Cardinale am 23. September. Marie Bonnisseau berichtet über sonderbare Einstellungstests, bei denen die Handtaschen der Bewerberinnen begutachtet werden, um deren Organisationstalent zu bewerten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 29.09.2025 arte
  • Folge 3617 (46 Min.)
    (1): Isabelle Autissiers Plädoyer für das Überleben der Ozeane „Handeln ist das beste Mittel gegen Öko-Angst.“ Mit dieser Botschaft veröffentlichen die Seglerin Isabelle Autissier und die Zeichnerin Zelba den Comic Une bouteille à la mer [Eine Flasche im Meer] bei Futuropolis und Stock. Autissier – erste Frau, die solo um die Welt segelte und Ehrenpräsidentin der Stiftung WWF France – und die deutsche Illustratorin und Autorin rücken die zentrale Rolle des Wassers ins Licht: 100 Prozent der Biosphäre existieren in Gegenwart von Wasser oder im Wasser; Meere und Ozeane liefern 50 Prozent des Sauerstoffs in der Luft, die wir atmen – dank Plankton, das 30 Prozent unserer Treibhausgase bindet. Die Autorinnen treffen u.a. die Wissenschaftlerin Françoise Gaill und die Aktivistin Lamya Essemlali von der Organisation Sea Shepherd France. Indem sie Vorurteile etwa zum Kunststoffrecycling und zu Meeresschutzgebieten entkräften, rufen sie zum Umdenken – und vor allem zum Handeln – auf. (2): Stillstand im Stellantis-Werk: Symbol einer Branchenkrise? Stellantis bestätigte am 23. September, dass 2000 Beschäftigte des Werks Poissy (Yvelines) im Oktober für drei Wochen in Kurzarbeit gehen. Laut Les Échos sollen fünf weitere europäische Werke des Automobilherstellers folgen. Begründung des viertgrößten Autoherstellers der Welt: Anpassung des Produktionstempos an einen „schwierigen europäischen Markt“ – in der ersten Jahreshälfte 2025 sank der Umsatz um 8,1 Prozent. Zugleich geraten europäische Hersteller durch rückläufige Verkäufe und harten globalen Wettbewerb unter Druck. Das für 2035 geplante (und womöglich neu zu prüfende) Aus für Verbrenner rückt näher, während der Markt für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge stagniert. Die Hersteller beklagen zudem einen Mangel an Ladestationen. Wird die Stilllegung bei Stellantis zum Symbol einer europäischen Autokrise? Xavier Mauduit befasst sich mit dem Flugzeug der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles, das nahe der russischen Enklave Kaliningrad zwischen Litauen und Polen von GPS-Störungen betroffen war. Marie Bonnisseau widmet sich der Affäre um Babelio: die Buchplattform steht zum Start der Herbstsaison im Zentrum eines Skandals. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 30.09.2025 arte
  • Folge 3618 (46 Min.)
    (1) : Große Vermögen auf der Flucht: Bürgerrechte entziehen? Die Haushaltspläne des neuen Premierministers Sébastien Lecornu, dessen Kabinett noch aussteht, werden mit Spannung erwartet – vor allem bei der Besteuerung der Ultrareichen. Seit dem Vorschlag des Wirtschaftswissenschaftlers Gabriel Zucman, eine Mindeststeuer von 2 % auf Vermögen über 100 Mio. Euro einzuführen, dominiert das Thema die Debatte. Parallel wächst die Sorge vor Kapitalflucht. Der Abgeordnete François Ruffin brachte auf RMC einen möglichen „Entzug der Bürgerrechte“ für Auswandernde ins Spiel. Auch der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty sprach sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg für Zwangsmaßnahmen aus: Wer nicht zahle, müsse mit Einfrieren seines Vermögens und Festnahme am Flughafen rechnen – wie normale Steuerpflichtige. (2) : 5 Jahre Haft für Nicolas Sarkozy: Schutz oder Zwang des Rechtsstaats? Am 25. September wurde der Ex-Präsident im Verfahren zur libyschen Finanzierung seines Wahlkampfs 2007 wegen „krimineller Vereinigung“ zu fünf Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Verbunden sind ein Haftbefehl mit aufgeschobener Wirkung und vorläufiger Vollstreckung, eine baldige Inhaftierung droht. Nicolas Sarkozy wurde für den 13. Oktober bei der nationalen Finanzstaatsanwaltschaft geladen, um die Modalitäten seiner Inhaftierung zu erfahren. Er nannte das Urteil „äußerst schwerwiegend für den Rechtsstaat“ und betonte: „Wenn sie unbedingt wollen, dass ich im Gefängnis schlafe, werde ich im Gefängnis schlafen. Aber mit hoch erhobenem Kopf. Ich bin unschuldig.“ Es wäre der erste Fall einer Inhaftierung eines Präsidenten der Fünften Republik. Wir begrüßen den Historiker und Schriftsteller Bruno Fuligni, der das Buch Voyage en France australe („Reise in die französischen Südgebiete“) im Verlag Allary veröffentlicht hat. Er nimmt die Leser mit auf eine Entdeckungsreise zu diesen fernen Ländern, deren bloße Erwähnung zum Träumen anregt: die Inseln Crozet, Kerguelen, Amsterdam und Saint-Paul oder ihre tropischen Cousinen, die Îles Éparses. Die Reise ist auch eine Reise durch die Zeit, denn Bruno Fuligni ist der Erste, der die historischen Archive dieser Gebiete einsehen konnte. „Der größte Betrug, der jemals gegen die Welt begangen wurde.“ Mit diesen Worten beschrieb Donald Trump vor den Vereinten Nationen den Klimawandel. Xi Jinping widersprach per Videobotschaft: China wolle seine Netto-Emissionen bis 2035 um 7⁠–⁠10 % reduzieren. Das Duell der Woche von Frédéric Says. Eine Rolltreppenpanne, die zu einem diplomatischen Zwischenfall wurde: Vor Trumps Rede vor der UN-Vollversammlung blieb die Rolltreppe stehen, die Donald Trump und seine Frau Melania Trump benutzten. Das löste den Zorn des US-Präsidenten aus – das Weiße Haus sprach von Sabotage. Marjorie Adelson berichtet in ihrem Point Com. Außerdem auf dem Programm: die Schlagzeile der italienischen Wochenzeitung L’Espresso über Wladimir Putin, die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und Die Welt der Dinge, die neue Kolumne von David Castello-Lopes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 01.10.2025 arte
  • Folge 3619 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 02.10.2025 arte
  • Folge 3620 (46 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Fr. 03.10.2025 arte
  • Folge 3621 (46 Min.)
    (1) Jafar Panahis kritischer Blick auf das iranische Regime In seinem neuen Spielfilm, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, erzählt Jafar Panahi von einem Vorfall, der banal hätte sein können: Nachts überfährt ein Paar mit seiner kleinen Tochter auf dem Rücksitz einen streunenden Hund. Der Titel Ein einfacher Unfall trügt: Ein Automechaniker glaubt im Fahrer jenen Geheimdienstagenten zu erkennen, der ihn einst im Gefängnis gefoltert hat. Er verfolgt ihn, entführt ihn, sperrt ihn in seinen Lieferwagen und bittet ehemalige Mitgefangene um Hilfe, um sicherzugehen, dass der Entführte tatsächlich sein Folterer ist. Ins Zentrum stellt der iranische Regisseur, der selbst zweimal im Iran im Gefängnis war, die Schlüsselfrage: „Was würde ich tun, wenn ich draußen demjenigen gegenüberstünde, der mich im Gefängnis verhört hat?“ Gegenüber Trois Couleurs nannte er sein Werk einen Zukunftsfilm: nicht für die Gegenwart, sondern „für die Zeit danach, wenn dieses Regime gestürzt wird.“ (2) Trumps Plan für Gaza: Friedensfahrplan oder Täuschung? Am 29. September präsentierten Donald Trump und Benjamin Netanjahu im Weißen Haus einen 20-Punkte-Plan zur Beendigung des Kriegs in Gaza und „Frieden im Nahen Osten“ – von Israel unterstützt, mehreren arabischen Ländern begrüßt und der Hamas vorgelegt. Kernpunkte: „Sofortige Freilassung aller Geiseln innerhalb von maximal 72 Stunden“, im Gegenzug die Freilassung von 250 zu lebenslanger Haft verurteilten palästinensischen Gefangenen sowie 1700 seit dem 7. Oktober 2023 Inhaftierten. Zudem: Entwaffnung und Rückzug der Hamas, neue Regierungsführung und ein wirtschaftlicher Entwicklungsplan für den Gazastreifen; langfristig die Gründung eines palästinensischen Staates. Israel sagt bei Zustimmung der Hamas einen schrittweisen Truppenabzug aus dem Gazastreifen zu, ohne Zeitplan. Die Zustimmung der Hamas steht aus. Netanjahu behält sich vor, „die Arbeit zu Ende zu bringen“, falls sie ausbleibt. Xavier Mauduit berichtet über die neue Covid-19-Variante „Frankenstein“ und erzählt die Geschichte des berühmten Monsters. Théophile Cossa erklärt das Funktionsprinzip des revolutionären neuen HIV-Medikaments, das bald für 40 Dollar pro Jahr erhältlich sein soll. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.10.2025 arte
  • Folge 3622 (46 Min.)
    Von der Uni an die Front: Bericht einer jungen ukrainischen Widerstandskämpferin Volia, erschienen im Verlag Grasset, ist ein Bericht über Krieg und Menschlichkeit – eine Ode an den ukrainischen Widerstand. Die 32-jährige ukrainische Politologin Anastasia Fomitchova engagierte sich 2022 an der Seite der Hospitaliter und war bereits 2017 als freiwillige Sanitäterin im Donbass tätig. Sie schildert ein „Karussell des Grauens, halb abgerissene Arme und Beine“. Während der Gegenoffensive im Jahr 2022 wurde sie durch eine Granate verletzt, verlor 30 Prozent ihres Gehörs und nahm ihr Studium in Kanada wieder auf. Ihr Buch erzählt vom Kampf eines ganzen Volkes – von Millionen Zivilisten, die in der ukrainischen Armee dienen. Heute lebt sie in Kiew, lehrt internationales humanitäres Recht und arbeitet an der künftigen EU-Integration der Ukraine. Das ukrainische Wort „Volia“, das sich wörtlich übersetzen lässt, ist allen Ukrainern geläufig: Es vereint Willen und Freiheit. Mexiko: Warum ist Präsidentin Claudia Sheinbaum ein Jahr nach ihrem Amtsantritt so beliebt? Ein Jahr im Amt, 79 % Zustimmung. Claudia Sheinbaum profitiert von ihrer Persönlichkeit – und von der Wirtschaftsagenda ihres Mentors Andrés Manuel López Obrador. Seit 2018 ist der Mindestlohn nach 30 Jahren Stillstand um 135 % auf durchschnittlich 390 € gestiegen und die Zahl der Armen in diesem 130-Millionen-Einwohner-Land sank in sieben Jahren von 52 auf 39 Millionen. Dennoch lebt die Hälfte der Bevölkerung außerhalb des Systems und ohne sozialen Schutz, ein Drittel kann sich keine medizinische Versorgung leisten. Unsicherheit bleibt das Hauptproblem Mexikos: Die Zahlen der Vermissten und der Femizide stiegen. Zusätzlich kommt Druck aus den USA: Donald Trump droht ab November 2025 mit Zollerhöhungen, falls der Drogenhandel nicht eingedämmt wird. Sheinbaum entsandte bereits 10.000 Sicherheitskräfte an die Grenze. Anlässlich der Eröffnung der höchsten Brücke der Welt in China erzählt Xavier Mauduit die Geschichte der Marco-Polo-Brücke. Marie Bonnisseau beobachtet einen neuen Bürotrend: Schuhe aus bei der Ankunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 06.10.2025 arte
  • Folge 3623 (46 Min.)
    (1): 80 Jahre „Sécu“: Auslaufmodell oder Schatz, den es zu bewahren gilt? Ein symbolträchtiger Jahrestag: Die 1944 vom Nationalen Widerstandsrat (Conseil national de la Résistance, CNR) entworfene französische Sozialversicherung, die 1945 offiziell gegründet wurde, hat das Ziel, „allen Bürgern eine Existenzgrundlage zu sichern, wenn sie diese nicht durch Arbeit bestreiten können“. Sie deckt heute die Bereiche Krankenversicherung, Renten, Arbeitsunfälle, Familienleistungen sowie die Autonomie von behinderten und älteren Menschen ab. Zugleich wachsen die Sorgen: Die Staatsverschuldung liegt bei 3,416 Billionen Euro (115,6 Prozent des BIP; Ende 2024 waren es 113,2 Prozent). Für Julien Damon, Autor von „Petit éloge à la Sécu“ (Kleine Lobeshymne auf die Sozialversicherung, Verlag Presses de Sciences Po), ist es „peinlich, unsere laufenden Ausgaben ( …) von Kindern und Enkeln finanzieren zu lassen“ – auch unlogisch im Sinne des ursprünglichen Projekts. Sein Fazit: eine komplexe, wertvolle, aber unter Druck geratene Institution. Russische Übergriffe: Müssen EU und NATO härter reagieren? Seit September melden unter anderem Polen und Rumänien illegale russische Drohnen in ihrem Luftraum. Zuletzt zeigte sich Dänemark mehrfach beunruhigt. Die 27 beraten in Kopenhagen über vier Leitprojekte: Luftraumverteidigung, Stärkung der Ostflanke, Raketenabwehr und einen Drohnenwall. Ursula von der Leyen betont, die EU werde nicht zulassen, dass Russland „Spaltung und Angst“ sät. Emmanuel Macron spricht von „einer Konfrontation mit Russland“, einem „sehr aggressiven“ Akteur. Vor Saint-Nazaire wurde zuletzt ein mutmaßlicher Tanker der russischen Schattenflotte gestoppt. Xavier Mauduit würdigt die im Alter von 91 Jahren verstorbene, berühmte britische Primatenforscherin Jane Goodall mit Erinnerungen an ihre Jahre in Tansania. Marie Bonnisseau befasst sich mit der Studie von elf europäischen Medien – darunter „Le Monde“ – zum alarmierenden Verlust von Natur- und Agrarflächen in Europa durch Bauprojekte (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Di. 07.10.2025 arte
  • Folge 3624 (46 Min.)
    Benjamin Sportouch entschlüsselt die Woche mit unseren Clubmitgliedern. Heute dabei: Jean Quatremer (Europakorrespondent von Libération), Flora Ghebali (Unternehmerin, Aktivistin der ökologischen Wende), Paul Melun (Schriftsteller) und die Pressezeichnerin Coco. Marokko: von den sozialen Netzwerken auf die Straße – „Gen Z 212“ mobilisiert Nach Nepal und Madagaskar protestiert nun auch in Marokko die Jugend gegen Korruption und mangelnde öffentliche Dienste. Die Bewegung „Gen Z 212“ (Generation Z + Landesvorwahl) entstand auf der Online-Kommunikationsplattform Discord; erste Aktionen begannen am Wochenende in Agadir und griffen landesweit über. Auslöser der Unruhen war der verdächtige Tod von acht marokkanischen Frauen Mitte September in einem Krankenhaus in Agadir, während König Mohammed VI. kurz zuvor teure Prestigeprojekte einweihte – vor dem Hintergrund der WM 2030. Am 1. Oktober starben in Leqliaa drei Menschen bei einer genehmigten Demonstration durch Sicherheitskräfte, so Premierminister Aziz Akhannouch, der zum Dialog aufruft – der König schweigt. Macron-Putin: „Ständige Eskalation“? Beim EU-Gipfel am 1. Oktober in Kopenhagen, selbst jüngst Ziel russischer Drohnen, diskutierten die 27 Mitgliedsstaaten über Luftraumverteidigung und einen „Drohnenwall“, jedoch ohne Einigung. Emmanuel Macron sendete eine „klare“ Warnung: „Drohnen, die unser Hoheitsgebiet verletzen, stellen ein erhebliches Risiko dar und können zerstört werden.“ Wladimir Putin kontert, man beobachte die „zunehmende Militarisierung Europas“ und werde „auf Bedrohungen antworten“. In der Nacht wurde der Flughafen München nach Sichtungen unbekannter Drohnen bis zum Morgen gesperrt. Wir begrüßen den Fotografen und Regisseur Yann Arthus-Bertrand, der bei Actes Sud gemeinsam mit dem Demografen und Historiker Hervé Le Bras „France, un album de famille“ [“Frankreich, ein Familienalbum“] veröffentlicht: 900 Porträts von Franzosen, die in ganz Frankreich fotografiert wurden, flankiert von einer Ausstellung im Pariser Rathaus und dem Dokumentarfilm „France, une histoire d’amour“ [“Frankreich, eine Liebesgeschichte“], der am 5. November in die Kinos kommt. Hélène Laporte und Sébastien Chenu wurden nach einer Abstimmung am Mittwoch, 1. Oktober, wieder in ihre Ämter als Vizepräsidenten der Nationalversammlung gewählt. Cyrielle Chatelain, Fraktionsvorsitzende der Grünen, wirft den Macronisten vor, die „republikanische Front“ zu missachten. Yaël Braun-Pivet, die Präsidentin der Nationalversammlung, hält dagegen: die Präsenz der Abgeordneten des Rassemblement National beende eine demokratische Anomalie. Das Duell der Woche von Frédéric Says. Marjorie Adelson berichtet in ihrem Point Com über Tilly Norwood, den „neuen Filmstar“ vom Zurich Film Festival – vollständig von KI erschaffen, wie auch die Komödie selbst. Hollywood ist empört. Außerdem: die Internationale Schlagzeile zu Donald Trumps Reaktion auf den US-Shutdown, die Fotos der Woche unserer Gäste und Die Welt der Dinge, die neue Kolumne von David Castello-Lopes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Mi. 08.10.2025 arte
  • Folge 3625 (43 Min.)
    Deutsche TV-Premiere Do. 09.10.2025 arte

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