2024, Folge 3245–3268
Sendung vom 18.07.2024
Folge 3245 (44 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 18.07.2024 arte Sendung vom 19.07.2024
Folge 3246 (46 Min.)Die Rückkehr eines Star-Metzgers
„Die kleine Metzgerei zu erhalten und Leben ins Dorf zu bringen, das ist meine größte Herausforderung!“ Yves-Marie Le Bourdonnec wuchs auf einem bretonischen Bauernhof auf und beschloss im Alter von vierzehn Jahren, Metzger zu werden. Mit neunzehn Jahren eröffnete er sein erstes Geschäft in Asnières-sur-Seine. Innerhalb weniger Jahre wurde er zum Star-Metzger und zum Metzger der Stars. Berühmtheiten strömten in seine Metzgerei, um die gereiften Fleischsorten des Preisträgers der Auszeichnung „Bester Metzger von Paris“ des Jahres 2003 zu probieren. Nach und nach vergrößerte sich das Haus Le Bourdonnec auf insgesamt fünf Filialen in Paris. Vor zwei Jahren übertrug Yves-Marie die Leitung seiner Gruppe an Finanzinvestoren und zog in die Nähe von Bouhy im Departement Nièvre.
Als der Metzgerei in dem kleinen Dorf mit 450 Einwohnern die Schließung drohte, ließ sich Yves-Marie dazu überreden, den Betrieb zu übernehmen. Sein Ziel: „Einen Kundenstamm aufbauen, ihn dauerhaft etablieren und das Geschäft dann an jemanden übergeben, der es weiterführen kann.“ Er engagiert sich für die Umgestaltung des französischen Rinderzuchtmodells, das er für „umweltschädlich, unrentabel und geschmacklich fragwürdig“ hält, und plädiert für eine Reduzierung des Fleischkonsums. In „La clé des champs. La nouvelle vie d’un boucher de légende“, das im Michel-Lafon-Verlag erschienen ist, erzählt Yves-Marie Le Bourdonnec seine Geschichte. Er ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Anschlag auf Trump – ein Wendepunkt im Präsidentschaftswahlkampf?
„Normalerweise wäre ich jetzt tot“, sagte Donald Trump in einem Interview, das am Sonntag von der New York Post veröffentlicht wurde. Am Vortag war der ehemalige US-Präsident, der im November für eine zweite Amtszeit kandidiert, bei einer Kundgebung in Butler, Pennsylvania, Opfer eines Anschlags. Während einer Rede vor Anhängern fielen Schüsse. Donald Trump wurde am Ohr getroffen. Im Publikum kam ein Zuschauer ums Leben, während zwei weitere schwer verletzt wurden. Die Fotos des republikanischen Kandidaten, auf denen er mit blutverschmierter Wange die Faust zum Trotz erhebt und Fight! ruft, sind bereits in die Geschichte eingegangen.
Am Montag reist der Ex-Präsident zum Parteitag der Republikaner nach Milwaukee, wo er als offizieller Kandidat seiner Partei vorgestellt werden soll. Nach dem Anschlag am Wochenende strömen die Trump-Anhänger zu Zehntausenden zu der Veranstaltung und erwarten ihren Kandidaten wie den Messias. Könnte dieser Vorfall einen Wendepunkt darstellen, zumal der Gesundheitszustand von Joe Biden die Kampagne der Demokraten schwer belastet? Könnte der Anschlag vom Samstag Donald Trump zum Wahlsieg verhelfen? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 19.07.2024 arte Sendung vom 20.07.2024
Folge 3247 (46 Min.)Marine Jacquemin hat zahlreiche Kriege hautnah erlebt
Als Kriegsreporterin für den Fernsehsender TF1 war Marine Jacquemin in Afghanistan, Kuwait, Tschetschenien, im Balkan, im Libanon, in Ruanda, im Nahen Osten und in der Ukraine. Die Journalistin gehörte zu den wenigen Frauen, die aus Kriegsgebieten berichteten, und hat in ihren Reportagen die großen Erschütterungen der Welt in den letzten Jahrzehnten dokumentiert. Dennoch wollte sie ursprünglich keine Kriegsreporterin werden. „Ich träumte von einem Leben mit einem Partner und mit Kindern, [ …], Kriegsreporterin war ehrlich gesagt niemals mein Traumberuf.“ Nachdem sie erfuhr, dass sie an Endometriose litt und keine Kinder bekommen konnte, stürzte sie sich mit vollem Eifer in ihren Beruf und entkam mehrmals knapp dem Tode. Heute ist Marine Jacquemin 72 Jahre alt und veröffentlicht ihre Autobiografie „Mes guerres. Mes confidences d’un grand reporter“ im L’Observatoire-Verlag, um all die Menschen, denen sie im Laufe ihres Lebens begegnet ist, wieder lebendig werden zu lassen.
Staatsschulden, Defizit – ein schwieriges Erbe für die nächste Regierung
Frankreichs Staatshaushalt schreibt rote Zahlen: 5,5 % Defizit im letzten Jahr und eine Verschuldung von 111 % des BIP. Dem Land droht der Stillstand. So lautet die Warnung des französischen Rechnungshofs in einem Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde. Wer trägt die Schuld? Die derzeitige Regierung, meint Pierre Moscovici, der erste Präsident des Rechnungshofs. Er ist der Ansicht, dass die Regierung es versäumt hat, die günstigen Rahmenbedingungen im Jahr 2023 nach dem Ende der Inflationskrise zur Sanierung der Staatsfinanzen zu nutzen.
Die künftige Regierung Frankreichs wird in jedem Fall eine schwierige Finanzlage vorfinden. Was tun? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, um einen ausgeglichenen Haushalt herzustellen: Ausgabenkürzungen oder Steuererhöhungen. Es sei denn, man geht einen dritten Weg, der darin besteht, die EU-Regeln zu ignorieren. Mit dieser Situation wird sich die nächste Regierung auseinandersetzen müssen, zu deren wichtigsten Aufgaben die Ausarbeitung des Haushalts für 2025 gehören wird.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Sa. 20.07.2024 arte Sendung vom 22.07.2024
Folge 3248 (46 Min.)Krankheit eines Angehörigen: Pflege ist Liebe
Vincent Valinducq wuchs in Le Havre in einem Milieu auf, das ihn keineswegs für den Arztberuf vorbestimmte: „Ich komme aus einer Familie von Hafenarbeitern und einem Arbeitermilieu, ein Familienerbe, auf das ich sehr stolz bin.“ Einige Jahre lang arbeitete er selbst als Hafenarbeiter. Als er im Jahr 2005 seine Mutter, die an einer Alzheimer-ähnlichen Krankheit litt, pflegte, begann er im Alter von 24 Jahren mit dem Medizinstudium. Es folgten 14 Jahre Kampf an der Seite seiner Mutter. In dieser Zeit hat Vincent Valinducq auf sein Privatleben verzichtet und beschreibt seine Erlebnisse in einem berührenden Buch mit dem Titel „Je suis devenu le parent de mes parents“ (Ich bin zum Vater meiner Eltern geworden), das im Stock-Verlag erschienen ist.
Valinducq versteht sein Buch auch als Plädoyer für die Unterstützung von pflegenden Angehörigen: „Es müsste Sensibilisierungskampagnen geben. Obwohl ich Arzt bin, glaube ich, dass ich ohne meine persönliche Pflegeerfahrung nicht in der Lage gewesen wäre, pflegende Angehörige zu erkennen.“ Der Allgemeinmediziner und Gesundheitsberater im Morgenmagazin des Fernsehsenders TF1, Vincent Valinducq, ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Auf der Suche nach einer Regierungskoalition: Wie machen es unsere Nachbarn?
Die an den starren und stabilen Rahmen der Fünften Republik gewöhnten Franzosen erleben zurzeit die große politische Unsicherheit, die durch die Parlamentswahlen vom 7. Juli entstanden ist. Premierminister Gabriel Attal ist gestern zurückgetreten, die Nationalversammlung nimmt morgen ihre Arbeit auf und noch weiß niemand, wer Frankreich regieren wird und welche Politik zu erwarten ist. In dieser Situation eignet sich ein Blick über die Landesgrenzen hinaus: Wie werden in Frankreichs Nachbarländern Koalitionen zur Gesetzgebung und Regierung gebildet? In Deutschland, Italien, Spanien oder auch in Belgien ist man es gewohnt, geduldig – manchmal mehrere Monate – zu warten, bis sich mehrere Parteien auf einen Kompromiss geeinigt haben.
Welche Lehren lassen sich aus den Erfahrungen anderer europäischer Länder für Frankreich ziehen? Ist die Suche nach einem parlamentarischen Kompromiss mit der Vorrangstellung des französischen Staatspräsidenten vereinbar? Und können unsere an die Kultur der Konfrontation gewöhnten Parteien lernen, mit dem Gegner zusammenzuarbeiten? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 22.07.2024 arte Sendung vom 23.07.2024
Folge 3249 (58 Min.)Deutsche TV-Premiere Di. 23.07.2024 arte Sendung vom 24.07.2024
Folge 3250 (46 Min.)Im Laufe der Sendung wird der Psychologe, Autor und Referent Yannick Descharmes zu unserer Gesprächsrunde kommen. In seinem Buch mit dem Titel Petite psychologie de l’apéro („Kleine Psychologie des Aperitifs“), das im Verlag Enrick B Éditions erschien, beschäftigt er sich mit der therapeutischen Wirkung des Aperitifs, bei dem man Freunde trifft, gemeinsam etwas Kleines isst und trinkt und vor allem gemeinsam lacht und über Gott und die Welt spricht … Seiner Meinung nach lässt sich die therapeutische Wirkung in drei Worten zusammenfassen: Wertschätzung erleben, loslassen, sich etwas Gutes tun. Er wird uns heute Abend mehr darüber berichten.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche:
Ignoriert Emmanuel Macron das Wahlergebnis? „Niemand hat die Wahlen gewonnen“, schrieb Emmanuel Macron in einem Brief an die Franzosen, der in der Regionalpresse veröffentlicht wurde. Er forderte die republikanischen politischen Kräfte auf, eine Einigung zu finden, um „eine solide, zwangsläufig pluralistische Mehrheit im Parlament zu bilden“. „Das setzt voraus, dass man den politischen Kräften ein wenig Zeit lässt, um Kompromisse zu finden“, fügte er hinzu, nachdem er zuvor die Ernennung des Premierministers verschoben hatte. Die Linke kritisiert sein Vorgehen als „königliches Vetorecht über das allgemeine Wahlrecht“ und als Verweigerung des Präsidenten, das Wahlergebnis anzuerkennen. Im Zentrum stimmen die meisten Macronisten dieser Lesart des Wahlergebnisses zu und plädieren für eine Koalition ohne die linke France insoumise.
Staat ohne Regierung: Könnte Belgien als Vorbild dienen? Belgien besitzt ein parlamentarisches System und ein Verhältniswahlrecht, weshalb das Land zwangsläufig von Koalitionen regiert wird. Folglich ist Belgien an lange Perioden ohne Regierung gewöhnt: Von 2010 bis 2011 musste das Land 541 Tage ohne Regierung auskommen. Seit den Parlamentswahlen vom 9. Juni, die von einem Sieg der Rechten gekennzeichnet waren, ist die Regierung zurückgetreten und die Verhandlungen zur Bildung einer neuen Koalition und einer neuen Regierung sind im Gange. Belgien gilt deshalb einerseits als unregierbar und andererseits als „Musterbeispiel für Kompromisse“. Das Fehlen einer Regierung ist bei unseren Nachbarn kein Grund zur Panik, und das Land geht davon auch nicht unter.
Die Enthüllung der Tageszeitung Libération über ein Abendessen zwischen Edouard Philippe und Marine Le Pen spaltet die Regierungsmehrheit. Während Philippe die Meinung vertritt, dass man Gespräche mit allen politischen Lagern führen müsse, verurteilt François Bayrou die Initiative und meint, es müsse vielmehr an die unüberbrückbare Kluft zu dem rechtspopulistischen Rassemblement National erinnert werden. Im Duell der Woche lässt Frédéric Says Edouard Philippe und François Bayrou gegeneinander antreten.
Nach zwei Absagen kündigte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo diese Woche an, dass sie am 17. Juli in der Seine baden würde und löste damit zahlreiche Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus. Marjorie Adelsonberichtet. Zwei französischen Rugbyspielern, Hugo Auradou und Oscar Jegou, wird vorgeworfen, in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli 2024 unmittelbar nach einem Spiel der französischen Nationalmannschaft eine Frau in ihrem Hotel in Argentinien angegriffen und vergewaltigt zu haben. Davon erzählt Frédéric Pommier in seiner Geschichte der Woche, an der sich zeigt, dass der französische Rugby-Sport von seinen alten Dämonen eingeholt wird.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der chinesischen Tageszeitung Global Times vom 9. Juli mit dem Titel „Ausführliches Gespräch zwischen Xi und Orban über die Ukraine-Krise“. Nach Viktor Orbans Überraschungsbesuch in Russland vor einigen Tagen folgt nun ein neuer Überraschungsbesuch Orbans in China zu einem Treffen mit Xi Jinping. Da Ungarn den Vorsitz im Rat der Europäischen Union für sechs Monate innehat, reagieren die anderen EU-Staaten auf die diplomatischen Besuche ihres Premierministers in Brüssel genervt und beunruhigt. Vertritt Viktor Orban in China und Russland ein anderes Europa?
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.07.2024 arte Sendung vom 25.07.2024
Folge 3251 (44 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 25.07.2024 arte Sendung vom 26.07.2024
Folge 3252 (46 Min.)Woher haben Leistungssportler ihre mentale Stärke?
Wie schaffen es Leistungssportler, ihre Ziele zu erreichen und ihre ganze Energie in die Verwirklichung ihrer Ziele zu stecken? Durch „natürliche“ Fähigkeiten, intensives körperliches Training, aber auch durch die Fähigkeit, ihr Gehirn und ihre Emotionen zu kontrollieren, um auf die Ausführung der optimalen Bewegung zum optimalen Zeitpunkt fokussiert zu bleiben. Mit dieser Fähigkeit hat sich der Neurowissenschaftler Jean-Philippe Lachaux befasst. Der Spezialist für Aufmerksamkeit hat im Rahmen seiner Recherchen für das im Odile-Jacob-Verlag erschienenen Buch Dans le cerveau des champions (Im Gehirn von Leistungssportlern) über zehn Jahre lang Sportler getroffen und sich mit ihnen unterhalten.
In Form eines Dialogs zwischen einem Erwachsenen und zwei Jugendlichen veranschaulicht Lachaux, was im Kopf von Teddy Riner, Léon Marchand und Simone Biles vor sich geht – nur wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Jean-Philippe Lachaux ist heute bei uns im Studio zu Gast.
Postenverteilung im Parlament: Wer ist eigentlich der Chef?
Am Donnerstag, den 18. Juli, konnte die ehemalige Präsidentenmehrheit mit der Wiederwahl von Yaël Braun-Pivet zur Präsidentin der Nationalversammlung einen Erfolg verbuchen. In der Nacht von Freitag auf Samstag erlangte die Neue Volksfront 12 der 22 Sitze im Büro, dem höchsten Exekutivorgan. Yaël Braun-Pivet muss nun mit einem Büro zusammenarbeiten, das ihre politische Familie prinzipiell als Gegner betrachtet. Diese Niederlage wurde jedoch schon am nächsten Tag bei den Wahlen der Ausschussvorsitzenden wieder ausgeglichen: Bei sechs von acht Ausschüssen gewann der Kandidat des Präsidentenlagers die Wahl. Den Vorsitz für den Finanzausschuss erhielt der LFI-Abgeordnete Éric Cocquerel und den entscheidenden Posten des Generalberichterstatters für den Haushalt gewann ebenfalls ein Oppositionspolitiker, der zentristische Abgeordnete der Liot-Gruppe, Charles de Courson.
Einzige Verlierer sind die RN-Abgeordneten, die keinen einzigen Posten erhielten, obwohl sie die am stärksten vertretene Partei der Nationalversammlung sind. Muss sich Donald Trump nach dem Rücktritt von Joe Biden Sorgen machen? „Ich denke, es ist im besten Interesse meiner Partei und des Landes, dass ich mich zurückziehe und mich bis zum Ende meiner Amtszeit ausschließlich auf die Ausübung meiner Pflichten als Präsident konzentriere.“ Gestern gab Joe Biden in einer Erklärung seine Entscheidung bekannt auf eine Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu verzichten.
Anschließend unterstützte der 81-jährige US-Präsident seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten auf X. In den letzten Tagen, insbesondere seit der desaströsen Fernsehdebatte mit Donald Trump, wurden immer mehr Stimmen aus den Reihen der Demokraten laut, die versuchten, Joe Biden angesichts seines Gesundheitszustands, seines Gedächtnisverlusts und seiner Abwesenheit davon zu überzeugen, auf eine Kandidatur zu verzichten. Wie wird es nun weiter gehen?
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 26.07.2024 arte Sendung vom 27.07.2024
Folge 3253 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 27.07.2024 arte Sendung vom 29.07.2024
Folge 3254 (46 Min.)Hässlich, schamlos oder anstößig: Kontroversen um öffentliche Kunst
Hätten die Pariser über den Bau des Eiffelturms abgestimmt, wäre er wohl nie gebaut worden. Das Pariser Wahrzeichen wäre wahrscheinlich als zu hässlich, „nutzlos und monströs“ betrachtet worden, wie es in einer damals von Guy de Maupassant und Alexandre Dumas, dem Sohn des gleichnamigen Schriftstellers, unterzeichneten Artikel hieß. Kunstwerke im öffentlichen Raum sind stets umstritten. Teile der Bevölkerung fühlen sich umso mehr dazu berechtigt, Kunstwerke abzulehnen, da sie ohne ihre ausdrückliche Zustimmung mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Die Kunsthistorikerin Julie Bawin hat sich in ihrem Buch Art public et controverses (Öffentliche Kunst und Kontroversen) mit zahlreichen Werken und ihren Skandalen befasst.
Man erinnere sich zum Beispiel an den Aufschrei bei der Installation der Buren-Säulen im Hof des Palais Royal im Jahr 1986, die von ihren Gegnern als Angriff auf das Kulturerbe betrachtet wurden. Heute geht es bei Protesten gegen öffentliche Kunst eher um die Verletzung der „guten Sitten“ und um Prozesse wegen Beleidigung oder kultureller Aneignung seitens antirassistischer Aktivisten, unterstützt von sozialen Netzwerken, die die Polemiken in nie dagewesener Weise verstärken. Das wirft die Frage auf, ob nicht eine der Funktionen der öffentlichen Kunst genau darin besteht, das Publikum zu schockieren? Julie Bawin ist heute in unserer Sendung zu Gast.
Weltweite Computerpanne: Sind unsere Systeme ausreichend geschützt?
Am 19. Juli 2024 stand die Welt plötzlich still. Flugzeuge blieben am Boden, der Börsenhandel wurden ausgesetzt, Fernsehsender fielen aus, Krankenhäuser mussten bestimmte Abteilungen schließen … Eine gigantische Computerpanne legte zahlreiche Infrastrukturen und Unternehmen lahm. Die Ursache war ein fehlerhaftes Update der Software Falcon Sensor des texanischen Unternehmens CrowdStrike, einem Zulieferer von Microsoft. Der Fehler betraf alle Computer und Server, die das Betriebssystem Windows verwendeten. Spektakulär war nicht die Art der Panne, sondern die Geschwindigkeit, mit der sie sich ausbreitete. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Sarah Guillou bezeichnete das Ereignis als „erste globale digitale Epidemie“.
Ihrer Meinung nach liegt das Problem in der Konzentration der Branche, was die gegenseitige Abhängigkeit und damit das Ausmaß der Folgen im Problemfall erhöht. Obwohl die Panne behoben wurde, wirft sie Fragen auf: Sind unsere Computersysteme ausreichend gegenüber allgemeinen technischen Ausfällen oder groß angelegten kriminellen Angriffen geschützt? Ist unser hohes Maß an Vernetzung ein Indikator für Stärke oder für Verwundbarkeit? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 29.07.2024 arte Sendung vom 30.07.2024
Folge 3255 (46 Min.)Rückblick auf wichtige Ereignisse: der Anschlag auf Donald Trump, das 75. Jubiläum der NATO und das Bündnis zwischen Kim Jong-Un und Wladimir Putin. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Justin Morin, Marjorie Adelson und Victor Dekyvère. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 30.07.2024 arte Sendung vom 31.07.2024
Folge 3256 (46 Min.)Im Duell der Woche treten Innenminister Gérald Darmanin und die Befürworter der Unabhängigkeit Neukaledoniens gegeneinander an, dann erleben Sie verschiedene Beiträge über Ereignisse in den sozialen Netzwerken und die Geschichte der Woche sowie die „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 31.07.2024 arte Sendung vom 01.08.2024
Folge 3257 (44 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 01.08.2024 arte Sendung vom 02.08.2024
Folge 3258 (46 Min.)Von Piaf bis Aya Nakamura – die Welt singt auf Französisch
Ihr Auftritt bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris ist nicht die einzige Gemeinsamkeit von Aya Nakamura und Céline Dion: Sie gehören zu dem kleinen Kreis französischsprachiger Künstler, die sich in einer internationalen, von der englischen und spanischen Sprache dominierten Musikszene durchgesetzt haben. „C’est une chanson qui nous ressemble“ ist die erste Sonderausstellung in der Cité de la langue française in Villers-Cotterêts über Künstler, die diese Leistung vollbracht haben. Gezeigt werden zahlreiche Frauen, von Edith Piaf über Françoise Hardy bis hin zu Zaz oder Clémentine, die in Frankreich eher unbekannt, aber in Japan ein echter Star ist.
Außerdem erfährt man Anekdoten wie z. B., dass die Hymne der Fremdenlegion („Le Boudin“) das bekannteste Militärlied der Welt ist. Kurator der Ausstellung, die bis zum 5. Januar 2025 zu sehen ist, ist Bertrand Dicale. Der Journalist und leidenschaftliche Fan französischer Chansons gehört zu den größten Experten auf diesem Gebiet. Er ist heute in unserer Sendung au Gast.
Kann Frankreich noch lange ohne neue Regierung auskommen? Am vergangenen Dienstag einigte sich die Neue Volksfront (NFP) auf die Wirtschaftswissenschaftlerin Lucie Castets als Kandidatin für das Amt des Premierministers. Emmanuel Macron kündigte jedoch an, dass er bis zum Ende der Olympischen Spiele keinen neuen Premierminister ernennen werde, und begründete dies mit der Notwendigkeit, die politische Stabilität des Landes während der Wettkämpfe zu garantieren. Frankreich wird also weiterhin von einer zurückgetretenen Regierung geführt, deren 17 Mitglieder nun in der Nationalversammlung sitzen. Nach Ansicht der NFP verstößt diese Ämterhäufung gegen die Verfassung: Die Grünen reichten beim Staatsrat bereits eine Klage ein. Während derzeit keine Partei über eine ausreichende Unterstützung im Parlament zu verfügen scheint, um dauerhaft regieren zu können, wird die Ausarbeitung eines Haushalts immer dringlicher. Ist die Haltung Macrons, keinen Premierminister zu ernennen, noch tragbar?
Frankreich präsentiert sich bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele
Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele war ein Triumph! Die Veranstaltung hat am Freitagabend die Einschaltquoten in die Höhe getrieben. Überschwängliche Kommentare zu dem Spektakel lobten die Darstellung französischer Exzellenz. Es gab jedoch auch lautstarke Kritik, die hauptsächlich aus dem rechtskonservativen Lager kam. Zwei vom Regisseur Thomas Jolly inszenierte Bilder erregten besonders die Gemüter: der Auftritt einer enthaupteten Marie-Antoinette und eine Nachstellung des Letzten Abendmahls in Drag-Version. Während die ganze Welt auf Paris blickte, vermittelte die Feier das Bild einer inklusiven, fröhlichen und wagemutigen Gesellschaft. Aber entspricht dies der Wirklichkeit? Die Eröffnungsfeier der Rugby Weltmeisterschaft im September letzten Jahres hatte einen völlig anderen Blickwinkel gewählt und eine eher provinzielle und traditionelle Darstellung des Landes gegeben, was zu Spott führte. Das wirft die Frage auf, wie Frankreich nun wirklich aussieht.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Fr. 02.08.2024 arte Sendung vom 03.08.2024
Folge 3259 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 03.08.2024 arte Sendung vom 05.08.2024
Folge 3260 (46 Min.)Von Marseille nach Grigny – die epische Fahrradtour des Tandems
Ritchie und Golo Mit einer Million Followern auf Snapchat und 655.000 Abonnenten auf Instagram sind Golo und Ritchie in den sozialen Netzwerken echte Stars. Ein erstaunlicher Erfolg für zwei Menschen, die auf den ersten Blick nicht zueinander passen. Auf der einen Seite steht Golo, der sich mit Videos beschäftigt und wie ein großer Bruder auftritt, auf der anderen Seite Ritchie, ein schweigsamer Fahrradfan, der zu unerwarteten Geistesblitzen fähig ist, die mit seiner Behinderung zusammenhängen: Er hat eine Autismus-Spektrum-Störung (ASD). In der Hochhaussiedlung im Département Essonne, in der sie aufgewachsen sind, – La Grande Borne in Grigny, ein Brennpunktviertel, das zu den sensibelsten Wohnvierteln in ganz Frankreich zählt, – haben die beiden jedoch eine enge Freundschaft entwickelt.
In humorvollen Videos ehren sie ihr Viertel und hatten damit einen derartigen Erfolg, dass die Regisseure Ahmed Hamidi und Martin Fougerol beschlossen, den beiden Freunden einen Dokumentarfilm zu widmen. In „Golo et Ritchie“, der am 14. August ins Kino kommt, verlassen die beiden Freunde ihre Komfortzone und durchqueren Frankreich auf einem Tandem. Eine Reise von Marseille über den Mont Ventoux bis nach Grigny, die zu manchen denkwürdigen Begegnungen führt. Die beiden Freunde sind heute in unserer Sendung zu Gast.
Unsicherheit, Insolvenzen – eine Warnung für die französische Wirtschaft?
Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Statistikinstituts INSEE wuchs das französische BIP im zweiten Quartal 2024 um 0,3 % und übertraf damit die prognostizierten 0,1 % deutlich. Der scheidende Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire begrüßte diese Leistung und erklärte, er sei überzeugt, dass die Wachstumsmarke von 1 % in diesem Jahr überschritten werden könnte. Doch der Wachstumsmotor, der private Konsum, stottert – die Ausgaben gingen im Juni um 0,5 % zurück – und das Geschäftsklima fiel um fünf Punkte auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Eine vor der zweiten Runde der Parlamentswahlen vom Mouvement des entreprises de taille intermédiaire (Meti) durchgeführte Umfrage ergab, dass 60 % der befragten mittelständischen Unternehmen beschlossen, geplante Investitionen ganz oder teilweise auf Eis zu legen; ein Viertel gab sogar an, ihre Budgets auf andere Länder als Frankreich umzuleiten.
Hintergrund ist die politische Unsicherheit in Frankreich, aber auch die Verschärfung der weltweiten wirtschaftlichen Lage insgesamt. Schließlich zeigen viele Unternehmen Anzeichen von Schwäche. Laut der Beobachtungsstelle der BPCE-Gruppe haben in den letzten zwölf Monaten 63.000 Unternehmen Insolvenz angemeldet. Sind die positiven Wachstumszahlen ein Trugschluss? Werden die Olympischen Spiele die französische Wirtschaft ankurbeln? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Virgile Bellaiche. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mo. 05.08.2024 arte Sendung vom 06.08.2024
Folge 3261 (46 Min.)Ein Krimi im Maskulinisten-Milieu
Seit den 1970er Jahren haben sogenannte Maskulinisten als Reaktion auf den Kampf der Feministinnen ein Netzwerk aufgebaut. Sie verbindet eine Form der Orientierungslosigkeit, die Sehnsucht nach einer patriarchalen Logik, die die männliche Überlegenheit und ihre Domination des weiblichen Körpers sicherte, und die Gewissheit, dass die Gesellschaft Männer zugunsten von Frauen benachteiligt. In den letzten Jahren sind neue Zweige dieser Bewegung entstanden, z. B. die „Incels“ – eine Gemeinschaft unfreiwilliger Singles, die sich im Internet etabliert hat und Frauen bzw. den Feminismus für ihre emotionale Einsamkeit verantwortlich machen. Die auf Polizei- und Justizfragen spezialisierte Journalistin Sandrine Lucchini beschäftigt sich in ihrem Kriminalroman „Charlotte Chérie“ (Hachette Fiction-Verlag) mit dieser Gemeinschaft.
Der Roman handelt vom Verschwinden einer jungen Frau und der Entdeckung der Leiche ihrer Freundin, die die Ermittler auf die Spur der Incels führt. Über die Fiktion hinaus untersucht das Buch ein gesellschaftliches Phänomen, das ursprünglich aus den USA stammt, sich inzwischen aber auch in Frankreich verbreitet und bereits für Schlagzeilen sorgte: Im Juni bezog sich ein 24-jähriger Mann auf die Gruppe, als er eine „gewalttätige Aktion“ während des Fackellaufs der Olympischen Spiele in Bordeaux plante. Sandrine Lucchini ist in unserer Sendung zu Gast.
Neue diplomatische Krise zwischen Frankreich und Algerien
Ein diplomatischer Donnerschlag: Algerien hat am Dienstag seinen Botschafter aus Paris, Saïd Moussi, zurückgerufen. Hintergrund ist ein Brief Emmanuel Macrons anlässlich des 25. Jahrestags der Thronbesteigung von Mohammed VI., in dem er schrieb, Gegenwart und Zukunft des Gebiets Westsahara lägen im Rahmen der marokkanischen Souveränität. Die Geste aus Paris wurde von Marokko erwartet, das die Westsahara-Frage als „nationale Angelegenheit“ betrachtet und dessen Beziehungen zu Frankreich sich in den letzten Jahren stark abgekühlt hatten. Algerien hingegen unterstützt seit 75 Jahren die Unabhängigkeitsbewegung Frente Polisario und befürwortet die Durchführung eines Referendums über die Selbstbestimmung in der Westsahara, das vor über 30 Jahren von den Vereinten Nationen vorgeschlagen wurde.
Während Emmanuel Macron seit seinem Staatsbesuch in Algier im Jahr 2022 und der anschließenden Einsetzung der gemischten Historikerkommission zur Kolonialisierung versucht hat, die Beziehungen zu Algerien zu entspannen, könnte die amtierende algerische Führung diese neue Krise für einen antifranzösischen Diskurs wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen nutzen, der zahlreiche Wähler mobilisieren würde. Dennoch stellt sich die Frage, ob eine dauerhafte Abkühlung der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Algerien zu erwarten ist. Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Virgile Bellaiche und Marjorie Adelson. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 06.08.2024 arte Sendung vom 07.08.2024
Folge 3262 (46 Min.)Im Laufe der Sendung wird der Fotograf Erwan Balança zu unserer Gesprächsrunde kommen. Seine Muse ist die Natur. Er stammt aus Orléans und lebt in der Region Loire-Atlantique. Ganz selbstverständlich hat er sein Objektiv auf die Loire gerichtet. Im Kanu und mit dem Zelt hat er mit seinem Freund, dem Aquarellisten Yves Fagniart, den Fluss befahren und dessen vielfältige Biodiversität dokumentiert. Die Bilder werden nun in dem Buch Au fil de la Loire veröffentlicht, das im Delachaux et Niestlé-Verlag erschienen ist.
Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Lucie Castets, Xavier Bertrand, Gabriel Attal: Wer wird Premierminister? Es hätte also nur einiger Medaillen bedurft, um das unversöhnliche Frankreich zu versöhnen. Während der Olympischen Spiele geht der politische Kampf jedoch weiter. Lucie Castets, die von der Neuen Volksfront als Kandidatin für Matignon nominiert wurde, reist quer durch Frankreich, gibt Interviews und bricht damit offensichtlich mit dem von Emmanuel Macron ausgerufenen „politischen Waffenstillstand“.
Gabriel Attal ist zwar zurückgetreten, bleibt aber in Paris, um sich um die laufenden Geschäfte zu kümmern. Er ist mit den Olympischen Spielen beschäftigt, bereitet sich gleichzeitig aber auf die Zeit nach den Parlamentswahlen vor, da er auch Vorsitzender der Fraktion Ensemble pour la République in der Nationalversammlung geworden ist. Diese hat vor Kurzem einen „Aktionspakt für die Franzosen“ ausgearbeitet, auf dessen Grundlage sie eine regierungsfähige Koalition bilden möchte.
Ist der Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA ein Win-WinDeal?
Am 1. August wurden 26 Gefangene – 16 in Russland und Weißrussland inhaftierte Personen und 10 in den USA inhaftierte Personen – im Rahmen des größten Abkommens über den Austausch von Gefangenen seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion freigelassen. Unter ihnen befand sich auch der Amerikaner Evan Gershkovich, Korrespondent des Wall Street Journal in Moskau und der erste amerikanische Journalist, der seit dem Ende des Kalten Krieges in Russland wegen Spionage vor Gericht gestellt wurde. Wladimir Putin hingegen erreichte die Freilassung von Wadim Krassikow, einem russischen Agenten, der in Deutschland wegen der Ermordung eines tschetschenischen Separatisten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war. Obwohl die Operation für beide Seiten ein diplomatischer Erfolg ist, wird die Begeisterung nicht von allen geteilt. Vor allem auf deutscher Seite wird bedauert, dass man im Namen der Realpolitik gezwungen war, der Freilassung eines Kriminellen zuzustimmen.
Elon Musk und Nicolas Maduro werden nicht gemeinsam in Urlaub fahren. Zumindest nicht auf diesem Planeten. Auf einer Pressekonferenz wandte sich der venezolanische Präsident an den Tesla-Chef: „Wir werden in einem Ring kämpfen. Wenn ich dich besiege, akzeptiere ich deine Reise zum Mars, aber du kommst mit!“ Elon Musk erwiderte, dass er damit grundsätzlich einverstanden sei. Im Duell der Woche lässt Valérie Brochard die beiden gegeneinander antreten.
Die Franzosen sind an die Eskapaden des Sängers Philippe Katerine gewöhnt, aber Ausländer eben nicht. Sein Auftritt in einer Mischung aus Schlumpf- und Adamskostüm bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat viele schockiert. Außerdem haben zahlreiche Zuschauer die Szene als Parodie auf das letzte Abendmahl missverstanden, was heftige Reaktionen in den sozialen Netzwerken auslöste. Marjorie Adelson berichtet.
Der Schwimmsport hat in Toulouse Tradition. Claude Askolovitch erzählt, dass bereits in der Nachkriegszeit die besten französischen Schwimmer in den Becken der rosafarbenen Stadt trainierten. Zu ihnen gehörten Jean Boiteux, der erste französische Olympiasieger in dieser Disziplin, und Alfred Nakache, der die Deportation nach Auschwitz überlebt hatte. Weitere Weltmeisterinnen und Weltmeister folgten, bis schließlich ein weiteres Kind der Stadt zum Ritter geschlagen wurde: Léon Marchand.
Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der iranischen Tageszeitung Tehran Times vom 1. August mit dem Titel „Unser lieber Gast. Dein Blut wird nicht mit Füßen getreten.“ Der politische Führer der Hamas, Ismail Hanija, wurde am Mittwoch bei einem Israel zugeschriebenen Angriff in Teheran getötet, wo er sich anlässlich der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian aufhielt.
Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.08.2024 arte Sendung vom 08.08.2024
Folge 3263 (44 Min.)Deutsche TV-Premiere Do. 08.08.2024 arte Sendung vom 09.08.2024
Folge 3264 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Fr. 09.08.2024 arte Sendung vom 10.08.2024
Folge 3265 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Sa. 10.08.2024 arte Sendung vom 12.08.2024
Folge 3266 (46 Min.)Deutsche TV-Premiere Mo. 12.08.2024 arte Sendung vom 13.08.2024
Folge 3267 (58 Min.)Kampf gegen die Lichtverschmutzung
„Das Bedürfnis nach Dunkelheit wurde lange Zeit vernachlässigt, da man die erst vor etwa 30 Jahren entdeckten negativen Auswirkungen künstlicher Beleuchtung in der Nacht einfach nicht kannte. Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, mithilfe von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Umweltinitiativen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Dunkelheit zu schaffen und diese entsprechend zu würdigen.“ Während 60 % der europäischen Bevölkerung die Milchstraße von ihrem Wohnort aus nicht mehr beobachten können, warnt der Umweltgeograf am Forschungsinstitut CNRS und Amateurastronom Samuel Challéat seit etwa 20 Jahren vor der Lichtverschmutzung und ihren schädlichen Auswirkungen auf die Lebewesen.
In seinem Buch Sauver la nuit, das im Premier parallèle-Verlag erschienen ist, zeichnet er die Geschichte der Forderung nach einem „Recht auf Dunkelheit“ nach, die parallel zur Entwicklung der Städte entstanden ist, und erklärt, wie sich der Widerstand zur Rettung der Nacht heute organisiert. Samuel Challéat ist Gründer des Observatoriums für die nächtliche Umwelt und Koordinator des Kollektivs Renoir (Ressources environnementales nocturnes et territoires) und anlässlich der vom 9. bis 11. August veranstalteten Sternennächte in unserer Sendung zu Gast.
Wie sinnvoll sind internationale Sanktionen?
Venezuela, Weißrussland, Russland, Iran, Nordkorea … Die Liste der Staaten, nichtstaatlichen Organisationen und Einzelpersonen, gegen die internationale Sanktionen von anderen, meist westlichen Mächten oder von den Vereinten Nationen verhängt wurden, ist lang. Die oftmals wirtschaftlichen Sanktionen sollen dem Willen der internationalen Gemeinschaft angesichts offensichtlicher Verstöße gegen den weltweiten Frieden oder die globale Sicherheit Geltung verschaffen. Die Sanktionen nehmen unterschiedliche Formen an, die vom Einfrieren der Vermögenswerte von Einzelpersonen oder Unternehmen über Embargos bis hin zu Einreiseverboten reichen.
Diese keineswegs neue Praxis – Napoleon I. versuchte erfolglos, eine Blockade gegen das Vereinigte Königreich zu verhängen – ist heute eine Säule der internationalen Beziehungen. Dennoch bleibt die Frage, ob Sanktionen überhaupt wirksam sind. Das Einfrieren russischer Vermögenswerte hat beispielsweise den Ukraine-Konflikt nicht eingedämmt und die Sanktionen gegen das venezolanische Regime haben Nicolás Maduro nicht daran gehindert, seine Wiederwahl zu verkünden.
Umgekehrt wird der Fall der südafrikanischen Apartheid oft als Beleg für die Wirksamkeit von Sanktionen angeführt. Zwischen den ersten Wirtschaftssanktionen im Jahr 1963 und dem Ende des rassistischen Regimes lagen jedoch 31 Jahre. Außerdem stellt sich die Frage, ob sich die Beschränkungen nicht auch gegen die Staaten wenden, die sie verhängen. Sind Sanktionen die einzige Alternative zu bewaffneten Konflikten? Über diese Fragen diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen.
Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Virgile Bellaiche und Marjorie Adelson. (Text: arte)Deutsche TV-Premiere Di. 13.08.2024 arte Sendung vom 14.08.2024
Folge 3268 (58 Min.)Deutsche TV-Premiere Mi. 14.08.2024 arte
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