Dokumentation in 3 Teilen
1. Das Wohn-Zimmer
Folge 1 (25 Min.)
Bild: ArteBezahlbarer Wohnraum für alle! Das ist das Motto des „Neuen Bauens“ in den 1920er Jahren. Mit der zunehmenden Industrialisierung drängen in ganz Europa drängen die Menschen in die Städte. Dort gibt es zwar Arbeit, aber nicht genug Wohnraum. Die Wohnverhältnisse sind oft elend. Die Krankenkassen stellen fest, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von Bewohnern der Arbeiterviertel sehr viel niedriger als auf dem Land oder in den Stadtvierteln der Wohlhabenden ist. Mehr Licht, mehr Luft, mehr Sonne für die Menschen in ihrem Alltag – das ist das Ziel.Schluss mit dem Muff beengter Hinterhof-Behausungen! Nicht nur die Großbürger brauchen eine sogenannte Gute Stube, außerdem müssen Wohnung und Zimmer völlig neu definiert werden! „Neues Bauen“, innovative Architektur und Raumgestaltung sind der sichtbare Ausdruck einer modernen, sozial gerechten Gesellschaft. Ein funktionales und minimalistisches „Wohn“-Zimmer macht den Anfang: ein zentraler Raum für soziale Aktivitäten. Offene Grundrisse, große Fenster, klare Linien, sparsame Verwendung von Möbeln und Dekoration. Das „Neue Bauen“ ist „sachlich“. Und es musste schnell gehen mit dem Bau – mit industriell gefertigten Betonteilen statt Ziegeln. Das allzu Funktionale und Schlichte gefällt allerdings Traditionalisten nicht, denen die Rede vom „Neuen Menschen“ zu sowjetisch, zu revolutionär klingt. Was ist heute geblieben von den utopischen Gedanken dieser Bau-Revolutionäre – in einer Zeit, in denen es ebenfalls vielerorts an bezahlbarem Wohnraum mangelt? Das zeigen die Beispiele von Ernst-May-Siedlungen in Frankfurt am Main, dem Gemeindebau in Wien und Sozialem Wohnungsbau in Paris. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere So. 02.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.10.2025 arte.tv 2. Die Super-Küche
Folge 2 (25 Min.)Bild: Florian MagDie „Frankfurter Küche“ – besungen in der Popmusik, ausgestellt und bewundert in den großen Museen in New York oder Paris: Sie ist die Mutter aller Einbauküchen und ein wichtiger Meilenstein in der Designgeschichte. Entworfen hat sie die österreichische Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in Frankfurt am Main. Die enorme Wohnungsnot zu Beginn der 1920er Jahre lässt ein historisches Bauprojekt entstehen: „Das Neue Frankfurt“. Kreativer Kopf ist der Städtebauplaner Ernst May. Er hat die Vision, die weit über den rein sozialen Wohnungsbau hinaus geht: die Stadt weitläufig zu erweitern und Wohnungen an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen.Die Küche wird dabei zu einem funktional und effizient gestalteten „Labor“ der Hausfrau, was emanzipatorisch gemeint war. Die Küchenentwürfe im Wiener Nachlassarchiv von Schütte-Lihotzky deuten darauf hin, dass die Architektin schon lange an ihren Ideen gearbeitet hatte. Im Schaulager der Ernst-May-Gesellschaft der Main-Metropole werden „Frankfurter Küchen“, die die Bewohner auf den Sperrmüll werfen wollten, aufbewahrt und restauriert. Einige wenige Exemplare sind noch nahezu im Originalzustand erhalten. Architekt Kristian Kaffenberger und Restauratorin Kerstin Frost haben Konzepte entwickelt, wie sich die historische Einbauküche und moderne Anforderungen – etwa nach einer integrierten Spülmaschine – kombinieren lassen. Der österreichische Künstler Robert Rotifer hat einen Popsong über Margarete Schütte-Lihotzky geschrieben und ein animiertes Musikvideo dazu produziert. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere So. 09.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.10.2025 arte.tv 3. Das Privat-Bad
Folge 3 (26 Min.)Bidet aus dem Jahr 1930: Bis heute haben weltweit viele Menschen keinen Zugang zu einer Toilette und einer Waschmöglichkeit in der eigenen Wohnstätte.Bild: Westend TVEin eigener abschließbarer Raum, in dem es eine Dusche oder Badewanne und einen Ofen für warmes Wasser, diese Wohltat für Privatheit, Hygiene und Körperpflege gibt es für breitere Bevölkerungskreise erst seit den 1920er Jahren. Davor wuschen sich die meisten Menschen über einer Schüssel oder im öffentlichen Badehaus. Der junge und noch unbekannte Architekt Le Corbusier entwarf für die Cité Frugès in Pessac bei Bordeaux 1924 bis 1927 für die kubischen, raffiniert beleuchteten Häusern die ersten private Bäder: Nasszellen mit Bodenablauf und einer Trennwand für Dusche und WC.Bisher war so etwas Luxus gewesen und Adeligen oder Großbürgern vorbehalten. Dass Badezimmer ein Beitrag zur Volksgesundheit sind, diese Erkenntnis setzte sich erst durch, als Mediziner im Zeitalter der Aufklärung zu erforschen begannen, was mangelnde Hygiene mit dem Ausbruch von Seuchen zu tun hat. Mit der Industrialisierung ging ein großer Bedarf an Wohnraum in den wachsenden Städten einher, und die ersten Mustersiedlungen des „Neuen Bauens“ sollten auch ein gesünderes Wohnen für die ärmeren Teile der Bevölkerung ermöglichen. In den Meisterhäusern des Dessauer Bauhauses zeigen führende Architekten, was vor 100 Jahren technisch und ästhetisch möglich war. Der Berliner Installateur Peter Schwarzwälder betreibt ein „Museum für sanitäre Archäologie“, in dem er präsentiert, was in Europa in Sachen Sanitärtechnik und Bäder-Kultur in den vergangenen Jahrhunderten so alles entwickelt und benutzt wurde – vom kugeligen Wasserspender über die Schaukel-Badewanne bis zum ersten Durchlauf-Erhitzer. (Text: arte) Deutsche TV-Premiere So. 16.11.2025 arte Deutsche Streaming-Premiere Fr. 31.10.2025 arte.tv 
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